Jeden Tag finde ich wieder neuen Grund, für das vereinende und reinigende Wirken der göttlichen Liebe dankbar zu sein, und es ist an der Zeit, diese Dankbarkeit zu Papier zu bringen. Als Kind habe ich die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besucht, doch als Teenager beschloss ich, nicht mehr hinzugehen.
Nach jahrelangem unmoralischem Lebenswandel und vielen unharmonischen und schwierigen Beziehungen, die auf einer falschen Vorstellung von Leben und Liebe basierten, erreichte ich einen Punkt, wo ich bereit war, meine geistigen Schritte heimwärts zu lenken, und nach und nach wurde ich zum Studium der Christlichen Wissenschaft zurückgeführt. In Wissenschaft und Gesundheit definiert Mary Baker Eddy Wüste als „Einsamkeit; Zweifel; Finsternis. Unmittelbarkeit des Gedankens und der Idee; der Vorhof, in dem der materielle Sinn der Dinge verschwindet und der geistige Sinn die großen Tatsachen des Daseins zur Entfaltung bringt" (S. 597). Ich hatte genug von der Finsternis und war bereit in den Vorhof einzutreten — ich wusste, dass ich mehr über Gott herausfinden musste.
Als ich mir die Zeit nahm, mehr über unseren Vater-Mutter Gott, Liebe, zu lernen und meine Einheit mit dem göttlichen Vater-Mutter zu verstehen, begannen das falsche Selbstbild und die falsche Lebensanschauung zu verschwinden. Ohne bewusste Anstrengung hörte ich auf, Medikamente und Drogen zu nehmen, zu fluchen und zu lügen. Ich machte Reinheit zu meinem Maßstab und beschloss keine neue Beziehung einzugehen, ehe ich nicht besser verstand, was Liebe wirklich ist. Seither habe ich gelernt, dass meine Vollständigkeit von Gott kommt. Er ist mein Mann, mein bester Freund. Meine Freude und mein Glück sind in Gottes Reich zu finden, das sich in jedem von uns befindet. Diese Erkenntnis ist so tröstlich und befriedigend für mich.
„Hören Sie auf, ein Opfer zu sein."
Vor vier Jahren fragte mich eine Ausüberin gegen Ende eines Besuchs bei ihr, ob es noch etwas gebe, womit sie mir helfen könne. Ich hatte nicht vorgehabt darüber zu sprechen, doch plötzlich platzte ich damit heraus, dass ich schon über zweiundzwanzig Jahre lang Zigaretten geraucht hatte und gern davon frei wäre. „Hören Sie einfach damit auf", sagte sie mit Bestimmtheit, „hören Sie auf, ein Opfer zu sein." Einen Augenblick betete sie im Stillen und dann gingen wir auseinander. Zu meinem großen Kummer fuhr ich als erstes zum nächsten Laden, kaufte eine Schachtel Zigaretten und zündete mir eine an. Ich tat ein paar Züge, konnte aber die Zigarette nicht zu Ende rauchen und so drückte ich sie aus. Zwei weitere Male versuchte ich es und beim dritten Versuch ging mir ein wunderbar liebliches Licht auf: Ich war geheilt! Ich war kein Sklave des Tabaks mehr und zugleich mit dieser Heilung verschwand auch jegliches Verlangen nach Alkohol.
Das alles ist ganz großartig, jedoch bin ich noch dankbarer, dass falsche Charakterzüge wie Kritiksucht und Selbstgerechtigkeit von mir abfielen, als ich täglich mit dem Psalm betete: „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist" (51:10). Und am allerdankbarsten bin ich für mein neues und wachsendes Verständnis von Gott und Seine zärtliche Liebe zum Menschen. Das reinigende und vereinende Wirken der göttlichen Liebe hat es mir ermöglicht, auf eine Art zu lieben, wie ich es mir nie erträumt hätte. Ich freue mich über das Christus-Bewusstsein und die Erkenntnis, dass der Mensch als Gottes geliebter Ausdruck wahrhaft gesalbt ist, wirklich wert, geachtet und geliebt zu werden, wie Gott uns liebt, denn wir sind nahtlos miteinander verwoben mit goldenen Fäden der Schönheit, Harmonie und Heiligkeit.
Worte können die Höhe und Tiefe meiner Dankbarkeit nicht nicht ausdrücken — Dankbarkeit für Christian Science, für den Klassenunterricht und für meine gegenwärtige Ausbildung in der christlich-wissenschaftlichen Plege, die mir unendliche Möglichkeiten bietet, diesen reinen Begriff von Liebe in die Praxis umzusetzen.
San Francisco, Kalifornien
USA