Es war gegen Anfang des Schuljahrs und ich war in einer neuen High School. Am Mittwochabend hatten wir Probe für ein Theaterstück und danach musste ich schnellstens nach Hause. In der Eile ließ ich meinen nagelneuen Anorak in der Schule liegen. Ich merkte das erst, als die Schule schon längst abgeschlossen war. Die nächsten paar Tage hatten wir zufällig schulfrei, so dass ich mehrere Tage lang nicht in die Schule reinkommen und meinen Anorak holen konnte.
Nach den Ferien ging ich als erstes in die Aula, wo wir geprobt hatten, aber mein Anorak war nirgends aufzutreiben. Ich fragte im Sekretariat nach und guckte etwa drei Tage nacheinander alle Fundsachen durch, die abgegeben worden waren. Die Leute im Sekretariat sagten alle: „Weißt du, so teure Sachen werden nie zurückgebracht." Und: „Es ist weg, und die Chancen, dass du es wiederbekommst, sind gleich null." Es überraschte mich, wie hoffnungslos jeder den Fall sah. So beschloss ich zu beten.
Am Abend setzte ich mich hin und schlug eine Broschüre aus dem Leseraum der Christlichen Wissenschaft auf. Ich sah mir einen bestimmten Artikel an und entdeckte, dass die Umwelt, von der in der Broschüre die Rede war, nicht nur Meere, Bäume, Flüsse und ähnliches mehr bedeutete, sondern die mentale Atmosphäre um uns herum. Ich erkannte, dass dies sich auch auf meine schulische Umwelt bezog. Ich fand einen Schatz an Wahrheitserklärungen über die Umgebung, in der ich mich befinde.
So wurde in dem Artikel erklärt: Da es nur ein wirkliches Gemüt, nämlich Gott, gibt, wird der Mensch als Seine Idee immer dazu geführt das Richtige zu tun. Wir hören vielleicht nicht immer auf Gott oder sehen Seine Liebe nicht in anderen Menschen, aber sie ist unter Garantie da.
Umwelt ist die mentale Atmosphäre um uns herum.
Ich wusste, dass derjenige, der meine Jacke hatte, ganz bestimmt dazu geführt würde zu tun, was das Wahre ist, so wie Gemüt es kennt. Christus Jesus hat uns gelehrt, unsere Feinde zu lieben. Ich wusste, dass ich allen Liebe entgegenbringen musste, auch dieser Person.
Mir wurde klar, dass ich die Wahrheit über diese Situation nicht nur deshalb erkennen und behaupten sollte, weil ich meine Jacke wiederbekommen wollte, sondern um falsche Eindrücke über die Atmosphäre in der Schule auszuräumen. Wenn ich den Eindruck hätte, dass jemand anders weniger gottähnliche Gedanken hat als ich, würde ich ja das, worüber ich gerade gebetet habe, ungültig machen oder leugnen.
Am nächsten Tag bin ich ins Sekretariat gegangen und habe dort meinen Namen hinterlassen, damit man mir Bescheid sagen konnte, wenn der Anorak gefunden worden war. Die Sekretärin sagte wieder, dass werde wohl nie geschehen — „Neue Jacken werden nie zurückgegeben." Doch eine Stunde später wurde ich ins Sekretariat gerufen, um meine Jacke abzuholen — sie war gerade abgegeben worden!
Niemand verachte dich wegen deiner Jugend; du aber sei den Gläubigen ein Vorbild im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Reinheit.
1. Timotheus 4:12