Var ungefähr drei Jahren erzählte mir meine Schwester van einer Bekannten, die mit ihr den gleichen Stall benützt. Sie brauche sicher Hilfe, denn es gehe ihr gesundheitlich gar nicht gut. Eigentlich sollte man ihr das Lehrbuch geben.
Da ich gerade ein paar Exemplare von Wissenschaft und Gesundheit zum Verschenken gekauft hatte, gab ich ihr eins, das sie dann der Dame weiter verschenkte. Meine Schwester erzählte mir später, die Bekannte habe das Buch gerne entgegengenommen und es gehe ihr nun sehr gut.
Ungefähr um die gleiche Zeit begegnete mir eine Bekannte in einem Café. Mein Mann, meine Tochter und ich nahmen einen kleinen Imbiss ein, so dass ich nicht allzu lange mit meiner Bekannten plaudern konnte. Sie erzählte mir, dass sie in Scheidung sei, dass ihr Sohn an einer Krankheit leide, die trotz diverser Kuren noch nicht geheilt sei, der andere Sohn habe im Moment keine Arbeit und sie auch nicht. Sie war verzweifelt. Ich hatte sie gern, weil sie immer hilfsbereit und großzügig war. Daheim dachte ich darüber nach, wie ich ihr helfen könnte. Natürlich kam mir wieder Wissenschaft und Gesundheit in den Sinn. Bald war Weihnachten. Ich sandte ihr ein Vierteljahresheft und ein Lehrbuch und schrieb ihr eine Karte dazu. Eine Bibel hatte sie sicher zu Hause, so dass sie die Lektion lesen und auch das Lehrbuch studieren konnte.
Nach ungefähr einem halben Jahr traf ich sie wieder. Glücklich und munter. Sie hatte eine Arbeit, die ihr sehr gefiel. Sie hatte ein Wohnung gefunden und den Söhnen ging es besser. Ich fragte sie nicht nach dem Lehrbuch, aber nach ein paar Bemerkungen zu schließen, hatte sie auf alle Fälle darin gelesen. Ich merkte, dass sie dankbar war, dass ich sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen hatte.
Das nächste Lehrbuch schenkte ich einer jungen Frau, die in derselben Wohngemeinschaft wie unsere Pflegetochter lebte. Sie hatte immer wieder Depressionen, und zwar so stark, dass sie Kliniken aufsuchen musste. Als mir das unsere Pflegetochter erzählte, beschäftigte es mich sehr. Die junge Frau studiert Ethnologie. Also macht sie sich sicher Gedanken über den Menschen und das Leben im Allgemeinen. Als sie wieder einmal in eine Klinik musste, beschloss ich, ihr Wissenschaft und Gesundheit zu schenken. Als sie wieder daheim war, besuchte ich meine Pflegetochter. Ihre Kollegin war dort, so dass ich es ihr persönlich übergeben konnte.
Es sind nun sicher bald drei Jahre her. Meine Pflegetochter pflegt immer noch engen Kontakt mit ihrer Freundin und ich weiß, dass sie nie mehr in eine Klinik gehen musste und sie auch nie mehr so starke Depressionen hatte.
Ein weiteres Lehrbuch verschenkte ich einer lieben Bekannten. Ich kenne sie sehr gut, weil wir viel zusammen mit den Hunden spazieren gehen. Da plaudert man natürlich, wie man so schön sagt, über Gott und die Welt. Sie ist verheiratet, hat aber keine Kinder.
Sie hätte sehr gerne ein bisschen gearbeitet, aber nicht hundert Prozent. Nun ist es aber sehr schwierig, im Moment Arbeit zu finden und schon gar nicht nur für einen halben Tag. Ich spürte, dass sie sich ein bisschen unausgefüllt und leer vorkam. Dann kamen noch Gesundheitsprobleme von ihrem Mann dazu. Ich konnte nun nicht mehr anders, als ihr Wissenschaft und Gesundheit zu schenken. Ich packte es schön ein und fuhr über Mittag zu ihr, läutete an der Tür und als sie aufmachte, übergab ich ihr das Buch mit der Bemerkung, sie solle es lesen. Es werde ihr bestimmt helfen. Auch sie war freudig überrascht und bedankte sich sehr.
Auf einem Spaziergang sprachen wir kurz über das Thema „Ehe“, da sie das besonders interessierte. Sonst sprachen wir nicht mehr darüber.
Etwas später erzählte sie mir freudig, ihr früherer Chef habe sie angerufen, ob sie nicht wieder bei ihm arbeiten wolle. Aber nicht hundert Prozent, sondern nur ungefähr fünfzig bis siebzig Prozent. Sie war überglücklich. Ihrem Mann geht es gut. Ich hätte einen Luftsprung machen können vor Freude, als ich das hörte. Ich war sehr glücklich.
Es hat mich sehr glücklich gemacht zu sehen, wie alle die Menschen mit Gottes Hilfe ein glücklicheres Leben führen konnten. Das nächste Lehrbuch steht schon bereit. Ich weiß auch schon für wen.
Winterthur, Schweiz
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und ein Licht auf meinem Wege.
Psalm 119:105
