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Das universelle Heilmittel für Krankheit

Aus der Februar 1998-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gesundheitsfragen zählen zu den am meisten diskutierten Themen unserer Zeit. Die Frage, wie wir einen gesünderen Körper erlangen können, scheint oft unser ganzes Denken in Anspruch zu nehmen. Der Materie-Arzt misst den chemischen Vorgängen im Körper großes Gewicht bei. Er sieht den Körper als eine Zusammensetzung aus chemischen Stoffen, die ins Gleichgewicht gebracht werden müssen, um Gesundheit herzustellen. Für ihn ist nur die Materie ausschlaggebend. Dem Denken des Patienten wird wenig Beachtung geschenkt.

Christian Science jedoch geht die Frage der Gesundheit genau vom entgegengesetzten Standpunkt aus an. Der Mensch wird als der Ausdruck Gottes, des Geistes, angesehen — als sündlos und rein. Er setzt sich nicht aus physischen Elementen und chemischen Eigenschaften zusammen, sondern aus rechten Ideen — Ideen wie Stärke, Gesundheit, Reinheit, Freiheit und Freude. In der Wissenschaft des Geistes ist die Materie ohne Bedeutung. Der Christliche Wissenschaftler arbeitet ausschließlich mit dem Denken; er vergeistigt und läutert sein Bewusstsein durch Gebet. Der Einfluss des Geistes auf das menschliche Denken bewirkt eine moralische und geistige Umwandlung, wobei die Abhängigkeit von dem, was die Materie uns vor Augen hält, dem Erkennen der Allheit des Geistes weicht — und das ist tatsächlich das einzige universelle Heilmittel für Krankheit.

Der Christliche Wissenschaftler arbeitet ausschließlich mit dem Denken; er vergeistigt und läutert sein Bewusstsein durch Gebet.

Während der Materie-Arzt versucht, die chemischen Stoffe und Vorgänge im Körper durch Tabletten und medikamente ins Gleichgewicht zu bringen, stellt der Metaphy-siker durch das Wirken des Christus, der Wahrheit, im menschlichen Gemüt das Gleichgewicht wieder her. Das Verständnis geistiger Wahrheiten, das konsequent auf die Situation, die der Heilung bedarf, angewandt wird, entwurzelt und zerstört die unreinen Elemente im menschlichen Denken, wie Ungeduld, Furcht, Kritiksucht und Hass. Wenn das Denken vergeistigt wird und unreine oder auf Materie beruhende Gedanken mehr und mehr der Erkenntnis der wahren Natur des Menschen weichen, wird die Gesundheit des menschlichen Körpers wiederhergestellt.

Mary Baker Eddy erklärt dies im Christian Science Lehrbuch folgendermaßen: „Wie beim Zusammentreffen einer Säure mit einem Alkali ein dritter Stoff entsteht, so verändert die mentale und moralische Chemie die materielle Grundlage des Denkens, sie gibt dem Bewusstsein mehr Geistigkeit und veranlasst es, sich weniger auf den materiellen Augenschein zu verlassen. Diese Veränderungen, die im sterblichen Gemüt vor sich gehen, dienen der Wiederherstellung des Körpers. So zerstört Christian Science durch die Alchimie des Geistes Sünde und Tod." Wissenschaft und Gesundheit, S. 422.

Durch die heilende Berührung der göttlichen Kraft oder des Christus wird das menschliche Denken umgewandelt und zu der Einsicht geführt, dass alles wahre Sein seinen Ursprung in Gott hat und stets in Ihm bleibt und dass der Mensch Sein reines, sündloses Kind ist. Die Erkenntnis, dass der Mensch im Geist lebt, befreit den Heilungsuchenden von der Knechtschaft des falschen Glaubens, dass das Leben nur aus dem besteht, was er zwischen Geburt und Tod mit den körperlichen Sinnen wahrnimmt. Er bekommt einen Einblick in das Reich wahren Denkens, wo das Leben in Gott, dem Leben selbst, zu finden ist.

In der göttlichen Wissenschaft sind geistige Tatsachen unanfechtbar. Leben bringt Gutes hervor. Die makellose Individualität des Menschen ist vollständig und vollkommen. Wenn solche geistigen Wahrheiten erkannt werden, rütteln sie das Denken auf, wandeln es um, bis der Glaube an die vermeintliche Macht des Bösen vergeht und wir verstehen, dass die Wirklichkeit ganz und gar geistig ist. Diese geistige Umwandlung im menschlichen Denken hat praktische und dauerhafte Auswirkungen.

Eine christlich-wissenschaftliche Behandlung bewirkt stets Veränderungen im menschlichen Denken, selbst wenn der Patient sich der einzelnen Irrtümer, die berichtigt werden müssen, nicht bewusst ist. Es hat sich vielleicht unbewusst irgendeine allgemein akzeptierte Ansicht in seinem Denken breit gemacht, die nun in Form von Krankheitssymptomen in Erscheinung tritt. Ist das der Fall, so müssen wir uns bewusst von dem lösen, was die Mehrheit der Menschen glaubt, und uns von ganzem Herzen an Gott wenden, unser eines wahres Gemüt, das die ganze Schöpfung in sich trägt. Dadurch wird das Gewicht mental in die richtige Waagschale geworfen und der Wahrheit, Gott, mehr Gewicht gegeben als dem falschen Glauben an Krankheit, der auf diese Weise zerstört wird.

Folgender Fall veranschaulicht diese Ausführungen: Eine Frau bat eine Christian Science Praktikerin um Hilfe. Ein guter Bekannter hatte gerade einen Herzanfall erlitten und brauchte sofort Hilfe. Er konnte sich nicht bewegen und nicht ans Telefon kommen. Die Frau und auch die anderen Familienmitglieder versorgten ihn und lasen ihm aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift vor, doch ihnen wurde klar, dass die professionelle Hilfe eines Christian Science Praktikers gebraucht wurde.

Die zu Hilfe gerufene Praktikerin wandte sich an Gott. Sie wusste genau, was sie zu tun hatte: Sie musste das ganze Gewicht ihrer Gedanken in die Waagschale des Geistes, Gottes, werfen. Ihr war bekannt, dass in der heutigen Medizin eine der Behandlungsmethoden für das menschliche Herz die so genannte Bypass-Operation ist. Ihr kam ein Ausspruch Christi Jesu in den Sinn: „Vertrage dich mit deinem Gegner sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, damit dich der Gegner nicht dem Richter überantworte ... und du ins Gefängnis geworfen werdest." Mt 5:25. Sie betrachtete dies als eine geistige Botschaft von Gott. Als nächstes kam ihr der Gedanke, dass der Gegner in diesem Fall der Glaube war, bei einem so schweren Herzanfall seien materielle Methoden die einzig anerkannten und praktisch wirksamen Mittel. Doch Jesu Worte sagten gewiss nichts davon, dass sie die geistigen Heilmittel aufgeben sollte. Sie erkannte, dass ein — man könnte sagen — geistiger „Bypass" erforderlich war: das vollständige Widerlegen aller negativen Argumente, die solch ein Fall hervorbrachte. Mit dieser Idee behandelte sie den Fall durch Gebet, wie Christian Science es lehrt.

Gottes Gegenwart spüren wir durch Seine Eigenschaften.

Sie widerlegte die Ansicht, dass das Herz dem Körper Leben verleiht, und erkannte statt dessen, dass Leben Gott ist — ein stets gegenwärtiger Gott, der Seinem Ausdruck, dem Menschen, immer Leben und Aktivität gibt. Diese lebenspendende Kraft des Geistes reguliert die Tätigkeit des menschlichen Herzens ebenso direkt wie den Wechsel von Ebbe und Flut. Im Gebet wies sie die Ansicht zurück, der Patient sei ein Sterblicher, dem irgendeine rechtmäßige Tätigkeit genommen werden könne, und sie hielt an der geistigen Erkenntnis fest, dass alle gesetzmäßige Tätigkeit der mühelose Ausdruck des Geistes, Gottes, ist. Sie sah den Menschen als das Bild Gottes. Dieser Mensch lebt nicht in Materie, noch wird er von ihr regiert, sondern er spiegelt die substanz des Geistes wider. Sie schloss die Vorstellung aus, dass der Mensch aus Gehirn Blut, Herz und Knochen bestünde, und stützte sich auf das Verständnis, dass sich der zu Gottes Bild geschaffene Mensch aus rechten Ideen zusammensetzt. Sie war sich darüber im Klaren, dass das Bewusstsein ihres Patienten in diesem Augenblick die Ausstrahlung der Seele war, voller Kraft, Gesundheit und Freiheit.

Sie betete, um das Element der Furcht zu beseitigen, das darauf besteht, dass der Mensch ein von Gott getrennter Sterblicher ist und wir uns materieller Mittel bedienen müssen, um den Körper zu heilen. Sie hielt daran fest, dass Furcht lediglich Unwissenheit über Gottes liebevolle Gegenwart und Macht ist und dass die Furcht sich nicht in einer Person ansiedeln kann. Sie sagte laut: „Du bist nicht mein Gedanke. Ich fürchte mich nicht. Gottes Liebe zu mir und meinem Patienten und unsere Liebe zu Gott siegen über deine Suggestionen. Weg mit dir, Satan." Ihr wurde klar, dass Furcht nichts Wahres zu sagen hatte und es kein Gemüt gab, zu dem sie etwas sagen könnte, weil Gott das einzige Gemüt ist.

Dieses wissenschaftliche Gebet setzte sie mit unerschütterlicher Überzeugung fort, bis die Furchtund Krankheitsannahmen im sterblichen Denken einem Gefühl der Ruhe und dem Rhythmus der Seele gewichen waren. Sie erinnerte sich an zwei Stellen aus dem Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit, wo es heißt: „Jede Funktion des wirklichen Menschen wird vom göttlichen Gemüt regiert" Wissenschaft und Gesundheit. S. 151. und: „Irrtum wird durch die große Wahrheit ausgerottet, dass Gott, das Gute, das einzige Gemüt ist und dass das angebliche Gegenteil des unendlichen Gemüts — Teufel oder Böses genannt — nicht Gemüt, nicht Wahrheit ist, sondern Irrtum, ohne Intelligenz oder Wirklichkeit." Ebd., S. 469.

Der Zustand des Patienten besserte sich stetig. Er war bald wieder auf den Beinen und konnte nach sehr kurzer Zeit nach Hause zurückkehren und ohne weitere Beschwerden seine berufliche Tätigkeit wiederaufnehmen. Die „Alchimie des Geistes" hatte einen Wandel im menschlichen Denken bewirkt und gleichzeitig dem Körper Heilung gebracht.

Mrs. Eddys Entdeckung der Einheit und Allheit Gottes führte sie zu dem Schluss, dass es in der absoluten Wahrheit des Seins keine Materie gibt. Es bleibt kein Platz für sie, wenn Gott, Geist, überall und die einzig wahre Macht und Substanz ist. Christian Science lehrt, dass Gott keine Materie geschaffen hat und dass Er sie nicht kennt. Materie ist nichts weiter als sich manifestierendes sterbliches Gemüt. Sie ist falsches Denken — oder eine falsche Betrachtungsweise.

Da das, was wir vor Augen haben, uns durch Gedanken präsentiert wird — es sozusagen Gedankenbilder sind —, haben wir Herrschaft über diese Bilder durch das von Wahrheit erleuchtete Denken. Wenn wir unser Bewusstsein vergeistigen, verliert die Materie oder die materielle Anschauung der Dinge für uns an Substanz, und die wahre, geistige Auffassung von der Wirklichkeit wird greifbarer. Und das bewirkt Heilung, weil wir uns nicht länger von den falschen Bildern der Krankheit und des Leidens beherrschen oder beeindrucken lassen. Diese Bilder verschwinden dann auf natürliche Weise.

Die menschliche Erfahrung ist eine Art Werkstatt. Sie kann durch das von Wahrheit erleuchtete Denken jederzeit verbessert werden. Gesundheit finden wir durch schöne mentale Eigenschaften, durch einen reinen, vergeistigten Be-wusstseinszustand. Wenn wir versuchen, Gesundheit nur durch die Materie zu erlangen, werden wir in einer sehr wesentlichen Hinsicht erfolglos bleiben. Wie Christus Jesus lehrte und bewies besteht zwischen Gott und dem Menschen eine untrennbare Beziehung. Gott liebt Seine Kinder und beschützt und regiert sie. Wir erbringen den Beweis für diese Beziehung, wenn wir in Einklang mit dem leben, was wir vom Wesen Gottes wissen. Gottes Gegenwart spüren wir durch Seine Eigenschaften. Liebe, Sanftheit, Ruhe, Ausgeglichenheit, Intelligenz, Geduld und Reinheit bringen die göttliche Energie zum Ausdruck, die den wahren Mann und die wahre Frau in den Blickpunkt stellt.

Gesundheit ist das Ergebnis des im menschlichen Denken wirkenden Geistes. Und das ist das universelle Heilmittel für Krankheit, nach dem die ganze Welt sucht.

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