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Frieden, der Monitor und die Welt

Aus der Mai 1998-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Laufe der Geschichte haben viele politische wie religiöse Führer ihre Mitmenschen aufgefordert, für den Frieden, für Wohlergehen und Freiheit zu beten. Mary Baker Eddy, die den Christian Science Monitor gründete, stützte sich in allem auf Gebet.

Und sie war zutiefst davon überzeugt, dass erleuchtetes Gebet — Gebet, das auf einem Verständnis der Wahrheit beruht — für den Frieden unter den Völkern unerlässlich ist.

Aus ihrem Leben wird deutlich, dass sie ein umfassendes Bild von der Welt hatte. Sie war gut unterrichtet über kriege und andere Weltereignisse. Dennoch war sie überzeugt, dass die Menschen durch Gebet ihre Probleme lösen und wahres Wohlergehen finden würden. Mehr als einmal forderte sie ihre Anhänger auf, in einem bestimmten Fall für den Frieden zu beten. In allen ihren Schriften betont sie, wie wichtig Gebet für politische und religiöse Führer und für die Welt ist.

Durch ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Leben Jesu wurde ihr jedoch klar, dass Frieden in unserem eigenen Herzen beginnen muss. In einem Artikel mit dem Titel „Andere Mittel als Krieg”, der in dem Buch Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes veröffentlicht wurde, drückt sie es folgendermaßen aus: „Charakter und Lebensführung der Menschen bestimmen den Frieden, das Wohlergehen und das Leben der Völker.”Verschiedenes, S.277.

Kurz, unsere eigenen individuellen Bemühungen, liebevoll, friedfertig und rein zu sein, unterstützen die Bemühungen der Welt insgesamt, vollkommenen Frieden zu erfahren — und zwar überall. Das ist so, weil wir alle Teil der Weltgemeinschaft sind, wo immer wir uns befinden. Wenn wir also als Einzelne in größerem Maße bereit sind, Konflikte auf christliche Weise beizulegen, wird ganz natürlich die Entwicklung zu echtem Frieden mehr Anstoß erhalten.

Wenn wir als Einzelne bereit sind, Konflikte auf christliche Weise beizulegen, wird die Entwicklung zu echtem Frieden mehr Anstoß erhalten.

Es ist kein Zufall, dass Jesus in seiner Bergpredigt sagte: „Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.” Mt 5:9. Seine Worte stellen nicht nur eine große Verheißung dar, sondern verkünden auch eine wichtige geistige Tatsache. Viele kennen sicherlich den Ausdruck „Gottes Kinder”, man hat ihnen vielleicht sogar gesagt, dass sie Gottes Kinder sind. Die Verpflichtung und die Macht, die diesen Segen begleiten, werden jedoch häufig übersehen. Bei dieser Aussage über unsere wahre Identität handelt es sich nicht nur um tröstliche Worte. Vielmehr ist es eine Erklärung, dass wir völlig geistig und untrennbar von Gottes Güte sind. Außerdem verlangt es von uns, dass wir in unserem Leben die Geistigkeit, von der hier die Rede ist, bezeugen und die damit einhergehenden Ziele verfolgen.

Zu diesen Zielen gehören Frieden stiften, trösten, heilen und wiederherstellen. Selbstsucht, Groll, Klatsch oder Zerstörung gehören nicht dazu. Furcht und andere unharmonische Elemente beruhen häufig auf der Vorstellung, dass uns etwas Gutes genommen wird — zum Beispiel Liebe oder die notwendige Versorgung. Sie argumentieren, dass wir bloße materielle wesen sind, die von Gott, vom Guten, getrennt sein können.

Wenn wir unsere wahre Natur als Kinder Gottes verstehen, das heißt, wenn wir die Liebe, Güte, Zartheit, Weisheit und Freude zum Ausdruck bringen, die Gottes Menschen angehören — verändert sich unsere Vorstellung davon, wer wir sind und welche Möglichkeiten wir haben. Wir erkennen, dass die materiellen Begrenzungen, die zu Konflikten führen, uns gar nicht zu beherrschen brauchen und wir nichts entbehren müssen.

Diese Veränderung tritt durch die Erkenntnis ein, dass es in Gottes Güte keine Begrenzung geben kann. Und da Gott nicht begrenzt gut sein kann, können auch wir keinen Begrenzungen unterworfen sein, denn wir sind untrennbar von Ihm. Wenn wir diese Freiheit von Begrenzung erlangen — sei es eine begrenzte Vorstellung von Liebe, Geld oder Macht —, befinden wir uns auf dem Weg von der Disharmonie zum Frieden.

Die Belastungen, die die Furcht mit sich bringt, dass wir von etwas nicht genügend haben, verschwinden vollständig, sobald wir verstehen, dass Gott, das Gute, uns niemals genommen werden kann. Diese geistige Tatsache hat praktische Auswirkungen: Sie führt unsere Gedanken von den materiellen Begrenzungen hinweg und veranlasst uns, kreativer und geistiger zu denken.

Manchmal mögen wir glauben, die Lösung eines Problems bestehe darin, noch mehr Dinge aus einer bestimmten Quelle zu bekommen. Durch Gebet jedoch, das unsere Geistigkeit und unsere Beziehung zu Gott anerkennt, können wir sehr wohl dazu geführt werden, etwas Neues zu versuchen. In einem anderen Fall stellen wir vielleicht fest, dass die Sache, die wir so dringend zu brauchen meinten — und die nicht zu bekommen war —, gar nicht benötigt wird und dass das, was wir wirklich brauchen, leicht erhältlich ist.

Ganz gleich, wie sich die Lösung gestalten mag — die Wahrscheinlichkeit, dass wir sie erkennen, wird größer durch die Bereitschaft, über die Begrenzungen hinauszuschauen, die das materielle Leben uns beständig aufdrängt. Wenn wir unsere wahre Geistigkeit verstehen — und damit auch unsere Freiheit von der Endlichkeit der Materie —, werden wir anderen gegenüber nicht nur großzügiger sein, sondern wir werden auch einsehen, dass wir nicht auf die Drohungen oder Ängste von Leuten zu reagieren brauchen, mit denen unsere Begegnungen alles andere als friedlich sind.

Nach und nach werden wir eine Umwandlung unseres Charakters feststellen, so dass wir angesichts von Versuchungen stärker sein und im Umgang mit anderen klüger reagieren können. Diese Umwandlung lässt sich mit der Erneuerung vergleichen, von der Christus Jesus so häufig sprach, wenn er die Menschen dazu bewegen wollte, sich mit ganzem Herzen Gott zuzuwenden.

Zu wissen, dass wir Kinder Gottes sind, und danach zu handeln befähigt uns, einen echten Beitrag zum Frieden in unserem Gemeinwesen und in unserer Welt zu leisten. Wenn wir den Kreislauf von Aktion und Reaktion unterbrechen, durch den die Konflikte so häufig eskalieren — auch im Umgang mit einzelnen Personen —, dann tun wir das, was Christus Jesus uns aufgetragen hat. Und dadurch werden nicht nur wir, sondern die ganze welt gesegnet.

Herausgeber: The Christian Science Publishing Society
One Norway Street, Boston, MA 02115, USA
Nachdruck nur mit Genehmigung ©1998

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