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„Zweifeln Sie niemals auch nur einen Augenblick”

Aus der Mai 1998-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Kürzlich sprach aus Henrietta, New York, mit vom Christian Science Sentinel — Radio-Ausgabe darüber, dass wir auch in scheinbar ausweglosen Situationen nie aufgeben dürfen.

1973 begann sich meine Gesundheit zu verschlechtern. Ich hatte große Schmerzen, nachdem ich meine Mahlzeiten gegessen hatte. Ich war nicht in der Lage, mich um meine Familie zu kümmern, und da die Schmerzen sich in der Nacht fortsetzten, konnte ich oft bis zu den frühen Morgenstunden nicht schlafen. Ich brauchte offensichtlich Heilung und so bat ich einen Christian Science Praktiker mit mir zu beten.

Woher sind Sie sich so sicher, dass Sie sich im Gebet um Heilung an Gott wenden können?

Ich hatte in der Vergangenheit viele Heilungen erlebt und immer gefunden, dass Gott für mich da war. In diesem Fall war ich überzeugt, dass ich ein besseres Verständnis meiner Beziehung zu Ihm benötigte. Gott schuf den Menschen zu Seinem Bild und Gleichnis, wie das erste Buch Mose in der Bibel sagt. Ich bin dieses Bild und Gleichnis, eine Widerspiegelung Gottes. Ich fragte mich immer wieder: „Lasse ich jetzt Gott zu mir sprechen? Denke ich jetzt Gottes Gedanken?"

Dann geschah etwas, was mir zeigte, dass ich Herrschaft über mein Denken ausüben musste. Ich wurde zu einer Nachbarin eingeladen, um ihr bei einer Strickarbeit zu helfen. Da ich helfen wollte, ging ich, obwohl ich sehr viele Schmerzen hatte. Als ich losging, dachte ich: „Nun ja, ich tue es, um ihr zu helfen, und das kann ich auch." Also ging ich mit diesem Gefühl von Liebe hin. Später, auf dem Nachhauseweg, stellte ich fest, dass ich vollkommen schmerzfrei war. Ich weiß nicht, wann die Schmerzen aufgehört hatten. Ich war so darauf bedacht gewesen, ihr zu helfen, dass ich vollkommen frei war. Aber sobald ich zu Hause ankam, kehrten die Schmerzen zurück. Fast ein Jahr dachte ich: „Warum sollten die Schmerzen zurückkehren?" Ich kam zu dem Schluss, dass die Schmerzen verschwunden waren, weil ich nicht an mich selbst gedacht hatte. Stattdessen hatte ich nur daran gedacht, wie ich helfen konnte. Dies machte mir klar, dass ich auf meine Gedanken aufpassen musste, um sicher zu sein, dass ich eins mit Gott war und Ihn zum Ausdruck brachte, anstatt mich auf mich selbst zu konzentrieren.

Wie tun Sie das? Wie können Sie mehr Kontrolle über Ihr Denken gewinnen?

Ich begann erst einmal, mein Denken mit Dingen zu füllen, die ich als Kind gelernt hatte: die Zehn Gebote, die Seligpreisungen, Kirchenlieder. Sätze aus der Bibel kamen mir in den Sinn, wie z. B. Jesu Erklärung: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" (Joh 14:6). Und dann vergegenwärtigte ich mir, dass ich eins war mit dieser Wahrheit, mit diesem Leben. Ich betete auch darum zu verstehen, dass Gott Gemüt ist und dass ich eine Widerspiegelung dieses Gemüts bin.

Ich hatte in der Vergangenheit viele Heilungen erlebt und immer gefunden, dass Gott für mich da war.

Das erinnert mich an Paulus' Worte: „Wir. .. nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus" (2. Kor 10:5).

Ja, ich glaube, das ist es, was ich tat, und das brachte mir Herrschaft über die Schmerzen. Es gelang mir besser, die Schmerzen auszuschalten.

Sie sagen also, dass das Denken die Schmerzen produzierte, nicht irgendein körperlicher Zustand.

Das ist richtig.

Und nicht ein Gedanke von Gott, sondern ein sterblicher Gedanke, eine Fälschung der Wahrheit.

Ja, und mir gefällt das Wort Fälschung, denn so empfand ich es. Ich spürte, dass dieses sterbliche Bild einer Krankheit eine Fälschung von dem war, was ich wirklich bin. Als ich mehr über mich als das Bild und Gleichnis Gottes lernte, entdeckte ich, wer ich wirklich bin. Jesu Fähigkeit, andere augenblicklich zu heilen, war die Folge seiner klaren Beziehung zu dem einen Gemüt. Er ließ Gott die Arbeit tun. Auch ich musste Gott die Arbeit tun lassen.

Ich hatte etwas von der wunderbaren Einheit des Menschen mit Gott erkannt — und das war für mich das Wichtigste.

Wenn ich den Haushalt versorgte und mich um meine Tochter kümmerte, hielt ich daran fest, dass diese richtigen Aktivitäten nicht durch Krankheit oder Begrenzung irgendwelcher Art unterbrochen werden konnten, weil Gott all-wirkend ist. Schmerz und Missklang waren kein Teil von diesem all-wirkenden Gemüt. Ich konnte den Unterschied sehen und ich hielt mich nur an das göttliche Bild und Gleichnis, das — so war mir klar — ich in Wirklichkeit bin.

Während Sie gebetet haben, konnten Sie da irgendwelche Zeichen des Fortschritts sehen?

Ja, es gab oft Tage, an denen ich meinte, das Problem sei verschwunden, aber dann kehrte es am nächsten Tag zurück. Es gab eine unterschwellige Furcht, dass dies etwas Größeres sei als alles andere, was mir je zuvor begegnet war. Die Furcht, dass ich nicht geheilt werden könnte, war etwas, was ich aus meinen Gedanken vertreiben musste. Ich musste frei werden von Entmutigung, weil es ja so aussah, als passierte nichts.

Haben Sie speziell darüber gebetet?

Ja, das habe ich getan. Ich habe meine Abende und Nächte mit Liedern aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft gefüllt. Ein Vers aus Lied Nr. 350 bedeutete mir sehr viel:

Durch die Liebe unsres
Gottes
Wird alles gut;
Frei und endlos seine Güte,
Alles wird gut.
Treu die Liebe, die uns heilet,
Die voll Gnade bei uns weilet;
Stark die Hand, die Schutz erteilet;
Alles ist gut.

Ich liebte diesen Vers, weil ich die Kraft des Wortes spüren konnte. Ich konnte Gott ganz nahe bei mir in der Dunkelheit fühlen.

Was für ein wunderbares Vertrauen Sie hatten! Sie haben Heilung erwartet.

Ja, in der Zeit, als ich bettlägerig war, wurde mir so viel Liebe entgegengebracht. Mein Mann bereitete mir das Mittagessen zu, stellte es neben das Bett und brachte unsere Tochter in den Kindergarten. Abends kam er nach Hause, machte das Abendessen fertig und wir waren alle im Schlafzimmer und haben zusammen gegessen. Das war eine freudige Zeit für mich. Ich wusste, dass Gott nur Gutes für mich entfaltete, und ich schaute dauernd nach diesem Guten aus.

Nach einiger Zeit merkte ich, dass ich meine täglichen Aktivitäten ausführen konnte. Ich hatte einen Punkt erreicht, wo ich mich besser fühlte. Ich hatte die Furcht und die Entmutigung besiegt, weil für mich die Heilung des Körpers nicht mehr im Mittelpunkt stand.

Was stand im Mittelpunkt?

Ich hatte etwas davon erkannt, was Christus Jesus ausgedrückt hatte — die wunderbare Einheit des Menschen mit Gott —, und das war für mich das Wichtigste.

Als ich mehr Klarheit über meine Beziehung zu Gott gewann, wurde ich fröhlicher und brachte mehr Harmonie zum Ausdruck, obwohl ich noch nicht vollständig frei war. Mein Mann und ich hatten gehofft, eine Fahrt nach Boston zu einem sehr bedeutenden Treffen im Juni 1976 zu unternehmen. Aber im März dieses Jahres wurde ich so unbeweglich, dass ich wieder nicht aus dem Bett herauskam.

Nach einer so langen Zeit und nun mit diesem Rückschlag würden sich manche Leute fragen, warum Sie nicht zu einem Arzt gegangen sind.

Das ist mir nie in den Sinn gekommen. Es gab niemand anders, dem ich aus vollem Herzen vertrauen konnte, so wie ich Gott vertraute.

Was passierte dann?

Es wurde mir klar, dass ich nicht an dem Treffen teilnehmen konnte, aber mein Mann und meine Mutter wollten fahren. Am Tag bevor sie wegfahren wollten, saß ich in meinem Rollstuhl vor dem Fenster. Ich wandte mich an Gott und bekam einem Schimmer davon, was wohl Jesus im Garten Gethsemane empfunden haben mag, als er sich im Gebet an Gott wandte und sagte: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!" (Lk 22:42). Ich erinnere mich, dass ich so von Demut erfüllt war, dass ich ebenfalls sagen konnte: „Nicht mein Wille, lieber Vater, sondern Dein Wille geschehe."

Am nächsten Tag schien es meinem Mann richtig, dass ich doch zu diesem Treffen fahren sollte. Sehr zuversichtlich sagte er: „Ich nehme dich mit, selbst wenn ich dich den ganzen Weg tragen muss." Und so konnte ich dabei sein, obwohl ich im Rollstuhl saß. Die Erfahrung war sehr inspirierend. Als ich wieder zu Hause war, hatte ich so ein Gefühl von Herrschaft erlangt, dass ich gleich überzeugt war, ich könnte jetzt mehr Dinge anpacken. Gott entfaltete mir wunderbare Möglichkeiten, wie ich in meinem Haus zurechtkommen konnte. Im September konnte ich eine Gehhilfe benutzen und war in der Lage, meine Tochter an ihrem ersten Schultag zur Bushaltestelle zu bringen. Im Dezember war ich vollständig frei. Es gab keine Schwellung, keinen Schmerz, und ich habe diesen Zustand nie wieder erlebt.

Wie lange liegt das zurück?

Das war 1976. Und 1989, im Zuge einer medizinischen Notfall-Untersuchung nach einem Autounfall, fanden die Ärzte Spuren, die „mit einer Diagnose von Crohn-Krankheit übereinstimmten". Die Crohn-Krankheit gilt als unheilbar, doch ich war davon geheilt worden. Sie konnten das nicht verstehen. Es gibt hier in Rochester ein medizinisches Zentrum, das die Crohn-Krankheit erforscht. Sie wiesen mir einen Medizinalassistenten zu, der mir verschiedene Fragen stellte über das, was geschehen war und wie ich die Heilung erlangt hatte. Ich sagte ihnen, dass ich Christliche Wissenschaftlerin sei und dass es durch Gebet geschehen sei und durch das Vertrauen auf Gottes Macht und mein Verständnis von mir selbst als Seinem Bild und Gleichnis.

Was würden Sie heute Menschen sagen, die mit so genannten unheilbaren Krankheiten kämpfen?

Ich würde ihnen sagen: Geben Sie niemals auf und benutzen Sie die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, um Ihr wahres Sein zu verstehen. Doch am wichtigsten ist: Zweifeln Sie niemals auch nur einen Augenblick daran, dass Sie geheilt werden können.

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