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Vergesslich? Vergessen Sie es!

Aus der Juli 1998-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Kommt es Ihnen manchmal so vor, als ob Sie in dem immer komplizierter werdenden modernen Leben mehr vergessen, als Sie sich merken? Sie tun zum Beispiel etwas in den Kühlschrank, was eigentlich in den Schrank gehörte. „O wie zerstreut ich bin!" Oder Ihnen ist der Name eines Freundes entfallen, den Sie vorstellen sollen. „Wirklich, mein Hirn ist ein einziges Loch!" Oder Sie erzählen eine Geschichte — und plötzlich fällt Ihnen die Pointe nicht mehr ein. „Himmel — einfach weg!" Das scheinen alles ganz kleine unschuldige Selbstherabsetzungen zu sein — aber es ist wichtig und auch möglich, die Sache umzudrehen.

Wenn wir akzeptieren, dass Gott den Menschen zu Seinem Bild und Gleichnis erschafft — geistig, vollkommen, vollständig und ohne den geringsten Mangel — dann leuchtet es ein, dass die entgegegengesetzte Ansicht falsch ist, nämlich dass Sie und ich materiell geschaffen wurden, dass daher unser Geist und unser Körper sich unweigerlich abnutzen und dass wir einfach irgendwann an Gedächtnisschwund leiden werden.

Für so etwas fehlt jede Grundlage, wenn Sie das Wesen und die Natur Ihres Schöpfers begreifen. Lesen Sie, wie Gott von Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit beschrieben wird: „Gott. Der große Ich bin; der All-Wissende, der All-Sehende, der All-Wirkende, der All-Weise, der All-Liebende und Ewige. Prinzip; Gemüt; Seele; Geist; Leben; Wahrheit; Liebe; alle Substanz; Intelligenz." Wissenschaft und Gesundheit, S. 587. Und das sagt sie an anderer Stelle über den Menschen: „Mensch. Die zusammengesetzte Idee des unendlichen Geistes, das geistige Bild und Gleichnis Gottes; die vollständige Darstellung des Gemüts." Ebd., S. 591. Schauen Sie sich diese beiden Definitionen nebeneinander an! Aus ihnen folgt ganz natürlich, dass Sie und ich im wahrsten Sinne das Bild des „all-wissenden" Gottes, „die vollständige Darstellung des Gemüts" sind. Es ist sehr wichtig, diese wahre Vorstellung von uns selbst zu akzeptieren, und wir sollten sie in unseren Gedanken an erste Stelle setzen. Um das tun zu können, ist es hilfreich, gründlich zu beachten, was Paulus den Korinthern schrieb: „Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus." 2. Kor 10:5.

Wir sollten uns nie für vergesslich halten, denn wir werden leicht so, wie wir uns selbst sehen. Stattdessen sollten wir unsere Gedanken auf Christus richten, auf die Güte Gottes und Seine Allwissenheit, denn sie ist durch Widerspiegelung auch unsere Allwissenheit.

Denken Sie immer daran: Wenn wir etwas wissen, dann ist es nicht nötig, sich daran zu erinnern. Wissen ist unmittelbar, augenblicklich — während sich erinnern bedeutet, dass wir etwas aus unserer Vergangenheit „abrufen" müssen. In der geistigen Realität unseres Seins wissen wir alles, was wir wissen müssen, in vollster Klarheit und mit allen Einzelheiten. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Wenn die Täuschung sagt:, Ich habe mein Gedächtnis verloren', dann widersprich dem. Keine Fähigkeit des Gemüts geht verloren. In der Wissenschaft ist alles Sein ewig, geistig, vollkommen und in jeder Tätigkeit harmonisch." Wissenschaft und Gesundheit, S. 407.

Als ich vor ein paar Jahren noch ziemlich unerfahren an meinem Computer war, löschte ich einmal versehentlich neun Seiten einer Ansprache, an der ich arbeitete. „Nein, wie blöd!" sagte ich erschrocken. Ich hatte Wochen damit zugebracht, den Text zu schreiben und an ihm herumzufeilen. Und nun war alles weg! Aber dann begann ich vom geistigen Standpunkt aus zu argumentieren. Die Ideen, die auf diesen Seiten dargelegt worden waren, stammten nicht aus dem Computer. Noch befanden sie sich in meinem Kopf — im menschlichen Gedächtnis. Die Ideen waren geistig und waren mir durch Gebet und Inspiration bewusst geworden. Und da der geistige Inhalt der verlorenen Seiten ursprünglich vom göttlichen Gemüt, von Gott, ausgegangen war, existierte er immer noch — vollständig — im Gemüt. Daher musste ich, statt mich menschlich abzumühen, die Seiten wiederherzustellen, auf Gott lauschen. Und genau das tat ich. Ich saß still da und schloss alle Ablenkungen aus, um mir der Botschaften bewusst zu werden, die — darauf vertraute ich — Gott mir senden würde. Bald war es, als stände ein treuer Freund neben mir und diktierte — ich schrieb alles neu. Und das Resultat war besser als zuvor!

Natürlich weiß Gott nichts von Missgeschicken mit dem Computer. Aber Er weiß, dass alle Seine Kinder — Sie und ich und jedermann — vollkommen sind, vollständig ausgerüstet mit allem, was sie gerade brauchen. Genau so, wie Er sie geschaffen hat.

Ich lerne in meinem fortgeschrittenen Alter, dass wir — wenn wir jeden Gedanken „in den Gehorsam gegen Christus" nehmen, ihn der Allheit und Güte Gottes untertan machen —, nur zu geistigem Wachstum „fortschreiten" können, zu Gnade und Herrschaft.

Und in diesem geistigen Wachstum müssen wir keinen Gedächtnisverlust fürchten, denn als das Bild Gottes sind wir immer mitten im Wissen — wir spiegeln Seine Intelligenz wider — jetzt, augenblicklich und ewiglich.

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