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DIE BIBEL

BIBELNOTIZEN FÜR SEPTEMBER 1998

Aus der September 1998-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Christian Science Vierteljahresheft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

6. September

DER MENSCH

Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? (Ps 8:5)

David lobpreist in diesem Psalmvers, „vorzusingen, auf der Gittit”, Gott „tiefbewegt” für sein gewonnenes Verständnis. „Die Gittit bezeichnet vielleicht eine musikalische Tonart oder ein musikalisches Instrument: eine fröhliche Sangweise oder ein Instrument fröhlichen Klanges. Man hat Gittit abgeleitet von der Philisterstadt Gat und gemeint, es handle sich hier um eine Zither, die David aus Gat mitgebracht habe,” (Albrecht) Im Gebet entfaltet sich David, dass der Mensch als das unendliche Geschöpf Gottes unvergänglich ist. Durch diese Offenbarung weichen die Zweifel, die bei dem hebräischen Wort „, 'adamah', die rotbraune Erde” (WStB), als Sinnbild der materiellen Vergänglichkeit mitklingen. Diesen neuen Bedeutungssinn der Herrlichkeit von Gottes Schöpfung gewonnen zu haben ist Anlass zum Lobpreisen.

13. September

SUBSTANZ

Sammelt euch aber Schätze im Himmel,wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. (Mt 6:20, 21)

Lamsa gibt uns Einblick in das orientalische Alltagsleben, dessen Gepflogenheiten sich Jesus bildhaft zu Nutze machte, um seine Lehre den Menschen einzuprägen. „Silber- und Goldmünzen. .. werden. .. zum Schutz vor Einbrechern im Boden vergraben. Teure Kleidungsstücke und verderbliche Waren versteckt man in geheimen, in die Wände eingebauten Kammern. Auf diese Weise können sie vielleicht vor Diebstahl bewahrt werden, sind aber häufig der Vernichtung durch Motten und Rost ausgesetzt, denn der Boden ist ständig feucht, und die Häuser wimmeln von Insekten.

Jedermann im Orient hofft, eines schönen Tages verborgene Schätze zu entdecken. Wenn die Einheimischen am Pflügen sind oder tiefe Gräben ausschachten, um die Fundamente für ein gorßes Gebäude zu legen, erwarten sie daher stets, plötzlich auf einen gorßen Schatz zu stoßen. Sollte einmal einer wirklich angetroffen werden, dann gehört er dem glücklichen Finder, ganz gleichgültig, wer der rechtmäßige Eigentümer auch sei.. .. Der Eigentümer eines Schatzes ist daher immer in Sorge um seinen Besitz und fürchtet stets, jemand könne ihn finden. Seine Ruhe und sein Glück sind zusammen mit dem Schatz begraben.”

Barclay schreibt: „Der Ausdruck Schätze im Himmel war den Juden sehr vertraut, und sie verbanden damit vor allem zweierlei.

1. Sie sagten, alles, was jemand an freundlichen Taten auf Erden aufzuweisen habe, werde für ihn zu einem Schatz im Himmel. ... 2. Der Ausdruck Schätze im Himmel war bei den Juden stets eng mit dem Charakter der Menschen verknüpft.. .. Jesus beschließt diesen Absatz mit der Feststellung, dass dort, wo des Menschen Schatz ist, auch sein Herz sei. Wenn der Mensch sein Herz nur an irdische Dinge hängt, dann gilt sein ganzes Interesse dieser Welt.. .. Wessen Blick dagegen ständig auf die Ewigkeit gerichtet ist, der wird ohne Schwierigkeiten auch die Güter dieser Welt abzuschätzen wissen.“

20. September

MATERIE

Ich, der Prediger, war König über Israel zu Jerusalem und richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu suchen und zu erforschen bei allem, was man unter dem Himmel tut. (Pred 1:12, 13)

Der Prediger reflektiert über das Streben nach Weisheit. Er ist „auf der Suche nach dem Sinn des Lebens” (WStB). Wir begegnen hier keinem pessimistischen Skeptiker, sondern einem klugen Mann, der „bei Gott die Antwort auf seine Fragen gefunden” hat. (Bruns)

Wer war der Verfasser, der sich hinter der hebräischen Bezeichnung „Kohelet” verbirgt und mit „Prediger” nur „unsachgemäß” wiedergegeben wird? (BE) In ihrer sprachlichen Analyse kommt die WStB zu folgendem Ergebnis: „Das hebr. Wort qohælæth stellt eine weibliche Partizipform des Verbs qhl, sich versammeln' dar und müsste demnach als, die sich versammelnde' übersetzt werden.. .. Die feminine Partizip-Form [dient auch] zur Bezeichnung einer vom Geschlecht unabhängigen Funktion und [kann] sogar zum Eigennamen des Funktionsträgers werden.. .. [Es] wäre demnach als. . ., Lehrversammlungsleiter' zu übersetzen.. .. Die übliche Wiedergabe als, Prediger' entspricht jedenfalls nicht der Wortbedeutung, zumal es beim Leiten der Versammlung sicher nicht um Predigen im Sinne von Verkündung ging, sondern um Weisheitslehre.“

„Die Beziehung auf Salomo [ist] als ein literarisches Stilmittel des eigentlichen Verfassers anzusehen.“ Es ist an einen Weisheitslehrer in führender Stellung zu denken, der versucht „einem Lebenssinn auf die Spur zu Kommen” und dabei „einen König als literarische Autorität” voranstellt. (BE) Ein „pädagogischer Zug” (WStB), denn das Königsamt ist das Höchste, was menschliches Streben erlangen kann. Wenn schon ein König in seinem Forscherdrang an seine Erkenntnisgrenzen stößt, lässt sich dies als Fazit auch für den einfachen Menschen sagen, nämlich dass alles materielle Wissen, alle Weisheit, alles, was sich „unter dem Himmel tut”, nicht zufrieden stellt, sondern nur das, „was Gott tut” (3:14).

27. September

WIRKLICHKEIT

Und Elisa betete und sprach: Herr, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der Herr dem Diener die Augen, und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her. (2. Kön 6:17)

Durch Gebet lässt der Prophet seinen Diener teilhaben an seiner Empfänglichkeit für das Wirken Gottes und seinem Blick für „die unsichtbare Welt” (LBe), die dem uninspirierten Blick verschlossen bleibt. „Es gibt einen Schutz für Gottes Leute, der mit menschlichen Begriffen nicht mehr zu beschreiben ist.. .. Stehen gegen Elisa Soldaten und Pferde aus Fleisch und Blut, Wagen aus Holz und Eisen, so beschützen ihn Pferde und Streitwagen aus Feuer. Möglicherweise ist feurig auch nur die menschlich-unvollkommene Beschreibung der Wahrnehmung dessen, was aus Gottes Welt kommt.” (WStB)

Abkürzungen:

Albrecht = Ludwig Albrecht, Das Neue Testament und Die Psalmen

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments

BE = Die Bibel mit Erklärungen

Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen

Lamsa = George M. Lamsa, Die Evangelien in aramäischer Sicht

LBe = Lutherbibel erklärt

WStB = Wuppertaler Studienbibel

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