Ende des vergangenen Jahres reisten die Redakteurin Mary Trammell und der Vertriebsleiter Ricardo Saldivar als Vertreter des portugiesischen und spanischen Christian Science Herold in neun lateinamerikanische Länder. Sie hielten 29 Veranstaltungen mit Christlichen Wissenschaftlern ab über die Mission des Herold, „die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden“Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 353.. Im folgenden Bericht, der als Editorial im Christian Science Journal erschien, sind einige Highlights ihrer Reise und geistige Lektionen, die dabei gelernt wurden, festgehalten.
Das Christentum in Lateinamerika ist nicht mehr das, was es einmal war. „Geradezu explosionsartig“ sind Millionen Gläubige von einem auf dem Evangelium basierenden Glauben ergriffen worden. Kim A. Lawton, „Faith Without Borders“, Christianity Today, 19. Mai 1997, S. 39–49. Es ist ein Glaube, der altehrwürdige Dogmen gegen eine persönliche Beziehung zu Gott eintauscht. Ein Glaube, der Armut, Unterdrückung, Kindesmissbrauch und Korruption entschiededn entgegentritt. Ein im weitesten Sinne evangelischer Glaube, der Jesu Worte „Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur“ Mk 16:15. ernst nimmt.
Dieses dynamische gedankliche Klima schafft günstige Bedingungen für die Anerkennung einer wissenschaftlichen Grundlage des Christentums — für das Entdecken der Gesetze Gottes und das Praktizieren des geistigen Heilens. Die Wissenschaft des Christentums fördert einen auf dem Evangelium basierenden Glauben in seiner reinsten, ursprünglichsten Form. Wie Mary Baker Eddy einmal schrieb: „Christian Science ist die reine evangelische Wahrheit.“Siehe Rückblick und Einblick, S. 65.
Inwiefern steht Christian Science auf der Grundlage des Evangeliums? Einfach folgendermaßen: Seit 1866 hat diese Wissenschaft ein entscheidendes Element wiederhergestellt, das im ursprünglichen Christentum vorhanden gewesen, doch nach den ersten dreihundert Jahren seiner Geschichte verdrängt worden war — das geistige Heilen. Christian Science stellt das Wirken der allumfassenden Wahrheit in der ganzen Welt dar und führt damit die Mission weiter, die Jesus begann. Das Leben der Menschen wird wiederhergestellt, Krankheit geheilt, Korruption ausgelöscht und das suchende Denken findet Antworten.
All dies vollbringt die Wissenschaft des Christentums in Lateinamerika. Wir haben gesehen, wie Menschen in diesen Ländern diese christliche Wissenschaft mit Eifer und Engagement praktizieren und weitergeben. Mit einem Engagement, das heilt. Einem Engagement, das uns unendlich inspiriert hat. Es folgen einige Beispiele.
Rio de Janeiro, Brasilien
In Rio lernten wir eine Frau kennen, die früher Agnostikerin gewesen war. Vor einigen Jahren gab ihr eine Freundin einen portugiesischen Herold und das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Sofort versuchte sie die Ideen anzuwenden, die sie darin fand. Einmal wurde sie in der Nacht von einem giftigen Insekt gestochen. Sie las „das Buch“, bis sie einen inneren Frieden verspürte und legte sich dann schlafen. Am Morgen war sie geheilt.
Es dauerte nicht lange und sie gab selber Herolde weiter, u. a. an Kollegen in der Arbeit. Inzwischen können diese kaum abwarten, bis der nächste Herold eintrifft. Sie schenkte auch einer Freundin einige Herolde. Daraufhin begann die Freundin Wissenschaft und Gesundheit zu lesen — und Freunde und Familienangehörige zu heilen. Jetzt kommen sie und ihr Mann jede Woche zur hiesigen Kirche Christi, Wissenschaftler.
São Caetano, Brasilien
Sie arbeiten beim Weitergeben der allumfassenden Wahrheit wie eine Familie zusammen — die Christlichen Wissenschaftler in São Caetano, einer Vorstadt südlich von São Paulo. Bushaltestellen, Buchläden, Zeitungen, Radiospots, Flugblätter und Schilder mit Aufschriften wie „Wissenschaft und Gesundheit kann Ihnen helfen“ sind nur einige der kreativen Mittel, derer sich die Mitglieder bedienen, um die Öffentlichkeit anzusprechen.
Hier, wie auch anderswo in Brasilien, finden die Christlichen Wissenschaftler ganz natürliche Wege, Freunde an ihrer Gottesverehrung teilhaben zu lassen. Manchmal laden sie sie zum Beispiel zu einem Picknick ins Grüne ein — und hinterher versammeln sie sich, um die Bibellektion laut zu lesen.
Buenos Aires, Argentinien
Die Mitglieder der Christian Science Kirchen und Vereinigungen in Buenos Aires und Umkreis sponsern jedes Jahr gemeinsam einen Stand auf der hiesigen Buchmesse — einer der größten der Welt. Auf dieser Messe, die von mehr als einer Million Menschen besucht wird (viele davon aufrichtige Sucher nach der Wahrheit), stellen sie den spanischen Herold und Wissenschaft und Gesundheit aus und bieten sie zum Verkauf an. Außerdem nehmen die Mitglieder an einer interkonfessionellen Podiumsdiskussion teil, bei der es um die Rolle der Religion im täglichen Leben geht.
El Bolsón, Argentinien
In dieser in einem entfernten Tal gelegenen Stadt im südlichen Argentinien, war die Wissenschaft des Christentums vor zehn Jahren praktisch noch unbekannt. Aber durch Heilung auf Heilung in einer Familie nach der anderen entstand eine starke Christian Science Vereinigung. Mindestens ein Mitglied hörte durch die Kurzwellensendungen des Herold zum ersten Mal von Christian Science.
Die Mitglieder haben sich gegen ein Kirchengebäude entschieden. Stattdessen kommen sie in der Grundschule am Ort zusammen. Sie wollen alle ihre Mittel darauf verwenden, durch ihren wunderschönen Leseraum in einem der Haupteinkaufszentren der Stadt auf die Bedürfnisse der Öffentlichkeit einzugehen. „Wir sind für die Stadt und ihre Menschen da“, sagte die Bibliothekarin. „Die Leute spüren das. Und sie kommen herein.“
Montevideo, Uruguay
Den jungen Christlichen Wissenschaftlern in Montevideo ist es ein echtes Anliegen, die Botschaft von Christian Science in ihrer Stadt zu verbreiten. Mehrere junge Leute haben sich freiwillig bereitgestellt, die Verbreitung des Herold hier zu fördern. „Wir haben Ideen“, sagten sie, „und wir werden hart arbeiten.“ Dieses Angebot haben wir gern angenommen. Die Herold-Redaktion in Boston wird aus der Ferne mit ihnen als Partnern zusammenarbeiten!
Concepción, Chile
„Ich habe mich verschiedenen medizinische Behandlungen unterzogen, um Kinder zu bekommen, aber ohne Erfolg“, sagte die Frau, die uns vom Busbahnhof abholte, als wir in Concepción ankamen. Als dann eine Nachbarin ihr nahelegte, Wissenschaft und Gesundheit zu lesen, weil das Buch ihr helfen könnte, versuchte sie es damit. Sie spürte in ihrem Herzen, dass die Ideen in dem Buch wahr sind — obgleich ihr Mann skeptisch war. Schließlich merkten jedoch alle, dass sie etwas erstaunlich Wirksames gefunden hatte — etwas, was von einem Tag zum anderen ihre Verzweiflung in Hoffnung verwandelte.
Innerhalb eines Jahres bekam die Frau ihr erstes Kind. Wir haben während unseres Aufenthalts in Concepción all ihre drei Söhne kennengelernt. Diese Frau ist jetzt vollzeitig als christliche Heilerin tätig.
Lima, Peru
„Es ist das Wirken Gottes!“ sagte ein Kirchenmitglied in Lima. Sie erzählte, wie sie — gerade an dem Morgen — zum Flughafen gefahren war und einen Taxifahrer hatte, der über „El Niño“ klagte. Die Christliche Wissenschaftlerin meinte, er solle doch die positive Seite der Sache sehen. „Wir schaffen unser eigenes Licht“, sagte sie zu ihm.
Plötzlich drehte sich der Taxifahrer um und fragte sie: „Kennen Sie Christian Science?" Es stellte sich heraus, dass er kürzlich von seinem Bruder das Buch Wissenschaft und Gesundheit bekommen hatte. Und er hatte sehnsüchtig auf die Gelegenheit gewartet, mit jemandem darüber zu sprechen. Er freute sich sehr, als er herausfand, dass eine Kirche zu Wissenschaft und Gesundheit gehört und dass es sie direkt hier in Lima gibt!
Quito, Ecuador
Quito, hoch auf den Bergen und direkt am Äquator gelegen, hat eine dynamische Christian Science Vereinigung. Auf unserem Treffen lernten wir einen jungen Mann kennen, der vor einigen Jahren von einer ärztlich diagnostizierten Bluterkrankheit geheilt worden war. Und am Tag darauf im Sonntagsgottesdienst war ein Mann, der vor dreizehn Jahren von Kehlkopfkrebs geheilt worden war. Diese Heilungen hatten mehrere Familien zu Christian Science geführt, Als ein Mitglied während des Gottesdienstes aus tiefstem Herzen und mit all seiner Kraft „Näher, mein Gott, zu Dir“ als Solo (in Spanisch) sang, wischte sich manch einer die Tränen aus den Augen.
Bogotá, Kolombien
Das Treffen in Bogotá war eins der größten — und der lebhaftesten. Die Leute hier waren begeistert von der Idee, Berichte von Heilungen, die sie erlebt hatten, aufzuschreiben, um sie im Herold veröffentlichen zu lassen. Ein Mitglied setzte sich nach dem Treffen sofort hin und schrieb etwas für den Herold. Und am nächsten Tag brachte sie es zum Flughafen, gerade noch zeitig genug, dass die Stewardess es uns beim Betreten des Flugzeugs überreichen konnte!
Caracas, Venezuela
In Caracas trafen wir eine Frau, die durch die Kurzwellensendungen des Herold zum ersten Mal von Christian Science gehört hatte. Sie hatte schriftlich um die Zusendung weiterer Informationen gebeten. Schließlich suchte sie den Christian Science Leseraum und die Kirche in Caracas auf. Sie fing an Wissenschaft und Gesundheit zu studieren und sie merkte sofort, dass es der Traurigkeit in ihrem Leben etwas Machtvolles entgegensetzte. „Mein ganzes Leben hat sich verändert“, sagte sie. Ihre Familie erlebte den erstaunlichen Wandel mit — und kam bald mit zur Kirche.
Mexiko-Stadt, Mexiko
Eine Christliche Wissenschaftlerin berichtete über die erste Heilung, die sie mit ihrem Sohn erlebte, — eine Heilung von Asthma. Die Ärzte hatten der Mutter gesagt, dass es kein medizinisches Heilmittel dagegen gebe. Eines Tages litt ihr Sohn so sehr, dass er sterben wollte. Mit seiner Erlaubnis rief sie eine Praktikerin an und bat sie mit ihnen zu beten. „Ich habe ihn einfach ganz unter Gottes Obhut gestellt“, sagte sie. Am Abend war der Junge gesund.
Dies sind einige Momentaufnahmen, wie die „evangelische Wahrheit“ in Lateinamerika wirkt. Natürlich ist Gottes Wahrheit überall am Wirken. Sie ist universal. Denn Gott, der göttliche Geist, Leben und Liebe, ist überall. Und bei jedem. In Ewigkeit.
Und vielleicht ist das eine geistige Lektion, die wir alle von Lateinamerika lernen können.