סילהת (tehillim) ist der hebräische Name für Psalmen oder Lieder. Das Buch der Psalmen ist das Liederbuch der Bibel. Manchmal wird dieses Liederbuch auch der Psalter genannt. Obwohl keine Noten zum Singen der Psalmen angegeben werden, enthält das Buch der Psalmen Worte, die von den Juden und den Christen gesungen, gelesen und gebetet wurden.
Im Psalter wird Gott als König geschildert, außerdem als Richter, Hirte, Vater, Mutter, Krieger, Baumeister und Beschützer, als ein Vogel, unter dessen Flügeln man Zuflucht findet, und als Berge, die Jerusalem schützen. Überlege dir einen Namen für Gott, der dir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gibt, und schreibe ihn auf die folgende Zeile:
Loblieder
היוללה Versuch einmal diese hebräischen Buchstaben zu schreiben. Sie bedeuten Halleluja. (Vergiss nicht, dass Hebräisch von rechts nach links geschrieben wird.) Vielleicht hast du schon mal in irgendwelchen Kirchenliedern oder Lobliedern Halleluja gesungen. Es bedeutet „Preiset Jah” oder „Jahwe”, ein hebräischer Name für Gott. Halleluja ist eine mit gebieterischer Stimme gesprochene Aufforderung, Gott zu preisen. Die Psalmen 146-150 beginnen und enden mit diesem Wort, das mit „Lobet den Herrn” übersetzt wird.
Die meisten Loblieder geben Gründe an für die Lobpreisung Gottes. So heißt es in Psalm 1 13 etwa: „Der Herr ist hoch über alle Völker” und der Herr „erhöht den Armen aus dem Schmutz”. Psalm 47 fordert die Menschen auf: „Schlagt froh in die Hände” und „Jauchzet Gott”, denn der Herr ist „ein großer König über die ganze Erde”.
Gott als der Schöpfer oder auch Seine Segnungen werden oft als Gründe für den Lobgesang angeführt. Psalm 136 erzählt von der Erschaffung der Erde, des Mondes und der Sterne und wie Gott die Hebräer durch die Wüste nach Kanaan geführt hat.
Schreibe deinen eigenen Aufruf zur Lobpreisung Gottes auf die erste der folgenden Zeilen. Auf die nächste Zeile schreibe dann einen Grund für die Lobpreisung Gottes.
Klagelieder oder Betlieder
In diesen Psalmen wird ein Hilfegesuch an Gott gerichtet — entweder von einer Gruppe von Menschen, wie im 80. Psalm: „Komm uns zu Hilfe!” oder von einem Einzelnen, wie im 13. Psalm: „Schaue doch und erhöre mich, Herr, mein Gott!” Die Hilfe, die gesucht wird, kann eine Heilung von Krankheit sein, Beistand im Kampf gegen einen Feind oder auch, dass jemand davor bewahrt wird, einen Schaden anzurichten.
Oft beginnt eine Klage oder ein Gebet damit, dass Gottes Name angerufen wird: „Gott, ...” oder „Herr, ...” oder „Du Hirte Israels, ...” Auch wird geschildert, was das Problem ist: „Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne” (Psalm 22) oder „Warum ziehst du nicht aus mit unserm Heer?” (Psalm 44).
Gottvertrauen ist ein weiterer wichtiger Teil der Klagen und Gebete: „Wenn ich mich fürchte, so hoffe ich auf dich” (Psalm 56). Die Klage schließt manchmal ein Versprechen oder ein Gelübde ein, Gott zu loben, wenn die Not vorbei ist. „Ich will dich in der Gemeinde rühmen” (Psalm 22). Schreibe eine Klage oder ein Gebet auf die folgenden Zeilen.
(rufe Gott an und bitte Ihn um Hilfe)
(erzähle von deiner Not)
(versprich, Gott zu loben)
Danklieder
Diese Psalmen danken Gott für all die wundervollen Dinge, die Er vollbracht hat. Jemand, der aus einer Not befreit wurde, dankt Gott für eine bestimmte Tat, und davon wird im Lied berichtet.
Die ersten elf Verse des 40. Psalms beginnen zum Beispiel mit einem Bericht von einer Rettung: „Ich harrte des Herrn, und er neigte sich zu mir und hörte mein Schreien. Er zog mich aus der grausigen Grube, aus lauter Schmutz und Schlamm, und stellte meine Füße auf einen Fels. . .; er hat mir ein neues Lied in meinen Mund gegeben.” Die Verse 12—17 dieses Psalms sind eine Klage.
Nimm ein Blatt Papier und schreibe einen Bericht darüber, wie Gott dich in einer schwierigen Lage gerettet hat.
Thora- oder Lehrpsalmen
הךוח Schreibe diese hebräischen Buchstaben, die Thora bedeuten. Thora wird oft mit Gesetz übersetzt. Es bedeutet Unterweisung, Lehre, Anleitung — alles Dinge, die Gottes Volk braucht. Der erste Psalm im Psalter ist ein Thora- oder Lehrpsalm. Er berichtet davon, was für eine Freude es ist, über die Lehren des Herrn nachzudenken. Ja, es heißt da, dass derjenige, der darüber nachdenkt, wie ein Baum ist, der an einen Bach gepflanzt ist und zur rechten Jahreszeit Frucht trägt.
Psalm 1 19 ist ein sehr langer Thora-Psalm, der 176 Verse enthält! Die ersten acht Zeilen beginnen mit dem ersten Buchstaben im hebräischen Alphabet; die nächsten acht Zeilen beginnen mit [Hebrew Letter Bet]. dem zweiten Buchstaben des hebräischen Alphabets; die folgenden acht Zeilen beginnen mit [Hebrew Letter Gimel], dem dritten Buchstaben des hebräischen Alphabets. So geht es immer weiter, bis alle 22 Buchstaben benutzt worden sind. Diese Form der Zeilenanordnung nennt man ein alphabetisches Akrostichon.
Nimm ein Blatt Papier und versuche einen fünfzeiligen Psalm zu schreiben. wobei du die Zeilen — in der richtigen Reihenfolge — mit A, B, C, D, und E beginnst.
Die Musik der Psalmen
Gesang und das Spielen von Musikinstrumenten waren wichtige Tätigkeiten bei der Anbetung Gottes. Einige der Psalmen haben Überschriften, die Angaben über die Musik machen. (Viele der Überschriften erwähnen auch David. Diese Psalmen wurden vielleicht von David geschrieben oder gesungen oder sind nach ihm benannt.)
Finde zu den folgenden Beschreibungen die entsprechenden Instrumente auf diesen Seiten.
• Kinnor: Ein Saiteninstrument, das manchmal Leier oder Harfe genannt wird. Nachdem David auf diesem Instrument gespielt hatte, fühlte König Saul sich besser.
• schophar: Das Horn, ein Widderhorn, das heute noch in jüdischen Synagogen verwendet wird und auf dem nur zwei oder drei Töne gespielt werden können. Es wurde bei Festen benutzt und man gab in Kriegszeiten Signale damit.
• toph: Manchmal Tamburin genannt. Es ist eine Handpauke, bei der eine Tierhaut über einen kreisförmigen Rahmen gespannt war. Mirjam, Moses Schwester sang und tanzte mit diesem Instrument, nachdem die Israeliten das Meer überquert hatten.
• hazozera: Eine schlanke Trompete, die aus Silber oder Bronze gefertigt ist. Im Tempel wurde sie von den Priestern gespielt, meistens zu zweit oder in Gruppen.
• menaaneim: Manchmal Klapper oder Rassel genannt. Es hat Metallstäbe, die beim Schütteln klirren, und wurde beim Tanzen und bei fröhlichen Ereignissen verwendet.
• chalil: Eine Rohrflöte, manchmal auch Schalmei genannt. Sie hatte einen hellen Klang, konnte aber auch benutzt werden, um Trauer auszudrücken.