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DIE BIBEL

BIBELNOTIZEN FÜR MÄRZ 1999

Aus der März 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Christian Science Vierteljahresheft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

7. März

DER MENSCH

Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen — und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht, denn sie kennt ihn nicht ... (1. Joh 3:1–2)

„Herzliche, seelsorgerische Liebe" (Bruns) ist es, die Johannes zu dieser Beschreibung des Menschen veranlasst hat.

„Wenn wir vor Gott seine Kinder ,genannt werden', wird uns nicht nur ein Etikett aufgeklebt und ein leerer Name angehängt. Darum setzt Johannes hinzu:, Und wir sind es.' Unsere Gewissheit darüber stammt nicht aus dem, was wir selber an uns beobachten und feststellen können, sondern aus dem Wissen, dass Gottes Sagen und Nennen mit innerer Notwendigkeit ein schöpferisches Wirken ist., Denn wenn er spricht, so geschiehts; wenn er gebietet, so stehts da' (Ps 33, 9)." (WStB)

Mit „Kennen" oder „Erkennen" ist hier wie überall in der Bibel mehr gemeint „als nur ein verstandesmäßiges Begreifen. Es geht um ein Offensein für den andern und um ein liebendes Erfassen. Darum bedeutet umgekehrt ein, Nicht erkennen' nicht nur einen Mangel an Einsicht, sondern eine Verschlossenheit für den andern, eine innere Ablehnung, die bis zur Feindschaft gehen kann." (WStB)

„Dass die Menschen Kinder Gottes werden, ist eine Gabe Gottes. Ihrer Natur nach sind die Menschen Geschöpfe Gottes, da Gott der Schöpfer ist. Erst durch die Gnade Gottes werden sie zu Kindern Gottes. Mit dem Wort Vaterschaft und Väterlichkeit werden zwei ganz verschidene Dinge zum Ausdruck gebracht. Während der Begriff Vaterschaft besagt, dass jemand für die leibliche Existenz eines Kindes verantwortlich ist. . ., besagt Väterlichkeit, dass zwischen Vater und Kind ein inniges liebevolles Verhältnis besteht, bei dem Vater und Kind sich täglich näher kommen. Im Sinne von Vaterschaft sind alle Menschen Kinder Gottes, im Sinne von Väterlichkeit sind die Menschen nur dann Kinder Gottes, wenn Gott sich ihnen gnädig nähert und sie ihn als ihren Vater annehmen." (Barclay)

14. März

SUBSTANZ

Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an zu überlegen und sprachen. .. (Lk 5:21)

„Das aramäische Wort saprey (= Schreiber, Schriftgelehrter) stammt von sepra (= lesen, Buch) ab. Das entsprechende hebräische Wort lautet sopherin.. .. Die damit bezeichneten Manner waren berufsmäßige Schreiber, welche die Aufgabe hatten, die biblischen Bücher zu kopieren und für ihre Gesuchsteller legale Dokumente zu studieren und aufzustellen. Dadurch hatten die Schriftgelehrten Einsicht in die heiligen Bücher und erwarben sich als Kenner des Gesetzes einen großen Namen. Ihre Autorität konnte nicht leicht bestritten werden, denn Kopien der Schrift waren selten und dem Volke unzugänglich. Man erwartete von den Schriftgelehrten eine geistige und moralische Auslegung der biblischen Bücher und außerdem Ratschläge in allen Fragen des Gesetzes. Da ihre Arbeit als heilig betrachtet wurde, stellten sie für solche Dienste keine Rechnung. Sie erwarben ihre Kenntnisse kostenlos und stellten sie dem Volke wiederum kostenlos zur Verfügung.

Schriftgelehrten aus Jesu Zeit waren nicht Juristen in unserem Sinne und erschienen auch nicht als Rechtsanwälte vor kirchlichen oder zivilen Gerichtshöfen. Ihre Aufgabe bestand im Lesen der heiligen Bücher und in der Erläuterung ihres Inhalts." (Lamsa)

21. März

MATERIE

Die drei Männer im Feuerofen (Dan, Kap. 3)

„Daniel lebte als jüdischer Gefangener am babylonischen Hof" und wurde schon im Kindesalter als Sproß einer vornehmen Familie dorthin gebracht. (HzB).

„Seit dem Traum Nebukadnezars ist einige Zeit vergangen, und dieser scheint vergessen zu haben, dass er einmal Daniels Gott als den höchsten Gott anerkannt hat. Nun lässt er ein großes goldenes Bild von sich machen und verlangt, dass sein Volk ihn anbetet." (HzB) „Es war eine Götterstatue; doch als Repräsentant der Gottheit galt der König. Dieser selbst suchte das Übermaß." (LBe)

Die drei Männer sind „leuchtende Vorbilder" (WStB) für Glaubenstreue im Spannungsfeld zwischen den Anspüchen, spüchen, die die Welt an uns stellt und den Anforderungen, die wir an ein an Gott-orientiertes Leben beanspruchen können. „Die Sätze sind knapp und präzise. .. ohne Verbindung zu der vorausgehenden Geschichte" (WStB), so dass die Geschehnisse für sich selbst stehen. Sie zeigen, wie menschliche Verleumdung, Anklage, Verurteilung durch gelebten, beweisbaren Glauben an Gott zur Befreiung führen.

„Wenn unser Gott will“ (V. 17) ist im AT die „klassische Formulierung der Willenseinheit mit Gott.. . ., Unser Gott' —. .. Das ist der Gott, der Geheimnisse offenbart, Herzen lenkt und sie bisher unerhört bewahrt und geliebt hat, dem sie alles verdanken., Unser Gott' — das ist persönliches Gottesverhältnis.. . ., Er kann erretten' (V. 17). Das ist Israels Erfahrung." (WStB) Auch hier befreit Gott Menschen, die an Ihn glauben von allerwidrigsten Umständen.

28. März

WIRKLICHKEIT

Bleibe fromm und halte dich recht; denn einem solchen wird es zuletzt gutgehen. (Ps 37:37)

Dieser Psalm, der sich mit dem „scheinbaren Glück der Gottlosen“ auseinandersetzt, ist zunächst äußerlich wegen seiner Kunstform, dem sog alphabetischen Akrostichon interessant, d.h. jeder Vers beginnt mit einem Buchstaben in der Reihenfolge des hebräischen Alphabets, wobei jeweils zwei Verszeilen eine Strophe bilden. (BE, StEB) „Mit dieser Kunstform wird eine Mannigfaltigkeit des Inhalts ermöglicht, aber eine konsequente Gedankenführung erschwert.“ (BE)

Was seine Zielsetzung angeht ist er „kein gottesdienstliches Lied, sondern ein Stück Weisheitslehre“ (StEB). Inhaltlich führt das Beten den Psalmisten „in die Betrachtung über das grundsätzliche Handeln Gottes, was eine besondere Färbung dadurch erhält, dass David aus der Situation des alt gewordenen Mannes spricht. .. . Schärfer als je zuvor erkennt er den krassen Unterschied zwischen einem Leben mit und einem Leben ohne Gott. Man darf annehmen, dass David zum Weisheitslehrer geworden ist, der die nachkommende Generation auf ihren Weg vorbereitet.“ (WStB) Als Weisheitslehrer hat er Gott tatsächlich erfahren. Mit diesem Vers (37) zeigt er, welcher Weg in Geduld und Vertrauen zu gehen ist.

„Das Wort fromm hat bei Luther noch den Sinn von, rechtschaffen'; das hebräische Wort bedeutet, ganz, untadelig'.“ (StEB)

Abkürzungen:

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BE = Die Bibel mit Erklärungen
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
HzB = Handbuch zur Bibel
Lamsa = George M. Lamsa, Die Evangelien in aramäischer Sicht
LBe = Lutherbibel erklärt
StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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