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DIE BIBEL

BIBELNOTIZEN FÜR JULI 1999

Aus der Juli 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Christian Science Vierteljahresheft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

4. Juli

GOTT

Der Herr zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule. .. (2. Mose 13:21)

„Der damals übliche Weg von Ägypten nach Palästina führte in nordöstlicher Richtung das Mittelmeer entlang. Er führte durch die ägyptischen Grenzbefestigungen, denen weiter im Norden befestigte Städte folgten (die in Vers 17 erwähnten Philister beherrschten erst später diese Straße). Deshalb wichen die Israeliten nach Süden aus. — Wie sehr Israel auch diesen Umweg als Führung Gottes verstand, zeigt der Bericht von der Wolken-Feuersäule. Die Beobachtung, dass tätige Vulkane nachts als Feuersäule, tags als Rauchsäule weithin sichtbar sind, benutzt Israel dazu, um seine Erfahrung mit Gott auszudrücken. Vulkane gelten als Sitz von Gottheiten. Die losgelöste und frei wandernde Rauch- und Feuersäule will die Andersartigkeit Jahwes bezeugen, der an keinen Ort gebunden ist, sondern mit seinem Volk mitgeht.“ (BE)

„Die Wolken-Feuersäule war jedoch mehr als eine Naturerscheinung, sie war, wie die folgenden vier Punkte bestätigen, ein Gotteszeichen.

1. Jahwe zieht vor ihnen her.

... Die Leitung und Führung Gottes wird in der hebräischen Sprache mit einer bestimmten Zeitform (Imperfektum iterativum) beschrieben, die Vergangenheit, Gegenwart, Einmaligkeit und Dauer zusammenschließt, das heißt, mit dem Augenblick, in dem Gott die Leitung übernimmt, bleibt der Fortgang der Geschichte in seiner Hand. ...

2. Jahwe ist in der Wolken-Feuersäule.

Das Phänomen der Wolken-Feuersäule bestand nicht in zwei verschiedenen abwechselnd nacheinander auftretenden Wolkensäulen. Es war eine Säule von Feuer und Wolke zugleich. Die Wolke war die Hülle des Feuers, so dass sie bei Tag im Sonnenlicht wie ein dunkles Gewölk und nachts wie ein feuriger Glanz erschien. Beachtlich und über das Sprachliche hinaus bedeutsam ist die Aussage: Jahwe ist in (hebräisch:, be’) der Wolken-Feuersäule. Das kleine Wörtchen, in’ hat im Hebräischen eine mannigfaltige Verwendung. Es kann u. a. bedeuten: sich aufhalten, in’, sich ‚darin‘ befinden, im Sinne von, unter, darunter sein‘. ... Die Wolke bleibt Wolke, und Gott bleibt Gott;, in, mit und unter‘ der Wolke aber ist Gott. ...

3. Jahwe leitet die Israeliten.

Auf keiner Wegetappe seiner Geschichte ist das Volk der Israeliten allein. Jahwe leitet sie auf allen ihren Wegen. ...

4. Jahwe erleuchtet den Weg der Israeliten.

... Die Feuersäule ist die Leuchte auf dem Weg durch die Nacht.

Der Weg ist im Alten und Neuen Testament ein Bild für den Lebensweg. Wer sich auf diesem seinem Lebensweg Gott anvertraut, für den sind immer dann, wenn er im Dunkeln tappt, Gottes Wort und Gebot Orientierung und Licht. ...

Die Wolken-Feuersäule ist ein Mittel, das Gott benutzt, um seine Gegenwart anzuzeigen. Feuer und Wolke sind auch unabhängig voneinander Zeichen der göttlichen Präsenz.” (WStB)

11. Juli

DAS SAKRAMENT

Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: (1. Petr 4:10)

„Die Gnadengaben sind zu gegenseitigem Dienst gegeben. Freilich sollen die Gaben nicht vom Gabenträger als Mittel zum Eigenruhm missbraucht werden, sonst werden sie zur Gefahr. Durch anvertraute Gnadengaben soll man ja nicht zu einem bewunderten ‚Charismatiker‘, sondern zu einem demütig und einfältig Dienenden werden. So wird die Gabe zur Aufgabe.“ (WStB)

„Alle Gaben, die der Mensch besitzt, soll er ohne zu murren in den Dienst der Gemeinschaft stellen. ...

Christen sollen sich als Verwalter Gottes betrachten. Das Amt des Verwalters war in der Antike ein sehr wichtiges Amt. Auch wenn der Verwalter Sklave war, wurde ihm doch das Gut seines Herrn anvertraut. Es gab zwei Hauptformen dieses Amts, den dispensator, den Haushalter, der für alle häuslichen Angelegenheiten verantwortlich war und alles, was im Haushalt benötigt wurde, einkaufte und verteilte, und den villicus, den Vogt oder Meier, der den Landbesitz seines Herrn verwaltete und auf den Gütern seines Herrn die Aufsicht über die übrigen Arbeitsleute hatte. Die Verwalter wussten wohl, dass nichts von dem, worüber sie Aufsicht führten, ihnen gehörte, sondern dass alles Eigentum ihres Herrn war. ...

Als Christen sollten wir uns stets bewusst sein, dass alles, was wir an materiellen Gütern oder persönlichen Qualitäten besitzen, nicht uns, sondern Gott gehört; dass wir es im Interesse Gottes nutzen müssen, wie Gott selbst es tun würde, und dass wir in allem Gott verantwortlich sind.” (Barclay)

18. Juli

LEBEN

Das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. (1. Joh 1:5)

„Johannes fasst die Botschaft Jesu in einem Bild zusammen: Bei Gott ist alles hell. Er bezeugt aus eigener Erfahrung: Bei Jesus ist alles licht, er war geradezu in Licht gehüllt.“ (Bruns)

„Gott ist Licht: hingebende Liebe, die wärmt, Wachstum fördert und den vor uns liegenden Weg erleuchtet, während Selbstsucht nur Kälte und Finsternis um sich verbreitet.“ (LBe)

„Johannes begründet diesen mächtigen Satz nicht. Es geht um die, Kunde [Botschaft]‘ einer Wirklichkeit. Und diese Kunde stammt ,von ihm her‘, von dem Einen, der von Gott kommt und Gott kennt und darum uns sagen kann, wie es um Gott steht. Die Apostel haben es ,gehört‘, und die Gemeinde hat es ihrerseits zu hören, wie es ihr von den Aposteln verkündigt wird. ...

Wir blicken ... auf die parallel geformte Aussage:, Gott ist Liebe.‘ Das kann nicht heißen: Gott ist einerseits, Licht‘ und ist andererseits ‚Liebe‘. Gott ist nicht vieldeutig oder zwiespältig. Nein, Gott ist, Licht‘ eben darum, weil er, Liebe‘ ist. ...

Diese völlige Verbundenheit von ,Licht‘ und, Liebe‘ lässt uns auch konkret verstehen, was mit der ,Finsternis‘ gemeint ist, die es in Gott nicht gibt. ... So wahr es in der, Liebe‘ unmöglich, Hass‘ geben kann, so unmöglich kann in, Licht‘, Finsternis‘ sein. So hat Johannes Gott in Jesus erfahren.“ (WStB)

25. Juli

WAHRHEIT

Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit. (Joh 17:17)

„Wahrheit ist die durch Jesus erschlossene Wirklichkeit Gottes, zugänglich gemacht im Wort Jesu, welches Gottes eigenes Wort ist. Die Jünger sollen ganz in sie (bzw. in es) hineingezogen und von ihr (bzw. ihm) durchdrungen werden.“ (StEB)

Die GN übersetzt: „Lass sie in deiner göttlichen Wirklichkeit leben und weihe sie dadurch zum Dienst. Dein Wort erschließt diese Wirklichkeit.“

„Jesus hat seinen Jüngern nicht zugemutet, dass sie sich selber heiligen sollen, weil sie nicht von der Welt seien. Er hat ihre Heiligung, die für ihr eigenes Leben und für ihren Dienst in der Welt gleich nötig ist, vom Vater für sie erbeten. ... Das Wort, heilig gehört zu jenen Urworten, die wir nicht mit anderen Worten erklären, sondern nur unmittelbar in sich selbst aus innerer Erfahrung erfassen können.“ (WStB)

„Für geheiligt steht im griechischen Urtext eine Form des Verbs hagiazein, das von dem Adjektiv hagios abgeleitet ist. Ursprünglich bedeutet hagios anders oder auch getrennt. Hagios ist etwas, das anders als gewöhnlich ist. Mit dem Wort hagiazein kann infolgedessen zweierlei ausgedrückt werden. a) Für eine besondere Aufgabe ausgesondert und bereitgestellt werden. ... b) Doch das Wort hagiazein heißt nicht nur jemanden für ein besonderes Amt, für eine besondere Aufgabe aussondern, sondern besagt auch, dass der Betreffende mit den dazu erforderlichen Eigenschaften, mit dem dazu erforderlichen Herzen und der dazu notwendigen Gesinnung ausgestattet wird.“ (Barclay)

Abkürzungen:
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BE = Die Bibel mit Erklärungen
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
GN = Gute Nachricht
HzB = Handbuch zur Bibel
LBe = Lutherbibel erklärt
StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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