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„Zukunft und Hoffnung”

Aus der Juli 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich erinnere mich, wie Sie in den Flüchtlingslagern an der Grenze lebten.

Jeden Tag im Morgengrauen begann immer das gleiche Leben, wenn nach und nach die täglichen Aktivitäten einsetzten. Nach einem Nachtregen war der Boden übersät von tiefen Pfützen, die sich in schwarzen, hartnäckigen Matsch verwandelten. Kleine Kinder vergnügten sich im Wasser, unbesorgt über die Zukunft.

Dann versammelte sich das ganze Lager und Lebensmittel wurden ausgeteilt. Ununterbrochen kamen neue Flüchtlinge an und die Zahl der Lagerbewohner konnte sich noch verdoppeln.

Endlose Schlangen von Männern, Frauen und Kindern, die alles verloren hatten. Hatte die Anonymität und die Härte Ihrer Erfahrung Ihnen jede Würde und Hoffnung geraubt? Aus meiner Arbeit mit Ihnen und dem gemeinsamen Gebet mit Ihnen weiß ich, dass das nicht der Fall war.

Sie waren so viel mehr als nur Tausende, ja Millionen, von Menschen, die sich entschlossen (oder gezwungen wurden) vor Krieg und Massakern zu fliehen, nur um jetzt Tag für Tag mit der Hilfe anderer zu überleben. Sie waren die Erben der Verheißungen, die Gott jedem von uns gibt. Und Gott hatte Sie niemals verlassen, weil Er nie aufhörte Sie zu lieben. Ich erinnere mich an eine Seiner Verheißungen: „Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung" (Jer 29:11).

Genau da, wo Krieg und Verzweiflung herrschten, befand sich noch immer das, was Gott für Sie, Seine Kinder, bereitet hat — eine ganz andere Wirklichkeit. Das Recht auf Frieden. Auf ein Selbstwertgefühl. Auf Fortschritt in Ihrem Leben. Dieses Recht besaßen Sie, ganz gleich, wie die Situation aussah. Wie sehr habe ich angesichts Ihres Elends dafür gebetet, dass Sie dieses Recht entdecken mögen!

Manchmal wird durch die Umstände etwas zerstört, was wir uns mit viel Mühe und Arbeit aufgebaut haben. Doch selbst die schlimmsten Umstände haben letztlich keine Macht. Gott lässt uns nicht an der gleichen Stelle zurück, wo tragische Ereignisse uns hingebracht haben.

Ein offener Brief an alle Flüchtlinge von einer ehemaligen Mitarbeiterin des Roten Kreuzes

Als ich in meinem Leben einmal einen Verlust erlitt, half mir die göttliche Verheißung: „Ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken. .. gefressen haben" (Joel 2:25).

Ich erinnere mich an die Freude, die Sie zum Ausdruck brachten, als ich in den Flüchtlingslagern bei Ihnen war und wir darüber sprachen, dass wir nie die Hoffnung aufgeben dürfen. Die Tatsache bleibt bestehen, dass Gott Seine Kinder nicht „vegetieren" oder Rückschritte machen lässt. Unser Leben ist niemals eine kümmerliche oder gescheiterte Existenz, denn wir sind das Bild und Gleichnis Gottes — und Gott ist Leben! Kein Umstand kann den guten Plan, den Gott für Sie hat, zunichte machen.

Das sind nicht bloße Worte, die man sagt, nur um jemanden zu beruhigen. Es sind machtvolle geistige Wahrheiten, „frohe Botschaften", die die Macht haben die Situation des Einzelnen oder einer Nation zu ändern. Wenn wir uns dessen bewusst werden, erleben wir, dass unser Verlust wiedergutgemacht wird.

Inmitten von Chaos sah ich, dass es möglich ist zu erkennen, dass Gott regiert, und dies als Tatsache zu beanspruchen. Gottes Herrschaft ist nämlich in uns. Wenn wir das einmal entdecken, können wir andere daran teilhaben lassen. „Lasst uns vom Wirklichen und Ewigen lernen und uns auf die Herrschaft des Geistes, auf das Himmelreich vorbereiten — auf die Herrschaft und Regierung der universalen Harmonie, die nicht verloren gehen noch auf immer ungesehen bleiben kann" (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit, S. 208).

Die Güte und Barmherzigkeit Gottes sind das Erbe, das Sie auch in den dunkelsten Stunden begleitet. Und kein Mann, keine Frau und kein Kind hat je seine Heimat in Gott verlassen — den Ort, wo sie sich der Liebe bewusst sind. In unserem Bewusstsein von Gott finden wir die Gewissheit, dass wir nie von Frieden, von Liebe und von Fortschritt getrennt werden können. Dass Gott, unsere wahre Zuflucht, diese Dinge reichlich für jeden bereithält.

Den letzten Vers des 23. Psalms habe ich besonders gern. Es heißt da: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar." Wenn ich an diese Worte denke, habe ich Sie in meinem Herzen.

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