Die Bilder drängen sich in meinen Abend — Randalierer und Plünderer, die Häuser anzünden und Geschäfte ausrauben. Sinnlose ethnische Gewalt. Diesmal kamen diese Fernsehnachrichten aus Indonesien, aus Jakarta. Doch es hätten auch viele andere Gegenden überall auf der Welt sein können.
Ich hatte die Augen geschlossen und ein Gebet gesprochen, während ich vor dem Fernseher saß. Ich betete ungefähr so: „Lieber Vater, hilf mir die Bruderschaft der Menschen zu erkennen." Auf dem Bildschirm war schon das nächste Tagesereignis zu sehen. Das Abendessen war fertig. Die vertraute Abendroutine lief weiter ab. Aber jetzt steigen diese Bilder wieder vor mir auf und ich fühle, dass ich mehr tun will — mehr tun muss.
Manchmal beginnt ein Gebet mit dem heißen Wunsch zu verstehen — so wie meines an diesem Abend. Was könnte die Menschen denn wirklich von Gewalttaten abhalten? Was könnte ihnen die Weisheit und die Geduld geben friedliche und gesetzliche Wege zu suchen und zu finden, um Ungerechtigkeit und Korruption zu beenden? Welche konstruktive Macht könnte die einzelnen Menschen und Regierungen zwingen sich zu reformieren? Nur eine universale, allerhabene Macht, die jedes einzelne Menschenherz erneuern und lenken kann. Nur die Gnade Gottes.