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„Ich fand Trost in dem Wissen, dass es einen Grund gab, warum ich überlebt hatte”

Aus der Juli 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dokumentierte Heilung durch Christian Science

Bombenanschlag überlebt

Bei dem Terroristenanschlag auf die amerikanische Botschaft in Beirut am 18. April 1983 verloren 17 Amerikaner und Hunderte von Libanesen ihr Leben. Mein Mann kam bei dem Bombenanschlag um und ich wurde verletzt.

Nach der Explosion gelang es mir ins Treppenhaus zu kommen, wo ich meine Gedanken sammeln konnte. Ich wusste, dass ich an Ort und Stelle beten musste. Panik half nicht. Die Lage war verzweifelt. Das erste, an das ich mich klammerte, war einfach nur: Gott ist. Dann kamen mir die Worte eines Liedes aus dem Christian Science Liederbuch in den Sinn: „Nicht, was ich bin, o Herr, doch was Du bist" (Nr. 195) wie auch einige andere Gedanken. Ein libanesischer Fahrer hob mich auf und trug mich aus der Botschaft hinaus. Im Krankenhaus hatten die Ärzte bei der Versorgung der Verletzten eine Dringlichkeitsreihenfolge festgelegt. Und da ich nicht unter den Schwerverletzten war, musste ich auf meiner Bahre warten, bis ich sauber gemacht und nach Hause geschickt werden konnte. Und so fing ich wieder an zu beten.

Ich betete aus tiefstem Herzen für mich und für alle, die dort waren. Hilfreiche Bibelverse und Worte aus Wissenschaft und Gesundheit, die ich in der Sonntagsschule und im Laufe meines Lebens bei meinen Erfahrungen in Christian Science auswendig gelernt hatte, kamen mir ins Bewusstsein. Ehrlich gesagt, ich betete damals intensiver, als ich es je zuvor in meinem Leben getan hatte. Nach und nach wurde ich ruhiger und ich kam zu dem Schluss, dass, ganz gleich, was geschehen war, Gott doch in diesem Augenblick bei uns allen war und mir und allen anderen Seine Güte zeigen würde, und zwar so, dass wir es erkennen könnten. In dem Raum, in dem wir uns befanden, herrschte Stille. Das Krankenhauspersonal bemerkte später, dass sie in all den Jahren, wo sie Verwundete dieses Bürgerkriegs zu versorgen hatten, nie eine geduldigere und ruhigere Gruppe von Menschen erlebt hätten.

Als ich an der Reihe war, erklärte ich, dass ich keine medizinische Behandlung wünschte, jedoch dankbar wäre, wenn sie mich nur sauber machen und nach Hause schicken würden. Stattdessen wurde ich rasch in den Operationssaal gebracht, narkotisiert und medizinisch behandelt. Bevor ich das Bewusstsein verlor, hielt ich an dem Gedanken fest, dass, was auch mit mir angestellt wurde oder wo immer ich war, ich mich nie außerhalb Gottes allmächtiger Fürsorge befinden konnte. Später, nachdem die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt worden waren, unterrichtete man mich behutsam über den Tod meines Mannes.

Von dem Augenblick an strömte uns allen von überallher Unterstützung zu — ein lebendiges Zeugnis für Gottes Fähigkeit jeden Einzelnen von uns Seine Güte spüren zu lassen. Meine Kinder wurden über den Tod ihres Vaters informiert und empfingen liebevolle Unterstützung von Familienmitgliedern, Freunden und Kirchenmitgliedern. Und für mich beteten nicht nur Kirchenmitglieder und Verwandte, sondern Menschen aus praktisch allen Religionsgemeinschaften im Libanon — sogar Anhänger der Schiiten, zu denen die gehörten, die den Anschlag verübt hatten.

In den Jahren, die seitdem vergangen sind, drohten mich der Kummer über den plötzlichen Verlust meines Mannes und die harte Realität der schweren Verantwortung für meine Kinder oftmals zu überwältigen, wenn ich menschlich zu überlegen versuchte, was ich als nächstes tun sollte. Ich fand jedoch Trost in dem Wissen, dass es einen Grund gab, warum ich überlebt hatte, und dass Gott bei allem, was mir bevorstand, mit mir sein und Gott auch meinen Mann trösten würde.

Meine Genesung zog sich mehrere Monate hin. In diesem Zusammenhang bin ich besonders dankbar, dass ich die Sehfähigkeit auf meinem einen Auge wiedergewonnen habe. Eines Abends, nach einer besonders anstrengenden und traurigen Woche, in der unter anderem mein Mann beerdigt wurde, merkte ich, dass meine räumliche Wahrnehmung wiederkehrte — das erste Zeichen, das die Heilung stattfand. Ich war so dankbar für die Zeichen des Fortschritts und dann auch die Heilung!

So viele Menschen halfen mir in der darauffolgenden Zeit weiter. Ehemalige Kollegen meines Mannes bestanden darauf, dass ich für sie arbeite. Das ermöglichte es mir, eine Tätigkeit im internationalen Bereich auszuüben, für die ich ausgebildet war. Das Personal in der Agentur war eine unermessliche Hilfe bei all den bürokratischen Einzelheiten, die mit einem solchen Fall verbunden waren, und konnte meinen Haushalt zusammenpacken und alles, auch meinen Hund, nach Hause verschiffen. Eine Freundin fand eine Wohnung für mich. Und zahllose andere Freunde schickten mir liebevolle Andenken an meinen Mann.

In den Jahren, die seitdem vergangen sind, ist mir in größerem Maße bewusst geworden, was für eine geistige Stärke mir daraus erwächst, dass ich den Folgen dieses Vorfalls in meinem Leben wie auch dem Vorfall selbst und allen anderen kriegsartigen Geschehnissen keine Macht zugestehe. Da Gott, der allmächtig und all-liebend ist, solche Ereignisse niemals geschaffen hat, sind wir als Seine Ideen nicht dazu verdammt, unter ihnen zu leiden. Das, was ich aus dieser Erfahrung gelernt habe, hat mir einen unerwarteten Lohn beschert und hat mir eine tiefere Wertschätzung für Gottes Güte gegeben, ja eine große Ehrfurcht davor. Für dieses geistige Wachstum und für all die anderen Heilungen, die ich bei meinem lebenslangen Studium von Christian Science erlebt habe, bin ich von Herzen dankbar.


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