Geben Sie niemals auf.
Manchmal, wenn jemand schwer krank ist, sagen die Leute: „Es ist besser ihn gehen zu lassen.” Stimmen Sie niemals zu.
In anderen Fällen wird gesagt: „Wir haben alles getan, was wir können.” Das stimmt nicht. Es kann mehr getan werden. Viel mehr.
Haben Sie schon einmal den folgenden Vers aus der Bibel gehört? „Der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein.” Zef 3:17. Die Bibel erklärt, dass die Macht der göttlichen Wahrheit, die Energie des Geistes, die Autorität der göttlichen Liebe, bei uns ist in aller ihrer Stärke und uns von Schmerzen und Krankheit retten wird — uns retten kann und will —, auch wenn diese Übel große Macht in uns zu haben scheinen.
Wer sich in medizinischer Behandlung befindet, mag nicht viel darüber nachgedacht haben, dass die Macht Gottes immer verfügbar ist, um zu helfen und zu heilen. Wer viel gebetet hat, mag sich nicht bewusst sein, dass er die Krankheit für sehr mächtig hält. Der Glaube, dass Krankheit Macht hat, lähmt die Menschen mental, wie ein Reh, das in den Bann des Scheinwerfers eines Fahrzeugs gerät. Gebet bricht diese morbide Anziehungskraft. Das Buch der Psalmen fordert uns auf „den Herrn zu preisen”. Die Macht und das Wirken Gottes in unseren Gedanken zu preisen und zu verherrlichen — das ist ein Hauptelement heilenden Gebets. Diese mentale Tätigkeit im Gebet macht die Vorstellung zunichte, dass Krankheit wirksam und der Tod unvermeidlich ist.
Mehrere Verfasser der Psalmen schrieben davon, dass sie sich in der Grube, also einem Zustand von Hoffnungslosigkeit, Schmerz und Verzweiflung, befanden. In ernsthaftem Gebet wandten sie sich an Gott und zu ihrer großen Freude stellten sie fest, dass Gott sie erlöste. Der Tod war nicht die Antwort, die sie bekamen. Gott, das göttliche Leben, war die Antwort auf ihre Gebete.
Nun mag jemand sagen: „Das hört sich schön und gut an, aber wie hilft es? Ist es mehr als nur tröstende Worte?”
Nehmen Sie das Beispiel eines Mr. Clark, der in Lynn, Massachusetts (USA), lebte.Wissenschaft und Gesundheit, S. 192. Er war schwer krank und seit sechs Monaten ans Bett gefesselt. Sein Arzt glaubte, der Tod stehe unmittelbar bevor. Mr. Clark hatte eine offene Wunde an seiner Hüfte und der Hüftknochen war mehrere Zentimeter tief zerfressen. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin von Christian Science, wurde herbeigerufen. Im Haus traf sie den Arzt an, der ihr nicht nur sagte, dass dem Patienten nicht mehr zu helfen sei, sondern ihr auch einen Beweis für den schlimmen Zustand des Knochens zeigte.
Der Arzt verließ das Haus und Mrs. Eddy trat ans Bett und begann zu beten. Bald fiel der Mann in einen ruhigen Schlaf. Nach kurzer Zeit wachte er auf und war schmerzfrei. Er konnte aufstehen, sich anziehen und mit seiner Familie zu Abend essen.
Mrs. Eddy sagt nicht, wie sie in dieser Situation gebetet hat, doch solche Umstände sind eindeutig nicht Fälle, die man dem Tod überlassen soll in der Meinung, der Tod sei ein Freund oder er bringe Befreiung vom Leiden. Der hypnotische Impuls, der von den Schmerzen, der körperlichen Behinderung und einer Krankheit, die zum Tod hinführte, ausging, musste zerstört werden und er wurde durch Gebet zerstört, das Gott als die Kraft des Lebens anerkannte. In Wirklichkeit ist Gott die einzig gegenwärtige, tätige und verfügbare Macht in unserem Leben, wie es Mrs. Eddy wiederholt bewies.
Damit Gebet eine heilende Wirkung hat, sollten wir die Symptome von Krankheit und die Ängste, die sie hervorrufen, nachdrücklich aus dem Denken austreiben und uns von ihnen abwenden. Das geschieht am ehesten durch das Anerkennen der unendlichen, absoluten, beständigen, allmächtigen Gegenwart Gottes. Denn dadurch werden wir daran erinnert, was wirklich das Leben des Menschen, Seines vollkommenen Bildes und Gleichnisses, regiert und beherrscht. Dieser Bewusstseinswandel ist eine Vergeistigung des Denkens. Er erfüllt uns mit der göttlichen Energie des Geistes, die im Leben am Wirken ist. Die Erfahrung zeigt, dass dies Gesundheit zum Vorschein bringt und alle Argumente zunichte macht, die auf den Tod hinweisen.
Christi Jesu Verhalten angesichts so genannter unheilbarer Krankheiten oder sogar des Todes bestätigen, dass der Tod kein Freund ist, keine von Gott bereitgestellte Erlösung von menschlichem Leiden, noch ist er das Tor zu Gottes Gegenwart. Das Studium der Evangelien zeigt, dass Jesus, und später auch seine Jünger, aktiv Maßnahmen gegen Krankheit und den Tod ergriffen. Der Tod war nicht unvermeidlich; er war ein Feind, der durch Christus überwunden wurde.
Ein königlicher Beamter war betrübt, weil es so aussah, als würde sein Sohn jeden Augenblick sterben. Joh 4:46 — 53. Er flehte Jesus um Hilfe an. Auf dem Heimweg kamen ihm seine Diener entgegen und berichteten, dass sein Sohn gesund war. Ein andermal kam Jairus, ein Vorsteher der Synagoge, zu Jesus, weil seine Tochter im Sterben lag. Ihre Rückkehr zum Haus verzögerte sich und in der Zwischenzeit erreichte sie die Nachricht, dass das Kind gestorben war. Jesus sagte unbeirrbar zu Jairus: „Fürchte dich nicht, glaube nur!” Mk 5:36. Als sie das Haus erreichten, erweckte Jesus das zwölfjährige Mädchen wieder zum Leben.
Lazarus, ein Freund von Jesus, war schon vier Tage tot gewesen, als der Meister ankam. Joh 11:1— 44. Aber auch in diesem Fall war die Unvermeidlichkeit oder Endgültigkeit des Todes kein Thema. Jesus veranschaulichte, dass das Bewusstsein von Gottes Gegenwart und Macht in Gesundheit und Leben resultiert.
Das zentrale Ereignis des Christentums ist Christi Jesu eigene Auferstehung, nachdem er gekreuzigt worden war. Jesus willigte nicht etwa in den Tod ein, um dem Hass seiner Feinde oder den Schmerzen der Kreuzigung zu entfliehen. Vielmehr stärkte und erlöste ihn sein beispielloses Bewusstsein von der Allmacht der Liebe und der unauslöschbaren Kraft des göttlichen Lebens. Und das war es auch, was den ersten Christen so viel Auftrieb gab. Es ist bemerkenswert, dass in der urchristlichen Kunst keine Abbildung von Jesu Kreuzigung zu finden ist, doch es gibt viele Darstellungen von der Auferweckung des Lazarus und von Jesu Auferstehung. Der Triumph des Lebens berührte — und berührt heute noch — die Herzen und Gemüter seiner Nachfolger.
Wissenschaft und Gesundheit trifft die folgende Feststellung: „Der anerzogene Glaube, dass Seele im Körper wäre, veranlasst die Sterblichen, den Tod als Freund zu betrachten, als Wegzeichen aus der Sterblichkeit in die Unsterblichkeit und Seligkeit. Die Bibel nennt den Tod einen Feind und Jesus überwand den Tod und das Grab, statt sich ihnen zu ergeben. Er war, der Weg. Für ihn war der Tod daher nicht die Schwelle, über die er in die lebendige Herrlichkeit schreiten musste.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 39.
Wenn wir uns nach dem Tod sehnen, verlieren wir den Pfad des Lebens und seine Früchte — Gesundheit und Glück — aus den Augen. Und hier oder hiernach werden wir diesen Pfad wieder gewinnen müssen, denn Gott ist Leben, nicht Tod, und Leben ist der Weg zu Gott. Die Identität des Menschen ist ewig. Sie definiert sich nicht durch Materie; sie kann nicht von Krankheit berührt werden und wird niemals durch den Tod befreit. Identität ist der Ausdruck von Geist, der ewigen Substanz des Menschen, und kein geistiger Funke, der in Materie gefangen gehalten wird. Wie Paulus erkannte, „leben, weben und sind wir” Apg 17:28. im Geist, und dieses Verständnis bringt Heilung und Leben.
Jesu Beispiel führt uns zu dem Schluss, dass hier oder hiernach jeder den Glauben an den Tod überwinden wird. Er zeigte deutlich, dass dieser Glaube durch Leben aufgehoben wird. Daher sollten wir unsere Energie darauf konzentrieren, unser Leben so gut wir können auszuarbeiten, indem wir seinem Beispiel folgen. Der Glaube, dass der Tod irgendwie hilfreich sei, erschwert nur die Arbeit, die wir letztlich alle tun müssen.
Es ist furchtbar mit ansehen zu müssen, wie jemand, den wir lieben, unter Schmerzen leidet oder nicht fähig ist für sich selbst zu sorgen. Aber für den Tod zu beten, wie einige es bewusst oder unbewusst tun, ist weder für den Betreffenden noch für uns selbst hilfreich. Jesajas Worte, die uns Gottes Botschaft bringen, haben durch die Jahrhunderte unendlich viel Trost und Liebe verbreitet: „Wendet euch zu mir. so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr.” Jes 45:22.
Die Bibel erklärt, dass die Macht der göttlichen Wahrheit, die Energie des Geistes, die Autorität der göttichen Liebe, bei uns ist in aller ihrer Stärke und uns von Schmerzen und Krankheit retten wird.
Die Erkenntnis, dass Gott das Leben des Menschen ist, löscht die Schmerzen aus, weil sie jede Ursache der Schmerzen beseitigt. Der materielle Körper ist kein Gott, der unser Leben regiert. Nur ein Gott, das göttliche Leben, hat die absolute Herrschaft über uns.
Was tut Gott für den Menschen? Mrs. Eddy schreibt: „Vor vielen Jahren machte die Autorin eine geistige Entdeckung, deren wissenschaftliche Klarheit sich zu dem Beweis verdichtet hat, dass das göttliche Gemüt Gesundheit, Harmonie und Unsterblichkeit im Menschen erzeugt.” Dann fügt sie hinzu: „Jedes Gesetz der Materie oder des Körpers, das den Menschen angeblich regiert, wird durch das Gesetz des Lebens, das Gesetz Gottes, null und nichtig gemacht.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 380.
Wir brauchen uns dem Todestraum nicht zu ergeben, denn Christus, Wahrheit, gibt uns die Fähigkeit bis zu einem gewissen Grade schon heute die Wirklichkeit des Lebens zu beweisen. Und jeder Schritt, den wir in diese Richtung machen, wird von Gott gesegnet. Es geht nicht darum, dass man ein Leben voller Leiden zu verlängern versucht; vielmehr geht es darum, die Gesundheit und Güte ans Licht zu bringen, die Gott dem Menschen auch weiterhin verleiht. Wir streben danach die Wahrheit des Seins zu erkennen, und das werden wir so lange tun, bis wir ganz verstehen, dass es keine andere Wirklichkeit gibt.
„Der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein.”
Zel 3:17
