Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

„Ich habe niemals mehr Furcht empfunden”

Aus der Juli 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Frau Johanna Lehmann aus Fallingbostel war am Ende des Zweiten Weltkriegs eine junge Frau, die mit ihrer Familie in Schlesien lebte. Sie hat erlebt, dass es möglich ist den göttlichen Schutz in einer Kriegssituation zu erfahren. Hier erzählt sie, was geschah, als ihre Stadt von der russischen Armee besetzt wurde.

Die Russen kamen auf Panzern in endlosen Panzerketten an und zweigten immer rechts und links bei jeder Straße ab, und wie ein Netz überspannten sie das ganze Gelände. Und nun hatten die Soldaten das Recht, drei Tage zu plündern, zu vergewaltigen und zu erschießen, wen sie wollten. Jeder bebte innerlich. Und am nächsten Tag sah mein Vater, wie zwei groß gewachsene russische Offiziere auf das Haus, in dem wir wohnten, zukamen, ihre Pistolen aus dem Futteral rausnahmen und schussbereit hielten. Und dann stapften sie die Treppe hoch und sagten schon im Treppenhaus: „Wo Frau? Wo Frau?" Meine Eltern waren sehr entsetzt, denn meine beiden Schwestern und ich, wir waren erst jung, noch sehr jung. Und nun klingelten sie und ich sagte zu meinem Vater: „Wir wollen keine Angst haben und es wird alles harmonisch verlaufen" und ging mit meinen Schwestern in das Schlafzimmer meines Mannes und mir. Das war in einer Reihe von Räumen der vorletzte Raum. Nun hörte ich, wie die zum Korridor hereinkamen und wie die immer nur sagten: „Wo Frau? Wo Frau?" Und dann kamen sie von einem Raum in den anderen.

Und wie ich sie in der Wohnung hörte, dachte ich: „Ehe ich mich anfassen lasse, spring ich lieber aus dem Fenster." Aber mir kam sofort zum Bewusstsein, dass das töricht ist, denn dann wären ja meine Schwestern übel dran gewesen, also das war keine Lösung. Und da habe ich mir gesagt: „Nur Gott kann hier helfen" und habe mir klargemacht, dass Gott Liebe ist, und habe gesagt, wenn Gott Liebe ist, dann ist Liebe allumfassend und unpersönlich und hat nichts mit materiellen Gefühlen oder Körperlichkeit zu tun. Liebe ist geistig und göttlich und allumfassend und es gibt nur diese eine Liebe. Und wenn Gott Liebe ist, dann wird sich das hier und jetzt zeigen.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / Juli 1999

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.