„Forscher wussten, dass nur ein kleiner Bruchteil des Genoms zu echten Genen gezählt werden kann — die chemischen Anweisungen, um das Gerüst der schwerarbeitenden Proteine im Körper zu errichten. ... Jetzt scheint es, dass die codierten Bereiche noch winziger sind als gedacht: nicht etwa 5%, sondern nur lächerliche 1 bis 1,5% des Genoms.”
The New York Times, 13. 2. 2001
Die Zeit und die New York Times haben (unter vielen anderen Zeitungen) in letzter Zeit Artikel zum Genom veröffentlicht. Sie zeigten auf, dass nur ein kleiner Teil der Gene echte Informationen enthält und dass möglicherweise über 98% dupliziert ist. 98%! Schleppen wir so viel unnützes Material mit uns herum? Das ließ mich nachdenken. Wie viele unnütze Gedanken schleppe ich mit mir herum? Auch 98%? Was kann man als dupliziert oder überflüssig ansehen?
Ich fing an, mich aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Wie oft bin ich versucht über Ereignisse nachzudenken, die in der Vergangenheit liegen? Momente, 10 Jahre, bei meiner Geburt oder Zeugung? Mir wurde klar, dass ich mehr über die Vergangenheit nachdenke, als mir bewusst war. Und als ich mit anderen darüber sprach, wurde klar: Ich bin nicht allein. Unser Denken ist viel mit der Vergangenheit beschäftigt. Kann man sagen: zu 98%?
Nachdenken über Gelerntes und wie man dieses Wissen und die gewonnene Erfahrung auf vor einem liegende Gelegenheiten anwenden kann, ist gut. Nachdenken über Dinge, die schief gingen, ist nicht gut. Und das schließt sowohl unsere Fehler ein als auch Ereignisse, wo anderen die Schuld gegeben wird. Und das geht bis zu unserer Zeugung zurück.
Die Diskussion über das Genom wirft die Frage der Vererbung auf. Viele Menschen sehen den Moment der Zeugung als den Beginn unserer Existenz. Aber unsere geistigen Eigenschaften wie Intelligenz, Geduld, Mitgefühl oder Freude sind nicht erst mit der Vereinigung männlicher und weiblicher Komponenten entstanden. Diese Eigenschaften sind viel älter. Die Bibel sagt, sie sind so alt wie Gott.
Wenn Gott die Quelle dieser Eigenschaften ist und diese Eigenschaften bereits bestanden haben, dann kommen erbliche Einflüsse zu spät, um etwas misszugestalten oder uns etwas vorzuenthalten. Als Gottes Schöpfung haben wir zum Zeitpunkt unserer menschlichen Zeugung bereits existiert.
Die Vergangenheit ist nicht der entscheidende Faktor für unsere gegenwärtigen Möglichkeiten. Das Allerwichtigste ist ein gegenwärtiges Verständnis und eine wachsende Überzeugung von der göttlichen Liebe für jeden von uns. Das ist es, worüber wir nachdenken sollten. Dann füllen wir unser Denken mit 100% echtem Material.
