Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Wie man bei der Aids-Epidemie in Afrika helfen kann

Aus der Mai 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Gegenwärtig das dringendste Problem in der Welt.” So bezeichnest Richard Holbrooke, der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, die Ausbreitung von Aids, insbesondere in Afrika.

Allein die Auswirkungen auf Kinder sind erschreckend. Die Zahl der Waisen wird auf elf Millionen geschätzt und die Krankheit ist daran schuld, dass in vielen Schulen die Lehrer fehlen. Intensive Bemühungen werden unternommen, um den Menschen Verhütungsmaßnahmen zu erklären und ihr Sexualverhalten, das Aids Vorschub leistet, zu ändern. Doch Armut, Krieg, Unwissenheit und Korruption hindern den Fortschritt. Manche Hilfsorganisationen stellen sich bereits darauf ein, in Zukunft riesigen Bevölkerungsgruppen Beistand zu leisten, die ohne Aufsicht von Erwachsenen groß geworden sind. Carol Bellamy, die Leiterin von UNICEF, fordert deshalb „die größte Mobilmachung aller Ressourcen in der Geschichte”.

Bei dieser Mobilmachung werden Menschen aller Glaubensrichtungen, die an eine transzendente geistige Macht glauben, dringend benötigt. Gebet ist die größte Ressource der Welt. Gebet bringt die intelligente Liebe zum Vorschein, die das Weltall regiert. Das Leben von Millionen Menschen ist durch das Erkennen von Gottes Liebe umgewandelt worden, die sowohl den Geist als auch den Körper heilt.

Alle, die Gottes Liebe als eine gegenwärtige und aktive Macht akzeptieren, tragen dazu bei die allgemeine Furcht abzubauen, dass Krankheit etwas Unabänderliches ist. Jedes Gebet, das Gott als Liebe anerkennt, hilft dem schrecklichen Irrglauben ein Ende zu setzen, dass Krankheit irgendwie die Strafe einer höheren Macht sei. Solche falschen Vorstellungen zu berichtigen ist für das Heilen von Krankheit von grundlegender Bedeutung, denn das Denken beeinflusst den Körper, und das kollektive Denken beeinflusst die Gesundheit der ganzen Erdbevölkerung. Das Verständnis, was unser Leben regiert, wirkt sich auf den Einzelnen wie auch auf die Welt aus. Unsere Vorstellung von Gott ist also nicht unwichtig.

Wenn wir verstehen, dass Gott das gänzlich liebevolle Gemüt ist, das die Schöpfung regiert, gewinnt unser Gebet an Wirksamkeit. Gott erschafft nichts Schädliches. Er hat Seine Schöpfung nicht geschaffen, damit sie sich selbst zerstört. Gottes Substanz, und auch unsere eigene, ist geistig und unzerstörbar. Der Schöpfer liebt und erhält jede individuelle Identität.

Selbst kurze Augenblicke, in denen wir an diesen geistigen Tatsachen festhalten, sind Veränderung bringende Gebete für eine Welt, die glaubt sich auf Jahre hinaus mit Aids abfinden zu müssen. Gebet hilft uns auch, Verhaltensweisen wie Verdammungssucht und Gleichgültigkeit und den Glauben an Unheilbarkeit zu überwinden; all das hat die Tendenz, Gottes heilende Liebe vor uns zu verbergen. In dieser Beziehung können wir viel von Jesus lernen. Ihm war solches Verhalten fremd. Er strahlte nur Gottes bedingungslose Liebe aus, die unzählige Menschen heilte.

Jesus verurteilte nicht die Menschen, die er heilte. Was er jedoch verurteilte, waren Unterdrückung und Brutalität, und diese Verhaltensweisen, die heute auch zur Aidskrise beitragen, sollten weltweit von jedermann verurteilt werden. Menschen, die andere unterdrücken und missbrauchen, können ihren Lebenswandel ändern. Sie und ihre Opfer haben ein Anrecht darauf, den unschätzbaren Wert jeder Tochter und jedes Sohnes Gottes zu erkennen. Unsere Gebete können dabei helfen. Nur die göttliche Liebe kann die Verzweiflung und Unsicherheit wie auch die Furcht und Hartherzigkeit heilen, die zu Missbrauch führen.

Diese heilende Wirkung können wir immer wieder bei Jesu Handeln feststellen. Ein unehrlicher Zöllner, eine Ehebrecherin, ein Mann, der sich mit Steinen schlug — sie alle wurden durch Christi Liebe umgewandelt.

Dann war da noch das zwölfjährige Mädchen, das im Sterben lag. Jairus, ihr Vater, bat Jesus, zu ihr zu kommen und sie zu heilen. Im Lukas-Evangelium heißt es, dass sie Jairus’ „einzige Tochter” war. Siehe Lk 8:42. Ihr Vater liebte sie sehr, sie war sein Ein und Alles.

Jairus’ Bitte traf Jesus nicht gerade im günstigsten Moment an. Er war von einer Menge Menschen umgeben, die ihn mit ihren Nöten bedrängten. Doch sein sofortiges Eingehen auf die Bitte des verzweifelten Vaters zeigt, wie natürlich es ist, sich sogar um jemanden zu kümmern, den wir nicht kennen. Schließlich wissen wir, dass alle anderen in der Welt das Gleiche hoffen, wünschen und fühlen wie wir. Ja mehr noch, jeder ist das innig geliebte und geschätzte Kind unseres himmlischen Mutter-Vater Gottes. Gottes Liebe zu Seiner ganzen Schöpfung ist unser rechtmäßiges Erbe und diese Liebe veranlasst uns, für die Ausrottung von Krankheit zu beten, wo immer sie auftritt.

Bevor Jesus das Haus des Jairus betrat, war dessen geliebtes Töchterchen schon für tot erklärt worden. Sie war von Leuten umgeben, die glaubten, es gebe keine Hoffnung mehr. Millionen Menschen in Afrika befinden sich heute in der gleichen Lage. Doch zweifelsohne wusste Jesus, dass das Leben dieses Kindes allein von Gott abhängig war. Wenn Gott Leben gibt, welche Macht kann sich dann Seinem Willen entgegenstellen? War Jesus nicht gekommen, um zu zeigen, dass alle Gott entgegengesetzten Kräfte nur Scheinmächte sind und dass der Geist, der ihn beseelte, eine wiederbelebende Macht auf Gemüt und Körper ausübt? Mary Baker Eddy schreibt über die außerordentliche Tragweite von Jesu Auferstehung: „Jesu Tat geschah zur Erleuchtung der Menschen und zur Erlösung der ganzen Welt von Sünde, Krankheit und Tod.” Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 45.

Gebete, die von Jesu beispielhaftem Sieg über den Tod erleuchtet sind, können der Welt in Bezug auf die Aidskrise neue Hoffnung geben. Einzelne Beispiele von Menschen, die angesichts ungeheurer Übermacht Mut bewiesen haben, können uns dazu inspirieren, nicht vor dem Ausmaß der Krise zu resignieren.

Die Hoffnung und der Mut einer Fünfzehnjährigen aus Eritrea ist ein solches Beispiel. Ihre Eltern kämpften für die Unabhängigkeit Eritreas und sie wurde „im Feld geboren”, wie sie sich ausdrückt. Als sie zwölf Jahre alt war, nahmen äthiopische Truppen ihre Eltern gefangen. Sie hat sie seit 1997 nicht mehr gesehen. Jetzt lebt sie bei Verwandten in den Vereinigten Staaten und sagt, dass sie Beten gelernt hat und dass das ihre Hoffnung aufrechterhält.

„Ich verstehe jetzt, dass Gott mein Vater und meine Mutter ist, dass Er immer bei mir ist und dass mir nichts geschehen kann”, sagte sie mir. „Wenn ich das Vaterunser bete, weiß ich, dass sich alle Menschen in Gottes Gegenwart und Schutz befinden.” Wenn sie einmal den Mut verliert, denkt sie an folgenden Vers aus der Bibel: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.” 2. Tim 1:7. Sie glaubt, dass Gott sie in Sicherheit gebracht hat, und wenn sie ihre Ausbildung beendet hat, möchte sie nach Eritrea zurückkehren, um als Lehrerin bei der Entwicklung ihres Landes mitzuhelfen.

Ihre Geschichte gibt uns das Vertrauen, dass der göttliche Vater bzw. die göttliche Mutter in Afrika für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind da ist. Dieses sanfte göttliche Gemüt kann jeden Aidskranken zu dem Wissen führen, das er braucht, um von der Krankheit frei zu werden. Und unsere Gebete werden diesen lieben Töchtern und Söhnen helfen, die Heilung zu erlangen, die ihnen zusteht.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Mai 2001

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.