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Gegen Vorurteile angehen

Aus der Mai 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das interkonfessionelle Treffen verschiedener Geistlicher hatte einen interessanten Start. Der Pfarrer der afroamerikanischen Gemeinde, in deren Kirche das Treffen stattfand, war abwesend und so begann das Treffen ohne ihn. Als er dann erschien, erklärte er, dass er auf dem Gericht gewesen war. Ein Mitglied seiner Gemeinde, ein Akademiker in den Fünfzigern, wollte gerade vom Einkaufszentrum in einer noblen Wohngegend wegfahren als sein Wagen von drei Autos mit jungen weißen Fahrern umstellt und er von ihnen bedroht wurde. Sie riefen die Polizei und er wurde verhaftet! Der Pfarrer wurde als Leumundszeuge vernommen, um zu bestätigen, dass dieser Mann kein Drogendealer war. Sein Vergehen hatte allein darin bestanden, dass er als Schwarzer mit einem neuen BMW in ein weißes Wohnviertel gefahren war. Die Anwesenden geben ihrer Sympathie durch ein allgemeines Murmeln Ausdruck. Die schwarzen Geistlichen unter ihnen meinten, solche Vorfälle wiederholten sich entschieden zu oft.

Allgemein betrachtet ist ein Vorurteil eine vorgefasste negative Meinung. Es ist Voreingenommenheit, die sich auf eine einseitige Sicht von einer Sache gründet und daher deren klare Beurteilung verhindert. Viele Menschen mögen sich durch das eine oder andere Vorurteil eingeengt fühlen. Klischeehafte und falsche Beurteilungen bringen Frust und oft auch Einschüchterung mit sich. Aber wenn die von einer Mehrheit erlassenen Gesetze dazu führen, dass Minderheiten benachteiligt oder ihre Rechte eingeschränkt werden, so legitimieren diese Gesetze die Vorurteile und institutionalisieren sie.

Beispiele von institutionalisierten Vorurteilen sind nicht nur in den Geschichtsbüchern zu finden. In einigen Ländern etwa dauert die Debatte an, ob Einwohnern, die Ausländer sind, staatliche Sozialleistungen vorenthalten werden sollten oder ob Gesetze zur Förderung von Minoritäten oder Frauen notwendig sind. Manche Gesetze erscheinen einer Mehrheit notwendig und logisch. Was jedoch aus einer Sicht logisch scheint, kann aus anderer Sicht repressiv und ungerecht sein.

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