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Es geht nichts verloren!

Aus der Mai 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es war Danksagungsgottesdienst. Ich saß in einer Christian Science Kirche und dachte: „Es wird doch sicherlich niemand von mir erwarten, dass ich heute für irgendetwas danke!” Gerade fünf Monate waren vergangen, seit mein Mann plötzlich beim Joggen verstorben war. Es war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen hatte.

In den ersten Wochen nach diesem Ereignis kamen mir eine Fülle von Gedanken, die ich regelrecht als Engel empfand. Sie trösteten mich nicht nur, sondern erhoben mich, machten Mut und gaben mir Zuversicht. Sie sagten, dass Gott Leben ist und ewig — ohne Ende; dass Gottes Liebe für alle Seine Kinder da ist, dass Er sie führt und immer mit allem Guten versorgt. Also auch mich! Ich fand viele wundervolle Stellen in der Bibel und in den Schriften von Mary Baker Eddy und im Christian Science Liederbuch, die mir halfen. Nach einiger Zeit jedoch hatte ich das Gefühl, dass mich diese Gedanken nicht richtig erreichten. Sie fühlten sich bloß wie leere Theorien an.

Es ging eigentlich nicht um meinen Mann. Für mich stand fest, dass er seinen Weg weiter gehen würde, dass er im Leben, in Gott war und blieb und dass es ihm gut ging. Aber was sollte aus mir werden? Bis auf den Jüngsten waren alle Kinder aus dem Haus. Mein Mann und ich hatten uns gefreut, nun etwas mehr Zeit für- und miteinander zu haben. Dazu kam, dass ich seit über 20 Jahren nicht mehr in meinem Beruf gearbeitet hatte und ganz einfach fürchtete, den jetzigen Anforderungen und technischen Neuerungen nicht mehr gewachsen zu sein. Ich kam an einen Punkt, wo alles, was ich jemals über Gott und den Menschen gelernt hatte, nicht mehr wahr zu sein schien. Meine Überzeugung, meine Zuversicht, mein Mut und meine Freude hatten sich irgendwie verflüchtigt und ich fühlte mich leer und unnütz.

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