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Christliche Heiler

Franz von Assisi: mittelalterlicher Reformator, Asket und Heiler

Aus der Juni 2002-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Franz von Assisi wurde 1182 in Italien in eine reiche Handelsfamilie geboren. Als Jugendlicher hoffte er Ritter zu werden und eine Militärlaufbahn einzuschlagen. Aber er wurde in einem lokalen Gefecht um Lehnsrechte gefangengenommen und wurde sehr krank. In dieser Zeit extremer innerer Not zog er sich in die Einsamkeit und ins Gebet zurück. Franz entsagte der Weltlichkeit und wandte sich einem Leben in Demut und Armut zu. Er gründete den Mönchsorden der Franziskaner, der ein asketisches Verhalten von Selbstverleugnung und Armut praktizierte. Dieser Orden befolgte auch Jesu Gebot, die Kranken zu heilen, die Aussätzigen zu reinigen und Teufel auszutreiben.

Während seiner relativ kurzen Lebenszeit hat Franz eine große Anzahl von Heilungen bewirkt. Er und seine Nachfolger leisteten den Armen viele Dienste und bauten beschädigte Kirchen wieder auf. Sie dehnten ihren Orden in umlegende Länder aus, unter anderem England, Frankreich, Spanien, Deutschland und Ungarn. Einige Franziskaner erlangten weitreichenden Ruhm durch ihre religiösen Schriften. John Duns Scotus, ein englisches Mitglied des Ordens, wies die scholastische Lehre zurück, die von dem berühmten Theologen Thomas von Aquin vertreten wurde, die versuchte, den menschlichen Rationalismus mit dem Christentum zu vereinigen.

Franz verfasste wenig religiöse Schriften. Meistens schrieb er Ordnungen, Gebete und Briefe. Sein Leben und Wirken wurde von vielen Biografen aufgezeichnet. Eine Biografie mit Berichten von einigen seiner Heilungen war Das Leben des Hl. Franziskus und wurde 1229 veröffentlicht. Diese Publikation stellte die Bedeutung der Demut heraus und erkannte an, dass Gott die einzige heilende Kraft ist. Auch wurde die entscheidende Rolle von Glaube und Gebet erklärt.

Der folgende Auszug ist aus dem Leben des Hl. Franziskus und berichtet einige Heilungswerke.

Als Franz, der Heilige Gottes, einmal auf einer langen Rundreise in verschiedenen Gebieten das Evangelium von Gottes Reich predigte, kam er in eine Stadt mit Namen Toscanella. Als er dort den Samen des Lebens säte, wie er es gewohnt war, wurde er von einem Ritter der gleichen Stadt bewirtet, dessen einziger Sohn verkrüppelt war und an seinem ganzen Körper schwach war. Obwohl das Kind von jungen Jahren war, so war es doch schon entwöhnt; aber es blieb in einer Krippe.

Aber der Vater des Jungen, der sah, dass der Mann Gottes mit solcher Heiligkeit angetan war, fiel ihm demütig zu Füßen und bat ihn, seinen Sohn zu heilen. Franz erachtete sich selbst einer solchen Macht und Gnade als unzureichend und unwürdig und lehnte es lange Zeit ab. Schließlich gewann der Ritter durch die Dringlichkeit seines Flehens und nachdem Franz gebetet und seine Hand auf den Jungen gelegt hatte, segnete er ihn und richtete ihn auf. Unter den Augen aller stand der Junge im Namen unseres Herrn Jesus Christus sofort auf und begann im Haus herumzugehen. Das Leben des Hl. Franziskus, Kap. 23, Abs. 65.

Einmal kam Franz, der Mann Gottes, nach Narni und blieb dort mehrere Tage. Ein Mann namens Petrus lag in dieser Stadt gelähmt in Bett. Fünf Monate lang war er völlig ohne den Gebrauch seiner Glieder gewesen, so dass er sich in keiner Weise aufrichten oder überhaupt bewegen konnte; und nachdem er alle Hilfe von Füßen, Händen und Kopf verloren hatte, konnte er nur noch die Zunge bewegen und die Augen öffnen.

Aber als er hörte, dass der heilige Franz nach Narni gekommen war, sandte er einen Boten zum Bischof um ihn zu bitten, ob er nicht um des göttlichen Erbarmens Willen den Diener des höchsten Gottes zu ihm schicken möchte. Denn er vertraute darauf, dass er durch das Erblicken und die Gegenwart des Heiligen von seinem Gebrechen erlöst werden würde.

Und so war es auch; denn als der gesegnete Franz zu ihm kam und über ihm von Kopf bis Fuß das Kreuz machte, wurde alle Krankheit augenblicklich hinausgetrieben und er wurde zu seiner früheren Gesundheit wiederhergestellt. Ebd., Kap. 23, Abs. 66.

Bei einigen Gelegenheiten trieb Franz eine Besessenheit aus, ein übliches Problem in der Zeit des frühen Christentums und Mittelalters. Der folgende Heilungsbericht einer besessenen Frau schloss ein starkes Auftreten gegen diese Form des Bösen ein, wie es von Jesus und den Aposteln oft praktiziert wurde.

Eines Tages reiste der meist-gesegnete Vater Franz durch die Diözese von Narni und erreichte eine Festung, bekannt als St. Gemini. Und während er dort das Evangelium von Gottes Reich predigte, wurde er mit drei Brüdern von einem Mann bewirtet, der Gott fürchtete und anbetete und in dieser Stadt einen sehr guten Ruf hatte. Aber seine Frau war von einem Teufel besessen; und so bat ihr Mann den gesegneten Franz ihr zu helfen, im Vertrauen darauf, dass sie durch seine Verdienste erlöst werden könnte.

Nachdem der gesegnete Franz seine Gebete beendet hatte, ging er in der Kraft des Geistes zu der Frau, die schrecklich gepeinigt wurde und entsetzlich weinte; und er sagte: „Im Namen unseres Herrn Jesus Christus gebiete ich dir, du Teufel, gehorsam zu sein und aus ihr auszufahren und nicht zu wagen sie noch einmal zu behindern.”

Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als der Teufel mit wütendem Gebrüll so schnell herausfuhr, dass der heilige Vater glaubte eine Illusion zu sehen, weil die Heilung der Frau so schnell geschah und der Teufel so prompt gehorchte. Er verließ diesen Ort beschämt, denn Gottes Fürsorge hatte in dieser Angelegenheit so gewirkt, dass es in ihm keinen Platz für Hochmut gab. Ebd., Kap. 25, Abs. 69.

Franz von Assissi starb 1226. Sein Mönchsorden, so wie auch andere religiöse Orden, wie z. B. der der Dominikaner, übte einen starken Einfluss aus, um christliche Lehren in den ärmeren Bevölkerungsschichten zu verbreiten. Ein Historiker erklärte:

Die Dominikaner und Franziskaner hatten bald einen fast unbegrenzten Einfluss auf das Volk. Ungleich der älteren Orden wirkten sie primär in Dörfern und Städten... Es kann keinen Zweifel geben, dass ihr Werk eine große Stärkung der Religion innerhalb des Laienstandes bewirkte. A History of the Christian Church, Williston Walker, et. al., vierte Ausgabe, (New York), 1985, S. 317.

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