ich habe schon von Kind auf spirituell gedacht und weiß noch wie mir klar wurde, dass mein wahres Leben geistig ist. Das war ein entscheidender Augenblick. Von da an spürte ich immer die tiefe Nähe Gottes. Meine Mutter gab mir einen Glauben, der nicht nur auf theologischen informationen basierte, sondern auf einer spirituellen Sicht. Er sprach mich im Innersten an.
Wenn die Leute versuchen, besser zu verstehen, was Spiritualität ist, wird oft die Betonung auf „Gefühle” gelegt. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift erklärt Mary Baker Eddy den Unterschied zwischen einer rein geistigen Auffassung und menschlichen Gefühlen oder Emotionalität.
Ich habe ziemlich düstere Zeiten durchgemacht. Meine Familie stand damals vor schweren Herausforderungen und ich fing mit neun oder zehn Jahren zu trinken an. Alles, was mich meine Verhältnisse vergessen ließ, gab mir ein angenehmes Gefühl.
In meinen zwanziger Jahren und Anfang dreißig war ich wild und ruhelos, nahm Drogen und trank. Doch trotz allem hatte ich das Gefühl, irgendwie mit Gott eng verbunden zu sein. Ich betete immer und wusste, dass Gott mir in all dem Chaos nahe war.
Ich spürte den großen Wunsch, mehr vom geistigen Wesen des Menschen zu verstehen. Meine Mutter hatte mir immer gesagt, ich sollte auf Gott lauschen. Irgendwann habe ich dann in der Nacht ein Gebet gesprochen und Gott gebeten, mir das Leben zu nehmen oder es zu verändern. Ich konnte nicht so weitermachen.
Am nächsten Tag lernte ich jemanden kennen, der praktisch die gleich Vergangenheit hatte wie ich und mit dem es besser wurde. Er nahm mich sozusagen „bei der Hand”, und ich spürte, dass dieses Angebot von Gott kam. Ich nahm an einem Programm der Anonymen Alkoholiker teil. Das war vor zwanzig Jahren. Teil des Programms war, täglich den „bewussten Kontakt mit Gott” zu verstärken. Auf dieser Entdeckungsreise befinde ich mich immer noch.
Vor etwa sechs Jahren gab mir ein Freund Wissenschaft und Gesundheit. Ich konnte mich mit dem Inhalt identifizieren. Das Buch fasste Dinge in Worte, an die ich im Innersten bereits geglaubt hatte. Einen Gedanken fand ich besonders hilfreich, nämlich dass Gott Alles-in-allem ist. Das ist ein Konzept, dass ich oft benutzte, um anderen zu beschreiben, wie ich über Gott dachte.
Für mich ist Wissenschaft und Gesundheit praktisch erfahrbar. Wenn man Zeit damit verbringt, die Ideen aus dem Buch umzusetzen, wird eine Kraft freigesetzt, die unser Leben verändert. Ich glaube, dass die Realität des Christus sich außerhalb des Zeitbegriffs befindet. Daher stehen die Wahrheiten in Wissenschaft und Gesundheit immer jedem zur Verfügung.
Ich fuhr einmal geschäftlich nach New Hampshire. Damals kam ich mit dem Unternehmer, mit dem ich zusammenarbeitete, nicht gut aus. Ich hatte eine furchtbare Wut auf ihn und wurde damit einfach nicht fertig. Ich stieg in einem Motel ab und fing an zu beten. Ich betete die ganze Nacht. Ich bat Gott, einen Engel zu senden, um den Unternehmer und mich vor dieser Wut zu schützen.
Am Morgen stieg ich in den Wagen und fuhr zu meiner Verabredung. Auf dem Weg sah ich einen jungen Mann trampen und nahm ihn spontan mit. Als wir uns unterhielten, sah ich, dass er sich mit den gleichen Problemen herumschlug wie ich als Teenager. Ich erzählte ihm von meiner geistigen Pilgerfahrt und wie sich mein Leben durch eine bessere Beziehung zu Gott gewandelt hatte.
Als ich ihm davon erzählte, stellte ich fest, dass mein Zorn und meine Wut verschwunden waren und ich nur Liebe empfand. Meine Begegnung mit diesem jungen Mann war wie eine Engelsbotschaft. Dadurch dass ich ihm geholfen hatte, war mein Denken völlig umgewandelt worden.
Ich wende die Gedanken in Wissenschaft und Gesundheit überall an, wo ich hingehe. Wenn ich Kunden im Frisiersalon zuhöre, wie sie über Probleme und Krankheiten sprechen, denke ich daran, wie Jesus wohl seine Mitmenschen gesehen hat. Er muss alle möglichen Geschichten zu hören bekommen haben. Ich bin mir bewusst, dass ich in meinem Leben nichts tun kann, was vollkommen ist. Aber ich halte immer an meiner vollkommenen Beziehung zu Gott, Geist, fest.
Ich finde, es ist wichtig, dass wir von unseren gegenseitigen geistigen Pilgerfahrten lernen. Sie sollten uns zusammenbringen, anstatt uns zu trennen. Man muss die Menschen dort respektieren, wo sie innerlich gerade stehen. Wir müssen die Pilgerfahrt eines jeden Menschen wertschätzen, denn es ist eine Geschichte — wir alle sind eine Geschichte, die einen Sinn hat. Ich glaube, was alle Menschen auf ihrer geistigen Pilgerfahrt wirklich suchen, ist Liebe. Sie suchen die Liebe, die sie als kleine Kinder erlebten. Wissenschaft und Gesundheit fasst diese allgemeingültigen Tatsachen in Worte.