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Achtung: Geistesblitz

Der Weihnachtsbaum

Aus der Dezember 2003-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Meine Mutter ist eine sehr praktische Frau. Schon bevor die Weihnachtszeremonie mit Kerzen und Weihnachtsbaum anfängt, denkt sie darüber nach, wer das alles wieder aufräumen wird. Vor allem die Nadeln, die in die Ritzen vom Parkettboden gefallen sind. Nach langem Drängen von meiner Seite, hat meine Mutter dann doch — nach unzähligen Weihnachtsfesten, bei denen ich einen Plastikbaum entfaltete — einen echten Baum gekauft. Und wenn wir's schon mit einem richtigen Baum machen, dann soll er auch schön groß sein. Und mit Wurzeln natürlich, damit er nachher in den Garten gepflanzt werden kann.

Der Baum wurde mit Hilfe meines Vaters — der in dem Moment, als er überall von spitzen Nadeln in seinen Armen gestochen wurde, bestimmt sehnlich an unseren Plastikbaum zurückgedacht haben muss — in das Wohnzimmer gewälzt. Eins, zwei, drei ... und der Baum stand aufrecht. Wir alle guckten nach oben. Sehr anmutig bogen sich die obersten 50 cm zur Seite, an der Decke entlang, so als ob der Baum sich mit einer Verneigung bei uns bedanken wollte.

Falsch geschätzt. Der Baum sah draußen viel kleiner aus.

Das Schwimmbad kann tiefer sein als es aussieht, der Magen kleiner als das Auge, usw. Aber das Leben braucht keine Kette von Fehlern zu sein durch falsche Einschätzungen. Manchmal bekommen falsche Einschätzungen viel mehr Aufmerksamkeit als sie verdienen. So wie der Baum in Wirklichkeit viel größer ist, so ist Gottes Güte auch viel größer als wir uns machmal vorstellen. Unsere Freude wird nicht getrübt nach all der Mühe, die wir infestiert haben. Sie können sich entscheiden: lassen Sie sich enttäuschen, weil der Weihnachtsbaum nicht passt, oder lachen Sie darüber und suchen Sie nach eine Lösung?

Eine Lösung suchen hat mit Gott zu tun. Es ist ein Vertrauen in das Gute, eine Offenheit für das göttliche Wirken, das zu Harmonie führt. Eine Begeisterung für dieses Gute, das jeder Tag enthält, sorgt dafür, dass wir die Dinge im richtigen Verhältnis sehen. Die kleinen Dingen im Leben ärgern einen nicht so, der kleine Bruder ist doch nicht so schlecht und Einkaufen macht mehr Spaß. Unsere Freude hängt davon ab, wie wir die gegebenen Situationen sehen, nicht so sehr von den Situationen selbst.

Ein Weihnachtsfest später kam ich zurück zu meinen Eltern. Da stand ein Weihnachtsbaum in einem Topf: 15 cm klein. Ich hing eine einzige Weihnachtskugel dran. Der Baum hatte die richtige Größe für mich und meine Freude darüber war so groß wie der erste Baum hoch war.

Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 26 im Januar.

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