Meine Fahrradklingel ist groß, rund und macht richtig laut “Ding dong”. Ich habe sie früher einmal in den Sommerferien geschenkt bekommen. Sie erinnert mich von Zeit zu Zeit an die schöne Insel Hiddensee, auf der sie zum ersten Mal auf mein Fahrrad kam.
Inzwischen ist sie bereits auf das dritte Fahrrad montiert worden. Es ist schön, etwas Vertrautes bei etwas Neuem zu haben. Vertraut war mir auch, dass sie z.B. bei Schlaglöchern von alleine losdingelte. Dann habe ich schnell meinen Daumen an das Metall gelegt, damit das Dingeln gedämpft wurde.
Das passiert immer noch. Auch mit dem dritten Fahrrad, das ich noch gar nicht lange habe. Ich merkte ziemlich bald, das die Glocke für meinen Daumen nicht erreichbar war und nun ziemlich oft losdingelte. Nicht immer zu meiner Freude.
Ich wollte schon zum Schraubenzieher greifen, um sie so dicht wie möglich an meinen Daumen heranzuholen, da kam mir ein Gedanke. Was wäre, wenn ich bei jedem Losdingeln etwas Gutes denken würde, statt mich darüber zu ärgern?
Das Gute verbinde ich häufig mit Gott. Mary Baker Eddy umschreibt das Gute folgendermaßen: “GOTT; GEIST; Allmacht; Allwissenheit; Allgegenwart; alles Wirken.” (Wissenschaft und Gesundheit S. 587). Gott ist das Gute, und Er hat alles gemacht, was gemacht ist mich, die Menschen um mich herum sowie das umfassende System Leben überhaupt. Und das Schönste: Er war zufrieden mit Seinem Werk. So heißt es in der Bibel.
Kann ich nicht genau hier und jetzt diese Zufriedenheit erleben, indem ich dankbar anerkenne, dass Seine Allgegenwart mir Sicherheit gibt und mich aufmerksam sein lässt? Ja, das funktioniert! Auch beim Radfahren! Hier und jetzt weiß ich mich geborgen und geschützt. Das gibt mir ein Gefühl der Gelassenheit bei alltäglichen Dingen, die manchmal so schnell übermächtig werden. Dieses Vertrauen in Gottes liebende Gegenwart lässt mich sehen, dass ich Seine Kinder, Seine Ideen wertschätze, allesamt um mich herum.
Wenn es nun also in meinen Ohren dingelt, muss ich lächeln. Manchmal kann ich schnell den Daumen zum Dämpfen einsetzen, vor allem, wenn Leute sich unbeabsichtigt angesprochen fühlen könnten. Aber ich fühle mich bereichert durch das, woran mich eine kleine Dingelei erinnern kann!
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