Ich war Flugbegleiterin und war sehr viel international unterwegs. Es war immer wieder faszinierend auf den längeren Flügen. Manchmal kam es vor, dass Menschen einstiegen, die urplötzlich anfingen, mich verbal anzugreifen oder zu schikanieren. Da begann ich immer zu beten. Und es war immer wieder schön für mich zu sehen, wie sich diese Menschen mit Gottes Hilfe in dieser Zeit verwandelten. Und manche von diesen Menschen sagten hinterher zu mir, dass es ihnen Leid tat und dass sie sich nicht bewusst waren, warum sie über mich hergefallen waren.
Einmal hatte ich ein eindrückliches Erlebnis. Es war zur Zeit des Golfkrieges, der gerade ausgebrochen war. Wir waren auf einem Flug von Frankfurt nach Nordamerika. Es war verboten, dass Passagiere Fotoapparate an Bord brachten. Kurz zuvor hatte nämlich jemand Sprengstoff in einer Kamera an Bord geschmuggelt. Aus irgendeinem Grund war es aber so, dass ein Passagier mit einem Trenchcoat plötzlich in meiner Küche mit einer Filmkamera auftauchte. Meine Kollegin wurde leichenblass und verlor ihre Fassung. Dazu kam, dass passagiere in der Kabine dieses Geschehen bereits beobachtet hatten und anfingen, laut zu werden. Und meine Kollegin begann, hysterisch zu schreien.
Dieser Mann schaute mich mit einem Blick an, die ich nie vergessen werde. Er stieß mich beiseite und ging weiter nach vorne, in die Business-Class. Dort durfte eigentlich niemand durch.
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