Kennen Sie auch Menschen, in deren Anwesenheit Sie sich einfach wohlfühlen und die Sie bewundern für ihre tolle Ausstrahlung? Aber mehr noch für das, was sie alles schaffen, leisten, bewegen, erreichen?
Wieder und wieder drängte sich mir die Frage auf: Wie um alles in der Welt machen die das nur? Haben einen prall gefüllten Terminkalender mit den verschiedensten Verpflichtungen. Sind womöglich ständig beruflich unterwegs. Vermitteln unaufhörlich Ideen, Visionen, Konzepte und die dazugehörigen Mittel und Wege, wie ein Projekt vorangebracht und zum Erfolg geführt werden kann. Und haben trotz aller Arbeit auch zu Hause eine zufriedene Familie. Und wenn man Gelegenheit hat mit ihnen zu sprechen, hat man das Gefühl, es gibt für sie in diesem Moment nichts Wichtigeres auf der Welt als dieses eine Gespräch.
Ja, es sieht so aus, als wenn diese Menschen für andere ständig da sind und geben, geben, geben.
Aber es gibt auch andere Menschen, die viel geben — indem sie Forderungen erfüllen, sei es am Arbeitsplatz, in der Familie, in Freundeskreis oder auch in Vereinen und Organisationen. Aber die wirken oft eher müde, gestresst und abgehetzt. Vieles wirkt an ihnen fahrig. Worin liegt der Unterschied?
Mary Baker Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit ganz klar: „Geben macht uns nicht arm.” Und geht somit völlig konform mit dem geflügeltn Wort „Geben ist seliger denn nehmen."
Bestätigt wird dieses Sprichwort inzwischen sogar von wissenschaftlichen Forschungen. Die haben nämlich herausgefunden, dass ältere Menschen, die sich in irgendeiner Form um andere Menschen kümmern, ihnen helfen und zur Seite stehen, eine deutlich höhere Lebenserwartung haben. Diese Wissenschaftler machen dafür irgendwelche Hormone und Stoffe verantwortlich, die die Ausschüttung von Glückshormonen bewirken. Egal, was nun diese Wissenschaftler sagen, eines steht fest: Geben macht glücklich. Und die innere Bereitschaft, hilfsbereit zu sein, leitet ein gewisses Gefühl an Glück und Befriedigung ein. Aber wieso eigentlich?
Darüber habe ich oft und lange nachgedacht, weil ich gespürt habe, dass diese Aussagen richtig sind. Und doch hatte auch ich früher das Gefühl, irgendwie zerrt und zieht ständig etwas an meiner Aufmerksamkeit und ich müsste immer irgendwelchen Forderungen nachkommen.
Aber nun habe ich ein Stück besser verstanden, was Geben bewirkt. Es macht mir bewusst, wie viel ich selbst habe an Erfahrung, Erkenntnis, Fähigkeiten und Qualitäten. Und was für andere wertvoll ist und sie segnet. Es macht mir meinen eigenen Reichtum bewusst. Und für mich selbst ist dieses Wissen ein ständiger Segen. Es erinnert mich daran, dass ich sozusagen in ein Fass ohne Boden greifen kann, wenn ich etwas brauche, Ideen, Ruhe, Spontaneität, Vorschläge — für mich selbst oder für andere. Weil Gott mich unendlich liebt, gibt Er mir in jedem Moment alles was ich brauche. Da fehlt nicht auch nur das kleinste Detail, weder die Zeit für die Lösung einer Aufgabe noch die nötigen finanziellen oder praktischen Mittel.
Dieses Wissen bringt einen inneren Frieden und eine Sicherheit mit sich, wie ich sie mir ohne diesen liebevollen fürsorglichen Gott nicht vorstellen könnte. Und in diesem beruhigenden Gefühl liegt wohl der augenblickliche Segen, der im Geben liegt. Dies kann sich im Alltag durch ein Lächeln und Gelassenheit auswirken. Und langfristig sogar durch ein zufriedeneres und längeres Leben. Es ist eine Freude in diesem gedanklichen Zustand zu geben und dieses Geben kann uns wahrlich nicht arm machen! Es kann nur segnen — mich und die, die empfangen.