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„Ich habe gelernt, dass Er alles vermag”

Christian Science Lehrerin berichtet aus über 50 Jahren Praxis

Aus der August 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Erzählen Sie uns doch ein wenig, wie Sie leben.

Ich lebe seit sechs Jahren in Krefeld, einer Stadt mit vielen Grünanlagen und einigen schönen Jugendstilhäusern. Krefeld liegt zwischen Köln und Düsseldorf. Meine Wohnung ist ruhig und geräumig und liegt mitten in der Stadt an einer sehr lebhaften Parkstraße mit Straßenbahnen, viel Autoverkehr und herrlichen Linden- und Kastanienbäumen, die vor allem im Frühling bezaubernd blühen. Ich schaue von meinem Fenster in Lindenbäume und im Winter sehe ich auf zwei Jugendstilhäuser.

Haben Sie bestimmte Vorlieben?

Viele Psalmen, das sind ja eigentlich Gesänge, die finde ich besonders beglückend. Ich liebe Musik. Mein Mann und ich hatten über 50 Jahre lang Kammermusik-Meister-konzerte und Sinfoniekonzerte abonniert. Und es interessierten uns auch Museen mit guten Gemälden.

Wie kamen Sie zu Christian Science?

Mein Leben in Christian Science begann eigentlich mit der Heilung einer unheilbaren TBC-Krankheit. Die ärztlichen Befunde sagten, ich könne höchstens noch sechs Wochen leben. Eine Christian Science Praktikerin hatte mich zu sich genommen, sonst wäre ich in ein Lungensanatorium gekommen. Ich wurde in einem Tag vollständig geheilt durch Christian Science. Ich habe mich gefragt: „Was hat mich geheilt?” Ich begann mit dem Studium des Christian Science Lehrbuchs von Mary Baker Eddy. Ich las das Buch in jeder freien Minute, praktisch Tag und Nacht.

Wie alt waren Sie denn damals?

Ich war damals in der Unter-Prima, also noch Teenager.

Ich finde es erstaunlich, dass ein junger Mensch so ein brennendes Bedürfnis hat zu verstehen, was ihn geheilt hat.

Ja. Etwa fünf bis sechs Wochen hab ich nur studiert — das Lehrbuch, die Wochenlektionen. Ich fand ständig Neues, Wundervolles in diesem Buch, begann die Bibel zu verstehen, die mir bis dahin ein Buch mit sieben Siegeln war. Ich hatte meinen Lebensinhalt gefunden.

Wie viele Stunden pro Tag haben Sie denn studiert?

Praktisch den ganzen Tag. Eigentlich wollte ich der Praktikerin im Haushalt helfen. „Nein, nein”, sagte sie. „Wenn du lesen willst, dann lies man, lies man.” Und dann hab ich das getan. Nun, ich war ja immer schon eine Leseratte. Ich hab ja mit vier Jahren schon lesen gelernt. Bücher haben mich interessiert, keine Puppen. Ich hab nie mit Puppen gespielt.

Also, Sie waren während der Zeit bei der Praktikerin nicht in der Schule?

Nein, ich war abgemeldet, bin aber nach fünf oder sechs Wochen zur vorgeschriebenen Untersuchung gegangen. Und ich bin wieder in meine Klasse gekommen und habe dann mein Abitur gemacht.

Sind Sie ärztlich untersucht worden?

Ja, ja, ich musste immer wieder regelmäßig zum Gesundheitsamt. Bis ich nach 10 Jahren gesagt habe: „Die können machen was sie wollen, ich komme nie wieder. Wenn sie's jetzt noch nicht gemerkt haben, dass ich gesund bin, dann merken sie's im elften auch nicht.” Also ich war wirklich ein bisschen zornig... TBC ist in Deutschland beinahe aggressiv behandelt worden. Man hatte wohl immer Angst vor Ansteckung. Und das löste dann Krebs ab. Jetzt hört man ja nichts mehr von TBC.

Also dieses unsagbar Gute, was ich hier kennen gelernt hatte, wollte ich weitergeben, anderen helfen. Kurze Zeit besuchte ich noch die Sonntagsschule. Dann kam pädagogisches Studium, Ehe, Krieg, Tod meines Mannes, Schuldienst — all das wurde bewältigt mit Christian Science durch ein beglückendes, stärkendes Verständnis von unserem Vater-Mutter Gott und Seinem Christus. Wie der Psalmist vor mehr als 2000 Jahren gesagt hat: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben” (Ps 46:2). Wir erleben Seine Hilfe immer wieder.

Können Sie für diese Hilfe ein beispiel erzählen?

1951 stürzte ein Freund mit seinem Motorrad. Die Ärzte nannten es einen tödlichen Unfall und gaben keine Hoffnung. Er war damals unser Erster Leser. Er lag im Krankenhaus und war schon mit einem weißen Tuch zugedeckt. Und dann kam ein Kirchenmitglied aus geschäftlichen Gründen in das Krankenhaus, sah den Mann unter dem Tuch und sagte: „Um Gottes Willen, das ist ja unser Ester Leser!” Die Schwestern sagten: „Na ja, mit dem ist es vorbei.” Ich weiß nicht, warum er unter das Tuch geschaut hat, aber bei Gott gibt es kein „warum”.

Er hat sofort den Angehörigen Bescheid gesagt, die wussten noch gar nichts. Das geschah an einem Mittwoch.

Als wir zur Mittwochabendversammlung in die Kirche kamen, erfuhren wir die Nachricht und begannen sofort zu beten. Wir stellten dann rasch aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit eine Lesung zusammen und es war ein wunderbarer Gottesdienst, in dem wir alle Gottes Gegenwart spürten. Seine Frau und ich beteten dann die ganze Nacht.

In der Nacht veränderte sich der Zustand. Die Körperfunktionen setzten wieder ein. Ich hab mit seiner Frau um 12 Uhr, um 2 und 3 telefoniert, und morgens um 5 sagte sie, sie ist eben angerufen worden, dass die unmittelbare Todesgefahr vorbei ist.

Nach vierwöchentlicher Bewusstlosigkeit (es wurden ihm jeden Tag die Lektionen laut vorgelesen an seinem Bett) erwachte er, erkannte uns wohl, wusste aber nicht, wer wir waren. Nach weiteren drei bis vier Tagen wusste er wieder seinen Namen. Nach und nach erinnerte er sich an alles wieder. Nach fünf bis sechs Wochen konnte er gesund heim. Die Ärzte sprachen von einem Wunder. Dieser Bericht ist im Herold veröffentlicht worden.

Das war nicht meine erste Gelegenheit, wo ich anderen durch Christian Science helfen konnte, aber sicher die tiefgreifendste.

Eine andere Situation:

Meine Tochter wurde in einer Nacht von einer ärztlich als tödlich verlaufenden asiatischen Gelbsucht geheilt. Diese Aussage der Ärzte war mir damals nicht bekannt und das war sehr gut, denn es hätte meine Furcht sehr gesteigert. Und dann hat es mich sehr beglückt, dass keins der Kinder, die mit unserer Tochter am Nachmittag gespielt hatten, angesteckt wurden.

Ich habe in der Nacht, als das Kind im Delirium lag, laut aus Wissenschaft und Gesundheit gelesen, dann damit gebetet — habe gerungen, bis ich erkannte, das dies Gottes Kind ist, dass Gott allein Mutter und Vater ist, dass das göttliche Leben sich jetzt und immerdar an ihr offenbart. Dieses Kind kann nicht unter sterblichen Annahmen leiden. Dieses Kind ist erfüllt, umfangen, von göttlicher Reinheit. Von lieblichem, unzerstörbarem Leben. Die Klarheit und Reinheit des Geistes ist in ihr, um sie, umhüllt sie. Jetzt, immerdar.

Gegen Morgen schlief meine Tochter wieder ruhig und die Verfärbung verschwand.

Waren Sie zu dem Zeitpunkt schon in der öffentlichen Christian Science Praxis tätig?

Nein, war ich noch nicht. Da war ich noch im Schuldienst. Aber ich bereitete mich auf die Praxis vor. Als wir 1955 von Hannover nach Mannheim zogen, gab es dort keine Christian Science Vereinigung oder Kirche, wohl aber eine kleine Gruppe. Da ich in Hannover als Zweite Leserin und Sonntagsschullehrerin gedient und schon mit der Praxis begonnen hatte, wollte ich das gern fortführen. Es fanden sich sehr treue hingebungsvolle Christliche Wissenschaftler zusammen, die eine Vereinigung gründeten, die 1964 Kirche wurde. Im gleichen Jahr wurde mein Name im Herold und Journal als Praktikerin veröffentlicht.

Ich sollte erwähnen, dass ich 1951 Klassenunterricht in den USA hatte. 1970 wurde ich Lehrerin. Es beglückte mich, dass meine Familie Christian Science liebte und danach lebte.

Kommen wir einmal zur Gegenwart. Wie beten Sie denn in der heutigen Weltlage über Terrorismus?

Wir alle mussten unsere Erschütterung erst einmal in den Griff bekommen nach dem grausamen Terroranschlag in Spanien. Es hat uns aber herausgeholt aus dem Gewiegtsein in materielle Sicherheit. Die unendliche Sicherheit des Geistes erfüllte, ja durchströmte mich, ließ mich barmherzig für die unschuldig Betroffenen beten, ließ mich gedanklich ein von Herz-zu-Herzen gehendes, aufrichtendes, zu Gott führendes Gespräch mit ihnen führen. Ich betete, dass die Christusliebe die Tränen trocknete und den Lebensmut der Betroffenen stärkte.

Dann kam der aufrüttelnde Gedanke: „Wie können wir dem Terror begegnen, wie ihn mit der Christusmacht überwinden? Soll etwa das Opfer Seines Sohnes, des herrlichen Christus, nur 2000 Jahre Bedeutung gehabt haben?” Christus ist für alle Zeiten unbegrenzt für alle Menschen, ja für die gesamte Menschheit erschienen. Und dieser Christus ist heute mit uns. Er ist mitten unter uns. Und auch dort, wo man ihn verfolgen will. Er geht noch heute mitten durch aufgebrachte Menschenmengen hindurch. Noch heute und morgen, in 100 Jahren, ja in Ewigkeit ist er, der Christus, gegenwärtig, errettet, segnet, heilt.

Wir wollen im tiefen, überzeugten, hingebungsvollen Vertrauen auf den allmächtigen Gott und Seinen Christus täglich wissen, dass der Christus überall gegenwärtig ist. Christus erfüllt und durchdringt alles Denken, verändert es, reinigt es, erfüllt das Bewusstsein mit Güte und Wohlwollen. Das Böse zerstört sich selbst. Halten wir daran fest: Nicht wir zerstören es, sondern das allmächtige Gesetz der Güte Gottes und Er hört unser Flehen.

Fürchten wir keinen Terror, zerstören wir ihn. Nehmen wir uns täglich die Zeit zu behaupten, dass die Christusmacht alles Denken erfüllt, dass Christus gerade dort wirkt, wo das irrige Denken aggressiv ist. Da ist Gottes allmächtige Kraft der Liebe in Wirkung. Wir müssen daran festhalten und davon überzeugt sein, vertrauensvoll und unerschütterlich, wie die Kinder Israel um die Mauern von Jericho gingen, bis die Mauern fielen.

Die göttliche Liebe stärkt uns in diesem Tun des Guten zum Segen für uns, unsere Kinder, ja der Menschheit. Es lässt uns die Allmacht, Allgegenwart, Allwissenheit und das Allwirken Gottes begreifen, ihr voll vertrauen und ihre universale Wirkung erkennen.

Furcht ist stets negativ. Furcht ist nie aufbauend oder befreiend. Wir wollen uns weder schrecken lassen, noch uns fürchten. Wir wenden uns der göttlichen barmherzigen Liebe zu und anerkennen ihre absolute Macht. „Dein Reich komme — Dein Reich ist gekommen, Du bist immergegenwärtig.” (Wissenchaft und Gesundheit, S. 16). „Die Christus-Wissenschaft demonstriert die immergegenwärtige Herrschaft der Harmonie” (ebd., S. 590) — sie ist Harmonie und Frieden. Sie beweist die Herrschaft Gottes über so genannte Gewaltherrschaft des Teufels, des Bösen.

Christian Science ist die neue Zunge, die Sprache der Liebe, die starke Sprache im Reich Gottes. Sie wird verstanden, begriffen und ausgedrückt, denn „Liebe spiegelt sich in Liebe wider” (ebd., S. 17). Sie verkündet das eine Gemüt und zerstört die Annahme von vielen Gemütern. Sie heilt durch Betätigung der neuen Zunge und sie heilt die Verwirrungen der Sprachen von Babel. Sie befähigt alle, sich zu verstehen. Sie verkündet mit Christi göttlicher Autorität die frohe Botschaft des Heilens und demonstriert das Gesetz der Liebe.

Wir fürchten uns nicht. Einer mit Gott ist in der Majorität. Und wir sind viele mit Gott und wir wissen um Seine Hilfe, Seine Macht und Seine Treue. Wir beten und anerkennen die allgegenwärtige Herrschaft Gottes und Seines Christus.

Können Sie etwas zur Wissenschaftlichkeit von Christian Science sagen? Wie beten Sie wissenschaftlich?

Sehr dankbar bin ich, dass man lernen kann, eine Behandlung zu geben. Es gibt sicher unterschiedliche Wege oder Methoden, aber der Beweggrund ist zu helfen, Not abzubauen und zu heilen.

In der kurzen Zeit meines Sonntagsschulunterrichts lernte ich, dass man eine Behandlung mit Gott beginnt, Seine Macht, Seine Intelligenz, Seine Allwissenheit gegenwärtig weiß und dass Er alles vermag und eine allgegenwärtige Hilfe ist.

Dieses Wissen um den allmächtigen, alliebenden Vater-Mutter Gott befreit uns schon sehr, aber zu wissen, dass der Mensch die getreue Widerspiegelung dieses Eltern-Gemüts ist, dass der Mensch vollständig absolut der Ausdruck göttlichen Lebens ist, richtet die Harmonie auf. Die göttliche Güte versorgt uns beständig mit Gesundheit, Intelligenz, mit Kraft und Wohlwollen.

Dann kam ich zum Klassen-unterricht und erhielt dort bestätigt, dass es Gott ist, der wirkt, und wir uns demütig, furchtlos Seinem Wirken anvertrauen können. Ich lernte zuerst, für Mary Baker Eddy zu danken, für ihr unermüdliches Beten und Ringen, sie als Offenbarerin von Christian Science anzuerkennen, und dann die göttliche Allheit in Wirkung zu wissen.

Aber diese Erkenntnisse hatten Sie, bevor Sie Heilungen des Motorradfahrers und Ihrer Tochter erlebten.

Ja, ja. Ich habe ja so viel studiert. Ich habe mir damit eigentlich die Grundlage für alles gelegt. Ich habe ja von morgens bis abends geforscht, nicht nur gelesen. Ich wollte das wirklich alles verstehen.

Und in dem Gedankenansatz für Behandlungen, den ich aus der Sonntagsschule und dem Klassen-unterricht gelernt hatte, wurde ich dann in der Lehrerbildungsklasse erneut unterrichtet. Ich musste immer denken: „Mein Vater wirket bis auf diesen Tag und ich wirke auch” (Joh 5:17).

Können Sie ein Beispiel dafür geben, wie Sie Behandlungen geben?

Wir haben in Wissenschaft und Gesundheit auf Seite 465 sieben Synonyme für Gott. Sie vermitteln uns so recht die Unendlichkeit Gottes und die spezifische Möglichkeit zu beten, rechte Behandlung zu geben.

Bei einem sehr schwierigen Examen an der Uni wurde es einem Studenten und mir ganz klar, dass die göttliche Intelligenz alles versorgt. Er konnte etwas beantworten, was ihm völlig neu war. Es war ihm klar, dass die göttliche Intelligenz dies bewirkt hatte. Das war wirklich ein außerordentliches Erlebnis.

Es ist mir immer wieder klar, dass ich sehr demütig die Allheit Gottes anerkennen muss. Daher ist es hilfreich, mit der Anerkennung der göttlichen Macht und Allheit die Behandlung zu beginnen. Auch ein spezifisches Synonym zu vertiefen, sich klarer zu machen, was gerade in diesem speziellen Fall richtig ist.

Eine gute Freundin wurde angeklagt wegen einer sehr, sehr schlimmen Tat, nur weil sie denselben Namen und dasselbe Geburtsjahr hatte, wie die Täterin. Nachdem ich längere Zeit versucht hatte sie zu erreichen, erfuhr ich von ihrer Inhaftierung und den schweren Vorwürfen. Ich habe mich dann für sie eingesetzt und nach vielem Hin und Her wurde festgestellt, dass sie überhaupt nicht die Person war. Die eigentliche Täterin ist dann später gefunden worden. Aber ich habe so sehr mit den Synonymen gearbeitet, und mit Gerechtigkeit, mit der göttlichen Gerechtigkeit. Und dann kam mir auf einmal so klar zu Bewusstsein, dass die göttliche Erkenntnis da ist, dass Gott diese Erkenntnis gibt, dass die Klarheit, das göttliche Licht, durch leuchtet. Und ich hatte das Gefühl: Das Christuslicht ist da, und das ist Wahrheit und das hilft. Und das hat auch geholfen. Sie ist in sehr kurzer Zeit dann freigekommen, und sie ist auch rehabilitiert worden.

Arbeiten Sie mehr mit einigen Synonymen als mit anderen?

Eigentlich nicht. Das kommt auf den speziellen Fall an. Wenn wir es mit einem Anspruch der Unheilbarkeit oder sogar des Todes zu tun haben, wie z. B. damals mit dem Motorradfahrer, da war ich nur mit Leben und Kraft, vor allem mit Leben beschäftigt. Da ist mir Leben so klar geworden, dass ich mich später immer wieder danach gesehnt habe.

Es ist mir immer wieder klar, dass ich sehr demütig die Allheit Gottes anerkennen muss. Daher ist es hilfreich, mit der Anerkennung der göttlichen Macht und Allheit die Behandlung zu beginnen.

Wie beten Sie bei Krankheiten, wo die Medizin keine Hoffnung macht?

Man muss sich da über Leben ganz klar werden. Es gibt keinen Tod. Wir müssen das noch viel besser verstehen. Wir sind immer so mit diesen Ansichten auf der Welt hier verbunden. Es gibt wirklich keinen Tod! Wir leben, das Bewusstsein stirbt doch nicht. Man muss sehr am Leben festhalten.

Wie beten Sie bei Schmerzen?

Da rede ich gar nicht so viel. Da ist es mir wichtig, den Tröster im Bewusstsein zu haben. Ich würde nie sagen: „Du hast keine Schmerzen.” Wenn der Hilfesuchende Schmerzen hat, kann ich ihm doch nicht sagen, „Es gibt keine Schmerzen.” Aber denken kann ich das. Ich behaupte das für mich. „Es gibt keine Schmerzen. Und er spürt die göttliche Lieben. Und die hat keinen Schmerz und drückt ihn nicht runter.” Ich mache mir das immer sofort klar und ich muss sagen, immer mit Erfolg. Es kann bei gewissen Krankheiten sein, dass es nochmal auftritt und wir nochmal nachfassen müssen, z. B. Krebs im fortgeschrittenen Stadium. Aber auch das kriegt man in Ordnung.

Ich habe jetzt seit einer ganzen Weile keine Krebssache angenommen. Ich arbeite zur Zeit daran, dass das seine Geißel verliert. Das wird so gefürchtet, das ist so schrecklich, und es geht darum, dass man jemand, der damit zu tun hat, von dieser Furcht loskriegt. Und dann kommt ja in Deutschland dazu, dass sie sich, wenn sie nicht arbeiten können, sofort in ärztliche Behandlung begeben müssen.

Beten Sie heute anders früher?

Das kann ich nicht sagen. Ich habe auch heute kein festes System. Natürlich bekommt man durch die Erfahrung mehr Sicherheit, Gelassenheit. Wenn jemand anruft und sich mitteilt, was ihn beschwert oder ängstlich macht, dann gibt mir Gott auch die rechten Gedanken.

Wie oft denke ich, dass Gott mir ja jetzt das Richtige gibt und jetzt mich wissen lässt, was ich wissen muss. Und dann wird man geführt.

Ich war in der Nacht beim Motorradunfall schon sehr unruhig. So um Mitternacht bin ich zu meiner Mutter runtergegangen und habe Kaffee gesucht, weil ich dauernd einschlafen wollte. Das passiert mir jetzt nicht mehr. Wenn ich helfen muss, stehe ich nachts auf und kann arbeiten.

Das Interview führte Michael Pabst.

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