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Was tun bei Ungerechtigkeit?

Aus der August 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Sentinel


Australier rühmen sich, dass jeder in ihrem Land einen fairen Prozess bekommt. Sie bejubeln Ehrlichkeit und alles, was Recht ist und was sich gehört, wird von ihnen leidenschaftlich hochgehalten. Manchmal jedoch liegen Wunsch und Wirklichkeit nicht beieinander. In einer beliebten Fernsehsendung laufen jeden Abend Interviews mit Menschen, die ihr Zuhause verloren haben oder finanziell durch die Fehler oder das skrupellose Verhalten anderer ruiniert wurden. Diese unschuldigen Opfer erhalten oft keine Unterstützung oder Entschädigung. Ihre Probleme werden selten gelöst.

Ich weiß, wie es ist, diese Art von Ungerechtigkeit zu erfahren. Mein Mann und ich wohnten einmal in Adelaide, im Süden Australiens, als er eine Stelle als Lehrer in Brisbane, Queensland bekam. Wir boten unser Haus bei einer angesehenen Immobiliengesellschaft zum Verkauf an und zogen zu meiner Mutter. Ein paar Wochen später unterschrieb ein Paar den Kaufvertrag und zahlte eine Anzahlung. Während wir auf den Zahltag warteten, fuhren wir nach Brisbane, um Grundstücke zu besichtigen.

Kurz nachdem wir ankamen, informierte uns der Immobilienmakler in Adelaide, dass er das Paar in unser Haus hatte einziehen lassen. Sie hatten ihn davon überzeugt, dass ich ihnen die Erlaubnis dazu gegeben hatte. Wir konnten nicht glauben, dass er sich nicht vorher mit uns besprochen hatte. Wir sagten ihm, dass sie sofort ausziehen müssten. Er berichtete dann, dass das Paar angeboten hatte, bis zum Zahltag Miete zu zahlen und dass er die Miete für zwei Wochen von ihnen angenommen hatte. Als sie am Zahltag der Zahlung für unser Haus nicht nachkamen, schalteten wir einen Anwalt ein, um sie zur Räumung zu zwingen. Er sagte, dass das nicht möglich sei. Mit dem Akzeptieren ihrer Miete war ein Mietverhältnis entstanden.

Die Situation war so ungerecht! Wegen der Fehler des Maklers besetzte dieses Paar nun unser Heim und wir konnten nicht einmal etwas dagegen tun. Wir durften noch nicht einmal unser eigenes Grundstück betreten. Der Anwalt rief das Paar an, schickte Einschreiben und brachte sogar eigenhändig die Aufforderung zu kündigen hin. Sie wichen jedoch jedem Versuch aus, sie zu erreichen. Es schien, als ob wir machtlos waren, solange sie nicht freiwillig gingen.

Eines Abends fuhren wir ganz betrübt zu unserem Haus und hofften, das Paar anzutreffen. Als wir im Auto saßen, beschloss ich zu beten. Zuerst bat ich Gott inständig, uns unser Heim zurückzugeben. Ich sagte Ihm, dass wir unschuldig seien und es nicht verdient hätten zu leiden. Dann verstand ich, dass ich nicht auf diese Weise zu beten brauchte. Gott liebte uns! Niemand konnte uns Seiner Fürsorge berauben. Die göttliche Liebe hatte die Kontrolle über diese Situation. Ein Heim war nicht einfach ein Gebäude, sondern ein Ort der Liebe, des Friedens und der Geborgenheit. Niemand konnte uns das wegnehmen.

Als Nächstes betete ich über das Paar in unserem Haus. Ich sagte: „Lieber Vater, sie sind Deine Kinder. Du hast sie zu Deinem Gleichnis geschaffen, also müssen sie ehrlich und gerecht sein. Unehrlichkeit kann kein Teil ihres wahren Wesens sein.” Dann betete ich über den Immobilienmakler. Ich weigerte mich, ihn wegen der Schwierigkeiten, die er uns bereitet hatte, weiter zu verurteilen. Als wir an jenem Abend zu meiner Mutter zurückfuhren, ohne das Paar getroffen zu haben, vergab ich ihm und bat Gott mir zu zeigen, was wir tun müssten.

Als ich am Morgen aufwachte, wusste ich, dass ich mit dem Paar selbst sprechen musste und nicht durch den Anwalt. Ich war sehr ängstlich, und so bat ich meine Mutter, mich zu begleiten, im Auto zu bleiben und zu beten, während ich mit ihnen sprach. Als wir ankamen, lud ein älterer Mann Sachen in ein Auto. Er war der Vater der Frau. Er erzählte mir, dass seine Tochter kürzlich ihren Mann und die Kinder verlassen hatte, um mit ihrem Liebhaber in unserem Haus zu wohnen. Sie hatten nicht das Geld, es zu kaufen. Er bat mich inständig, diese unglückliche Situation zu beenden.

Als er wegfuhr, hatte ich das starke Gefühl, dass es an der Zeit war, diese Sache zu einem richtigen Abschluss zu bringen. Ich erinnerte mich daran, dass Gott gegenwärtig ist und jetzt bei mir war und ging durch die Hintertür. Sie stand offen. Niemand war da. Auch keine Möbel. Das Haus war leer. Ich betete zu Gott um Hilfe und Führung und ging hinein, rief den Anwalt an und erzählte ihm, was ich vorgefunden hatte. Während wir uns unterhielten, kam der Mann herein, mit dem die Tochter in unserem Haus gelebt hatte. Ich reichte ihm den Hörer. Nachdem er zugehört hatte, drehte er sich zu mir um und sagte: „Es ist vorbei. Sie ist zu ihrem Mann zurückgekehrt. In einer Stunde bin ich weg. Es tut mir Leid, dass wir Ihnen so viel Ärger gemacht haben.”

An jenem Tag wurde uns das Haus wieder übertragen. Die Immobiliengesellschaft war damit einverstanden, uns für die Fehler, die ihr Makler gemacht hatte, finanziell zu entschädigen. Nur ein paar Wochen später wurde unser Haus schließlich verkauft. Diese Erfahrung zeigte mir, dass auch wenn menschliche Gesetze uns nicht immer helfen können, es das mächtigere Gesetz der göttlichen Liebe kann und tut. Eine falsche Situation kann gelöst werden und es siegen Fairness, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit.


Adela de, Australien, die frühere Heimatstadt von Beverly Goldsmith.

Nachdruck aus dem Christian Science Sentinel.

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