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Vergangenheit & Zukunft: EIN BLICK IN DIE VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT DER VON MARY BAKER EDDY GEGRÜNDETEN KIRCHE

ALLE IN DIESEM ARTIKEL ERWÄHNTEN HISTORISCHEN DOKUMENTE KÖNNEN IN DER MARY BAKER EDDY BIBLIOTHEK FÜR DEN FORTSCHRITT DER MENSCHHEIT EINGESEHEN UND GELESEN WERDEN. ALLE BILDER. WENN NICHT ANDERS ANGEGEBEN. ABGEDRUCKT MIT GENEHMIGUNG DER MARY BAKER EDDY SAMMLUNG UND DER MARY BAKER EDDY BIBLIOTHEK FÜR DEN FORTSCHRITT DER MENSCHHEIT

Journalismus für das spirituelle Zeitalter

Aus der August 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Theorien über die Schöpfung, über Evolution und Genetik geben Anlass zu Streitgesprächen. Im Nahen Osten und anderen Krisenherden wird gekämpft. Die Wirtschaft vieler Länder und auch die Weltwirtschaft befinden sich im Umbruch, was wiederum die Aktienbörse nervös macht. Das Interesse an spirituellen Fragen wächst und neue Formen des Gottesdienstes — etwa in umfunktionierten Privat-häusern und Einzelhandelsgeschäften — konkurrieren mit mehr herkömmlichen Formen. Die Themen Rassismus und Sklaverei sind nicht mehr nur eine Sache der Vergangenheit. Die Menschen probieren neue Diäten aus und befassen sich mit alternativer Medizin und spirituellen Heilmethoden. Die Verbreitung von Nachrichten geschieht auf neuen Kommunikationswegen, die den Menschen eine andere Sicht von der Welt vermitteln.

Hört sich so nach 2004 an. Aber dieser Situationsbericht gleicht auch den Verhältnissen von vor 121 Jahren, als die erste Christian Science Zeitschrift gegründet und zu einem vielseitigen Verlagsunternehmen ausgebaut wurde.

Das Christian Science Journal und seine Schwesterpublikationen haben Bestand. Das Journal begann als zweimonatliche Zeitschrift und erscheint jetzt monatlich, zusammen mit der Wochenschrift Christian Science Sentinel (gegründet 1898) und dem monatlich in verschiedenen Sprachen erscheinenden Christian Science Herold (gegründet 1903). Warum haben diese Zeitschriften überlebt? Vielleicht aus zwei Gründen. Weil sie der Notwendigkeit entsprangen, die von Mary Baker Eddy entdeckte Wissenschaft einer immer heterogeneren Welt nahe zu bringen. Und weil das viele Leid in der Welt immer noch dringend Heilung benötigt. Diese beiden Gründe machen die Veröffentlichung der Zeitschriften auch heute noch zwingend erforderlich.

Zuerst die Notwendigkeit

1878 schrieb Mary Baker Eddy in der zweiten Ausgabe ihrer Ausführungen über die Regeln des geistigen Heilens, die damals noch den kurzen Titel Wissenschaft und Gesundheit trugen: „Uns steht keine Zeitung zur Verfügung, in der wir Falschmeldungen und Unwahrheiten berichtigen können, wir haben keine Kanzel, von der aus wir erklären können, wie das Christentum die Kranken heilt, doch wenn wir beides hätten, dann würden die Verleumder und die Ärzte weniger zu tun haben und wir mehr.” Wissenschaft und Gesundheit, 2. Ausg. (Lynn, Massachusetts: Asa G. Eddy, 1878), S. 166.

Diese Worte entsprangen keiner kurzlebigen Laune und keinem naiven Wunsch. In den frühen 1880er Jahren sah sich M. B. Eddy zunehmend einem Sturm von Kritik seitens der Presse, anderer Kirchen und auch von Splittergruppen gegenüber, die sich ihre eigenen Theorien zurechtlegten; allerdings interessierte sich die Öffentlichkeit auch mehr und mehr für Wissenschaft und Gesundheit und das darin enthaltene Heilsystem. Und all das, weil eine Frau in einer von Männern dominierten Zeit die Kühnheit besaß, ein Heilsystem öffentlich zu praktizieren, zu verkünden, schriftlich darzulegen und zu lehren, mit dessen Hilfe ganz gewöhnliche Leute auf die gleiche Weise wie Jesus zu heilen vermochten.

Mary Baker Eddy hatte eine überzeugende Botschaft. Sie benötigte Mitarbeiter, die die Botschaft verbreiteten. Mitglieder der Kirche Christi, Wissenschaftler, würden stets den Kern ihrer Gemeinde bilden. Doch Archibald McLellan, ein Chefredakteur ihrer Zeitschriften, schrieb über M. B. Eddy: „Ihr vorrangiges Ziel war nicht, schön zu schreiben, sondern der Öffentlichkeit ihre Botschaft nahe zu bringen." Archibald McLellan, „A Word of Appreciation”, The Christian Science Monitor, 25. Nov. 1908, S. 12.

Der in Chicago heimische Journalist und Satiriker Finley Peter Dunne, ein Zeitgenosse Mary Baker Eddys, erklärte in seinem berühmten Ausspruch, dass der Zweck einer Zeitung darin bestehe, das Los der Geplagten zu erleichtern und die, die es leicht haben, zu plagen. M. B. Eddy gründete ihre Tageszeitung The Christian Science Monitor zwar erst 1908, doch sie betrachtete auch das Journal als eine Zeitung und nannte es „unsere Zeitung". Die Erstausgabe des Journal erschien am 14. April 1883 und bezeichnete sich als„eine unabhängige Familienzeitung zur Förderung von Gesundheit und Moral”. Wenn man durch die ersten, aus acht Seiten mit je drei Spalten bestehenden, großformatigen Ausgaben blättert, stößt man auf Aufsätze, die die Gesundheit des Einzelnen und der Gesellschaft zum Thema haben, auf Gedichte, Heilungszeugnisse, Zitate von Philosophen und führenden Persönlichkeiten der Weltreligionen, auch auf Witze, Nachdrucke von anderen Zeitschriften, Anzeigen von Christian Science Praktikern und sogar von einigen Zahnärzten.

Die Chefredakteure

Nach der Gründung des Journal war Mary Baker Eddy über ein Jahr lang als dessen Chefredakteurin und erste Autorin tätig. In der Ausgabe vom 6. September 1884 wurde dann bekannt gegeben, dass„die Gründerin und Redakteurin dieser Zeitschrift aufgrund anderweitiger dringender Pflichten das Amt des Chefredakteurs auf eine Schülerin von ihr übertragen hat, die ihre Arbeit mit der vorliegenden Nummer beginnt”.

In der Ankündigung wurde Emma Hopkins als neue Chefredakteurin benannt, doch behielt Mrs. Eddy es sich vor,„die redaktionelle Arbeit wieder aufzunehmen, wenn ihre gegenwärtigen Pflichten es ihr erlauben” „An die Journal-Leser”, Journal, 6. Sept. 1884, S. 4.. M. B. Eddy widmete dem Journal weiterhin ihre volle Aufmerksamkeit und verfasste bisweilen den Leitartikel. In der Ausgabe mit der obigen Ankündigung wurde auch vermerkt, dass ihre Schüler den Wunsch geäußert hatten, das Journal statt wie bisher zweimonatlich, jeden Monat erscheinen zu lassen, ohne den Preis zu erhöhen, und das geschah bereits mit der nächsten Ausgabe, der Oktobernummer. Die Botschaft des Journal verbreitete sich schnell. 1889, nur sechs Jahre nach der Gründung der Zeitschrift, ging sie an Abonnenten in praktisch allen Staaten und Territorien der USA, dazu nach Kanada, Irland, Frankreich, Bermuda und Argentinien.

Angesichts der wachsenden Leserschaft hatte M. B. Eddy keine Bedenken, einen Personalwechsel vorzunehmen, wenn die Richtung der Zeitschrift nicht ihren Vorstellungen entsprach, und binnen eines Jahres übernahm sie wieder die Kontrolle über den redaktionellen Teil. Im Januar 1886 wurde James Henry Wiggin, ein pensionierter unitarischer Pfarrer, zum Chefredakteur des Journal ernannt. Von einer kurzen Unterbrechung abgesehen, hatte er die Position bis zum Januar 1889 inne. Dass die Wahl auf Wiggin fiel, ist besonders interessant, denn obwohl er ein talentierter und erfahrener Journalist war, trat er nie Christian Science bei. Mrs. Eddy schätzte jedoch seine literarischen Fähigkeiten — er half ihr wiederholt bei Revisionen von Wissenschaft und Gesundheit — und vielleicht stellte er für sie die Öffentlichkeit dar, die sie mit ihrer Zeitschrift ansprechen wollte.

Wiggin hatte eine Reihe von Nachfolgern, die keine regelrechte journalistische Erfahrung besaßen, wenn sie auch alle der Wissenschaft, die in der Zeitschrift dargelegt wurde, angehörten. Schließlich traf M. B. Eddy mit Septimus J. Hanna eine glückliche Wahl. Obgleich er sich erst sechs Jahre mit Christian Science befasst hatte, wurde er zum Chefredakteur des Journal ernannt und später auch des neuen Christian Science Sentinel. Hanna hatte im amerikanischen Bürgerkrieg gedient und war danach Bezirksrichter im US-Staat Iowa. Die Erfahrungen, die er in seiner bisherigen Laufbahn gesammelt hatte, kamen ihm als Chefredakteur sehr zugute, und er blieb bis 1902 in der Position. Dass Mrs. Eddy seine Arbeit schätzte, geht aus einem Brief hervor, den sie ihm 1897 schrieb:„Seit ich vom Journal weggegangen bin, hat ihm kein anderer so gedient wie Sie. .. ” L05197, MBE an Septimus J. Hanna, 14. Aug. 1897, MBE Sammlung, Die MBE Bibliothek für den Fortschritt der Menschheit. Nach Hanna übernahm Archibald McLellan, ein ehemaliger Manager in einem großen Unternehmen, die Stelle des Chefredakteurs und hatte sie bis 1917 inne.

Veröffentlichen ein Pflichtgebot

Man könnte sagen, dass die Christian Science Zeitschriften heute wie damals das zweifache Ziel verfolgen, das Dunne den Zeitungen gesetzt hatte: das Los der von Krankheit, Tod und Misserfolgen Geplagten zu erleichtern und die zu plagen, die es sich im Materialismus bequem gemacht haben. Die Zeitschriften tragen zum Wohlergehen der Leser bei und helfen ihnen, ihrerseits einen Beitrag zum Wohlergehen der ganzen Welt zu leisten. Sie sollen einen auf praktischer Erfahrung basierenden Inhalt bieten, der sich offen und fest auf die Ideen in Wissenschaft und Gesundheit und der Bibel gründet und den Lesern einen spirituellen Weg weist.

Im Grunde genommen handeln die Christian Science Publikationen von Menschen, die über Erkenntnisse berichten, die sie bei ihrem eigenen spirituellen Werdegang gewonnen haben. Doch im großen Ganzen sollen sie sich einer Welt stellen, in der Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, Korruption, Obdachlosigkeit, Krieg, Krankheit und drohender Terrorismus herrschen. Die Zeitschriften sollen den Lesern klar machen, dass sie mit Gottes Hilfe etwas tun können, um die großen Probleme im Leben zu lösen. Und sie weisen darauf hin, dass es in der Welt Menschen gibt, die Liebe, spirituellen Aktivismus und Gebet nötig haben.

Das einzig Wahre — das Journal

1890 gab es „nicht weniger als zwanzig Publikationen, die um Abonnenten warben und für sich in Anspruch nahmen, die Interessen von [Christian] Science wahrzunehmen” Brief von der Christian Science Verlagsgesellschaft, beigelegt einem Brief von William G. Nixon an MBE, 7. März 1890, MBE Sammlung.. Und Schriften über Theologie, Missionsarbeit, Metaphysik und andere religiöse/spirituelle Themen nahmen ständig zu. Was fiel also unter den Markennamen Christian Science und was unter Sonstiges? In der Ausgabe vom März 1898 gab das Journal bekannt, dass es jetzt „das offizielle Organ der Mutterkirche, der Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler, in Boston, Mass., ist” Journal, März 1898, S. 775..

Im Kirchenhandbuch, dem schmalen Band, dessen Bestimmungen für die Kirche und ihre Verlagstätigkeit bindend sind, bezeichnete Mary Baker Eddy später alle Zeitschriften als „Organe dieser Kirche” Handbuch Der Mutterkirche, S. 44..

Während also das Journal weiterhin das „offizielle Organ” ist, so sind es auch die anderen Zeitschriften, denn sie üben die wichtige Funktion der Kommunikation aus. Als Schwesterpublikationen des Journal erscheinen sie öfter; sie erreichen eine größere Leserschaft und leisten zusätzliche Beiträge in Form von Ideen.

Öfteres Erscheinen notwendig — der Sentinel

Fünfzehn Jahre nach Gründung des Journal war sich Mary Baker Eddy darüber im Klaren, dass die Botschaft von Christian Science in kürzeren Zeitabständen veröffentlicht werden musste, und zwar mit einer Publikation, die auf das aktuelle Geschehen einging. Die neuesten Nachrichten vom Krieg gegen Spanien, von wirtschaftlichen Veränderungen und von Entwicklungen innerhalb der Christian Science Bewegung gewannen an Bedeutung. Wie schon zuvor gab Eddy kurzfristig mit wenigen Worten eine Anweisung. Sie schrieb 1898 an ihren Chefredakteur Septimus Hanna: „Geben Sie ein Wochenblatt heraus. Ich sehe keine andere Möglichkeit.” L05226, MBE an Septimus J. Hanna, 22. Juni 1898, MBE Sammlung.

Die Wochenschrift Washington News Letter brachte bereits Neuigkeiten und Gedichte sowie Artikel, die vom christlich-wissenschaftlichen Standpunkt aus geschrieben waren. Diese Publikation war von Oliver Sabin gegründet worden und M. B. Eddy schätzte sie anfangs sehr und war von ihrem Titelblatt und Layout sehr angetan. Möglicherweise war sie davon so inspiriert, dass sie ihre eigene Wochenschrift ins Leben rief.

Die Erstausgabe des Christian Science Weekly erschien am 1. September 1898. Der Name gefiel Mrs. Eddy jedoch nicht (sie sagte, Weekly [Wochenschrift] „ist nur ein Datum”) und so wurde er schon bald in Christian Science Sentinel umgeändert. In Anlehnung an ihre ursprüngliche Vorstellung vom Journal bezeichnete sie den Sentinel als „eine wöchentlich erscheinende Zeitung”. Die ersten redaktionellen Seiten der neuen Zeitschrift waren „aktuellen Ereignissen” gewidmet und sie bestanden aus großformatigen Seiten mit Berichten und Kommentaren. Bis 1917, also fast zehn Jahre nach Gründung des Christian Science Monitor (1908), stellten Nachrichten einen erheblichen Teil des Sentinel dar.

1902 erklärte Mrs. Eddy: „Unser kleiner Sentinel ist jetzt eine ganz schöne literarische Zeitschrift, etwas, was ich mir schon immer gewünscht habe.” L08624, MBE an Hermann S. Hering, 4. Sept. 1902, MBE Sammlung. Und er war auch literarisch im Stil der Jahrhundertwende: lebendig, informativ und lehrreich. Doch sie wollte immer noch, dass beide Zeitschriften „mehr bringen, was für die breite Öffentlichkeit verständlich und interessant ist. .. ” L04877, MBE an William McKenzie, 8. Jan. 1904, MBE Sammlung.

Die Welt fordert Informationen — der Herold

Aus Mary Baker Eddys Briefwechsel geht hervor, dass sie sich fragte, ob es möglich sei, Wissenschaft und Gesundheit in andere Sprachen zu übersetzen, denn sie hatte schwer gerungen, um die richtigen Worte in Englisch zu finden, die ihre geistigen Erkenntnisse wiedergaben. Sie meinte einmal, dass Englisch früher oder später „zur Weltsprache werden kann.” L05582, MBE an Alice Tournier, 22. Juli 1897, MBE Sammlung.

Als jedoch einige deutsch- und französischsprachige Leute Wissenschaft und Gesundheit gelesen hatten, aufgrund dessen geheilt worden waren und die Gedanken in dem Buch ihren Angehörigen und Freunden, die keine Fremdsprache beherrschten, mitgeteilt hatten, war der Funke entzündet.

Mary Baker Eddy war schon lange fest davon überzeugt gewesen, dass ihre Entdeckung der ganzen Menschheit galt. Sprachliche Schranken mussten fallen. In ihrer Gesamtheit waren die Ideen von Christian Science ebenso wenig „amerikanisch”, wie die Formel E = mc2 deutsch war, weil sie von einem gebürtigen Deutschen namens Einstein stammte. Die Nachfrage nach Christian Science Literatur in Deutschland nahm ständig zu und 1903 gab Mrs. Eddy die Anweisung, eine monatliche deutsche Ausgabe des Christian Science Herold herauszubringen. Heute erscheint der Herold auch in anderen Sprachen. Angesichts der heterogenen Leserschaft erklären die Chefredakteure des Herold: „Wir fassen in Worte, was die Menschen überall in der Welt bereits in ihrem Herzen wissen.” (Die Entwicklungsgeschichte des Herold erschien von Juni 2002 bis April 2003 im Herold unter dem Titel „100 Jahre Christian Science Herold”, und die Artikelserie wurde preisgekrönt.)

Publikationen für jedermann

Die Leserschaft von heute, in der sich zunehmend neue Leser von Wissenschaft und Gesundheit befinden, stellt die Forderung nach derselben Freiheit und Leserfreundlichkeit, die auch für die ersten Ausgaben des Journal, des Sentinel und des Herold charakteristisch waren.

Mit Beginn der ersten Ausgabe brachten alle diese Zeitschriften Berichte von Heilungen durch Gebet. Jede Ausgabe enthielt den Beweis, dass die Ideen in Wissenschaft und Gesundheit Gesundheit und Freiheit vermitteln. Die Zahl der Heilungszeugnisse schwankte jedoch. Bei einer Gelegenheit sagte M. B. Eddy zu ihrem Chefredakteur, dass es „zu viele Seiten mit Heilungszeugnissen gibt” L03097, MBE an Archibald McLellan, 18. Jun. 1903, MBE Sammlung., bei einer anderen Gelegenheit hingegen erklärte sie: „Unsere Zeitschriften müssen mehr Heilungszeugnisse haben. In letzter Zeit ist der Sentinel ein Shakespeare ohne Hamlet.” L03057, MBE an Archibald McLellan, 2. Apr. 1905, MBE Sammlung. Die Redakteure bemühen sich auch heute noch, das richtige Maß zu treffen.

Die Zeiten und die Kommunikation im Wandel

Die Welt hat sich im vergangenen Jahrhundert verändert. Auch die Kommunikation hat sich verändert. Gewiss, die menschen lesen Magazine in der U-Bahn, im Flughafen, in ihrem Wohnzimmer und im Waschsalon. Aber dann gibt es noch Radiowellen und das Internet. Im Alltag des immer kleiner werdenden globalen Dorfes erreichen die Christian Science Zeitschriften die Menschen dort, wo sie sich gerade befinden. Im Internet und über den Äther bringen die Heroldund Sentinel-Radioprogramme Berichte von geistigen Heilungen, die auf Ideen in Wissenschaft und Gesundheit basieren. Alle drei Zeitschriften und auch die Radioausgabe des Sentinel haben Websites: www.csjournal.com, www.cssentinel.com, www.dercsherold.com und ww.sentinelradio.com. Diese Websites zeigen an, dass die Redakteure der Zeitschriften sich bewusst sind, dass die Menschen ihre Informationen heute auf vielfältige Weise erhalten wollen. Die Welt von heute bietet eine reiche Auswahl an Ideen, Inspiration, Daten und Kommunikationsmitteln, und die Menschen machen begeistert davon Gebrauch.

Die Redakteure sind sich dessen bewusst, doch ebenso, dass Mary Baker Eddy im Kirchenhandbuch — der Satzung der Kirche und ihrer Aktivitäten — festlegte, dass sich die Christian Science Zeitschriften dem sich ändernden Schreibstil und den Bedürfnissen der jeweiligen Zeit anpassen müssen. Daher müssen die Redakteure und Autoren bereit sein, auf die Bedürfnisse der heutigen Leserschaft und die aktuellen Probleme der Gegenwart einzugehen.

Aus diesem Grund haben sich die Redakteure und ihre Mitarbeiter in den letzten Jahren die frühen Ausgaben dieser Zeitschriften angeschaut und sie sich zum Vorbild für weiteren Fortschritt genommen, um der wachsenden weltweiten Leserschaft gerecht zu werden.

Morgen müssen die Publikationen den Bedürfnissen des Lesers von morgen Rechnung tragen. Das erfordert Anpassungsfähigkeit auf der ganzen Linie. Es genügt nicht, einfach ein cleverer Autor oder Redakteur zu sein. M. B. Eddy wachte scharf über die Korrektheit ihrer Zeitschriften und wenn sie einen Fehler entdeckte, waren die Redakteure die ersten, die von ihr hörten. Im Kirchenhandbuch trug sie dem Vorstand ihrer Kirche auf, streng über die Zeitschriften zu wachen. Sie machte ihn dafür verantwortlich, dass „diese Zeitschriften gut redigiert und auf der Höhe der Zeit gehalten werden” Handb., S. 44..

„Was in einem Namen liegt”

Da der Name Christian Science jetzt in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeht — nämlich als die geistigen Gesetze des Universums, des Daseins —, wird sich wohl auch das Aussehen der Zeitschriften weiterentwickeln, meint Chefredakteur Bill Dawley. Er fügt jedoch hinzu, dass sie die von Mary Baker Eddy gestellte Aufgabe erfüllen müssen: „Ich habe allen christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften den Namen gegeben. Die erste war The Christian Science Journal, dazu bestimmt, die göttliche Wissenschaft der Wahrheit aufzuzeichnen; die zweite nannte ich Sentinel, dafür vorgesehen, über Wahrheit, Leben und Liebe Wache zu halten; die dritte, Der Herold der Christian Science, die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden; die nächste nannte ich Monitor, er soll die unerschöpflich wirkende Wissenschaft ungeteilt verbreiten.” Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 353.

Der jetzige Chefredakteur

Das Folgende sind Auszüge aus einem Gespräch mit Bill Dawley, dem Chefredakteur des Christian Science Journal, Sentinel und Herold.

Was genau ist die Aufgabe der Christian Science Zeitschriften in unserer Zeit?

Das Ziel ist heute Mary Baker Eddys Vision für die Zeitschriften treu zu bleiben — und ihr Lebenswerk, einschließlich ihres Buches Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift zu unterstützen. Schauen Sie sich einmal die ursprünglichen Ausgaben des Sentinel, Journal und Herold an — und Sie werden sehen, wie dynamisch und lebendig sie waren. Sie waren nicht zaghaft in dem, was sie behandelten. Der Inhalt war abwechslungsreich und umfasste alles Mögliche.

Nehmen Sie z. B. Jahrgang 1, Nummer 1 des Journal of Christian Science (14. April 1883). Chefredakteurin: Mary Baker Eddy. Hier sind einige Dinge, die Sie darin finden können: Ein „Lehrprogramm” über das Heilen von M. B. Eddy. Ein Artikel über Willenskraft. Eine fiktive Geschichte über das Gespräch eines Sultans mit dem Satan. Ein Zitat von Ralph Waldo Emerson [amerikanischer Dichter und Philosoph des 19. Jahrhunderts]. Ein humorvolles Gedicht mit dem Titel „Ein rationalistisches Huhn”. Ein weiteres Gedicht mit dem Titel „Freundschaft”. Ein Artikel, überschrieben mit „Verleumdung”, und ein weiterer, der „Realitäten” hieß. Und einige kurze Sprüche, bzw. Aphorismen, die „Auszüge” genannt wurden. Einer davon lautete so: „Wer sich zu viel mit seinem Körper befasst, wird krank; wer das Gleiche durch seinen Verstand tut, wird verrückt.”

Sie sehen also, dass diese Zeitschriften — oder Magazine, wie sie heute auch genannt werden — eine große Vielfalt enthielten, von ernster Metaphysik bis zum Humor.

Die Christian Science Zeitschriften und Radiosendungen wollen heute zu der Vielfalt und Dynamik dieser Art Beiträge zurückkehren. Die Mitarbeiter behalten dabei die spirituelle Vitalität im Auge, die die Zeitschriften besaßen, als sie unter der direkten Leitung von Mary Baker Eddy standen. Das umfassende Ziel der Publikationen ist Heilung zu bringen und Material anzubieten, das zu tiefem, spirituellem Denken anregt — und eine Unterstützung für die Leser von Wissenschaft und Gesundheit ist. Und wie in den frühen Ausgaben sind auch heute im Journal, Sentinel und Herold Beiträge von Christlichen Wissenschaftlern enthalten sowie von Leuten, die keine sind, die aber aktiv das spirituelle Denken unserer Zeit mitgestalten. Und natürlich bringen alle Zeitschriften auch Berichte von Heilungen, Heilungen, die auf den Ideen in Wissenschaft und Gesundheit basieren.

Die Magazine müssen weiter ein Wegweiser zu Wissenschaft und Gesundheit sein. Sie müssen dort verfügbar sein, wo die Öffentlichkeit Zugang zu ihnen hat. Warum sollte man z. B. nicht das Journal oder den Sentinel an einem Kiosk im Bahnhof Grand Central in New York oder in einem Zeitschriften-Shop an irgendeinem Flughafen der Welt finden können? Sentinel- und Herold- Radio müssen weiter das Wort von Christian Science durch den Äther in die Welt hinausschicken. Die Zeitschriften müssen auch im Internet präsent sein.

Und wir sollten immer wieder auf die ursprünglichen Publikationen zurückschauen, die Mary Baker Eddy gründete. Damit wir nicht von ihrer Vision abweichen. Denn diese Vision ist in der heutigen Welt genauso relevant, wie sie es damals war — und eher noch mehr.

Das Christian Science Journal

Rosalie Dunbar, Chefredakteurin des Journal, Sprach über diese Zeitschrift und wie sie deren Aufgabe sieht im Zusammenhang mit Mary Baker Eddy Vorstellungen für ihre Zeitschriften.

Wenn Sie sich eine der frühen Ausgaben des Journal anschauen, was sehen Sie da?

Was mir auffällt, wenn ich diese ersten Zeitschriften betrachte, die von ihr redigiert wurden, ist die Lebendigkeit, der Humor, die Intelligenz und die Furchtlosigkeit. Die gingen damals an jedes Thema heran! Und die Autoren präsentierten viele verschiedene religiöse Perspektiven. Zum Beispiel wurden in Auszügen die Predigten von Geistlichen verschiedener Religionsgemeinschaften abgedruckt. Man war offen für ein breites Spektrum von Ideen. Es war eindeutig, dass M. B. Eddy ein sehr breites Publikum ansprechen und dafür sorgen wollte, dass die Leser sich auf die Zeitschriften freuten.

Wie sahen diese ersten Ausgaben aus?

Couragiert ist vielleicht ein Wort, das man benutzen könnte. Sie hatten keine Scheu aktuelle Themen zu kommentieren — wie etwa die Wirklichkeit oder Unwirklichkeit des Bösen, ein Thema, mit dem sich die Menschen immer noch herumschlagen. Für mich ist diese Einstellung der Vorgänger des heutigen Journal und seines Engagements für die Themen der Welt — ob es nun um die Regierung, Führungsqualitäten, die Bekämpfung von Terrorismus oder das wachsende Interesse am Gebet geht. Dann gab es noch die so wichtigen Heilungsberichte, die auch heute noch eine Schlüsselposition in den Magazinen einnehmen. Wir haben bisher noch keinen Weg gefunden, wie wir so viel Humor bringen können, wie M. B. Eddy es tat, aber wir arbeiten daran!

Wie würden Sie die Aufgabe oder Mission des Journal definieren?

Ich glaube, die Mission des Journal hat zwei Aspekte. Einer wird in dem kurzen Artikel „Eine zeitgemäße Herausgabe” erklärt, den M. B. Eddy für die erste Ausgabe der Zeitschrift schrieb. Später bearbeitete sie ihn für die Veröffentlichung in ihren Vermischten Schriften. Sie sagt darin: „Heute, im Jahre 1883, ist eine Zeitschrift notwendig geworden, die von Christlichen Wissenschaftlern herausgegeben und veröffentlicht wird. Viele wichtige Fragen, die der Erörterung bedürfen, werden an die Lehranstalt und die ausübenden Christlichen Wissenschaftler gerichtet, und ihrer Beantwortung ist nur wenig Zeit gewidmet worden. Weitere Aufklärung ist für dieses Zeitalter vonnöten, und eine diesem Werk gewidmete Zeitschrift scheint allen geeignet, dies Bedürfnis zu befriedigen.” Vermischte Schriften 1883-1896, S. 4; siehe auch Journal, 14. Apr. 1883, S. 3.

So wurde das Journal im Wesentlichen also deshalb ins Leben gerufen, weil so viele Fragen von der Öffentlichkeit ans Metaphysische Lehrinstitut von Massachusetts gerichtet wurden, aber niemand Zeit hatte sie zu beantworten. Und das Journal bekommt heute auch Fragen von Leuten, die mehr über Christian Science wissen wollen. Manchmal gehen wir in unserer Frage-und-Antwort-Rubrik darauf ein. Manchmal beantworten wir Fragen, die uns gestellt werden, in einem oder mehreren Artikeln, die wir abdrucken. Und natürlich bemüht sich das Journal auch immer Themen anzuprechen, mit denen sich die Öffentlichkeit auseinandersetzt, ob nun jemand danach fragt oder nicht.

Einige Jahre nachdem M. B. Eddy „Eine zeitgemäße Herausgabe” schrieb, gab sie jeder ihrer Zeitschriften eine spezifische geistige Mission. Für mich gehören zu dieser Mission die Ideen, über die sie in ihrem früheren Artikel sprach, und die erweitert sie jetzt. Sie sagt, dass die Mission des Journal darin besteht, „die göttliche Wissenschaft der Wahrheit aufzuzeichnen” Versch., S. 353.. Wenn ich mit potenziellen Autoren spreche, erscheint ihnen diese Mission manchmal recht abstrakt.

Aber wenn man sich’s recht überlegt, ist das Aufzeichnen der Wahrheit die Bereitschaft materielle Denkweisen hinter sich zu lassen und zu fragen: „Wie kommt in diesem Erlebnis die Wahrheit zum Ausdruck?” Die menschliche Erfahrung besitzt eine Art Wahrheit, aber die stimmt nicht immer mit der göttlichen Wahrheit überein. Ernährungstheorien scheinen die Wahrheit zu sein, aber sie ändern sich — manchmal grundlegend — von einem Tag zum anderen. Die Astronomie, die Geologie und die Medizin, um nur drei Wissensgebiete zu nennen, haben enorme Änderungen erfahren in Bezug auf das, was sie als „Wahrheit” betrachten. Doch Gott, die göttliche Wahrheit, ist unveränderlich, und diese Wirklichkeit ist etwas, worauf wir alle vertrauen und uns stützen können. Wonach wir also Ausschau halten, ist die in jeder Situation gegenwärtige Wahrheit Gottes. Als Redakteure müssen wir uns bei der Bearbeitung eines Artikels fragen: „Was zeichnen wir hier in Wirklichkeit auf?”

Christian Science Sentinel

Steve Graham, Chefredakteur des Christian Science Sentinel, äußerte folgende Gedanken über die Zeitschrift, die unter seiner Anleitung zusammengestellt wird.

Was ist die besondere Aufgabe des Sentinel?

Wir streben danach, die Arbeit auf die gleiche Weise anzugehen, wie Mary Baker Eddy es tat. Die Mission der Zeitschrift hat sich nie geändert und wird immer die bleiben, die M. B. Eddy ihr verliehen hat, nämlich „über Wahrheit, Leben und Liebe Wache zu halten” Versch., S. 353.. Und wir denken auch oft an das Motto, das sie dem Sentinel gab — Jesu Worte: „Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!” Mk 13:37.

„Sentinel” bedeutet Wachtposten. Wir halten Wache. Wonach halten wir dabei Ausschau? Wir achten auf das Wirken der Wahrheit in der Welt. Auf Beweise für das Wirken des Christus im Leben der Menschen. Wache halten ist etwas Aktives und nicht Passives. Es findet im Laufe der Zeit vielleicht verschiedene Ausdrucksformen, um sich dem aktuellen Stand der Dinge zuwenden zu können. Das heißt jedoch nicht, das es aufhört das zu tun, was es immer getan hat.

Wie stimmt Ihre Heransgehensweise heute mit M. B. Eddys ursprünglichem Auftrag an den Sentinel überein?

Wir haben uns ausführlich mit dem Sentinel beschäftigt, wie er unter ihrer Leitung aussah, und haben festgestellt, dass wir den Auftrag haben, zeitgemäß zu sein, zu zeigen, wo überall Heilung stattfindet und das Licht der Wahrheit, wie sie in Wissenschaft und Gesundheit dargelegt wird, zu verherrlichen, damit die Leser inspiriert werden und sich angeregt fühlen beim „Wachehalten” mitzumachen. Unsere Autoren und Redakteure bemühen sich diesem Auftrag sehr treu zu bleiben.

Können Sie uns Beispiele geben, wie der Inhalt des Sentinel unter Mary Baker Eddys Anleitung aussah?

Wenn man sich die ersten Ausgaben des Sentinel anschaut, sieht man ein breites Spektrum an Themen: aktuelle Ereignisse, Heilungsberichte, Schilderungen, wie jemand seinen Weg zu Christian Science gefunden hat, Briefe an die Redaktion, Auszüge aus der Tagespresse, Abhandlungen von Geistlichen, Humor und sogar einiges, was ans Politische grenzte. Rein metaphysische Diskussionen und eine Auswahl an minimal religiösem und ausgesprochen säkularem Inhalt standen Seite an Seite. Der Inhalt war durch eine reiche Vielfalt gekennzeichnet, und wir arbeiten daran das in dem Sentinel, den Sie heute lesen, so weit wie möglich nachzumachen — immer im Bewusstsein der heilenden Ideen, die in Wissenschaft und Gesundheit zu finden sind.

Mary Baker Eddy hat oft Geistliche eingeladen zu den Christian Science Zeitschriften beizutragen. Ein aufrüttelnder Artikel von einem Baptistenpfarrer über „Die Religion der Zukunft” war in einer der ersten Ausgaben des Sentinel enthalten. Sentinel, 3. Nov. 1898, S. 5. Und in der zweiten eine längere Erörterung mit einem Zahnarzt über die Anwendbarkeit von Christian Science in der zahnärztlichen Praxis. Ebd., 8. Sept. 1898, S. 5-6. Für den Sentinel sind solche Themen also eigentlich nicht neu oder besonders waghalsig. Natürlich ist, wie schon gesagt, der Zweck für die Veröffentlichung solcher Beiträge immer, das Wirken der Wahrheit in der Welt zum Vorschein zu bringen.

Wie sehen Sie die Zukunft für eine wöchentliche Zeitschrift über Spiritualität?

Wir haben gerade kürzlich gehört, dass in den USA jede Woche ein neues Spiritualitäts-Magazin ins Leben gerufen wird. Gehen Sie an irgendeinen Kiosk und Sie werden jede Menge Wochenschriften sehen, die über Nachrichten, Sport, Heim und Familie berichten. Warum sollte es nicht auch eine geben, die etwas behandelt, was M. B. Eddy die zwei wichtigsten Worte in der englischen Sprache genannt hat: Christian [christlich] und Science [Wissenschaft]?

Radio-Sentinel

Der Radio-Sentinel begann im September 1992 als Kurzwellenprogramm und ist heute auf 220 lokalen Radiosendern auf drei Kontinenten, von Australien, Afrika bis Nordamerika, zu hören. Es gewann vor kurzem zwei Auszeichnungen vom Religion Communication Council. Das Folgende ist ein Gespräch mit Russ Gerber, dem Chefredakteur des Sentinel-Radioprogramms.

Was ist die Mission des Radio-Sentinel im Unterschied zum Sentinel-Magazin?

Ich sehe es als eine Hilfe für die Hörer, um Fakt und Fiktion auseinanderzuhalten. Was ich damit meine ist, dass den ganzen Tag, Stunde um Stunde, Geräusche und Bilder auf uns eindringen, sei’s durch Fernsehen, Radio, Handys oder das Internet. Aber wie oft werden wir bei diesem Medienansturm auf Dinge hingewiesen, die sozusagen heilig sind, die selbstlos, ja die wirklich sind? Wie können die Leute erkennen, was sie akzeptieren sollten und was nicht? Ich glaube, unsere Aufgabe besteht zum großen Teil darin, den Menschen zu helfen spirituell auf dem Posten zu sein, um die Gegenwart des Guten inmitten dieses Ansturms zu erkennen.

Welche Rolle spielt Wissenschaft und Gesundheit dabei?

Man kann Wissenschaft und Gesundheit nicht lesen, ohne dass sich das auf die Lebensanschauung und die Vorstellungen von Gesundheit, Religion oder Wissenschaft, die man zu Beginn des Lesens hatte, auswirkt. Dieses Buch wandelt einfach um. Ich weiß, dass ist eine kühne Behauptung. Aber hier sehe ich den Schnittpunkt von Wissenschaft und Gesundheit und dem Print- und Radio-Sentinel. In den Sendungen sprechen die Menschen über eigene Erfahrungen mit den in diesem Buch enthaltenen Ideen, wie sich z. B. ihr Leben durch diese Ideen gebessert hat, wie sie gesünder geworden sind und wie es ihre Befürchtungen und ihre Nöte beseitigt hat.

Wer sind Ihre Zuhörer und wie bestimmt das den Inhalt?

Demografisch kommen sie aus allen Himmelsrichtungen. Aber allgemein gesprochen, könnte man sagen, sind es Menschen, die in Bewegung bleiben wollen. Sie geben sich nicht damit zufrieden stillzustehen oder in einer schwierigen Situation stecken zu bleiben. Sie wollen vorankommen, sie wollen ein besseres Leben. Um voranzukommen braucht man zwei Dinge: das Verlangen das Alte zu verlassen und ein Ziel. Es ist nicht schwer herauszufinden, was die Leute hinter sich lassen wollen. Sie wollen Angst, Furcht, Krankheit oder Einsamkeit loswerden. Sie wollen wissen, wie man einen Sinn oder Gesundheit im Leben findet. Sie wollen Sicherheit und Freundschaften. Doch als Nächstes braucht man ein Ziel. Wir möchten auf eine höhere Ebene steigen, eine geistige Perspektive erlangen. Der Sentinel, in Druck oder Radio, will die Leute dazu anregen.

Der Christian Science Herold

Der Herold erscheint monatlich in vier Sprachen — Deutsch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch. Die folgenden Kommentare der Chefredakteure zeigen, dass die Print- und Radioausgaben der Zeitschriften dazu bestimmt sind, die Menschen dort abzuholen, wo sie sich befinden, und zwar auf kulturell angemessene Weise.

Wie würden Sie den Herold in wenigen Worten beschreiben?

Für mich ist der Herold eine Plattform für spirituell gesinnte Menschen, die gern über wichtige Themen nachdenken — nicht unbedingt über kirchliche Themen, aber über Dinge wie Gesundheit, Sport, Kultur und Entwicklungen in ihrem Land.

Der Herold bietet die Gelegenheit Gedanken auszutauschen über Heilerlebnisse, die man gehabt hat, oder über Einblicke in die Metaphysik, die für jemanden von Bedeutung waren in Bezug auf Situationen im eigenen Land, z. B. im wirtschaftlichen oder sozialen Bereich. Vielleicht braucht jemand nur die Versicherung, dass Gebet wirksam ist und dass es andere Leute gibt, die so denken, wie man selber.

Erzählen Sie uns, welche Rolle Sie bei der Verbesserung der Qualität des deutschen Herold gespielt haben.

In den 1990er Jahren beschloss der Christian Science Vorstand einen in Deutschland ansässigen Redakteur für diesen Herold einzusetzen, und so wurde ich der erste Redakteur, der Artikel im Deutschen bearbeitete. Das war in mehrerer Hinsicht hilfreich. Zunächst einmal gefiel das natürlich den Deutschen! Aber ich konnte auch mit Schweizer und österreichischen Autoren arbeiten, die ihre eigenen Ausdrucksweisen haben. Auf diese Weise konnte sich die Zeitschrift direkt auf die Bedürfnisse in den deutschsprachigen Ländern konzentrieren.

Führte das zu mehr Engagement für die Zeitschrift auf Seiten dieser Leser?

O ja! Das erzeugte mehr Enthusiasmus für den Herold, denn die Artikel haben mehr Individualität, anstatt dass sie sich alle gleich anhören, so als ob sie von nur einer Person geschrieben wurden. In Ansprachen, die ich für deutsche Christliche Wissenschaftler gehalten habe, insbesondere für Leute, die Interesse am Schreiben haben, habe ich gesagt: „Jetzt ist es wirklich ihr Herold. Warten Sie nicht darauf, dass andere schreiben — tun Sie’s selber!” So haben die Leute darüber nachgedacht: „Was erzähle ich meinen Mitmenschen? Was ist mir an meinem Arbeitsplatz wichtig?”

Ich verlange von diesen Lesern nicht etwas, was ich nicht selber tun würde. Ich nehme meine Artikel mit in eine Cafeteria und frage die Leute, ob sie sie lesen und mir sagen würden, ob sie alles verstehen. Ich will damit nicht sagen, dass alle Autoren das machen sollten, aber es hilft, um herauszufinden, ob das, was man schreibt, andere Leute anspricht.

Wie hat sich Ihre Rolle auf das Design und Layout des Herold ausgewirkt?

Wir hatten viele Jahre wundervolle Leute fürs Layout und Design des Herold, doch wir können nicht die Tatsache ignorieren, dass einige von ihnen Amerikaner waren, die sich sehr bemühten dem Magazin einen deutschen Look zu geben. Aber es hatte trotzdem in gewisser Weise noch ein ausländisches Aussehen — das lag an den Farben, der Drucktype usw. Je mehr diese Arbeit im Land gemacht wird — in diesem Fall in Deutschland —, um so mehr wird man den Bedürfnissen im Land gerecht werden können.

Wie steht es mit der Verfügbarkeit des Magazins? Bisher ist es immer noch nur durch Abonnements und durch Christian Science Leseräume erhältlich, oder?

Ja, das stimmt. Ich habe versucht den Herold an die Kioske zu bekommen, aber es ist einfach zu teuer für eine Zeitschrift von unserer Größenordnung. Diese Tatsache wie auch der Druck auf deutsche Bürger, die Umwelt zu schützen durch Reduzierung der Abfallstoffe und Erhaltung der Bäume, hat uns dazu geführt nach Alternativen zu suchen.

Im Fall des Herold haben wir die zahlreichen Vorteile des Internet erkannt. Es hilft uns ein breiteres Publikum zu erreichen, da wir uns die Platzierung des Magazins an Kiosken nicht leisten können. Das Print-Magazin bleibt zwar weiter erhalten, aber wir bringen unseren besten Artikel jeden Monat im Internet, und die Abonnenten können ihn dort finden. Das regt unsere Leser an auf die Website zu gehen. Und das sollte auch die Verbreitung der Zeitschrift unter anderen Menschen fördern, die sie im Internet entdecken und vielleicht keine Abonnenten sind, aber deren Interesse durch diesen Artikel geweckt wird.

Für mich ist das eine Alternative für die Kioske. Es bedeutet auch, dass wir schneller auf aktuelle Ereignisse eingehen können. Dadurch dass wir unsere Leser auf das Internet als eine Ressource aufmerksam machen, wissen sie, dass sie dort zusätzliche geistige Stärkung finden können, aber sie brauchen die Zeitschrift nicht aufzugeben, die ja einfacher überall mit hinzunehmen ist als ein Computer.

Einige Gedanken zum Schluss?

Wenn ich sehe, was Mary Baker Eddy alles getan hat, um diese Publikationen herauszubringen, die mit der Öffentlichkeit Verbindung aufnehmen, kann ich nur staunen. Der Herold besteht jetzt seit über 100 Jahren, und wir wissen, dass es viel Dankbarkeit für diese Zeitschrift gibt. Doch in einer Zeit, wo sich so viele Dinge in den einzelnen Ländern und in der Welt verändern, ist es gut, dass auch der Herold sich weiter verändert, damit er auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen und ihnen Hilfe und Mut geben kann.

Auszüge aus Kommentaren von anderen Herold-Chefredakteuren:

Luisella Jaques-Deraney, Le Héraut:

Der französische Héraut geht in 63 Länder. Aber mehr als die Hälfte davon bekommt das französischsprachige Afrika. Das ist zur Zeit unsere größte Leserschaft, und zwar wegen des Radioprogramms. Wir haben sieben lokale Radiosender — sechs im französischsprachigen Afrika und einen in Miami, Florida, der auch das spanische Herold-Programm sendet.

Was wir feststellen, ist, dass die Menschen zwar die gleichen Grundbedürfnisse haben — sich geliebt und wertgeschätzt zu fühlen und ihre eigene Identität zu finden —, aber dass diese Bedürfnisse in den einzelnen Kulturen und auf verschiedenen Kontinenten verschiedene Aspekte haben. Wir bemühen uns daher so auf die verschiedenen Bedürfnisse unserer Leser und Hörer einzugehen, dass ihnen die Zusammenhänge in ihrer jeweiligen Lage verständlich werden.

Leide Lessa, O Arauto: Die Brasilianer sind sehr an Spiritualität interessiert: an Kirchen, Religionen, Selbsthilfebüchern und Magazinen zu diesem Thema, und das gilt für alle Bevölkerungs-schichten. Der portugiesische Arauto hat das Potenzial, in Brasilien eine führende Zeitschrift im Bereich der Spiritualität zu werden, weil er auf die Bedürfnisse der Menschen und ihr tiefstes Verlangen eingeht. Der Arauto wird außer in Brasilien auch in Portugal und in Angola gelesen.

Enrique Smeke, El Heraldo: Jede Kultur akzeptiert Ideen auf andere Weise. In der lateinamerikanischen Kultur können wir besser durch das gesprochene Wort in Form von Radioprogrammen kommunizieren. Und von hier aus können wir die Menschen zum gedruckten Wort in der Zeitschrift und in Wissenschaft und Gesundheit leiten. Wir senden auf 13 Radiostationen in den Vereinigten Staaten und auf 9 weiteren in Puerto Rico und in Lateinamerika, darunter Argentinien und Uruguay. 54 Prozent der Leserschaft des gedruckten Heraldo befinden sich in den USA, und Abonnenten kommen aus über 20 Ländern. Wir bringen unseren Lesern und Hörern Ideen, die viele von ihnen schon in ihren Gedanken bewegt hatten, aber nur noch nicht ausdrücken konnten.

Der Herold ist vierteljährlich auch in neun anderen Sprachen erhältlich: Japanisch, Indonesisch, Dänisch, Holländisch, Griechisch, Italienisch, Norwegisch, Finnisch und Schwedisch. Redakteure vor Ort von zweien dieser Herolde geben hier einen Eindruck von den lokalen Bedingungen.

Japanischer Herold, Redakteurin Toshi Morikawa, Tokio: Der japanische Herold wird mehr von Leuten in der Öffentlichkeit gelesen als von Kirchenmitgliedern. Geschenkabos erreichen fast 200 Universitäten und öffentliche Bibliotheken in ganz Japan sowie andere Organisationen, einschließlich Frauenverbände und medizinische Ausbildungsstätten. Japan war lange eine ziemlich konservative Gesellschaft, doch das ändert sich jetzt. Und der Herold hilft den Menschen den Änderungen ohne Furcht ins Auge zu blicken.

Indonesischer Herold, Redakteurin Lynn Noerhadi, Jakarta: In Indonesien sagen viele Muslime, die die Zeitschrift lesen, dass sie die Ideen darin ohne Schwierigkeiten aufnehmen können, weil die Artikel in der Umgangssprache über die täglichen Probleme sprechen und darüber, wie sie durch Christian Science überwunden werden können. Die Jugend hat heute auch mit ihren eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen, und es ist wichtig, dass der Herold sie anspricht, denn junge Leute sind unsere Zukunft.

Ein Blick in die Zukunft

Genauso wie Mary Baker Eddys vision für diese zeitlosen Magazine die Anfangszeit der Publikationen bestimmte, wird diese Vision auch weiter in die Zukunft schauen und den spirituellen Forderungen aller Zeiten gerecht werden. Jede Einzelne nimmt einen einzigartigen Platz im Plan für die Kirche ein, und befriedigt die Bedürfnisse der Sucher auf konkrete und sehr praktische Weise.

Gesucht: Weise Redakteure und Gebildete Autoren

Archibald McLellan, der Chefredakteur der Zeitschriften, fragte 1903 in einem Brief bei Mary Baker Eddy an: „Welchen Regeln soll ich folgen, wenn ich Zweifel an einem eingesandten Artikel habe oder an einem Plan, der befürwortet wird ... ?” M. B. Eddy antwortete: „Bitten Sie Ihn, die göttliche Liebe, um Weisheit und Sie werden sie empfangen ...” Doch damit nicht genug. Am Ende ihres Briefes führte sie eine ganze Reihe von Ideen an, wie die Zeitschriften lebendiger gestaltet, ein höheres literarisches Niveau erzielen und der Öffentlichkeit zugänglicher gemacht werden können.

Pleasant View, Concord, New
Hampshire
29. August 1903

...Unsere Zeitschriften stehen für ein System, das errichtet, und für eine Wissenschaft, die demonstriert werden muss. Sie sollen die Öffentlichkeit nicht amüsieren und unterhalten, sondern unterrichten. Der Inhalt soll keinem anderen Zweck dienen. Wer in der Literatur dilettiert, kann diese Forderung nicht erfüllen. Wir brauchen gebildete Autoren, die das Abstrakte interessant darstellen können, und vernünftige Themen, um unsere Leser zufrieden zu stellen. Weisheit und ein sicheres Gespür dafür, welches Thema wie und wann abgehandelt werden muss, sind für einen Chefredakteur unerlässlich, ebenso eine mutige Haltung in Bezug auf die Wahrung der Rechte und Einhaltung der Regeln für die Zeitschriften zu ihrer Verteidigung und für die Würde, die unserer Zeitung und ihrem Zweck gebührt. M.B. Eddy bezieht sich hier auf das Journal und den Christian Science Sentinel. Mitunter sind Humor und lehrreiche Wortgefechte diesem Zweck dienlich; und Sarkasmus verbunden mit Liebe kann im menschlichen Denken Punkte erzielen. Ungebildete Neulinge in Christian Science geben nicht die Art von Autoren ab, die wir brauchen. Ich empfehle Ihnen, dass Sie sich austauschen mit den führenden religiösen und nichtreligiösen Zeitschriften und Zeitungen, falls das möglich ist. Das ist in vieler Hinsicht von Vorteil. Ich danke Ihnen für Ihre Mühe.

In Liebe
M B Eddy

Ein festes Fundament — Treuhandurkunde und Kirchenhandbuch

Anders als viele Frauen des 19. Jahrhunderts war Mary Baker Eddy nicht nur eine tief spirituelle Denkerin und Führerin, sondern sie hatte auch alle Einzelheiten der Verwaltung ihrer Kirche und der Verbreitung der Botschaft von Christian Science in der Hand. Ihre Vielfalt an Talenten ermöglichte es ihr, die Kirche und die Christian Science Verlagsgesellschaft zu etablieren. Von der letzteren erwartete sie, dass sie die Kirche unterstützte und auf festem finanziellen und rechtlichem Boden stand.

Schlüssel der Organisation waren das Kirchenhandbuch, das die Kirchensatzung enthält und die Struktur und Beziehungen der Organisation, der Zweigkirchen, Veröffentlichungstätigkeiten und alle anderen Aspekte der Organisation bestimmt, und die Treuhandurkunde, die bei der Gründung der Christian Science Verlagsgesellschaft am 25. Januar 1898 deren Verwaltung einem Verwaltungsrat von drei Mitgliedern unterstellte, der seinerseits der Aufsicht und Kontrolle des Christian Science Vorstands unterstand.

Darin forderte M. B. Eddy von der Verlagsgesellschaft dreierlei:

• dass sie ihre Geschäfte auf einer rein christlichen Basis führt

• dass sie die Interessen von Christian Science fördert

• dass sie der Kirche den Reingewinn übermittelt

Da die Treuhandurkunde vor der Gründung des Christian Science Sentinel und des Herold geschrieben wurde, wird darin nur auf das Christian Science Journal Bezug genommen. Doch M. B. Eddy traf im Kirchenhandbuch eindeutige Vorkehrungen für diese anderen Zeitschriften. Siehe Kirchenhandbuch, Art. XXV Abschn. 6. Das Kirchenhandbuch und die Treuhandurkunde sollten gemeinsam die Grundlage für ein flexibles Verlagshaus schaffen, das kosteneffektiv arbeitet und bereit ist auf globale Bedürfnisse einzugehen, wobei es gleichzeitig den Mann und die Frau auf der Straße anspricht.

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