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Habe ich genug?

Aus der Juli 2007-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Diese Frage stellen sich viele Menschen auf der ganzen Welt aus vielerlei Gründen.

Einige der drängendsten Fragen sind finanzieller Art: Habe ich genug, um die nächste Miete oder Hypothek zu zahlen? Oder um ein neues Geschäft oder eine neue Karriere zu starten? Oder um mich zur Ruhe zu setzen? Wer im kreativen Bereich tätig ist, mag sich fragen: Habe ich genügend Talent, um für die Hauptrolle ausgewählt zu werden? Weiß ich genug, um das Projekt alleine zu übernehmen? Und es gibt eine nahezu universale Klage: Habe ich genügend Zeit, um all das zu schaffen?

Um auf diese Fragen mit einem Ja zu antworten, müssen wir uns möglicherweise radikal von der Art und Weise abwenden, wie wir zwei grundsätzliche Aspekte bislang betrachtet haben. Erstens: Unsere Sicht auf das „Ich“ in diesen Fragen muss sich eventuell von dem Personalpronomen, das das menschliche Ego verkörpert, zu dem unkörperlichen ich wandeln, das das unendliche Gemüt darstellt, das Gott ist. Das Lebens-Prizip reicht allezeit und in jeder Lage aus. Und Gott, der auch immer-gebende Liebe ist, versorgt mit Gedanken, Motiven und der Kraft, die tatsächlich all menschlichen Nöte stillt.

Mary Baker Eddy, die christliche Reformerin, die Jesu Heilmethode wiederentdeckt hat, sah die Verheißung, die in einem solchen Wandel der Gedanken über Gott und das Selbst liegt. Sie schrieb: „Das, Ich' wird zum Vater gehen, wenn Demut, Reinheit und Liebe, von der göttlichen Wissenschaft, dem Tröster, beseelt, uns zu dem einen Gott hinführen: dann wird das Ego nicht in der Materie, sondern im Gemüt erfunden werden, denn es gibt nur einen Gott, ein Gemüt, und der Mensch wird dann kein von Gott getrenntes Gemüt beanspruchen.“ (Vermischte Schriften, S. 195-196)

Eine zweite wichtige Veränderung der Wahrnehmung liegt darin, wie wir Bedarf messen. Eine geistige Sichtweise bringt uns von der Betrachtung des Lebens nach physischen Maßstäben — uns zu fragen, ob wir genug Geld, praktische Erfahrung, Beziehungen, Wissen, Zeit und so weiter haben — zu einer metaphysischen und geistigen Grundlage. Tatsächlich kann die gesamte Vorstellung von Angebot und Nachfrage sich wandeln: von einem persönlichen Anteil an ungewissen materiellen Ressourcen hin zur Anerkennung dessen, was wir bereits besitzen — Gottes objektive Ausstattung mit geistigen Qualitäten und den Gelegenheiten diese zu nutzen. Dieser Reichtum kennt keine Grenzen; die Fähigkeiten, die Gott gibt, sind nicht parteiisch.

Das göttliche Gemüt teilt seine eigene Natur mit. Und jeder von uns ist mehr als nur das Objekt von Gottes Mitteilung. Wir sind tatsächlich das Subjekt Seines Gebens und wir spiegeln Seine grenzenlose Intelligenz, Integrität, Substanz und Güte wider. Folglich übersteigt der geistige Nettowert jedes Individuums alles Messbare.

Gott wollte und konnte keinen unzulänglichen Ausdruck Seines eigenen Charakters schaffen. Wie der Apostel Paulus sagt: „Solches Vertrauen aber haben wir durch Christus zu Gott. Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott.“ (2. Korinther 3).

Der Ursprung des griechischen Wortes, das Luther mit tüchtig übersetzt, bedeutet: „befähigt; rechtzeitig; in reichem Maße; den Anforderungen gemäß.“ Mit der Entdeckung, was Gott ist und wie sehr Er uns liebt, geht die Einsicht einher, dass Gott uns „in reichem Maße“ ausgestattet hat.

Der Weg, dies zu entdecken, erfordert allerdings oft eine geistige Entwicklung, sogar Erneuerung: „den Anforderungen gemäß“ mehr zu wachsen. Betrachten wir beispielsweise zwei berühmte Brüder aus der Bibel, Jakob und Esau. Sie stehen für einen starken Bericht über die Wandlung des Charakters und für geistige Erlösung. Beide Männer wurden erneuert durch ihre Herausforderungen. (siehe 1. Mose, Kapitel 25-33)

Als sich Esau und Jakob wieder treffen, sagt jeder zu seinem Bruder: „Ich habe genug.“ Oberflächlich betrachtet beschrieben beide ihren Besitz. Bezeichnenderweise erkennen ihre Worte aber auch das innere Wachstum an, das sie erfahren haben. War Jakobs Gewinn nicht die Substanz und Demut und die Bereitschaft, Gott zu dienen und zu verherrlichen? Und Esau gewann sicherlich die Segnungen von Vergebung und Gnade. Das Wachstum im Wohlergehen beider Brüder spiegelt nur schwach den wahren Wert wider, den sie für Gott haben.

Die Lektionen, die Jakob und Esau gelernt haben, deuteten eine der Kernaussagen des Christentums an: Suche zuerst Gott und deine geistige Identität, und du wirst alles haben, was du brauchst. Jesus kannte den menschlichen Bedarf nach Gesundheit, befriedigender Arbeit und einer sicheren Zukunft. Aber er führte seine Anhänger weg von der Beschäftigung mit diesen Bedürfnissen (und all den Sorgen, die darum kreisen), hin zur Entdeckung von Gottes Liebe und der sicheren Fürsorge. Und Jesus verhieß, „das alles“ — eine reiche Versorgung des täglichen Bedarfs „wird euch zufallen“. (Matthäus 6)

Vielleicht liegt es in der menschlichen Natur, einfach „genug“ haben zu wollen. Aber Gott hat uns bereits im Überfluss gegeben – eine Quelle an Ideen, die niemals versiegt. Wir können dieser Quelle vertrauen. Suchen Sie ihren erneuernden und lebensverwandelnden Einfluss. Und wie auch immer wir messen, wir werden sagen können: Ich habe genug.

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