als ich den Beitrag von Fr. Heimann und ihrer Tochter Melanie (ab S. 9) zum ersten Mal gelesen hatte, dachte ich nur: Ich kann diese Frau ja sooo gut verstehen!
Wenn man den jüngsten Diskussionen in der Öffentlichkeit über die „richtige“ Kindererziehung so verfolgt, könnte man meinen, es gäbe kaum eine schwierigere Phase im Leben eines Menschen als die Pubertät. Und vor vier, fünf Jahren hätte ich das dick und fett unterschrieben! Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich völlig unbesorgt sein und auf all das bauen kann, was mein damaliges „Pubertierchen“ von Anbeginn seines Daseins an Potenzial von seinem göttlichen Schöpfer mitbekommen und durch unsere Familie bis dahin an Werten und Richtlinien vermittelt bekommen hat, hätte ich mir sicher manche durchwachte und durchbetete Nacht und auch manche heftige Diskussion sparen können.
Was ich aber dadurch erfahren habe, ist ein tragfähiges, funktionierendes Netz aus Familien-und Freundesbeziehungen, das uns aufgefangen und gehalten hat und wo ich notfalls auch mitten in der Nacht Trost und Rat gefunden habe – das ging von: „Das darfst du nicht durchgehen lassen“ bis „Lass diesen Machtkampf, der -bringt euch kein Stück vorwärts“. Die jeweilige Entscheidung über meine Reaktion musste ich dann doch ganz allein treffen. Aber immer hat uns eine großzügige und aufbauende Atmosphäre umgeben. Heute schaue ich mit einem Schmunzeln auf die Zeit zurück und mit einer großen Freude auf meine Tochter, die sich vom „ungestümen Wildpferdfohlen“ zu einer nachdenklichen, respektvollen jungen Frau entwickelt hat.
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