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Echtes Vetorecht

Aus der September 2007-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Flut neuer Bücher zum Thema „Bewusstsein“ und „freier Wille“ hat die Buchläden erreicht und manche Wissenschaftler argumentieren, dass die Neurobiologie bestimmt, was wir zu tun gedenken. Stephen Cave von der Financial Times hat einige dieser Bücher gelesen und festgestellt, dass „Experimente zeigen, dass unser Gehirn für uns die Entscheidung bereits gefällt hat, selbst wenn wir die bewusste Erfahrung haben, uns zu entscheiden. Der freie Wille ist eine Illusion.“ (Ausgabe vom 24. und 25. März 2007).

Nicht jeder stimmt dem zu. Ein wesentliches Experiment, das der Neurophysiologe Benjamin Libet in den 8oer Jahren des letzten Jahrhunderts durchgeführt hat, wird oft als Beleg für die Erfolglosigkeit des freien Willens zitiert — obwohl Libet selbst die Ergebnisse nicht in dieser Weise interpretiert hat. Er erinnerte die Menschen daran, dass sie trotz ihrer biologischen Aufmachung ein „Vetorecht“ behielten.

Viele können sich kaum vorstellen, dass dies jemals in Zweifel gezogen werden würde. Es scheint bei allem, was wir tun, gegen jede Vorstellung zu sein, dass die unbewusste, physische Materie und nicht Gemüt unsere Handlungen bestimmt. Dennoch bestehen einige Wissenschaftler und andere darauf, dass gutes wie schlechtes Benehmen den Aktionen tausender kleiner Neuronen folgt; dass trotz herrschender Auffassung unsere Aktionen eher unwillkürlich als vorsätzlich erfolgen. So geht die Debatte weiter.

Aber das fragliche Thema ist keinesfalls neu. Blicken Sie zurück auf biblische Zeiten, zum Johannes-Evangelium, und Sie finden, dass Christus Jesus zu diesem Thema eine revolutionäre Erklärung abgibt: „Der Geist ist's, der lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.“ (Johannes 6)

Damals, wie heute, hat nicht jeder zugestimmt. „... es gibt einige unter euch, die glauben nicht“, räumte Jesus ein.

Das Problem? Zum einen sind die Auswirkungen für die, die eine biologische Basis für Entscheidungen akzeptieren, enorm. Viele sind geneigt, der Chemie und der Mechanik der Materie schrittweise unsere grundlegendsten Ansichten zu überlassen, jene Ansichten über uns als freie Denker und als von einem göttlichen Einfluss Regierte — durch den Geist und die Wahrheit Gottes regiert. Diese Versuchung ist eine beunruhigende Aussicht, denn je mehr man die materialistische Grundlage für alles akzeptiert, desto mehr unterliegt man den Einschränkungen und dem Schicksal der Materie. Die Zukunft würde dann nicht nur geistig verarmt erscheinen, sondern sogar beklemmend.

Glücklicherweise gibt es wiederum eine Auswahlmöglichkeit, eine, die uns zum Rebellieren auffordert.

Der Vorstellung zu trotzen, dass wir hilflos in materielle Bedingungen verstrickt sind, statt als Auswirkung eines völlig perfekten und grenzenlosen Lebens, das Geist, Gott, ist, zu bestehen, stand, wie oben dargelegt, ursprünglich im Mittelpunkt der Theologie, die Jesus lehrte. Jeder Einzelne der vielen Menschen, die er von Krankheit und den Fehlfunktionen der Materialität befreite, ist dafür ein trefflicher Beweis.

Die gleiche heilende Theologie, einschließlich einer wissenschaftlichen Methode, sie zu praktizieren, steht heute im Mittelpunkt der Wissenschaft des Christentums. Ihre Entdeckerin, Mary Baker Eddy, erkannte aus frühen Experimenten die schrecklichen Konsequenzen einer Vorstellung, dass wir keine Wahl hätten und dass materielle Bedingungen die Oberhand hätten. Sie protestierte gegen solch eine Behauptung aus vollem Herzen.

Dieser von Herzen kommende Protest spielt weiter eine wesentliche Rolle im christlichen Heilen, wie Mrs. Eddy in der Wiederherstellung ihrer eigenen Gesundheit und in den Heilungen derer, die ihre Hilfe suchten, sehen konnte. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schreibt sie: „Wenn Gott, um den Menschen zu regieren, materielle Gesetze erlassen hätte, deren Nichtbefolgen den Menschen krank gemacht hätte, dann hätte Jesus jene Gesetze nicht missachtet, indem er in direktem Gegensatz zu ihnen und allen materiellen Bedingungen zum Trotz heilte.“ (S. 227-228)

Eine hohe Foderung an uns alle? Genau genommen ist es eine realistische und erfrischende Haltung, in Protest gegen alles zu leben, was die mentale Selbst-Regierung abwürgen würde; das zu missachten, was der Materie Intelligenz, Gesundheit, Glück zuschreiben würde oder sie als die höchste Vorstellung darüber, wer wir sind und was wir wertschätzen, zu akzeptieren.

Die grundlegende Frage: Ist das Bewusstsein ein biochemisches Phänomen und daher lokal, persönlich, unabänderlich fehlerhaft und gänzlich begrenzt? Oder ist das, was dem Gehirn nachgesagt wird, eine schwache, armselige und eingeengte Entstellung eines grenzenlosen Bewusstseins, das Gott Seiner höchsten Schöpfung gegeben hat?

Wir können der begrenzten Ansicht vom Bewusstsein widersprechen, weil die unbegrenzte Idee, die die echte Vorstellung über uns umfasst — als das Bild und Gleichnis des Geistes — von Natur aus nicht zulässt, dass wir in Unterwerfung unter materielle Bedingungen leben. Wir sind dafür einfach nicht geschaffen.

Benjamin Libet weist darauf hin und wir erinnern uns daran, dass wir tatsächlich ein Vetorecht haben.

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