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Gibt es keine Fürbitte?

Nein und Ja, S. 38

Aus der September 2007-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Alles Beten, das Verlangen ist, ist Fürbitte; doch inbrünstiges Verlangen büßt einen Teil seiner reinsten Geistigkeit ein, wenn unsere Lippen versuchen, es auszusprechen. Es ist eine selbstverständliche Wahrheit, dass wir klarer und tiefer denken können, als wir zu schreiben oder zu sprechen vermögen. Die stille Fürbitte und das wortlose Flehen sind ein ehrliches und machtvolles Gebet, das heilt und erlöst. Das gesprochene Gebet mag dargebracht werden, um von Menschen gehört zu werden, obgleich der Betende vorgibt, Gottes Ohr erreichen zu wollen, indem er — nach Art der Baalspriester — laut genug spricht, um gehört zu werden; wenn aber das Herz betet und nicht die Lippen, wird die Bitte weder von Unaufrichtigkeit noch von Eitelkeit beeinflusst.

Propheten und Apostel haben Gott im Verborgenen betend verherrlicht, und Er hat es ihnen öffentlich vergolten. Das Gebet kann weder Gott ändern noch Seine Pläne in sterbliche Verfahren bringen; aber es kann und wird unsere Verfahren und unseren falschen Begriff von Leben, Liebe, und Wahrheit ändern, indem es uns zu Ihm emporhebt. Solch ein Gebet lässt unser Wirken demütig werden, läutert es und belebt es in der unfehlbar rechten Richtung.

Wahrhaft beten heißt nicht Gott um Liebe bitten, es heißt lieben lernen und die ganze Menschheit in eine Liebe einschließen. Durch das Gebet machen wir uns die Liebe zu Nutze, mit der Er uns liebt. Das Gebet erzeugt ein waches Verlangen, gut zu sein und Gutes zu tun. Es macht neue und wissenschaftliche Entdeckungen von Gott, von Seiner Güte und Macht. Klarer, als wir dies zuvor erkannten, zeigt es uns, was wir schon haben und sind; vor allem aber zeigt es uns, was Gott ist. Während wir in diesem Lichte vorwärtsschreiten, spiegeln wir es wider; und in stillem Gebet offenbart uns dieses Licht die reinen Gemüts-Bilder, geradeso, wie man beim Fotografieren das Licht der Sonne einfängt, um das Antlitz freundlicher Gedanken im Bilde festzuhalten.

Was anderes als stilles Gebet kann der Forderung: „Betet ohne Unterlass" nachkommen? Der Apostel Jakobus sagte: „Ihr bittet und empfanget nicht, darum dass ihr übel bittet, nämlich darum, dass ihr's in euren Wollüsten verzehren wollt." Aus Eitelkeit und Selbstgerechtigkeit trachten die Sterblichen nach Anerkennung in einem weltlichen Sinne, und sie hoffen diese zu erhalten; und sie erwarten auch etwas, was unmöglich ist – ein materielles und sterbliches Verständnis von der geistigen und unsterblichen Wahrheit.

Zuweilen ist es weise, die reinen Perlen des erwachten Bewusstseins vor tauben Ohren und einer niedrigen Gesinnung verborgen zu halten, damit sie nicht zertreten werden. Worte mögen ein Verlangen vortäuschen und dem Gebet eines Heuchlers Ausdruck geben; aber Gedanken sind unsere ehrliche Überzeugung. Ich habe nichts einzuwenden gegen hörbares Gebet der rechten Art; doch das unhörbare ist wirksamer.

Ich lehre meine Schüler, ihre gedankliche Hilfeleistung sehr heilig zu halten und niemals auf das menschliche Denken einzuwirken, es sein denn, um ihm die Wahrheit zu bringen; niemals gedanklich in die individuellen Rechte einzugreifen; niemals den Menschen das Rechte zu nehmen, sondern nur das, was unrecht ist. Anderenfalls verlieren sie ihre Fähigkeit, der Wissenschaft gemäß zu heilen. Nur wenn Krankheit, Sünde und Furcht die Harmonie des Gemüts und des Körpers beeinträchtigen, ist es richtig, dass sich ein Gemüt mit einem anderen Gemüt befasst und das nach Freiheit ringende Denken richtig lenkt.

Wahrheit und Liebe treiben die Furcht aus und heilen die Kranken; und dadurch ist es besser um die Menschen bestellt. Wenn mit der Gesundung ein Wandel in den religiösen Anschauungen des Patienten eintritt, so hat unser Vater dies bewirkt; denn das menschliche Gemüt und der menschliche Körper werden allein durch göttlichen Einfluss gebessert.


Is there no intercessory prayer?—No and Yes, p. 38

All prayer that is desire is intercessory; but kindling desire loses a part of its purest spirituality if the lips try to express it. It is a truism that we can think more lucidly and profoundly than we can write or speak. The silent intercession and unvoiced imploring is an honest and potent prayer to heal and save. The audible prayer may be offered to be heard of men, though ostensibly to catch God’s ear, — after the fashion of Baal’s prophets, — by speaking loud enough to be heard; but when the heart prays, and not the lips, no dishonesty or vanity influences the petition.

Prophet and apostle have glorified God in secret prayer, and He has rewarded them openly. Prayer can neither change God, nor bring His designs into mortal modes; but it can and does change our modes and our false sense of Life, Love, and Truth, uplifting us to Him. Such prayer humiliates, purifies, and quickens activity, in the direction that is unerring.

True prayer is not asking God for love; it is learning to love, and to include all mankind in one affection. Prayer is the utilization of the love wherewith He loves us. Prayer begets an awakened desire to be and do good. It makes new and scientific discoveries of God, of His goodness and power. It shows us more clearly than we saw before, what we already have and are; and most of all, it shows us what God is. Advancing in this light, we reflect it; and this light reveals the pure Mind-pictures, in silent prayer, even as photography grasps the solar light to portray the face of pleasant thought.

What but silent prayer can meet the demand, “Pray without ceasing”? The apostle James said: “Ye ask, and receive not, because ye ask amiss, to consume it on your lusts.”Because of vanity and self-righteousness, mortals seek, and expect to receive, a material sense of approval; and they expect also what is impossible, — a material and mortal sense of spiritual and immortal Truth.

It is sometimes wise to hide from dull and base ears the pure pearls of awakened consciousness, lest your pearls be trampled upon. Words may belie desire, and pour forth a hypocrite’s prayer; but thoughts are our honest conviction. I have no objection to audible prayer of the right kind; but the inaudible is more effectual.

I instruct my students to pursue their mental ministrations very sacredly, and never to touch the human thought save to issues of Truth; never to trespass mentally on individual rights; never to take away the rights, but only the wrongs of mankind. Otherwise they forfeit their ability to heal in Science. Only when sickness, sin, and fear obstruct the harmony of Mind and body, is it right for one mind to meddle with another mind, and control aright the thought struggling for freedom.

It is Truth and Love that cast out fear and heal the sick, and mankind are better because of this. If a change in the religious views of the patient comes with the change to health, our Father has done this; for the human mind and body are made better only by divine influence.

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