Christian Science Behandlung ist kraftvolle, effektive Medizin. Sie wird im Normalfall nur gegeben, wenn der Patient dies wünscht. Aber Paulus sagt uns auch: „Betet ohne Unterlass“. Also, wie beten wir, wenn wir nicht beauftragt worden sind, eine Behandlung zu geben?
Diese Frage sollte sich jeder ernsthafte Christliche Wissenschaftler stellen und eine Antwort darauf finden. Das ist ganz besonders wichtig für einen christlich-wissenschaftlichen Pfleger und wir werden gleich sehen, warum.
Die mentale Haltung, die im Krankenzimmer von den Pfleger Innen gefordert wird, beschreibt Mary Baker Eddy folgendermaßen: „Eine schlecht gelaunte, nörgelnde oder unaufrichtige Person sollte nicht Pfleger sein. Die Pflegeperson sollte heiter, ordentlich, pünktlich, geduldig und voll Vertrauen sein — empfänglich für Wahrheit und Liebe.“ (WuG, S. 395)
„Voll Vertrauen und empfänglich für Wahrheit und Liebe“ sind mentale Einstellungen, die in der Umgebung eines Hilfesuchenden benötigt werden. Mrs. Eddy sagt aber nicht: Die Pflegerin muss dem Patienten mental Vertrauen und Empfänglichkeit für das Gute einflößen. Nein, die Forderung richtet sich an die Pfleger selbst. Sie müssen ihr eigenes Denken rein und frei von irrtümlichen Einflüsterungen halten. Sie behandeln nicht den Patienten. Das tut der Praktiker des Falles.
Ich bin christlich-wissenschaftliche Pflegerin und versorge Christliche Wissenschaftler in meinem eigenen Hause. Eine der bei mir wohnenden Damen war schon sehr betagt. Sie hatte gerade eine neue Freundschaft geschlossen mit einer anderen sehr betagten Dame, die gerade neu zu uns gezogen war. Die beiden saßen gerne im Garten zusammen und plauderten. Doch leider hatte das ein jähes Ende, als es der ersten Dame sehr schlecht ging. Sie musste schon mehrere Tage, bald über eine Woche, das Bett hüten. Eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft arbeitete für sie. Ich, die christlich-wissenschaftliche Pflegerin, versorgte sie mit den nötigen Dingen des Lebens, die sie nicht alleine tun konnte. Ich gab ihr die nötige Pflege im Bett, beim Waschen, Reinhalten, Drehen und Wenden, beim Modifizieren der Nahrung und gab Hilfe beim Einnehmen, ich las ihr aus der Bibel und Mary Baker Eddys Schriften vor. Ich hatte die Tochter, die auch ihre Praktikerin war, benachrichtigt und sie wollte am folgenden Tag kommen, weil der Zustand ihrer Mutter bedenklich war.
Am Abend hatte ich mir eine Matratze und Bettzeug in das Zimmer der Dame gelegt, damit ich bei ihr sein könne. Sie konnte mich nicht alleine rufen. Ich hatte die Tür zum Zimmer offen gelassen und setze mich ins Nachbarzimmer, um mir selbst noch Klarheit zu verschaffen. Und da kamen mir Gedanken wie: „Was ist meine Aufgabe hier als Pflegerin? Die Praktikerin behandelt den Patienten. Ich sitze hier und bete ... aber wofür? Für den Patienten? Nein!“
Aber ich darf für mich arbeiten. Ich darf für mein Heim, mein Bewusstsein arbeiten, für eine heilende Atmosphäre, für Freundschaft. Ich wusste, dass Gott nicht zwei Menschen in diesem Stadium ihrer Erfahrung Freundschaft finden lässt und es ihnen dann wieder kurz danach nimmt, weil sich der eine von dieser Daseinsebene verabschiedet. Ich betete weiter und immer weiter. Die Atmosphäre wurde leichter und freudiger und die Nacht wurde auch immer kürzer.
Bald war nichts Niederdrückendes, Furchterregendes mehr übrig — das hatte sich aufgelöst in sein „natürliches Nichts“ (WuG, S. 365). Ich fühlte nur noch freudige Anerkennung der Gnade Gottes. Schließlich war ich so erhoben, dass ich im Zimmer ein paar Freudensprünge machte — und das in den frühen Stunden des Morgens nach einer durchbeteten Nacht. Ich wusste: Alles ist gut. Das ist nicht nur Gerede. Es ist Tatsache.
Erst jetzt fiel mir auf, dass es im Zimmer der Dame ganz friedlich geworden war. Ihre Atemzüge waren nicht mehr schwer und beladen, sondern ruhig. Sie schlief. Ich legte mich auch auf meine Matratze zu ihren Füßen und schlief ein.
Es kann nicht lange gewesen sein, denn es war nur etwas heller draußen geworden, da hörte ich die kräftige Stimme meiner Mitbewohnerin: „Was machst du denn da auf dem Fußboden?“ Sie hatte sich im Bett gewendet, lehnte zur Seite und sah mich erstaunt an. Es war wie ein Wunder. (Am Tag zuvor hatte sie nicht sprechen oder sich bewegen können.) Ich sah sie genauso erstaunt an: „Na ja, ich wollte dir helfen, falls du etwas brauchst.“ „Ja, ich brauche schon was, ich würde gerne aufstehen und etwas essen.“ Ich sprang auf, holte meinen Mann und wir halfen ihr aus dem Bett an den Schreibtisch, wo sie ein kleines Frühstück einnahm. Die erste feste Mahlzeit seit über einer Woche!
Sie war ganz schnell wieder auf den Beinen. Noch am gleichen Tag saß sie wieder bei ihrer Freundin auf der Gartenbank. Die beiden haben noch einige schöne Jahre in Freundschaft zusammen erleben dürfen.
Und ich hatte gelernt, was es heißt, „eine heilende gedankliche Atmosphäre aufrecht zu halten.“ Ich hatte mein Bewusstsein, „mein Gedanken-Haus“, gereinigt von allen niederdrückenden Einflüssen. „Und nichts Unreines wird hineinkommen und keiner, der Gräuel tut und Lüge“ (Offenbarung 21).
Christlich-wissenschaftliche Behandlung ist kraftvolle, effektive Medizin, ohne negative Nebenwirkungen!
Die Praktikerin, die zur gleichen Zeit mental arbeitete wie ich, betete direkt für die Patientin mit sichtbaren Ergebnissen für alle. Und Gott bewirkte die Heilung.
„Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. So ist nun weder der pflanzt noch der begießt etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. ... Jeder aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter“ (1. Korinther 3).
Patient, Praktiker, Pfleger ... wir wurden alle Zeuge einer wunderbaren Heilung. Danke Vater-Mutter Gott!
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