Für manche Komponisten, Choreografen und Maler kann eine Komposition aus nur wenigen Ideen entstehen, dem Satz einiger Noten, einem Rhythmus der Fahrbahnen einer Straße in der Stadt oder der überraschenden Farbkombination einer Wildblume.
Einige Künstler räumen ein, dass sie sich ganz einfach von einer all-kreativen göttlichen Intelligenz führen lassen. Von Gott, dem Allharmonie schaffenden Gemüt. Für Marian English ist der göttlich kreative Prozess (der es der Idee, die von Gott kommt, ermöglicht, den Weg zu einem Ausdruck der Vollkommenheit zu öffnen) die Grundlage ihrer Arbeit als professionelle Heilerin durch Gebet.
„Wir können jeden einzelnen Satz aus der Bibel oder aus Wissenschaft und Gesundheit nehmen“, erklärt Mrs. English, „und so vieles darin finden. Er ist so reich an Bedeutung, die uns zu einer höheren Grundlage in unserer geistigen Bildung führt.“
Mrs. English, die seit vielen Jahren die Kunst und die Wissenschaft des Christus-Heilens als Praktikerin und Lehrerin der Christlichen Wissenschaft ausübt, war Jazzpianistin, bevor sie ihre Heilspraxis begann. Sie sagt: „Wenn Sie Jazz spielen, spielen Sie Ihre eigene individuelle Harmonie, die Sie in Ihrem Herzen hören. Sie folgen dem Rhythmus, aber Sie drücken Ihre Individualität aus. Und die Christliche Wissenschaft unterstreicht die Individualität des Menschen. Die Individualität wird nicht absorbiert, wenn wir in unserem Verständnis wachsen — wir werden keine religiösen Zombies. Wir drücken ständig unsere Individualität aus, ausgehend von dem Grundton:, Fürchtet euch nicht!' (siehe WuG, S. 410). Fürchten Sie sich nicht vor dem, wozu Gott Sie gemacht hat, und darin liegt unendliche Vielfalt.“
Um frisch zu bleiben und weiter zu wachsen, geht nichts über einen Augenblick geistiger Entdeckung, sagt Frau English. Aber sie findet auch Zeit, um sich durch Klavier spielen und durch Reisen wieder aufzufrischen. Nach ihrer Zeit als Präsidentin der Mutterkirche arbeitet sie wieder in ihrer Heimatstadt Colorado Springs, USA.
Warum sind Sie Lehrerin der Christlichen Wissenschaft geworden?
Nun, für mich war es eine natürliche Entwicklung, erst in die Heilpraxis, die die Christliche Wissenschaft lehrt, zu gehen und dann anderen dabei zu helfen zu lernen, wie man heilt. Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft hilft einem zu verstehen, was Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy insbesondere darüber aussagt, wie man andere und wie man sich selbst und seine eigene Familie heilt. Nachdem ich einige wunderbare Heilungen durch christlich-wissenschaftliche Behandlung erlebt habe, war es ein natürlicher Schritt, Lehrerin dieser Heilmethode zu werden.
Was hat Sie besonders in diese Richtung gezogen?
In meinem frühen geistigen Unterricht in einer Protestantischen Kirche wurde ich sehr von den Heilungen Jesu angezogen. Es war sehr wichtig für mich, festzustellen, dass er seine Anhänger aufrief, zu heilen. Ich fragte mich, warum wir das nicht tun. Ich wurde dahin geführt, zu glauben, dass geistiges Heilen nicht mehr notwendig sei. Aber wenn ich mir die Welt um mich herum ansah und Leiden, Kriminalität und Krieg erblickte, dachte ich: Was meint ihr damit, wenn ihr sagt, es ist nicht mehr nötig? Es war wunderbar, die Christliche Wissenschaft kennen zu lernen und festzustellen, dass wir immer noch durch Gebet heilen können. Was Jesus über Heilen gesagt hat und über Hoffnung und Erlösung — das muss etwas für uns bedeuten.
Als ich Wissenschaft und Gesundheit zum ersten Mal las, begann ich Heilungen zu erleben. So wurde ich z. B. eines Tages krank und mir war so schwindlig, dass ich einfach umfiel. Als ich da lag, dachte ich:, Wissenschaft und Gesundheit betont unser Recht, so zu heilen, wie der Meister es tat. Darin steht, dass Gott gut ist und Er mir alles gab, was ich habe. Das würde dann bedeuten, dass Er mir diesen Schwindelanfall gegeben hätte. Aber alles, was Er mir gibt, ist gut — aber ist ein Schwindelanfall gut? Nein!' Und jetzt kommt das Interessante daran. Ich zog den Schluss:, Deswegen habe ich keinen!'
Nun, es schien ganz offensichtlich so, dass ich krank war. Und ich war nicht so dumm, etwas zu verneinen, was so wirklich zu sein schien. Aber aus der Sicht meiner Beziehung zu Gott schien es unlogisch zu sein, einen Schwindelanfall zu haben, wenn Er ihn mir nicht gegeben hatte. Stattdessen war es logisch, dass ich keinen hatte. Diese Tatsache schien mir so einleuchtend. Ich fühlte eine kleine Verschiebung in meinem Kopf, schlief für ein paar Minuten ein und wachte vollkommen und dauerhaft geheilt wieder auf.
Durch das Verständnis, dass Herrschaft ein Geschenk Gottes an Sein Bild und Gleichnis war, wie es im ersten Kapitel im ersten Buch Mose so klar ausgedrückt wird, wurde ich auch von der Gewohnheit zu rauchen geheilt, nachdem ich jahrelang von Zigaretten abhängig war. Ich erkannte, dass Gott mir die Herrschaft gegeben hatte und nicht eine Abhängigkeit — und dann war die Abhängigkeit verschwunden. Sie verschwand einfach und ich habe nie wieder geraucht und hatte auch kein Bedürfnis danach.
Wie sind Sie Wissenschaft und Gesundheit zum ersten Mal begegnet?
Ich traf einen Jazzmusiker (das war auch mein erster Beruf), der Gitarre spielte, und ich liebte alles an ihm, bis auf eins. Er las ständig „dieses kleine Buch“, Wissenschaft und Gesundheit, und ich dachte, es handelte von Glaubensheilung. Ich verstand es völlig falsch und war auch nicht besonders daran interessiert, dies zu ändern. Aber ich liebte diesen Mann und dachte, ich sollte das Buch lieber lesen, um zu sehen, was er glaubt, damit ich es ihm ausreden könnte. Ich lache heute noch darüber. Nach der ersten Seite war ich kein widerstrebender Leser mehr. Das Buch interessierte mich, weil es so logisch war. Auf der ersten Seite des Vorworts steht: „Die Zeit für Denker ist gekommen.“ (S. vii) Es war, als ob ein Licht angeht: „Natürlich, du kannst über diese Punkte nachdenken und deine eigenen Schlüsse ziehen. Du musst sie nicht blindlings akzeptieren.“ Bald danach waren wir verheiratet und ich las das Buch nicht mehr, um es meinem Mann auszureden, sondern für meine eigene geistige Bildung. Die Ideen darin erschienen so einfach. Warum bin ich nicht früher darauf gekommen? Und doch waren sie so tief greifend, dass sie mich innerlich berührten.
Trotzdem kamen wir in unserem ersten Ehejahr nicht gut miteinander aus. Ich erkannte, dass ich im Stillen meinen Mann sehr viel kritisierte. Wissenschaft und Gesundheit führt uns zur Bibel zurück und in der Bibel steht, dass der Mensch, Mann und Frau, als Bild Gottes gemacht ist. (1. Mose 1) Das bedeutete also, dass wir beide, mein Mann und ich, das Bild und Gleichnis Gottes waren. Je mehr ich also über Gott wusste, umso besser würde ich meinen Mann kennen. Ich horte auf, über ihn so zu denken: „Er ist mein Mann, der mich sehr ärgert“, und begann über ihn als Sohn Gottes zu denken. Das veränderte alles. Ich sah in ihm vieles, das ich früher nie gesehen hatte, und es war so wunderbar, so stark und so liebenswert, dass es unsere Ehe rettete.
Ist das Lehren des geistigen Heilens so, wie Sie es erwartet haben?
Es ist befriedigender und freudiger, als ich erwartet habe. Es ist mit so viel Liebe verbunden, dass man sich Gott sehr nahe fühlt, und man fühlt sich auch den Schülern sehr nahe. Wissen Sie, die Schüler sind die Söhne und Töchter Gottes, und Sie haben so ein wunderbares Familiengefühl beim Lahren. Ich habe auch manchmal festgestellt, dass es eine falsche Auffassung über das Lehren gibt, aber es ist wirklich ganz einfach. Sie machen ziemlich genau das, was Jesus in der Bergpredigt tat. Als er auf dem Gipfel eines Berges war (und für mich bedeutet „Berg“ Inspiration und Verständnis), kamen seine Schüler zu ihm, als er „sich setzte“ (Matthäus 5). Das bedeutet für mich, dass er so in der Wahrheit gegründet war, die er kannte und die er bewiesen hatte, dass er anfing, diese Wahrheit zu lehren. Und in der Bergpredigt erkennen Sie den Geist der Liebe, der dort hindurchscheint. Wir unterrichten aus dem Kapitel „Zusammenfassung“ in Wissenschaft und Gesundheit, das zur Grundlage des Lehrens ernannt wurde. Aber am wichtigsten ist es, mit dem Geist der Christlichkeit zu lehren.
Wussten Sie, dass Sie Heilerin sein wollen, als Sie selbst Klassenunterricht hatten?
Ich war noch nicht mal wirklich an dem Punkt, dass ich gewusst hätte, dass ich Praktikerin der Christlichen Wissenschaft werden wollte. Aber ich kann sagen, dass der Klassenunterricht für mich die Bibel zum Leben erweckte. Jesus sagte: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater.“ (Johannes 14) Diese Worte bedeuteten mir seit meiner frühen Kindheit sehr viel. Warum können wir dies nicht tun? Wie können wir es tun? Als ich also meinen Klassenunterricht begann, war ich wirklich daran interessiert herauszufinden, wie wir das tun können, was die Bibel so klar als das beschreibt, was wir tun sollten: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, ... treibt böse Geister aus. Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebt es auch.“ (Matthäus 10) Ja, in diesem Sinne wollte ich sehr gerne Heilerin werden.
Fanden Sie Ihren Beruf als Jazzmusikerin hilfreich, als Sie lernten, wie man eine christlich-wissenschaftliche Behandlung gibt? Ich denke dabei daran, dass ebenso wie bei Behandlung durch Gebet auch bei der Ausdrucksweise beim Jazz ein Verständnis der Logik und der Struktur der Dinge, aber auch Spontaneität und Improvisation notwendig sind.
Es ist interessant, dass Sie dies sagen. Ich glaube, das hat noch niemand gesagt. Aber Sie haben recht; es hat mir oft geholfen. Gottes Gesetz ist ein Gesetz der Harmonie, wie Wissenschaft und Gesundheit uns zeigt. Und in diesem Buch wird Harmonie an so vielen Stellen erwähnt. So z. B.: „Um wahrhaft glücklich zu sein, muss der Mensch mit seinem Prinzip, der göttlichen Liebe, in Harmonie sein; der Sohn muss in Einklang mit dem Vater stehen, in Übereinstimmung mit Christus.“ (S. 337) Ich erkannte das in den Improvisationen, die wir beim Jazz machen — zuerst finden wir unsere Melodie und unsere Harmonie und von da aus können wir überall hin gehen, so lange wir nicht von der Melodie und der Harmonie abweichen. Was wir beim Jazzspiel machen ist, auf der Grundlage von etwas fest Bestehendem, etwas, das wir im Stillen in unseren eigenen Gedanken hören, zu improvisieren. Und wenn wir eine Behandlung geben, dann improvisieren wir spontan aufgrund der Dinge, die fest in unserem Denken verankert sind — dem Gesetz Gottes, der Harmonie Gottes, Seiner Gegenwart — aber aufgrund dieser Tatsachen können wir spontan improvisieren. Wir verlassen diese Tatsache nie, aber wir können damit improvisieren, abhängig davon, was in der Behandlung gebraucht wird, um unserem Patienten zu helfen.
Gottes Gesetz ist ein Gesetz der Harmonie, wie Wissenschaft und Gesundheit uns zeigt. Und in diesem Buch wird Harmonie an so vielen Stellen erwähnt.
Auch bei einem anderen Punkt fand ich meine Erfahrung in der Musik sehr hilfreich, da wo Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit schreibt: „Die christlich-wissenschaftliche Praxis beginnt mit Christi Grundton der Harmonie„ Fürchtet euch nicht!'“ (S. 410) Nun, der Grundton ist für einen Musiker eine sehr wichtige Note einer Tonleiter. Wenn Sie den festgelegten Regeln der Musik folgen, finden Sie den Grundton in einer höheren Tonleiter wieder, in einer höheren Tonlage. Wenn wir mit dem Grundton „Fürchtet euch nicht!“ beginnen, könnten wir denken: Was meint sie damit, wir sollen uns in der Welt, in der wir leben, nicht fürchten? Aber die Regeln, die in Wissenschaft und Gesundheit niedergelegt sind, kommen aus der Bibel: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Und: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen.“ (2. Mose 20) Und das sind die Gebote, die uns Jesus gab: Gott von ganzem Herzen zu lieben, unseren Nächsten zu lieben, wie uns selbst und die Goldene Regel zu befolgen, Anderen zu tun, wie wir wollen, dass sie uns tun sollen (siehe Matthäus 22 und 7). Wenn wir uns an diese Regeln halten, werden wir diesen Grundton „Fürchtet euch nicht“ finden, mit einer höheren Tonlage des Verständnisses. Jetzt beginnen wir zu verstehen, warum wir uns nicht fürchten müssen. Auch unser Patient muss sich nicht fürchten. Auch mein Schüler nicht, der diese Ideen lernt. Also ja, Jazz und die Grundlagen der Musik haben mir sehr geholfen zu verstehen, was die Christliche Wissenschaft uns über Gesetz, Harmonie und Spontaneität sagt.
Obwohl Gebet immer mit Sicherheit und tief greifend heilt, brauchen Heilungen manchmal Zeit und geistiges Wachstum, aber diese Heilungen sind die wichtigsten in unserem Leben, weil wir so viel dabei lernen.
Mussten Sie jemals wieder zu diesem Grundton „Fürchtet euch nicht!“ zurückkehren, nachdem Sie ihn aus den Augen verloren hatten?
Oh ja! Aber lassen Sie mich zuerst betonen, dass Heilungen nicht immer lange dauern müssen und langwierig sind. Sie können augenblicklich geschehen und ich habe viele augenblickliche Heilungen erlebt. Obwohl Gebet immer mit Sicherheit und tief greifend heilt, brauchen Heilungen manchmal Zeit und geistiges Wachstum, aber diese Heilungen sind die wichtigsten in unserem Leben, weil wir so viel dabei lernen. Ich hatte einmal starke Blutungen. Ich bat eine Kollegin, eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, für mich zu beten, und wir lernten einige wunderbare Dinge, als wir miteinander beteten. Ich hatte sie um christlich-wissenschaftliche Behandlung gebeten, ein zielgerichtetes Gebet zu einer bestimmten Situation. Aber es sah so aus als würde ich meine Zeit verschwenden. Ich lernte viel, aber ich schien nicht geheilt zu werden.
Eines Tages las ich in der Bibel: „Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch nicht ... denn der Herr, dein Gott, wird selber mit dir ziehen und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen.“ (5. Mose 31) Zum ersten Mal verstand ich, dass dies ein Versprechen Gottes an mich ist, aber dass auch ich etwas dafür tun musste. Das Wort „Testament“ kommt in der Tat von einem alten chaldäischen Wort, das „Vertrag“ bedeutet. Jeder Vertrag oder jedes Versprechen betrifft zwei Parteien. Einer ist der, der etwas zusagt — in dem Fall Gott — und der andere ist der, dem etwas versprochen wird — also ich. Also war ich Gott auch etwas schuldig. Er würde mich nicht im Stich lassen, also konnte ich Ihn auch nicht im Stich lassen. Wenn ich mich als ein materielles Wesen mit einem ernsthaften Problem sah, ließ ich Ihn im Stich, denn Gott hatte so ein Wesen nicht geschaffen. Als Geist hatte Er nur Sein geistiges Bild und Gleichnis geschaffen.
Ich hatte kleine Kinder und ich wollte bei ihnen bleiben, bis sie erwachsen waren, und wenn ich mich als ängstlich und begrenzt sah, ließ ich Ihn dann nicht im Stich? Da die Bibel deutlich macht, dass die göttliche Liebe — ein anderer Name für Gott — Furcht austreibt, würde ich Ihn im Stich lassen, wenn ich mich fürchtete. Nun, das lehrte mich, über jeden Gedanken zu wachen — „und alles Denken gefangen zu nehmen in den Gehorsam gegen Christus“ (siehe 2. Korinther 10). Genau das lehrte mich die Christliche Wissenschaft: Bleibe dabei und sei Gott treu, so treu, wie Er dir ist. Das war der Wendepunkt. Als die Heilung kam — und sie kam tatsächlich erst nach einigen Jahren — kam sie über Nacht. Es klingt vielleicht komisch, wenn ich sage, dass eine Heilung nach so vielen Jahren schnell eintrat. Aber nachdem ich erkannt hatte, dass ich Gott mit jedem Gedanken treu sein musste, kam sie schnell, vollständig und dauerhaft.
Ich hatte auch augenblickliche Heilungen. So wurde ich z. B. in der Anfangszeit meines Studiums von Wissenschaft und Gesundheit plötzlich sehr krank. Die Symptome waren die gleichen wie vor meinem Studium der Christlichen Wissenschaft und damals waren sie von einem Arzt als Grippe diagnostiziert worden. Ich lag in meinem Bett und dachte über die Macht Gottes und Seines Christus nach. Und über Christus, der mir so nah war wie meine eigene Identität. So wie in der Bibel steht: „Ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.“ (1. Korinther 3) Plötzlich kam mir eine Frage: Wie viele Götter hast du überhaupt? Ich dachte an alle meine Ängste und meine Zweifel. Und dann wurde mir sehr deutlich:, Warum, ich habe nur einen Gott und Er liebt mich.' Und Mr. Bolon, die Heilung geschah augenblicklich. Es war kein einziger Augenblick zur Erholung nötig. Zuerst lag ich sehr krank flach auf dem Rücken im Bett. Im nächsten Augenblick war ich auf den Beinen, voller Frische und Kraft.
Wenn wir diese zwei Heilungen betrachten, stellt sich die Frage, ob Sie für jemanden, der mit ähnlichen Symptomen in Ihr Büro käme, genau so beten würden wir für sich selbst?
Nein, denn wir haben es mit individuellem Bewusstsein zu tun. Und ihr Bewusstsein steht nicht genau da, wo meins war, als ich von diesen beiden Problemen geheilt wurde. Wir müssen also in unserer Heilpraxsis und auch, wenn wir unsere Schüler lehren, wie man heilt, unsere Gedanken von Gott regieren lassen. Es handelt sich nicht um ein menschliches Gemüt, das versucht, ein anderes menschliches Gemüt zu heilen. Es geht in Wirklichkeit darum, zu verstehen, dass es nur ein Gemüt gibt, denn es gibt nur einen Gott — und Mary Baker Eddy entdeckte die Grundlage dafür, Gemüt als Synonym für Gott zu benutzen, in der Bibel. Durch Gebet erlangen wir ein besseres Gefühl für die Ängste, Zweifel oder was auch immer es ist, das im Denken des Patienten dazu führt, dass er sich krank fühlt. Und durch Gebet ersetzen wir es durch die geistige Wahrheit. Es ist immer die göttliche Liebe, die die Furcht austreibt.
Sie haben natürlich damit recht, dass meine eigenen Heilungserfahrungen eine Quelle der Stärkung sind. Ich kann sagen: „Ich habe das selber erlebt. Ich weiß, was Sie durchmachen, und hier sind einige Gedanken, die Ihr Denken zu dem Punkt erheben werden, an dem Sie erkennen können, dass Sie unmöglich etwas haben können, das Gott Ihnen nicht gegeben hat.“
Bedeutet Heilen in der Christlichen Wissenschaft mehr, als nur die körperliche Gesundheit oder das emotionale Wohlbefinden wieder herzustellen?
Das höhere Ziel ist ein sehr tief greifender und sehr normaler Teil des Heilens. Wir alle wollen Gott kennen lernen. Sie können Gott auf vielfältige Weise erreichen, es gibt sogar verschiedene Namen für Gott, aber wir alle wollen diese höhere Macht verstehen. Wir wollen wissen, ob es wahr ist, dass es einen Gott gibt, und wir wollen Antworten auf die Fragen, die uns in dieser Welt bewegen. Gibt es einen Gott, der uns wirklich vor den Dingen retten kann, die dieses Leben so erbärmlich machen — vor Leiden, Krieg und Hass? In Wissenschaft und Gesundheit lernen wir von der ersten Seite an über Gottes Gegenwart, die genau hier und genau jetzt bei uns ist. Und diese Gegenwart ist eine heilende, rettende Gegenwart und ein göttlicher Einfluss. Es ist sehr befriedigend, dies zu wissen: Ja, da ist ein Gott, und ja, Er ist gut. Und das bedeutet, dass es Heilung und Hoffnung und Erlösung gibt, nicht nur für mich und meine Familie, sondern für die ganze Menschheit. Erlösung besteht wirklich darin, die Rechte des Menschen zu demonstrieren — vollkommen und glücklich und furchtlos zu sein, genau hier, in dieser gegenwärtigen Welt.
Wir können nur für uns selber denken. Ich kann nicht für jemand anderen denken. Sie können nicht für mich denken. Wir brauchen Individualität, um Denker zu sein.
Entdecken Sie immer noch etwas Neues über Gott und über sich selbst?
Täglich. Es hört nie auf. Es ist ein unendliches Abenteuer. Gerade heute hatte ich ein wunderbares Gefühl von Gott als das Gesetz meines Lebens. Sie machen weiter, weil es unendlich ist. Gott ist unendlich. Leben ist ein ständiges Erwachen unseres Denkens über die Freude, den Frieden und ein erhebender Impuls, der durch unsere Beziehung zu Gott entsteht. Unsere Aufgabe ist es, bei Gott zu bleiben und so viel Heilung wie möglich in eine Welt zu bringen, die schmerzt. Dieser Gedanke zeigt mir einen tiefen Sinn für das, was ich tue. Und er gibt mir große Dankbarkeit für das Vorrecht, genau dies zu tun.
Wir können nur für uns selber denken. Ich kann nicht für jemand anderen denken. Sie können nicht für mich denken. Wir brauchen Individualität, um Denker zu sein. Aber wir haben immer noch dieses eine grundlegende Gesetz der Liebe Gottes zu uns und unserer Liebe für einander. Dieses Gesetz ist die Führung in unserem Leben, oder die Melodie, das Lied unseres Lebens — und von diesem Standpunkt aus können wir auf unsere individuelle Weise improvisieren.