Vor wenigen Wochen veranstaltete www.spirituality.com einen Live-Chat mit Ned Odegaard, einem christlich-wissenschaftlichen Praktiker, der über 20 Jahre als Investmentbanker bei J.P. Morgan arbeitete. Er ist nun der Schatzmeister der Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler in Boston, Massachusetts. Sie finden hier eine Zusammenstellung einiger Fragen von Zuhörern sowie der Antworten von Ned während des Chats. Wenn Sie den gesamten Chat auf Englisch hören möchten, gehen Sie auf www.spirituality.com/chats/economy.
Können Sie etwas über die Sicherheit der Renten sagen?
Wenn sich im allgemeinen Denken hartnäckig die Meinung hält, dass Ruheständler begrenzte finanzielle Mittel haben, begrenzter als derjenige, der zur Zeit arbeitet, so kann diese Art von Meinung, die so allgemein üblich ist, ihren Weg in unser Denken finden, selbst wenn wir uns dessen nicht bewusst sind, dass wir sie selbst hineingelassen haben. Deshalb besteht die Notwendigkeit, bei diesen Gedanken alarmiert zu sein. Und natürlich wies Mary Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckte und gründete, nicht nur auf die Probleme hin; sie stellt uns die Antwort, das Gegenmittel, zur Verfügung. Und das ist die Bereitschaft, diese falschen Prämissen zu identifizieren und sie zu korrigieren. Die Korrektur sieht so aus, dass der Mensch kontinuierlich produktiv und lebendig ist, und deshalb ist es nur natürlich, wenn diese Vitalität und Produktivität unaufhörlich Versorgung und Reichhaltigkeit ausdrückt.
Es scheint so viel Habgier in diesen turbulenten ökonomischen Zeiten zu geben. Wie kann man sich davor bewahren, sich vor dem Fehlen benötigter Versorgung zu ängstigen und sich entmutigen zu lassen?
In der klassischen Ökonomie wurde lange Zeit (mehrere hundert Jahre) die sehr sehr starke Ansicht vertreten, dass Furcht und Habgier die primären Antriebe der Menschheit seien. Und Finanzmärkte basieren auf dieser Prämisse. Natürlich sind Furcht und Habgier menschliche Erfindungen. Sie sind keine Qualitäten Gottes. Der all-liebende und all-versor-gende Gott, der für jede Idee zärtlich sorgt, ist ganz offensichtlich nicht habgierig. Gottes Liebe strahlt einfach aufgrund dessen, wer Gott ist. Es ist Gottes Natur, wie die Sonne, immer weiter zu leuchten.
Es liegt nicht in Gottes Natur, etwas zurückzuhalten. Aber es ist Gottes Natur, dass man sich der Fülle, die dieser Natur zu eigen ist, vollständig sicher sein und ihr vertrauen kann, also gibt es keinen Platz für Furcht. Das ist eine der Kernlehren von Jesus, und Mrs. Eddy hat uns gezeigt, wie wir damit in unseren Gebeten umgehen können. Und dieses scheinbar die heutigen Finanzmärkte so dominierende Konzept hat mit Furcht zu tun. Wenn man voller Angst ist, fällt es einem schwer, zu denken. Furcht kann einem das Denken nahezu lähmen. Sie kommt ganz offensichtlich nicht von Gott, und weil sie nicht von Gott kommt, kann sie ersetzt werden. Furcht ist eine irrtümliche Ansicht der Dinge.
Das Gegenmittel für Furcht, so erklärt Mrs. Eddy, besteht darin, Gott noch klarer als Liebe zu sehen, als die Quelle der endlosen Liebe, der standhaften, bedingungslosen Liebe — eine Liebe, die sich nicht abhängig von Markt-Faktoren zusammenzieht oder ausdehnt. Gottes Wille ist, Er selbst zu sein und liebend zu sein. Es ist Gottes Wille, dass die Schöpfung Reinheit, Vollständigkeit und Gesamtheit widerspiegelt. Also gibt es keinen Platz für Furcht und wo immer Furcht versucht, sich zu präsentieren, können wir ihr, als einer inkorrekten Einschätzung dessen, wer wir sind und wer Gott ist, den Rücken kehren und sie durch die korrekte Sichtweise ersetzen — dass wir diese großzügige unzerstörbare Beziehung zu unserem Schöpfer haben und diese sich nie verändert, nie nachlässt.
Können wir in unserer Familien-Ökonomie wie auch in der Geschäfts- und Welt-Ökonomie von Balance sprechen?
Ich habe daran gearbeitet, Gottes Synonyme zu bilanzieren und unsere Beziehung zu der Reichhaltigkeit der richtigen Ideen zu erkennen. Ich glaube, dass Mrs. Eddy diese Synonyme wählte, um verschiedene Perspektiven auf Gott zu gewähren. Jede ist ihr eigenes Fenster zu Gottes Natur. Es gibt also einen Gott, aber diese verschiedenen Synonyme geben uns verschiedene Blickwinkel auf Ihn. Für mich bietet Prinzip einen Sinn für Ordnung, für Balance. Wahrheit beinhaltet einen Sinn von Fairness und Gerechtigkeit. Liebe vermittelt definitiv einen Sinn der Vaterund Mutterschaft Gottes, dass Gott der Versorger ist.
Ich meine, ein Ordnungskriterium ist, dass nichts aus der Balance geworfen werden kann, dass Gottes Ordnung nicht zerbrechlich ist. Im Allgemeinen wird die Wirtschaft als höchst anfällig angesehen, dass sie durch beliebig viele Umstände aus dem Gleichgewicht geworfen werden kann. Aber in Bezug auf Gott gibt es nichts, das aus dem Gleichgewicht geworfen werden könnte. In Bezug auf Gott gibt es nichts, das anfällig oder schwankend ist oder das zerstörbar wäre. Gottes Bestimmung kann nicht abgetrennt werden Gott ist so vollständig, so gut, so allmächtig und auch so gegenwärtig, dass alle Nöte bekannt sind und versorgt werden.
Nehmen wir ein Beispiel: Sie werden mit vielen unerwarteten finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Jedes Mal werden Sie durch Gebet und konstantes Vertrauen in Gott aus der jeweiligen Situation herausgehoben. Aber Sie fragen sich, wie Sie damit umgehen können, dass jede geheilte finanzielle Herausforderung eine nächste nach sich zieht.
Da kommen mir ein paar Dinge in den Sinn. Zum einen ist es richtig, normal und natürlich, ein zunehmend harmonisches Leben als Resultat beständigen Gebets zu erwarten. Jede Heilung und jedes Gebet ist eine Art Umwandlung, die uns niemals dort lässt, wo sie uns gefunden hat. Mrs. Eddy weist auf Beispiele aus der Welt der Naturwissenschaft hin, wo etwas entsteht. Eine Eichel entwickelt sich zu einem Baum. Der Baum wird sich nicht wieder zu einer Eichel zurückentwickeln. Er hat diesen Abschnitt der Erfahrung hinter sich gelassen. Wenn wir geheilt worden sind, wenn wir auch nur ansatzweise geistige Klarheit darüber erreicht haben, wer Gott ist und wer wir sind, ist es ein Schritt vorwärts. Es ist nicht Gottes Gesetz, dass wir mit derselben Sache immer und immer wieder zu tun haben.
Wenn nun jeder von uns sein Denken vergeistigt und das Denken mehr in Einklang mit geistigen Fakten bringt, werden wir auch das Denken der Welt erheben.
Es scheint, dass einige der aktuellen Schwierigkeiten in der Wirtschaftswelt das Resultat davon sind, dass einzelne Personen in mächtigen Positionen aus Eigeninteresse und Fahrlässigkeit falsch gehandelt haben. Wie können wir für diesen größeren Schauplatz beten?
Diese menschlichen Probleme sind ein bisschen wie der Glaube an Dunkelheit. Sie wissen, dass die Dunkelheit nicht eine Sache mit eigenem Recht ist. Sie ist einfach die Abwesenheit von Licht. Diese Probleme, ob sie nun höchst individualisiert und uns buchstäblich so nah sind wie unsere Nase im Gesicht, oder ob sie so weit entfernt wie das so genannte globale Problem des Weltwirtschafts-Managements sein mögen, sie sind alle das Resultat kollektiven menschlichen Bewusstseins und Denkens. Wenn nun also jeder von uns sein Denken vergeistigt und das Denken mehr in Einklang mit geistigen Fakten bringt, werden wir auch das Denken der Welt erheben.
Wie können wir auf den fluktuierenden Finanzmarkt blicken, ohne dadurch Panik und Stress in unserem Leben entstehen zu lassen?
Ist Gottes Güte oder Gottes Fürsorge für mich als Sein Kind unbeständig? Geht Gottes Fürsorge für Seine Schöpfung auf und ab? Gibt es irgendein Szenario, wo Gott in Panik gerät? Gott ist unendliche Intelligenz und Güte. Gott ist die gesamte Güte, die es gibt, die fortwährend aus Seinem Sein strahlt.
Das Universum einschließlich des Menschen ist die Widerspiegelung dieser endlosen, unerschütterlichen Güte. Also sind diese unberechenbaren Finanzmärkte eine falsche Darstellung dessen, was wahr und substanziell und wirklich ist. Wir haben immer eine Wahl, was wir denken. Wir müssen nicht dem allgemeinen menschlichen Denken glauben, demzufolge unsere Versorgung, von der wir unser ganzes Leben lang abhängig sind, sich durch unser eigenes Verschulden vermindern kann. Und der Grund, weshalb das nicht wahr ist, ist, dass es kein einziges Element oder keinen einzigen Aspekt Gottes gibt, der jemals abnimmt. Wir sind nie von Ihm abgeschnitten, niemals von Ihm getrennt. Wir sind im Zentrum Seiner Zuneigung und Er verpflegt uns ununterbrochen und unaufhörlich und wir können uns dem anvertrauen.
Wessen Regel ist es, dass wir daran zweifeln könnten, dass Er für uns sorgt? Es ist keine göttliche Regel. Gottes Fürsorge für uns hat kein Ende. Sie ist unmittelbar und hier. Die Dinge, die uns ablenken würden, müssen uns also nicht ablenken. Es ist unsere Natur, gottgleich zu sein. Es ist unsere Natur, das, was Gott sieht, zu sehen. Es ist unsere Natur, Gott zu glauben und Gott zu vertrauen. Deshalb ist es unsere Natur, jedes andere Element von Gottes Ausdruck zu lieben — unseren Nächsten, diese Idee mit Namen Wirtschaft, sowie auch die auf immerwährend kreative und allumfassende Art und Weise gestillten Bedürfnisse. Wir können diese Idee lieben und wir müssen uns nicht mit dieser falschen Charakterisierung belasten.
Wir neigen dazu zu denken, dass die Antwort auf finanziell bedingten Stress die Form von größeren finanziellen Mitteln haben muss. Ist es möglich, dass in einigen Fällen ein scheinbar finanzieller Verlust offen legt, dass die Quelle des Guten und der Versorgung dessen, was benötigt wird, weder Geld noch Besitz ist? Da liegen ein paar interessante Aspekte in dieser Frage und ich glaube, es gibt einige, die denken, dass Gott uns mit diesem ökonomischen Zyklus bestraft. Dass wir so materialistisch geworden sind und wir sozusagen das erleben, was wir verdienen. Und da müssen einige wichtige Unterscheideungen in dieser bestimmten Denk-Art gemacht werden. Meiner Ansicht nach verschleiern die Gedanken die eigentlichen Wahrheiten in dem Maße, wie wir Gedanken hegen, die nicht auf geistigen Tatsachen beruhen. Und das mag die Ursache sein, dass wir vermeintlich Disharmonie erfahren. Aber das, was die Disharmonie verursacht, ist unsere Akzeptanz einer falschen Ansicht. Es ist nicht Gottes Wille. Nach meinem Verständnis von Gott straft Gott den Menschen überhaupt nicht. Gott liebt den Menschen.
Unsere selbst gewählten Ideen können eine Art Selbstbestrafung erzeugen. Aber die Lösung ist die, irrige Ideen durch die korrekten Ideen zu ersetzen. Es ist möglich, dass uns unser Fokus und unsere Sehnsucht zu Selbstzufriedenheit und zur übermäßigen Befriedigung menschlicher Genüsse hintreiben. Wo auch immer das der Fall ist, streckt Gott nicht die Hand aus und bestraft den Menschen. Diese falschen Gedanken, die jeder von uns hegen mag, können so von der Wahrheit ablenken, dass wir eine Art mentaler Dunkelheit erleben, die sich in unglücklichen menschlichen Erfahrungen ausdrücken kann. Aber wir können diese missverstandenen Gedanken mit Wahrheit korrigieren und damit aus einem bewölkten Bewusstsein aussteigen in ein stärker erleuchtetes Bewusstsein und es würde sich eine natürliche Veränderung in unserer Erfahrung einstellen.
Ich habe den 23. Psalm als einen Lebensretter erfahren. Und ich habe auch Mrs. Eddys Lieder als Lebensretter erfahren — sie geben uns etwas, an dem wir uns festhalten können. Und wir können darauf bauen. Aber genau dort, wo die Dinge am dunkelsten scheinen, ist Gott tatsächlich da. Wir können unsere Hand in Seine legen, und Er wird uns führen. Dieser 23. Psalm hat einige wundervolle, sehr spezifische Aussagen über Fürsorge. "Er [Gott] weidet mich auf einer grünen Aue."
Und hier ist Mrs. Eddys Version: „... [Liebe] führet mich zum frischen Wasser. [Liebe] erquicket meine Seele [meinen geistigen Sinn]. [Liebe] führet mich ..." (Wissenschaft und Gesundheit, S. 578). Wir müssen nicht all diese Dinge tun. Liebe tut sie. Wir geben alles an sie ab. Wir akzeptieren sie und wir weigern uns, uns mit dem falschen Argument auszustatten. Auch wenn das falsche Argument sich selbst stets von neuem präsentiert, können wir immer sagen: "Nein." Und wir können es wiederholen und sagen, dass wir nicht etwas akzeptieren, von dem wir in unserem tiefsten Herzen wissen, dass es nicht wahr ist.
