Als ich in der Mitte des Sommers aus dem Flugzeug ausstieg, fing ich an, über all die Verpflichtungen nachzudenken, die in meinem zweiten Jahr an der Highschool auf mich zukommen würden. Zwischen Hausaufgaben, Volleyballtraining, Prüfungen und dem Schulbesuch würde ich nicht viel freie Zeit haben.
Ich kam gerade vom Klassenunterricht der Christlichen Wissenschaft nach Hause. Während der zwölf Tage, die der Kurs dauerte, hatte ich jeden Tag einige Stunden Zeit gehabt, um alleine zu studieren und zu beten. Aber jetzt, wo ich wieder zu Hause war, begann ich mich zu fragen, ob ich es schaffe, ein Gleichgewicht zwischen der arbeitsreichen täglichen Routine und der ruhigen Zeit für geistiges Studium herzustellen.
Seit mein Sonntagsschullehrer darauf hingewiesen hatte, dass mich dieser Klassenunterricht interessieren könnte, war ich bestrebt gewesen, daran teilzunehmen. Ich hatte immer gedacht, man müsse mindestens das Studentenalter erreicht haben, um daran teilnehmen zu können. Aber ich war sehr erfreut festzustellen, dass ich gar nicht warten musste. Ich finde, für Klassenunterricht muss man sich vorbereitet und geistig bereit fühlen — und nicht in erster Linie alt genug sein.
Kurz nach dem Gespräch mit meinem Sonntagsschullehrer begann ich nach einem Lehrer der Christlichen Wissenschaft zu suchen, der für mich geeignet war. Ich stellte mir vor, dass ich umso besser ausgerüstet war, für die Herausforderungen während meiner weiteren HighschoolJahre und meiner Studienzeit zu beten, je früher ich diesen Klassenunterricht machte. Ich dachte daran, dass Beten ein bisschen so ist, wie ein Problem in Mathematik lösen: Je mehr man übt, desto besser wird man und umso leichter wird es, das Problem zu lösen.
Innerhalb weniger Monate hatte ich einen Lehrer gefunden und wurde in seine nächste Klasse aufgenommen.
Es gefiel mir gut, mehr über Gottes Natur und meine Beziehung zu Ihm zu lernen und Zeit zu haben, mich mehr in die Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit einzuarbeiten. Und ich wollte möglichst schnell die geistigen Konzepte anwenden, die ich gelernt hatte. Meine Erfahrung durch die Klasse gab mir einen neuen Blick dafür, wie wichtig es ist, mir und anderen durch Gebet zu helfen und mich und andere zu heilen. Und ich wollte nicht so beschäftigt sein, dass ich mein geistiges Studium nicht mehr weiterführen konnte.
Als der Sommer vorbei war und ich im Herbst wieder in die Schule ging, bemühte ich mich, das, was ich im Klassenunterricht gelernt hatte, tatsächlich anzuwenden. Und ich hatte einige sehr erstaunliche Heilungen. Ich wurde z. B. von wiederkehrenden Kopfschmerzen geheilt, einem verstauchten Knöchel und anderen Verletzungen beim Sport, die ich mir beim Volleyballspielen zuzog. Mit jeder Heilung gewann ich mehr Vertrauen in meine Fähigkeit, erfolgreich zu beten.
Aber ich wollte, dass meine Praxis über mich selbst hinausging. Ich wusste, ich wäre auch bereit, anderen zu helfen, so wie wir es im Klassenunterricht besprochen hatten. Mit gefiel dieser Absatz aus Wissenschaft und Gesundheit: „Liebe zu Gott und zum Menschen ist der wahre Ansporn zum Heilen und zum Lehren." (WuG, S. 454) Dies wurde zu meinem neuen Schwerpunkt und zu meiner neuen Herausforderung für dieses Schuljahr.
Dann fing die Gründerin unseres Teams während der Volleyballspielziet an, mir Fragen über die Christliche Wissenschaft zu stellen. Als wir eines Tages mitten in der Aufwärmphase für unser Spiel waren, erwähnte sie, dass ihr Handgelenk stark schmerzte. „Du bist Christliche Wissenschaftlerin”, sagte sie. „Also kannst du das doch in Ordnung bringen.”
Ich wusste, dass ich selber nichts in Ordnung bringen konnte, aber dies schien eine Gelegenheit zu sein, einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen, um Gott bei Seiner Arbeit zu beobachten. Ich erklärte mich bereit, für sie zu beten, und während wir weiter trainierten, suchte ich nach einem Gedanken aus meinem Klassenunterricht, der zu dieser Situation passen würde. Zuerst zweifelte ich an meiner Fähigkeit, aber dann erinnerte ich mich daran, dass wir während des Klassenunterrichts darüber gesprochen hatten, wie wichtig es ist, bereit zu sein, wenn jemand uns um gebetvolle Hilfe bittet.
Mir gefiel der Gedanke, dass es ein gutes Zeichen dafür ist, bereit zu sein, wenn jemand uns um Hilfe bittet. Ich erkannte, wenn Gott meine Mitspielerin dazu geführt hatte, mich um Hilfe zu bitten, dann würde Er auch genau hier bei mir sein und meine Gebete lenken. So einfach konnte es sein. Als dieser Stolperstein aus meinem Weg geräumt war, floss die Inspiration über die geistige Identität meiner Mitspielerin völlig selbstverständlich in mein Denken. Obwohl ich mich nicht mehr genau daran erinnere, wie ich betete, weiß ich doch, dass es darum ging zu wissen, dass sie Gottes Widerspiegelung ist und dass Gott nie etwas schaffen könnte, das beschädigt oder gebrochen wäre. Ich wärmte mich auf und vertraute darauf, dass diese inspirierten Gedanken ausreichten, um meine Freundin zu heilen.
Nachdem wir fünf Punkte erspielt hatten, drehte sich meine Freundin mitten im Spiel um und rief mir zu: „Liz, was hast du gemacht?” Ich war völlig verdutzt, weil ich dachte, sie reagierte auf meine Art zu spielen. Also fragte ich sie, was sie meinte. „Mein Handgelenk tut nicht mehr weh. Das ist so toll!”, erklärte sie mir. In diesem Augenblick war ich voller Dankbarkeit für alles, was ich im Klassenunterricht gelernt hatte.
Seit diesem Tag hat meine Freundin mich mehrmals gebeten, für sie zu beten, meistens während des Volleyballtrainings. Sie sagte auch anderen Mitspielern, dass sie mich um Hilfe bitten können, wenn sie Probleme haben.
Ich lerne die tiefere Bedeutung dieses Bibelspruches kennen: „Betet ohne Unterlass.” (1.Thessalonicher 5) Jetzt kann ich meine gebetvollen Gedanken öfter und vertrauensvoller mit Freunden auf dem Spielfeld und außerhalb des Spielfelds teilen. Und obwohl ich immer noch an dem Gleichgewicht zwischen meinem gebetvollen Studium und meinen anderen Tätigkeiten arbeite, habe ich festgestellt: Solange ich bereit bin, geistig zu wachsen und anderen zu helfen, kann ich überall beten!