Eric Schmidt, Gründer der Internet-Suchmaschine Google, spricht für ein Unternehmen, das nicht nur die Welt der Daten erobert, sondern neue Wege sucht, diese Welt zu vergrößern. Fragt man ihn über die Zukunft von Google, spricht er von der angestrebten Personalisierung der Suchergebnisse: „Ziel ist es, dass Google-Nutzer Fragen stellen können sollen wie „Was werde ich morgen machen?" und „Welche Arbeit soll ich annehmen?" (Financial Times, 23. Mai 2007).
Manche werden sich fragen, ob es genau das ist, wo diese Firma hin will, oder ob erwartet wird, dass wir alle dorthin sollen — zur Abhängigkeit von Daten über unser Verhalten und der neuesten analytischen Technologie, die unsere Wünsche einschätzt und vorhersagt und sie vielleicht auch erfüllt. Aber bevor wir davon gefesselt werden, wie ein mit abfragbaren Informationen gespicktes Universum eines Tages unser Leben steuern und unsere Probleme lösen könnte, wollen wir ein Gedankenexperiment durchführen. Eines, das uns weit in die Vergangenheit führt.
Ein Problem muss sofort gelöst werden. Nicht irgendein Problem, sondern eins mit riesiger Sprengkraft. Für den großen hebräischen Führer Mose zeigt es sich darin, vor dem Roten Meer zu stehen, als er 600000 Israeliten aus ägyptischer Sklaverei befreien soll.
Wir wissen, wie die Geschichte zu Ende gegangen ist. Aber betrachten wir einmal eine andere Wendung. Was wäre geschehen, wenn Mose, am Roten Meer, die erstaunlichen Fähigkeiten von Google kennen gelernt hätte? Welche Schlüsselwörter hätte er eingegeben angesichts der Nachricht, dass die Armee des Pharaos heranrückt? „Kreative Fluchtwege?", „Verhandlungstechniken?", „schnelle Triumphwagen?", „Schiffe?", „Hilfe???"
Ohne Frage, Mose suchte Hilfe. Aber nach dem, was die Bibel über seinen Glauben sagt, würde er die verblüffende Wissensbasis von Google gesucht haben, um Millionen von Web-Seiten und Nachrichten durchzukämmen, um einen Weg durch etwas hindurch zu entdecken, was als unüberwindbare Hürde erschien? Oder hätte er möglicherweise herausgefunden, dass das Vertrauen auf Gott für ihn und seine wichtige Mission vorzuziehen ist?
Es geht darum, dass trotz all der Antworten, die wir dank der modernen Technik sammeln können, mitunter keine noch so große Menge menschlichen Wissens — wie schnell es auch gesammelt und sortiert werden mag — die Antwort liefert, die unseren Bedarf am besten stillt. Manchmal ist etwas völlig Unkonventionelles gefragt. Etwas, von dem niemand jemals zuvor etwas gesehen oder gehört hat. Etwas völlig Neues.
Also, neu für das menschliche Gemüt.
Zu welcher Art von Intelligenz hatte Mose nun Zugang und worauf verließ er sich, als er beim Heranrücken der Krieger des Pharaos den Israeliten sagte: „Fürchtet euch nicht, stehet fest und sehet zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird." (2. Mose 14)? Seine Überzeugung — die Sie beinahe fühlen können, wenn Sie den Bericht im 2. Buch Mose lesen — war, dass es nichts zu fürchten gab und dass es eine lebensrettende Lösung gab. Diese Auffassung hätte nicht davon kommen können, was seine Augen oder Ohren aufgenommen hätten oder aus menschlichem Nachdenken. Alle physischen Zeichen deuteten darauf hin, dass ihre Reise zu Ende war.
Die Bibel stellt fest, dass dieser demütige Führer sich radikal dem all-intelligenten Gott zugewandt und darauf vertraut hat, dass er alle Ideen, die er brauchte, vom göttlichen Gemüt erhalten würde. Und was zu Mose kam, war etwas, das das menschliche Gemüt nicht als weise oder unter den gegebenen Umständen als möglich erachtet hätte — dass nämlich er selbst und die Israeliten vorwärts schreiten sollten — auch wenn das wortwörtlich bedeutete, ins Rote Meer zu gehen, wo „das Wasser ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken [war]" (2. Mose 14). Diese neue und wahrhaft geistige Idee stillte nicht nur ihren Bedarf, eine Richtung gezeigt zu bekommen, sondern in dem Moment, in dem sie ihr folgten, entfalteten sich ihre Möglichkeiten, die Ermutigung und die Fürsorge, die sie für das Vorankommen brauchten.
Was für eine wunderbare Lektion, dass das Licht des göttlichen Gemüts immer vorhanden, immer ausreichend ist. Es offenbart das vollkommen regierte göttliche Universum und Seine grenzenlose Liebe für einen jeden von uns. Moses' Gebet und Demut und sein Glauben hoben seine Gedanken empor, um zu einer göttlicheren, intelligenteren Sicht auf die Dinge zu erwachen, und als er dieser Sicht folgte, fand er die richtige Richtung und spürte das Vertrauen, das ihn befähigte, voran zu gehen und seine Mission zu erfüllen.
Das beschreibt eine Offenbarung, die jeder von uns erleben kann. Was wir manchmal brauchen, um voranzukommen, ist mehr, als was menschliches Wissen oder Technologie bieten können. Mary Baker Eddys eigene Beobachtung in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift spricht diesen Punkt an: „Die Sterblichen müssen über die schwindenden, endlichen Formen hinausschauen, wenn sie den wahren Sinn der Dinge erfassen wollen. Wo soll der Blick ruhen außer in dem unerforschlichen Reich des Gemüts?" (S. 264)
Das Gemüt, dem wir zu vertrauen lernen sollten, das Gemüt, das höchst intelligent und unbegrenzt ist, das Gemüt, das eine Nation mit einer geistigen Idee emanzipierte — und das es weiterhin weltweit tut — dieses Gemüt ist nicht menschlich. Es ist göttlich. Wir sollten über diese allerwichtigste Tatsache nachdenken, wenn wir die Ziele der weiter wachsenden Welt der Daten und der Computertechnik abwägen.