Martin Sirota, Lehrer und Praktiker der Christlichen Wissenschaft aus New York, sagt: „Sage den Menschen die Wahrheit." Es ist ihm egal, ob sie mit ihm einer Meinung sind. Er will die Menschen nur zum Denken anregen, denn, so saft er, es steht viel auf dem Spiel: Unsere Gesundheit und unsere Sicherheit hängen von unserem richtigen Denken ab.
Martin Sirota und ich treffen uns an einem regnerischen Nachmittag in seinem Büro in der Innenstadt von Manhattan. Die zwei Fenster des kleinen Raumes geben den Blick frei auf die kaum erkennbare, aber berauschende Ansicht der Stadt. Wenn man nach oben schaut, sieht man das Chrysler-Gebäude in die Wolken ragen. Wenn man nach unten schaut, sieht man Menschen und den Verkehr vor der Grand Central Station kreuzen. Wie ein Gemälde von Edward Hopper bringen die Fenster die Szenen von innen und außen in Einklang. Der Lärm und die Bewegung draußen verschmelzen mit der Ruhe und Gelassenheit von innen. Ich stelle meinen Stuhl vor den Schreibtisch von Herrn Sirota. Wir reden. Ich fange an. ...
Ich war sehr beeindruckt von dem, was Sie mir kürzlich bei unserem Telefongespräch sagten: „Ich glaube, es ist wichtig, die Menschen metaphysisch herauszufordern–ihr Denken herauszufordern. Nur nette Dinge zu sagen ist nicht genug." Erzählen Sie mir mehr darüber.
Ich glaube, man muss den Menschen etwas sagen, von dem man denkt, dass sie es nicht glauben werden. Wenn jemand in das Büro kommt, auch jemand, der die Christliche Wissenschaft erst seit kurzem kennt, müssen Sie ihm die Wahrheit sagen. Mary Baker Eddy sagt: „Sprich die Wahrheit zu jeder Form des Irrtums. "(Wissenschaft und Gesundheit, S. 418) Ich nehme das wörtlich: Sprich die Wahrheit. Und was ist die Wahrheit? Die Wahrheit ist, dass der Mensch geistig und vollkommen ist, alterslos, todlos, heil, frei, vollständig, freudig, zufreiden, erfüllt. Jemand könnte hier weinend hereinkommen, und das machen viele Menschen (deshalb habe ich immer Taschentücher im Büro). Aber ich muss die Wahrheit über diesen Menschen sagen–über seine geistige Vollständigkeit. Sie oder er mögen es nicht sofort akzeptieren, aber sie sind zu mir gekommen, zu einem Praktiker der Christlichen Wissenschaft–einem Heiler–, damit ich ihnen helfe. Und sie werden über das, was ich ihnen sage, nachdenken.
Ich weise sie immer auf Wissenschaft und Gesundheit hin. Ich sage: „Lesen Sie dieses Buch, ob Sie es verstehen oder nicht. Sie sind zu mir gekommen, um Hilfe zu bekommen. Hier ist Ihr Rezept: Lesen Sie dieses Buch. Denken Sie über das nach, was darin steht. Es wird einen heilenden Einfluss auf Ihr Leben haben. Solange Sie ein ehrliches Denken haben, ein empfängliches Denken und ein williges Denken, werden Sie die heilende Wirkung dieser Wahrheit spüren." Das Kapitel „Früchte" bestätigt dies.
Also sage ich ihnen die Wahrheit. Sie halten vielleicht inne und sagen: „Woher wissen Sie das?" Zum Beispiel: „Woher wissen Sie, dass Sie nie sterben werden?" Aber sie werden über diese Auffassung nachdenken, dass Leben unendlich ist. Und wenn sie über die Wahrheit nachdenken, ist das heilsam – darüber gibt es keinen Zweifel. Auf diese Weise fordere ich die Menschen heraus. Ich bringe sie zum Nachdenken über Dinge, über die sie vielleicht nie nachgedacht hätten oder mit denen sie nicht einverstanden wären. Schließlich ist dies eine radikale Wahrheit. „Die wissenschaftliche Erklärung des Seins": „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie..." (WuG, S. 468), ist eine radikale Aussage.
Lassen Sie uns an dem Gedanken des Radikalen festhalten. In Wissenschaft und Gesundheit steht: „Die Wissenschaft des Gemüts muss zu Hilfe kommen, um eine grundlegende Heilung zu bewirken." (WuG, S. 398)
Richtig. Radikal bedeutet, das Problem an der Wurzel zu packen. Genau das tut diese Wahrheit: Sie packt das Problem an der Wurzel. Mrs. Eddy sagt: „Krankheit ist ein äußerlich sichtbar gewordenes Gedankenbild." (WuG, S. 411) Die Wurzel des Problems ist also ein Gedanke. Das Denken muss geheilt werden. Das Problem, dem Sie gegenüberstehen, hat nichts mit dem Körper zu tun; es hat nichts mit Ihren Beziehungen zu tun; es hat nichts damit zu tun, ob Sie arm oder reich sind. Da ist ein Gedanke, der korrigiert werden muss.
In seiner Fähigkeit, genau auf das Problem zu deuten, das geheilt werden musste, hatte Jesus Christus das, was Musiker die richtige Tonlage nennen würden. Mrs. Eddy spricht von der Fähigkeit, „die Gedanken der Kranken und Sündigen wahrzunehmen, um sie zu heilen." (WuG, S. 95) Das tat Jesus. Und das müssen wir auch tun. Wir kümmern uns nie um ein körperliches Problem. Jedes körperliche Problem ist gedanklicher Natur.
Wenn Sie Menschen die Wahrheit sagen, arbeiten Sie immer aufgrund der geistigen Erklärung über den Menschen. Ein Teil davon lautet: „Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe, er ist kein Körper." (WuG, S. 475) Wenn wir das Bild der Liebe sind – das Bild Gottes–, sind wir geliebt und geachtet. Wir sind nicht körperlich. Wir sind geistig. Wir sind aus geistigen Eigenschaften gemacht, nicht aus Blut, Fleisch und Knochen. Das ist die Wahrheit über jeden Menschen, das ist unsere wahre Biografie. Und diese Wahrheit kann zu einer radikalen Heilung führen.
Können Sie uns ein Beispiel geben?
Wenn jemand zu mir kommt und stark blutet (und das kann sehr beängstigend sein) und es hört nach zwei Minuten auf, dann ist das für mich sehr dramatisch. Und das ist mir mehr als einmal in meiner Praxis passiert. Wenn Sie es mit so einem Fall zu tun haben, haben Sie keine Zeit zu verlieren. Ihre Behandlung muss augenblicklich geschehen. Sie bleiben bei der Wahrheit, dass der Praktiker und der Patient beide in Gottes Händen sicher sind. Und Sie müssen in ihrem Denken sehr sicher sein: „Schweig und verstumme!" (Markus 4); alles, was hier wirkt, ist das Gesetz der göttlichen Liebe, das Gesetz des vollkommenen Ablaufs. Wenn Sie einem Patienten diese Wahrheiten mit Überzeugung erklären, verringert sich seine Angst vor dem Problem. Wenn die Angst abnimmt, verschwindet auch das Problem. Angst ist der Anker, der abgetrennt werden muss. Das habe ich in diesen Fällen getan.
Und es hat gewirkt.
Augenblicklich. Nun, das hat sicher nicht das ganze Leben des Menschen verändert, aber es hat die Situation verändert. Diese Situation wurde in diesem Moment verändert.
Haben Sie jemanden von einer Krankheit geheilt, die der medizinische Berufsstand als unheilbar bezeichnet?
Zu mir kam jemand mit Diabetes. Die wurde geheilt. Mir scheint, als sei der Glaube dieses Zustandes der, dass sie zwar Süßes abgeben können, aber nichts Süßes aufnehmen können. Für mich war es so, als könnten sie Liebe geben, aber keine Liebe annehmen. Das ist ein bisschen abstrakt. Aber für mich war das hilfreich.
Sehen Sie, ich habe gesagt, wir müssen den Gedanken finden, der geheilt werden muss – wir können das nicht immer. Ich weiß einfach, dass die Wahrheit, Gott, den Irrtum im Denken des Patienten oder in meinem eigenen Denken aufdecken und zerstören wird, auch wenn ich nicht weiß, wie der Irrtum genau aussieht.
Auch wenn Krankheit ein Gedankenbild ist, muss es nicht das Gedankenbild des Betreffenden sein. Es kann auch der Gedanke der Allgemeinheit sein. Es gibt zu so vielem einen vorherrschenden Gedanken der Allgemeinheit und das hat einen direkten Einfluss auf empfängliche Menschen. Dieser Gedanke muss also geheilt werden. Aber die Wahrheit tut die Arbeit.
Das führt uns zum Terrorismus, einem Dauerbrenner des Denkens. Hier ist meine Frage, und ich werde dazu das vorlesen, was ich Ihnen in einer E-Meil geschrieben habe, um uns in Schwung zu bringen: „Kann die Wissenschaft des Gemüts zur Hilfe kommen, um eine radikale Heilung des Terrorismus zu bewirken? Wie? Was braucht es dazu? Wie beten Sie über die Gefahr des Terrorismus? Können Sie beide Seiten der Gleichung ansprechen? Zuerst die Sicherheit vor Terrorismus, vor einem weiteren 11. September oder vor etwas Schlimmeren. Dies ist offensichtlich eine große Sorge für viele Menschen hier in New York und in anderen Ballungsräumen. Und als Zweites die Beseitigung des Terrorismus. Ich versuche, diese zwei Dinge zu unterscheiden. Sie gehören eindeutig zusammen, aber es sind verschiedene Aufgaben; für die Sicherheit zu beten ist vorbeugend und für die Beseitigung des Terrorismus zu beten ist therapeutisch. Was für ein Gebet schützt einen vor Terrorismus? Und welches Gebet trägt zu der endgültigen Auflösung oder Beseitigung des Terrors bei?" Das ist schwere Kost, aber jetzt sind Sie dran.
Nun, sagen Sie mir, welches Gebet bewahrt uns vor Krebs? Krebs macht den Menschen sehr viel Angst, das können Sie mir glauben. Meine Schwester, die die Christliche Wissenschaft nicht praktizierte, starb vor kurzem an Krebs. Sie war in Sloan-Kettering, einem Krankenhaus zur Krebsfürsorge hier in Manhattan. Ich habe sie dort mehrmals besucht und wenn Sie durch das Krankenhaus gehen, ist die Angst greifbar. Ich weiß nicht, ob jemand anders sie fühlt, der nicht darauf eingestellt ist, aber ich spürte dieses überwältigende Gefühl der Angst dieser Patienten im Krankenhaus. Was ist also das Gebet gegen Krebs? „Es gibt kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie." „Die wissenschaftliche Erklärung des Seins" ist das Heilmittel gegen Krebs. Das schützt und wir müssen an dieser Wahrheit über die Wirklichkeit festhalten und ihr vertrauen. Darauf vertrauen, dass wir der beständige, gutartige Ausdruck der göttlichen Liebe sind, frei von jeglichem zerstörenden Bestandteil.
Terrorismus ist beängstigend. Aber wissen Sie, was Terrorismus ist? Er ist nicht mehr als eine andere Form des Bösen, des Bösen, das versucht, das Gute herauszufordern. Und das Böse, das versucht das Gute herauszufordern, gibt es seit der Schöpfungsgeschichte. Es ist alter Kram. Es ist nichts Neues. Wir müssen es als altes, überholtes Böses betrachten. So müssen wir mit dem Terrorismus umgehen. Nicht nur mit der Idee beten: „Ich werde in Sicherheit und die Araber haben in Wirklichkeit ein Gemüt, einen Gott,“ Sie können das so machen, aber für mich ist es zu oberflächlich, nur dies zu tun. Wenn Sie es auf die Ebene des Einzelnen reduzieren wollen, dann sind wir hier, um zu lieben. So wurde die Menschlichkeit Jesu ausgedrückt und wir müssen die gleiche Menschlichkeit ausdrücken. Wir arbeiten selbstverständlich von dem Standpunkt aus, dass das Böse nicht wirklich ist, aber es ist wichtig, dass wir auf eine praktische Weise lieben.
Ich habe etwas geschrieben, was Sie vielleicht interessiert. Es ist nur ein kleiner Absatz in einer Rede, die ich vor einiger Zeit gehalten habe: „Ob wir es erkennen oder nicht, die ehrliche Menschheit hungert nach geistigen Ideen. Sie hungert nach einem Gefühl für die wahre, geistige Identität des Menschen. Muslime, Christen und Juden mögen verschiedene Sichtweisen haben, aber sie alle wollen Gott besser verstehen und hauptsächlich wollen sie die Gegenwart Gottes spüren. Sie wollen Frieden, Harmonie und Freude. Sie wollen Gottes Sanftmut spüren. Wir lesen in der Schöpfungsgeschichte:, Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.' (1. Mose 1) Gottes Schöpfung ist von Natur aus gut. Das Kind der Schöpfung Gottes ist von Natur aus liebevoll, liebenswert, geliebt und allerliebst."
Schön.
So müssen wir lieben. Wir müssen das über jeden Menschen wissen. Und das ist die wirkliche geistige Wahrheit über Osama Bin Laden. Er ist vollkommen liebevoll und vollkommen geliebt. Er ist vollkommen verständnisvoll und er ist als vollkommen verstanden. Es gibt dort keine Missverständnisse. Und das Gleiche gilt für jeden Juden, für jeden Christen, für jedermann. Es gibt nur ein Gemüt. Wir müssen alle Menschen auf dieser Grundlage lieben. Erinnern Sie sich daran, wie Mrs. Eddy die Art und Weise erklärte, auf die Jesus heilte? Sie schrieb: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen...“ (WuG, S. 476). Ich kann Osama Bin Laden nicht als vollständig böse und verwerflich und todeswürdig betrachten. Als Heiler muss ich ihn als den Menschen der Schöpfung Gottes betrachten. Und ich muss diese Wahrheit über ihn das aufdecken lassen, was aufgedeckt und zerstört werden muss.
Mrs. Eddy sprach von den gottlosen Sterblichen: „Ein gottloser Sterblicher ist nicht die Idee Gottes. Er ist kaum mehr als der Ausdruck des Irrtums." (WuG, S. 289)
Natürlich. Sie sind gottlose Sterbliche. Aber wir müssen sie auf die richtige Weise betrachten, damit wir geschützt sind. Wir wären nicht geschützt, wenn wir auf die andere Art sehen würden. Das ist nicht Böses mit Gutem überwinden. Das ist Bösem mit Bösem begegnen. Sie stärken es. Wenn ich jemand als böse und gefährlich sehe, dann sollte ich lieber vorsichtig sein.
Was Sie also sagen, Mr. Sirota, ist, dass der Panzer der Sicherheit, den jeder Einzelne täglich zu Recht trägt, ein anwendbarer Panzer der Sicherheit, durch das zweischneidige Schwert, das gedanklich das Böse bekämpft – die Gegenwart des Bösen verneint und zunichte macht — und die Wirklichkeit der Liebe und der Wahrheit über jeden einzelnen Menschen bekräftigt.
Genau. Bejahung und Verneinung. Sie müssen verneinen, dass der Irrtum ein Teil des Menschen ist, und das bejahen, was ein Teil des göttlichen Menschen ist. Das ist sehr wichtig.
Gedankentätigkeit schützt uns?
Genau. Wir halten also die Gedanken „unter dem Schatten des Allmächtigen" aufrecht. (Psalm 91)
Das gibt uns Macht: zu wissen, dass Schutz nicht außerhalb unserer Kontrolle liegt.
Ja. Erinnern Sie sich daran, Sie haben es nur mit dem Denken zu tun. Und Ihre Welt ist so, wie Sie sie in ihren Gedanken sehen. Ihre Welt. Machen Sie sich weniger Gedanken über das, was in der Welt da draußen passiert und kümmern Sie sich mehr um das,was in Ihrem Denken passiert, dann sind Sie geschützt. Sie müssen aufpassen, was Sie denken. Das ist das einzig Wichtige. Sie erfahren das, was Ihre Gedanken projizieren. Dieser 91 Psalm — er sagt, dass tausend fallen zu Ihrer Seiten und zehntausend zu Ihrer Rechten, aber das Übel wird doch Sie nicht treffen — nicht Ihre Wohnung, denn Sie sind unter „dem Schatten des Allmächtigen."
Sie nehmen das wahr, was Sie denken. Sie sehen das Böse so, wie es ist — als unfähiges Nichts und nicht als einen Anteil am göttlichen Menschen. Und alle die, die fallen, glauben genau das Gegenteil. Aber natürlich fallen auch sie nicht wirklich, oder? Niemand stribt. „Nichts was lebt, stirbt jemals ..." (WuG, S. 374) Nichts. Leben ist unendlich. „Sterbliches Sein" ist ein Widerspruch in sich. So etwas gibt es nicht. Geistiges Sein ist Sein. Es gibt kein anderes Sein. Wir müssen immer von dieser Voraussetzung ausgehen.
Leben ist unendlich. „Sterbliches Sein" ist ein Widerspruch in sich. So etwas gibt es nicht. Geistiges Sein ist Sein. Es gibt kein anderes Sein. Wir müssen immer von dieser Voraussetzung ausgehen.
Sie erwähnten gottlose Sterbliche. Mrs. Eddy lernte aus erster Hand über gottlose Sterbliche und in ihrem kurzen Artikel „Heil durch das Kreuz" erklärt sie genau, was man dagegen tun kann: „O freundliche Hand! Halte deine Gaben zurück vor Nattern und Affen, vor Wölfen in Schafskleidem und allen reißenden Tieren! Liebe diese Gattung der Sterblichen gerade genügend, um sie, wenn möglich, zu bessern und umzuwandeln, und dann hab acht auf ihren Stachel, ihren Rachen und ihre Krallen; aber fasse Mut und danke Gott, dass du sogar solchen helfen möchtest." (Vermischte Schriften, 1883-1896, S. 294) Überwinde Böses mit Gutem. Aber sei weise. Sei nicht dumm. Sie war wirklich eine erstaunlich praktische Frau, wenn sie so etwas schreiben konnte.
Sie müssen also zwei Dinge tun, die widersprüchlich zu sein scheinen: Sie müssen einen absoluten metaphysischen Standpunkt über das Nichts des Bösen und die Allheit des Guten einnehmen und beibehalten. Und gleichzeitig müssen Sie aufpassen, dass das Böse nicht auf Sie überspringt.
Richtig. Sie müssen wirklich weise sein. Wenn Sie in der Zeitung darüber lesen, was Menschen alles tun, um Karriere zu machen, um Rache zu nehmen, oder um ihre Gelüste zu befriedigen, dann könnte der Glaube an die menschliche Natur der totale Abgrund sein, das Allerschrecklichste. Aber genau an dieser Stelle müssen Sie Ihre Vorstellung über die Menschheit berichtigen — Gehen Sie direkt auf die Stufe der annähernd christlichen Eigenschaften, die Mary Baker Eddy als Eigenschaften des zweiten Grades des sterblichen Gemüts definiert: Ehrlichkeit, Nächstenliebe, Mitgefühl, Hoffnung, Glaube, Sanftmut. (siehe WuG, S. 115) Das ist die Stufe des Menschen, ich betrachte es gerne als das Menschliche. Das ist der Anteil des Christus.
Aber sogar diese wunderbaren Eigenschaften auszudrücken genügt noch nicht um zu heilen, denn auch wenn man den höchsten Stand des menschlichen Grades erreicht hat, glaubt man immer noch an Geburt, Wachstum, Verfall und Tod. Sie müssen weitergehen zum dritten Grad: Geistiges Verständnis (WuG, S. 116) Wieder einmal erklärt die „Wissenschaftliche Erklärung des Seins" diesen Zustand des Seins. Sie müssen sich über das Menschliche erheben. Das Menschliche ist nicht genug. Deshalb heilt das menschliche Gemüt nicht. Es ist das göttliche Gemüt. Es ist das geistige Verständnis dessen, wer, was und wo wir sind, das heilt. Aber Sie schaffen es auch nicht ohne den zweiten Grad, ohne diese Liebe, diese Zärtlichkeit, dieses Mitgefühl. Sie schaffen es nicht ohne dies. Die Mischung ist wichtig. Aber zu dieser Mischung gehört auch das geistige Verständnis. Das ist sehr wichtig. Und darüber schreibt Mrs. Eddy in dem Kapitel über die Praxis von Christian Science in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit. Sie erklärt: „... mitfühlende Geduld mit seiner Furcht und deren Beseitigung sind besser als Hekatomben überspannter Theorien, besser stereotype und entlehnte Redensarten und das Austauschen von Argumenten, die lauter Parodien auf die rechtmäßige Christian Science sind, die von göttlicher Liebe erglüht." (S. 367) Das ist also der zweite Grad und er ist so wichtig. Aber Sie müssen diesen dritten Grad haben, die höchste Stufe geistiger Wahrnehmung. Es muss das Verständnis da sein, dass das Böse nicht wirklich ist, dass Materie nichts ist, dass der Mensch geistig und vollkommen ist. Dieses Verständnis heilt. Dieses Verständnis tut die heilende Arbeit. Daran besteht kein Zweifel.
Mrs. Eddy hat eine ernstliche Bitte an jeden Christlichen Wissenschaftler. Sie schreibt: „Eines habe ich innig gewünscht, und ich bitte noch einmal ernstlich darum, dass die Christlichen Wissenschaftler, hier und überall, täglich für sich selbst beten, nicht hörbar auf Knien, sondern im Herzen, demütig und inbrünstig. Wenn ein hungerndes Herz den himmlischen Vater-Mutter Gott um Brot bittet, wird ihm kein Stein gegeben, sondern mehr Gnade, mehr Gehorsam, mehr Liebe. Wenn dieses Herz, demütig und vertrauensvoll, die göttliche Liebe ehrlich bittet, es mit dem Brot des Himmels, mit Gesundheit und Heiligkeit zu speisen, wird es befähigt, die Erfüllung seiner Bitte zu erlangen; dann wird, Seine Wonne' es tränken, wie mit einem Storm', dem Strom der göttlichen Liebe und großes Wachstum in der Christlichen Wissenschaft wird folgen. ..." (Vermischte Schriften S. 127) Ich bin der Meinung, dass dies der wichtigste Auftrag ist, den sie all ihren Schülern gibt.
Und ich glaube, und das ist meine ganz persönliche Meinung, dass es eine der Hauptursachen für den Rückgang der weltweiten Kirchenmitgliedschaft ist, dass nicht genügend Christliche Wissenschaftler diese Aufgabe erfüllen. Denn wenn Sie für sich selber beten und Ihre Gedanken richtig ausrichten, können wir nicht versagen. Wir werden den Gedanken erkennen, der geheilt werden muss. Ich bete ständig für mich selbst. Ich bete für mich selbst, bevor ich für einen Patienten arbeite, der mich um Hilfe bitter. So wie ich bin, so sind auch meine Patienten. Sie können nicht etwas sein, was ich nicht bin. Aber als Erstes muss ich erkennen, wer ich bin. Und das ist manchmal am schwersten. Beten Sie für sich selbst — und Sie werden Ihren Patienten helfen und Sie werden die Welt heilen. Das schrieb Mrs. Eddy in einem Brief, der nicht veröffentlicht wurde. Sie schreibt: „...arbeiten Sie für Ihre eigene Heilung, Geistigkeit, Gesundheit und Heiligkeit. Ich habe festgestellt, dass die Welt das spürt in dem Verhältnis, wie ich es für mich selber tue." (Lo9957, Mary Baker Eddy an Sarah Pike Conger, 19. Juni 1899, The Mary Baker Eddy Collection, The Mary Baker Eddy Library for the Betterment of Humanity) Sie betete für sich selbst und sie wusste, die Welt würde das fühlen, was sie als wahr über sich selbst herausfand. Beten Sie täglich für sich selbst. Die Welt wird es fühlen. Denn Sie können nicht für sich selber beten ohne alle anderen Menschen einzubeziehen. Das geht nicht. Es ist unmöglich. Was für mich wahr ist, muss auch für Sie wahr sein.
Für Ihren Nächsten.
Für meinen Nächsten. Für jeden. Es muss wahr sein. Vielleicht akzeptieren sie es nicht. Vielleicht wollen sie es nicht. Aber es ist trotzdem die Wahrheit. Also gebe ich meinen Schülern immer diesen Abschnitt aus Vermischte Schriften, S.127. Wenn sie erfolgreiche Heiler werden wollen, müssen sie täglich für sich selber beten. Denn viele Menschen tun das nicht. Sie beten nicht für sich selber. Sie beten für andere, sie beten für die Welt. Aber Sie können nicht erfolgreich für die Welt beten, bevor Sie wissen, wer Sie sind. Und wer sind Sie? Sie sind der Ausdruck Gottes, der sehr gute Ausdruck der göttlichen Liebe.
MARTIN SIROTA DARÜBER, WIE ER PRAKTIKER UND LEHRER WURDE:
Ich habe viele Jahre ein Catering-Geschäft in Manhattan geleitet, bevor ich anfing, die Christliche Wissenschaft ernsthaft zu studieren. Meine Eltern waren Mitglieder Dritter Kirche Christi, Wissenschaftler, Brooklyn, die damals eine riesige Kirche mit 700 Mitgliedern war. Ich ging in die Sonntagsschule, bis ich ungefähr 16 war, dann ging ich meine eigenen Wege. Aber so ab 30 kam ich zur Christlichen Wissenschaft zurück, weil ich immer gewusst hatte, dass dies die Wahrheit war. Wenn Sie die Sonntagsschule verlassen, bleibt ein kleines Licht in ihrer Tasche. Wenn Sie ein kleines Licht brauchen, schauen Sie in Ihrer Tasche nach. Das Licht verlässt Sie nie.
Was führt Sie dazu, die Christliche Wissenschaft zu studieren? Sie haben Probleme! Zu der Zeit hatte ich alle möglichen Probleme: Beziehungsprobleme und Geschäftsprobleme. Also sagte ich mir:, Pass auf, du musst wirklich herausfinden ,ob dies die Wahrheit ist.' Ich hatte die nötigen Mittel, um mir die nächsten vier Jahre frei zu nehmen, da ich nicht studiert hatte. Ich arbeitete nicht, aber ich hatte genug Geld zum Leben. Und ich verbrachte diese Jahre damit, die Wissenschaft mit einer Konkordanz für Wissenschaft und Gesundheit und der Bibel zu studieren und mich einmal in der Woche mit meiner Lehrerin der Christlichen Wissenschaft zu treffen, um meine Frageliste zu diskutieren. Das war meine Ausbildung. Ich hatte nicht vor, Praktiker der Christlichen Wissenschaft zu werden. Das war die natürliche Folge. Einmal fragte mich meine Lehrerin:, Haben Sie schon einmal daran gedacht, in die öffentliche Heilungspraxis zu gehen?' Ich sagte:, Eigentlich nicht.' Sie sagte:, Nun, warum denken Sie nicht darüber nach?', und das habe ich getan. Und der Rest ist, wie man so sagt, Geschichte.
1979 begann ich im Journal zu inserieren. 1988 wurde ich Lehrer. Ich hatte also einige Jahre Erfahrung in der Praxis, und ich glaube, das ist sehr wichtig. Mrs. Eddy sagt, man sollte drei Jahre lang eine erfolgreiche Praxis haben. Aber um ehrlich zu sein, es ist besser sechs, acht oder neun Jahre Praxis zu haben. Sie werden es mit allen möglichen Dingen da draußen zu tun haben. Es ist also gut, so viel Praxis zu haben wie möglich, bevor Sie Lehrer werden.
DIE FEUERWEHR DER GESCHICHTE
MARTIN SIROTA ÜBER DIE ROLLE, DIE CHRISTLICHE WISSENSCHAFTLER BEI DER NEUTRALISIERUNG DES TERRORISMUS SPIELEN:
Der bekannte Sänger und Komponist Billy Joel schrieb vor einigen Jahren einen Hit, der mich zum Nachdenken anregte. Das Lied hat den Titel: ,Wir haben das Feuer nicht angezündet!' (We didn't start the fire) Es war ein unterhaltsamer Song, der sehr viele der tumultartigen und chaotischen Geschehnisse der Weltgeschichte zusammen mit den Namen der Menschen, die mit diesen Ereignissen zu tun hatten, auflistete.
Der Refrain des Liedes beinhaltete diese Worte: ,Es hat immer gebrannt/Seit die Welt sich dreht/Wir haben das Feuer nicht angezündet.' Natürlich sagt uns das Lied nicht, wer das Feuer angezündet hat, und das überrascht nicht. Die Welt hat buchstäblich und nachweisbar gebrannt, seit sie sich dreht. Warum? Weil die Sterblichen glauben, dass Materie intelligent ist, dass sie lebendig ist, dass sie Freude und Schmerz verursacht. Und dieser Glaube ist leicht entflammbar und hochexplosiv. Deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass sich gebetvolle Christliche Wissenschaftler als Feuerwehrmänner der Geschichte verstehen.
Wir wissen, wie man das Feuer löschen kann. Wir wissen, wie man sich selbst zerstörende falsche Vorstellungen auslöschen kann. Mit unserem Wissen über die Allheit der göttlichen Liebe können wir die Vorstellungen von gewalttätigem Hass, Selbstsucht und persönlicher Willenskraft beseitigen und wir können die Vorstellung umkehren, dass Materie uns etwas geben oder uns etwas nehmen kann. Dies können wir tun, solange wir fest auf der Wahrheit bauen.