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Kann Gott bei Computertechnik helfen?

Aus der Juli 2008-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Während meiner über 20-jährigen Arbeit in der Informatikbranche habe ich mich das selbst schon oft gefragt.

Seit vielen Jahren hatte ich die Sicherheit gespürt, mich bei physischen, finanziellen und zwischenmenschlichen Herausforderungen an Gott wenden und auf Gebet vertrauen zu können. Aber mit der Lösung technischer Probleme bei der Arbeit habe ich mich immer allein abgemüht. Doch dann fand ich mich in einer Situation wieder, in der all meine Erfahrung und meine professionellen Kenntnisse einfach nicht ausreichten. Ich musste wirklich tiefer suchen, um die Antwort zu finden.

Ich arbeite auf dem finanziellen Sektor für eine bedeutende internationale Firma und leite einen Bereich in Großbritannien, der für die Bereitstellung und den Unterhalt so genannter „formaler Test-Plattformen" verantwortlich ist. Diese bestehen aus Computern, Betriebssystemen, Netzwerken, Datenbanken, Software und Ähnlichem, was bei der abschließenden Prüfung von Software-Produkten verwendet wird, bevor diese unseren Kunden übergeben werden.

Ein laufendes Projekt mit extrem hoher Priorität erforderte von uns neu gelieferte Test-Plattformen. Wir lagen hinter dem Zeitplan und das verzögerte die Auslieferung an den Kunden. Auch als wir fertig waren (mit etwa zwei Wochen Verzögerung), kam es bei den Plattformen zu vielen Problemen, die gelöst werden mussten. Zu diesem Zeitpunkt bat mich ein leitender Direktor der Firma, mich der Sache anzunehmen.

Es gab zwei Haupthindernisse. Einerseits fehlten einige Komponenten bei dem, was wir geliefert hatten. Andererseits versuchte zwar jedes der Teams, die an einer Lösung arbeiteten, das Beste zu geben, jedoch war die Kooperation zwischen ihnen mangelhaft.

Dann kam, ohne dass eine Lösung in Sicht war, eine Meldung vom Projektleiter, die die Situation eskalieren ließ. Eine zweite Plattform lag ebenfalls hinter dem Zeitplan. Wie sollten wir genug Leute finden, um die nun nötige Arbeit zu schaffen, selbst wenn wir alle Probleme lösen würden?

Als ich meine Situation von einer rein menschlichen Ebene her betrachtete, sah es so aus, als ob die einzig mögliche Lösung die wäre, alle anderen Projekte zu stoppen. Aber das würde bedeuten, dass viele Geschäftsverbindungen, die wir für die nächsten Monaten eingegangen waren, effektiv nicht zustande kommen würden.

Wenn ich für Problemlösungen bete, wende ich mich oft der Wochenlektion der Christlichen Wissenschaft zu, um Hilfe zu finden. Die Bibellektion dieser Woche behandelte die Frage „Sind Sünde, Krankheit und Tod wirklich?" Das war ein Thema, das ich in der Vergangenheit oft nützlich fand. Aber dieses Mal hielt mich die Auffassung zurück, dass ein ewiger Gott, nun ja, zu weit entfernt, ja sogar außerhalb des Bereichs der modernen Welt sei, um bei Technologie und Arbeitsprozessen wie diesem helfen zu können. Schließlich – was konnte Er über Angelegenheiten am Arbeitsplatz wissen, über das selbständige Arbeiten von Teams, über Software-Defekte und über die Gefahr, nicht liefern zu können, obwohl die Frist bereits überschritten ist?

Als ich an dem Abend nach Hause fuhr, sah ich mich dem Dilemma gegenüber, entweder meine Zeit damit zu verbringen, die Situation zu lösen, oder mich regelrecht zu verteidigen, indem ich eine Darstellung der Abläufe zusammentrug, damit ich auch ja nicht derjenige wäre, der dann möglicherweise in der Schusslinie stünde. Natürlich gab es eine dritte Alternative, und zwar eine, an die ich mich wahrscheinlich halbherzig geklammert hatte, ohne mich völlig darauf einzulassen. Ich erkannte, dass ich eine radikale Haltung einnehmen und vertrauen musste, dass ein allmächtiger, allgegenwärtiger und allwissender Gott mir den Weg aus diesem Dilemma zeigen und die Lage verändern konnte.

Als ich zu Hause ankam, war klar, dass das nicht der beste Abend für stilles Gebet werden würde. Ich musste an einem Elternabend an der Schule meines Sohnes teilnehmen und dann einen Freund von einem Flughafen abholen. Allerdings nahm ich die Hilfe meiner Frau Penny in Anspruch, mit mir zu beten.

Wir wandten uns einer der Bibelgeschichten in der Lektion dieser Woche zu, in der Christus Jesus einen gelähmten Mann heilt (siehe Markus 2). Die Freunde dieses Mannes lassen ihn durch das Dach hinunter, weil sie sich Jesus wegen einer großen Menschenmenge nicht nähern können. Diese Szene schien genau wie meine Arbeitssituation zu sein – ein Projekt in einem Zustand der Lähmung, mit einer Menge Menschen, die „im Weg" zu sein schienen und die Lösung verhinderten. Die meisten Bibelkommentatoren stimmen darin überein, dass der Mann eine komplexe Geschichte hatte, die zu dieser Lähmung geführt haben mag. Desgleichen schien es einen komplexen Hintergrund für jegliche Lösung unseres Problems bei der Arbeit zu geben.

Wenn wir Gott im Zentrum des Denkens behalten (genauso, wie wir die Sonne dort sehen, wo sie ist, im Zentrum des Sonnensystems), dann ordnet sich alles viel besser und wird leichter verständlich.

Ich erkannte, dass ich genauso wie die Freunde des gelähmten Mannes mein Denken über die Situation erheben und im Gebet „über den Tellerrand" denken musste. In vorherigen stressreichen Situationen hatte ich einen Artikel von Adam H. Dickey gefunden, der betitelt ist mit „Gottes Berichtigungsgesetz" (The Christian Science Journal, Januar 1916). Als Penny und ich also zum Flughafen fuhren, hörten wir die Kassette mit diesem Artikel. Nach und nach wurde ich zuversichtlich, dass Gottes Gesetz tatsächlich alles umfasst und dass dieses Gesetz die Harmonie in Seiner Schöpfung immer aufrecht erhält. Ich hörte auf, die verschiedenen Seiten der Geschäftssituation durchzugehen und ließ die Furcht hinter mir, dass Gott möglicherweise bei einem Problem nicht helfen könnte, das sich auf fortschrittliche Technologie bezog.

Bevor ich in dieser Nacht einschlief, kam mir eine Zeile aus Wissenschaft und Gesundheit in den Sinn: „'Es werde Licht' ist die beständige Forderung von Wahrheit und Liebe, die das Chaos in Ordnung und den Missklang in Sphärenmusik verwandelt." (S. 255) In dieser Woche erklärte my Bible Lesson (eine englischsprachige Version der Bibellektion mit Anmerkungen und Illustrationen) „Sphärenmusik" folgendermaßen: „Ein altes philosophisches Konzept, nach dem reine mathematische Verhältnisse zwischen Sonne, Mond und den Planeten eine harmonische Musik ergeben." Ich dachte darüber nach, dass, wie wir heute wissen, Monde um die Planeten kreisen und Planeten eine Umlaufbahn um die Sonne haben.

Wenn wir die sterbliche Sichtweise der Dinge ins Zentrum unseres Denkens stellen, dann ist es so, als würden wir irrtümlicherweise die Erde ins Zentrum des Sonnensystems rücken – dann wird es sehr schwierig, die Bewegungen der anderen Planeten und der Sonne zu erklären. Aber wenn wir Gott im Zentrum des Denkens behalten (genauso, wie wir die Sonne dort sehen, wo sie ist, im Zentrum des Sonnensystems), dann ordnet sich alles viel besser und wird leichter verständlich. Diese Gedanken brachten ein Gefühl von Frieden und ich hatte kein Problem einzuschlafen.

Als Penny und ich am nächsten Morgen wieder die Bibellektion lasen, bevor ich zur Arbeit ging, wiederholte sich bei ihr ein Gedanke in Form eines Absatzes aus Wissenschaft und Gesundheit immer wieder: „Die Vernunft, richtig geleitet, dient dazu, die Irrtümer des körperlichen Sinnes zu korrigieren; aber Sünde, Krankheit und Tod werden wirklich scheinen (ebenso wie die Erlebnisse im Traum des Schlafs wirklich scheinen), bis die Wissenschaft von der ewigen Harmonie des Menschen deren Illusion mit der unverletzten Wirklichkeit des wissenschaftlichen Seins zerstört." (S. 494)

Diese Idee – von der Wissenschaft oder dem Gesetz Gottes von Harmonie, das die Illusionen des Irrtums durchbricht – schien so absolut passend für meine Situation. Nun konnte ich all diese "Nicht-Lösungen" der Probleme bei der Arbeit schlichtweg als Illusion identifizieren. Die absolute Wahrheit war, dass das wissenschaftliche Sein (also die Existenz unter der Herrschaft von Gottes Gesetz) eine ungebrochene (und unzerbrechliche) Realität repräsentierte, eine vollständige und durchgehende Kette von Ereignissen – als Gegenteil zu der völlig zerbrochenen Kette von Ereignissen, als welche sich diese Situation den körperlichen Sinnen darbot.

Als ich dann am Morgen bei der Arbeit ankam, wurde ich mit der Neuigkeit begrüßt, dass die zweite Kunden-Test-Plattform nun geliefert worden war. Das waren gute Nachrichten, aber nicht so bedeutsam wie die Neuigkeit, die bald darauf folgte – man nahm an, dass alle drei anstehenden Probleme der Haupt-Test-Plattform nun gelöst seien und man darauf wartete, dass diese von den Ingenieuren unseres indischen Qualitätskontroll-Teams getestet werden würden. Es war allerdings immer noch erforderlich, dass all die anderen Korrekturen bis zum Ende des Tages getestet sein mussten, und das schien aufgrund der komplexen Natur der erforderlichen Testverfahren nicht wahrscheinlich.

Ich blieb dabei, mit dem Verständnis, das ich in der vorausgegangenen Nacht und am Morgen erlangt hatte, still zu beten und anzuerkennen, dass all diese Aktivitäten unter Gottes allmächtigem Gesetz stehen. Keine Begrenzungen konnten Teil Seines Plans sein.

Heilung erfordert immer, dass wir uns selbst in Harmonie mit dem göttlichen Gesetz bringen, indem wir uns von dem materiellen Bild abwenden.

Zu Mittag heilten wir ein Konferenzgespräch ab. Alle Punkte waren getestet worden und das in weniger als der Hälfte der üblichen Zeit! Diese Überprüfung hatte jedoch ein neues Problem enthüllt, welches drohte, uns zurückzuwerfen. Wieder betete ich, um zu verstehen, dass Gott die vollständige Kontrolle hatte. Da erklärte einer der anderen Gesprächsteilnehmer, dass sich dieses Problem fast sicher auf eine untergeordnete Daten-Angelegenheit bezog, die im Nachhinein leicht korrigierbar sein würde. Somit war die Auslieferung der Plattform vollständig abgeschlossen.

Also, kann Gott bei Computertechnik helfen? Ja, ausdrücklich ja! Sollte mich diese Tatsache tatsächlich so überrascht haben? Nein. Schließlich sind Seine Gesetze die wahre Essenz der Realität. Wir wissen von Jesu Beispiel, dass Sünde, Krankheit und Tod von göttlichen Gesetzen besiegt werden. Nicht weil Gott diese Triade von Irrtümern kennt und uns dann vielleicht oder vielleicht auch nicht zeigt, wie wir mit ihnen umzugehen haben, sondern weil Sünde, Krankheit und Tod unwirklich und deshalb machtlos sind.

Gott ist nicht ein menschlicher „technologischer Zauberer", ein „Computer-Freak" oder ein „Webmaster", der unsere Probleme kennen muss, um sie flicken zu können. Tatsache ist, dass wir nie Gottes Kenntnis über unsere Probleme oder über ein falsches materielles Gesetz brauchen, um die nötigen Lösungen zu finden; wir müssen nur wissen, dass es keine materiellen Gesetze gibt, die sich Seiner Kontrolle widersetzen.

Heilung erfordert immer, dass wir uns selbst in Harmonie mit dem göttlichen Gesetz bringen, indem wir von dem materiellen Bild abwenden. Diese Veränderung des Denkens bringt Gottes grundlegende Realität in unserem Leben uns Spiel und führt zur Auflösung jeglicher materiellen Illusion, ob diese nun die Form von Sünde, Krankheit oder einer technischen Sackgasse annimmt.

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