Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 82 im September.
Vor mehreren Jahren besaß ich einmal ein Segelboot. Manche Boote sind klein genug, damit man sie am Ende des Tages aus dem Wasser holt und auf einem Anhänger wieder nach Hause transportiert. Aber mein Boot war zu groß dazu. Es verbrachte die meiste Zeit des Sommers im Wasser und war daher auch all den Organismen im Wasser ausgesetzt, die sich eine Oberfläche für ihr Zuhause suchen, wie zum Beispiel verschiedene Arten von Muscheln. Aber Muscheln sind für den Rumpf nicht gut und machen das Boot auch langsamer.
Um das Ansetzen dieser Meeresorganismen zu verhindern, streichen die Segler den Unterwasserteil der Schiffe mit einer sogenannten Antifouling-Farbe. Es gibt verschiedene Arten von Farben mit unterschiedlichen Konzepten.
Eine Sorte Farben hat eine eher kreideähnliche Konsistenz, an der sich Organismen nicht festhalten können. Wenn sich nun eine Muschel versucht anzusetzen, dann fällt sie wieder ab und löst mit sich die äußere Schicht der kreideähnlichen Farbe an der Stelle ab, an der die Muschel versucht, sich festzuhalten.
Dadurch wird die Farbschicht natürlich allmählich dünner und muss entsprechend nachgestrichen werden.
Ähnliches kann jedem passieren. Erlebnisse können uns unverstanden fühlen lassen und sie wollen sich bei uns im Bewusstsein festsetzen. Das ist nicht wünschenswert, denn solche Ablenkungen verlangsamen unsere geistige Entfaltung und versuchen, uns unsere Freude, unsere Freiheit zu nehmen.
Aber es gibt eine Gedankenhaltung, die in gewisser Weise der kreideähnlichen Antifouling-Farbe entspricht – eine Gedankenhaltung, die bewirkt, dass sich alte Gedanken von Verletztheit ablösen. Und das nennt man – Liebe.
Wenn wir ganz von Dankbarkeit über die göttliche Liebe zu Seiner Schöpfung erfüllt sind, dann kann sich nichts, was Gott unähnlich ist, in unseren Gedanken festsetzen. Die göttliche Liebe ist eine ständige Quelle des Lebens und versorge uns mit Frische, Kraft, Sicherheit, Freude, wenn wir uns ihr öffnen.
Gott, die göttliche Liebe, gehört jeden Moment zu uns und wird auch nie aufgebraucht. Jeden Moment können wir uns ihr zuwenden und uns zeigen lassen, wie sie hässlichen Gedanken die Lebensgrundlage jederzeit überall entzieht.
