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Nicht aus der Bahn werfen lassen, sondern gewinnen

Aus der August 2008-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich war zeitig in der Frühe aufgestanden, um pünktlich am Flughafen zu sein für unseren geplanten Familienurlaub mit dem Flugzeug. Mir ging es miserabel. Am liebsten wäre ich zu Hause geblieben. Aber die Koffer waren gepackt und die Flugtickets bezahlt. Was sollte ich tun? Ich fühlte mich schlapp und brauchte eine Aufmunterung. Zum Hinsetzen und Überlegen war keine Zeit mehr. Welches Mittel konnte helfen, um meinen müden Körper fit zu bekommen?

Es ging nicht um meinen Körper, sondern ich war mental nicht gut vorbereitet. Bis kurz vor dem Urlaub war ich noch so intensiv mit meinen beruflichen Aufgaben und Nöten beschäftigt gewesen, dass die Reise viel zu schnell Fahrt zum Flughafen hatte ich mit Übelkeit zu kämpfen. Was nun?

Eigentlich gab es jetzt nur noch ein Mittel, das helfen konnte: ich betete darum, meine wahre Beziehung zu Gott zu finden. Während der Autofahrt wurde ich ganz ruhig und konzentrierte mich auf einige Gedanken aus der Wochenlektion (wöchentliche Bibellektionen mit Stellen aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit). Ein wesentlicher Punkt ist mir noch in Erinnerung: Ich dachte an die Reinheit des Menschen in seiner von Gott gegebenen Art. Reinheit und Unschuld sind ein ganz ursprünglicher Lebensinhalt und jeder erblickt mit dieser Voraussetzung das Licht der Welt. Haben Sie, liebe Leser, mal ein neugeborenes Baby von der ersten Minute an in der Hand gehalten und diese vollkommene, unschuldige und reine Ausstrahlung bewundert? Ich schon. Das ist unvergesslich – und daran erinnerte ich mich und beanspruchte dieses Freisein von falschen Gedanken für mich. Mein Unwohlsein hatte keine wirkliche Ursache und konnte mich daher nicht beeinträchtigen.

Danach stieg ein Gefühl von Freude in mir auf und am Flughafen angekommen waren meine Bedenken zerstreut und ich wusste, dass der Bann gebrochen war, der mich aus der Bahn hatte werfen wollen.

Bald beginnen die Olympischen Sommerspiele, das größte Sport- und Medienereignis des Jahres. Teilnehmer aus der ganzen Welt fahren mit großen Hoffnungen dorthin, um im ehrlichen Wettstreit ihr Können zu zeigen. Fast jeder Mensch hat sich schon mal sportlich betätigt und Freude an der Bewegung und Begeisterung für ein sportliches Spiel erlebt. Mit zunehmenden Aktivitäten Wachsen aber unter Umständen die Versuchungen, sich durch unlautere Mittel Vorteile zu verschaffen. Diese Versuchung tritt an jeden heran, nicht nur im Sport, sondern auch im Geschäftsleben oder bei alltäglichen kleinen Gelegenheiten, und jeder kennt aus eigener Erfahrung Beispiele dafür. Das Gebet „Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen" gewinnt dann besondere Bedeutung und schützt uns vor Verurteilung.

Jede unlautere Vorteilsgewinnung ist eine Art Droge, die in ihren Anfängen bekämpft werden muss, damit sie nicht zur Sucht wird und wir dadurch Selbstachtung verlieren und Gefahr laufen, im übertragenen Sinn aus der Bahn geworfen zu werden. Die Olympischen Spiele spiegeln in einer riesigen Dimension wider, was jeden gelegentlich beschäftigt: Kann ich durch Unehrlichkeit etwas gewinnen oder verliere ich dabei? Im oben erwähnten Lehrbuch finden wir einen Hinweis dazu (S. 327): „Die Furcht vor Strafe hat den Menschen niemals wirklich ehrlich gemacht ... Überzeuge den Sterblichen durch das menschliche Bewusstsein davon, dass er einen Fehler begeht, wenn er mit materiellen Mitteln das Glück zu gewinnen versucht."

Wenn man Leistungssportlern zuhört, besteht für viele der Wert eines Wettkampfs nicht allein im Erlebnis, Sieger zu sein, sondern zu gewinnen: Freundschaften, Selbstüberwindung, Vertrauen und Festigkeit, innere Stärke – und dann vielleicht auch als Gewinner eines Wettkampfes die Olympischen Spiele zu beenden.

Es geht dabei nicht nur um uns selbst, sondern um das Leben in der Gemeinschaft: letztlich die Gemeinschaft zwischen Gott und dem Menschen. Wir üben zwar allein, um eine gewisse Reife zu erlangen oder um sportliche Qualitäten wie Ausdauer, Beweglichkeit oder Beherrschung zu gewinnen. Aber dies nur, um es dann zu demonstrieren, d.h. das Gewonnene mit anderen zu teilen. Ob als Solist, in kleiner Gruppe oder im großen Zusammenspiel möchten wir andere an unserem Können teilhaben lassen.

Wenn man Leistungssportlern zuhört, besteht für viele der Wert eines Wettkampfs nicht allein im Erlebnis, Sieger zu sein, sondern zu gewinnen: Freundschaften, Selbstüberwindung, Vertrauen und Festigkeit.

Wenn dann der Funke der Freude überspringt, kommt eine innere Bewegung in Gang, die uns über alle Hindernisse erhebt und uns eine göttliche Befreiung erleben lässt. Dann haben wir wahrlich gewonnen.

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