Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 83 im Oktober.
Wie viele Zahlen gibt es eigentlich? Dreitausend? Siebenundzwanzig Millionen? Nein. Es gibt unendlich viele. Zahlen ohne Ende.
Wenn es so viele Zahlen gibt, brauchen wir dann wirklich alle? Langen uns nicht die anderen, wenn wir mal einige Zahlen in den Urlaub schicken? Nehmen wir mal die Zahl 21. Geben wir ihr doch mal einen lange überfälligen und wohlverdienten zweiwöchigen Urlaub auf Mallorca. Die Zahl 22 kann so lange Urlaubsvertretung machen.
Was würde passieren? In den zwei Wochen würde jeder, der 3x7 ausrechnet, auf 22 als Ergebnis kommen. Natürlich, das ist ein lächerlicher Gedanke. Keine Zahl kann auf Urlaub gehen. Jede Zahl steht uns jeden Moment zur Verfügung. Und das muss auch so sein. Denn jede Zahl wird jeden Moment gebraucht. Von wem? Na, von uns natürlich, bzw. jedem, der gerade rechnet.
Aber das geht noch weiter. In erster Linie werden die Zahlen nicht von uns gebraucht, sondern vom Prinzip der Mathematik. Das System der Zahlen wäre nicht voll funktionsfähig, wenn auch nur eine einzige Zahl „auf Urlaub” wäre. Jede Zahl wird jeden Moment vom System der Zahlen gebraucht, um vollständig zu sein.
Diese Analogie ist hilfreich, um unsere eigene Nützlichkeit und unseren Wert besser zu verstehen. Was stellt denn den Kern unserer Identität dar? Unsere Ideen, Talente und Fähigkeiten, die wir einzigartig und individuell ausdrücken. Jeder von uns ist in der Art, wie er oder sie diese Ideen verkörpert, einzigartig. Wir mögen alle Liebe und Krativität, Intelligenz und Humor ausdrücken, aber jeder von uns tut es auf einzigartige Weise. Diese Einzigartigkeit hat keinen Doppelgänger, jeder uns ist ein Unikat.
Gibt es einen Bedarf für das, was jeder von uns anzubieten hat? Wir haben gesagt, dass das Prinzip der Mathematik alle Zahlen braucht. Wer aber braucht unseren einzigartigen Ausdruck an Ideen? Wenn wir also sagen, dass das Prinzip der Mathematik die Einzigartigkeit aller Zahlen braucht, dann wäre es nur konsequent zu sagen, dass die Unendlichkeit der Ideen und ihre individuelle Einzigartigkeit (so wie Sie und ich sie verkörpern) vom Prinzip der Ideen gebraucht wird.
Das ist unser wahrer Wert: individuell das Prinzip der Ideen auf einzigartige Weise zu verherrlichen und auszudrücken.
Dieses Prinzip können wir z.B. Gott oder unendlicher Geist nennen, oder eben auch das Prinzip aller Ideen und allen Seins. Ohne Sie oder mich wäre das Prinzip der Ideen nicht vollständig. Jeder von uns wird gebraucht und ist daher unendlich wertvoll und unersetzbar. Und da Gott auch Liebe ist, sind wir von Gott zärtlich und weise mit allem versorgt, was wir jeden Moment brauchen.
Wenn Sie das nächste Mal eine Zahl auf ein Blatt Papier schreiben, dann denken Sie doch daran, dass Sie für das Prinzip des Seins sogar noch einzigartiger und nützlicher sind als diese Zahl für das Prinzip der Mathematik.