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Wege zu Frieden und Freiheit

Aus der September 2008-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mahatma Gandhi äußerte einmal: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.“

Die aktuelle Situation in Tibet hat mich dazu veranlasst, Wege zu Frieden und Freiheit aus christlich-metaphysischer Sicht zu beleuchten. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die göttliche Wissenschaft, die sich über die physischen Theorien erhebt, schließt die Materie aus, löst Dinge in Gedanken auf und ersetzt die Gegenstände des materiellen Sinnes durch geistige Ideen.“ Jeder Leser dieser Zeitschrift kann Ungerechtigkeiten auflösen und ein Auflösen von agressiven Gedanken und Tendenzen ermöglichen. Dies schließt übrigens im besonderen diejenigen agressiven Gedanken mit ein, die sich angesichts der Ungerechtigkeiten anderswo, in unserem eigenen Bewusstsein manifestieren wollen: Gedanken wie Empörung, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Trauer, oder sogar Verachtung und Hass. Zu diesem Thema des Bewusstseins sagte Albert Einstein einmal: “Wir können Probleme nicht mit dem gleichen Bewusstsein lösen, durch welches sie entstanden sind.”

Ich sehe die Aufgabe aller gläubigen Menschen darin, die Befriedung und Befreiung der Welt von Ungerechtigkeit, Intoleranz, Ausbeutung, Begierde, Aggression, Hass, Furcht ins Gebet mit aufzunehmen. In einem kürzlichen Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ mit der Überschrift: „Ich bete für Chinas Führung“ richtete sich der Dalai Lahma mit einem Apell an uns alle: „Die Welt muss uns helfen.“, sagt er.

Hierzu nun meine Gedanken zu Frieden und Freiheit.

Ein Schöpfer —
eine Schöpfung:

Die Bibel sagt hierzu: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort... Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde... Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ Also: ein Schöpfer, nämlich Gott und eine sehr gute Schöpfung, nämlich der Mensch und die Erde. Wieso also erscheint uns die Welt dann unvollkommen, entzweit, limitiert, dem Verfall ausgesetzt? Wieso erschient sie uns als ein Spielfeld unvereinbarer, ja gegensätzlicher Interessen? Weil wir uns selbst als Quelle unseres Glücks, selbst als Hüter über unseren Besitz, als Bewahrer unserer Identität, als Macher unserer Zukunft sehen. Und damit Gefahr laufen, uns untereinander als Konkurrenten zu sehen, anstatt als Familie, als Weltfamilie, als Einheit. Und deswegen mehr Zeit und Energie darauf verwenden, Ideologien zu verteidigen, Resourcen zu erobern, Machterhaltung zu sichern, persönliches Glück zu erlangen, Gesicht zu wahren. Richtiger, christlicher, jedoch vielmehr ist, Zeit und Energie darauf zu richten, dieses rein persönliche, möglicherweise egoistische in unseren Auffassungen, Beweggründen und Taten zunächst zu erkennen. Und daraufhin der Tatsache, dass es nur einen Schöpfer und eine göttliche Schöpfung gibt, in unserem Bewusstsein Raum zu geben. Dies ist christliche Menschwerdung wie es auch der Apostel Lukas beschrieb: „Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man's beobachten kann ... Denn, sehet, das Reich Gottes ist inwendig ich euch.“

Ein Bewusstein:

Wir können uns dazu entschließen, nicht in trennenden Kategorien zu denken. Also: die Chinesen auf der einen, die Tibeter auf der anderen Seite. Oder: die Opfer hier und die Täter dort. Das wäre Trennung, Polarisierung. Alle Menschen, auch die sogenannten Täter, die Chinesen, auch Sie, ich, wir, sind „Mensch“. Und damit meine ich nicht den biologischen, körperlichen „Menschen“. Methaphysisch betrachtet ist „Mensch“ der Ausdruck des einen göttlichen Bewusstseins, die Widerspiegelung Gottes, unseres geistigen Schöpfers. Also sind Gott und Mensch eins im Wesen. Darüber schrieb Mary Baker Eddy: „Wie ein Wassertropfen eins ist mit dem Ozean, wie ein Lichtstrahl eins ist mit der Sonne, so sind Gott und Mensch, Vater und Sohn, eins im Wesen.“. Den „Menschen“ als Ausdruck des einen Bewusstseins zu begreifen, ist Völkerverständigung und schafft dadurch Frieden und Freiheit.

Liebe / Nächstenliebe:

Nach dem Gebot „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ zu leben, ist unser direkter Beitrag zur Befriedung und Befreiung der Welt. Von diesem Standpunkt aus betrachtet kann es niemals Intoleranz, Neid, Begierde, Benachteiligung, Hass, Furcht, etc. geben. Sondern vielmehr Sanftmut, Aufrichtigkeit, Barmherzigkeit, Geduld, Vergebung, Respekt, Selbstlosigkeit, Güte. Dieses Gebot erfordert es aber, bei mir selbst zu beginnen, nicht bei den anderen. Liebe Deine Nächsten, wie Dich selbst, heißt es ja. Um meinen Nächsten selbstlos lieben zu können, muss ich zunächst einmal mich selbst lieben, mit mir selbst im Reinen sein, in mir selbst den Frieden spüren. Wie aber liebe ich mich selbst? Immer dann, wenn ich erkenne, dass Gott mich liebt. Wenn ich in mir selbst das göttliche Kind sehe, dann erreicht und berührt mich die Liebe Gottes wie ein wärmender Sonnenstrahl. Mit dem Frieden in mir kann ich auch in meinem Nächsten das göttliche Kind sehen und ihn deswegen selbstverständlich bedingungslos lieben. Liebe löst Furcht auf, auch die Furcht in uns! Liebe löst Feindbilder auf, auch diejenigen in uns! Liebe verzeiht. Liebe heilt alle Wunden. Liebe verbindet Sie mit Gott, Ihrem Schöpfer und verbindet Sie mit Ihrem Nächsten. Der Apostel Paulus schrieb: „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die groesste unter ihnen.“ Liebe ist der Befreier!

Frieden und Freiheit sind keine materiellen Dinge, sondern sind Bewusstseinszustände. Geistiger Frieden und geistige Freiheit beginnt also in unserem Bewusstsein. Endet dort aber nicht. Sondern mit einem friedlichen, einem freien Bewusstsein strahlen Sie Frieden und Freiheit direkt auf die Menschen in Ihrer Umgebung aus. Und erreichen Sie erinnern sich an das eine Bewusstsein unmittelbar auch die Menschen in Krisengebieten, selbst wenn das für Sie nicht sofort erkennbar ist.

Die praktische Umsetzung von „Ein Schöpfer Eine Schöpfung“ und „Ein Bewußtsein“ und „Liebe / Nächstenliebe“, jetzt und hier, ist gelebtes Gebet ganz gemäß der Bibel: „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen. Segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen. Damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.“

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