Jeder wünscht sich, dass Gesundheit schnell wieder hergestellt wird, aber manchmal braucht der Erfolg eine unerschütterliche und geduldige Reise zur Heilung.
Don Griffith erinnert sich daran, wie er zum ersten Mal jemanden heilte. Er war dreizehn. Er las seinem Bruder — der an etwas litt, was er mit: „Ich fühle mich wirklich schrecklich!" beschrieben hatte — Abschnitte aus dem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift vor.
„Als mein Bruder aus dem Bett aufsprang um zu spielen, saß ich da voller Erfurcht über diesen besonderen Augenblick", erinnert sich Mr. Griffith.
Aber viele Jahre vergingen, bevor Mr. Griffith dem inneren Ruf folgte, um vollberuflicher Heiler als professioneller Praktiker der Christlichen Wissenschaft zu werden. Er inseriert seine öffentliche Praxis im Journal seit 2001 und wurde 2003 Lehrer der Christlichen Wissenschaft. Vor dieser Veränderung seines Lebens und seines Berufs verfolgte er eine einträgliche Laufbahn in der Bildung. Nachdem er sein Studium an der Florida State University abgeschlossen hatte, erwarb er 1976 einen Doktortitel für Lesenlernen und für Schulleitung an Georgia State University. Seine anschließende Arbeitslaufbahn führte ihn auf einem abwechslungsreichen und gewundenen Weg zu Anstellungen als Lehrer, Schuldirektor, Schulleiter, Professor am College, zur Arbeit in der Schulbehörde und schließlich zum Schulamtsdirektor.
Mr. Griffith und seine Frau Heather haben ein Haus auf einem 70 Morgen großen bewaldeten Stück Land, das an einem großen See in Elberton, Georgia, USA, liegt. Sie sind seit 47 Jahren verheiratet und ihre Familie besteht aus fünf Töchtern und 14 Pflegekindern (Ja, Sie haben richtig gelesen) — und derzeit kommen noch zehn Enkelkinder und zwei Urenkel dazu. Mr. Griffith hat sich immer für Sport und Kultur interessiert, aber jetzt dreht sich sein Leben hauptsächlich um seine christlich-wissenschaftliche Heilpraxis.
Wir führten die folgende Unterhaltung per E-Mail.
Jeffrey Hildner: Ich bin beeindruckt von der Geschichte, die Sie mir neulich per E-Mail geschickt haben — wie Sie in weniger als einer Woche durch die Christliche Wissenschaft von ärztlich diagnostiziertem rheumatischen Fieber geheilt wurden, als Sie drei Jahre alt waren; eine Heilung, die Ihre Familie zur Christlichen Wissenschaft führte. Da Sie in einem christlich-wissenschaftlichen Haushalt aufwuchsen, müssen Ihre Familie und auch Sie selber einige tiefgehende Erkenntnisse gewonnen haben — praktische, heilende Erkenntnisse — über die wahre Identität Gottes und dadurch auch über die wahre Identität aller Menschen.
Don Griffith: Das stimmt. Durch ein Studium der Christlichen Wissenschaft können wir alle lernen, wer wir wirklich sind! Und diese Wahrheit ist anwendbar. Sie heilt alle möglichen sterblichen und materiellen Probleme. Es ist wirklich ganz einfach: Es gibt einen Gott — ein Leben, eine Wahrheit, eine Liebe, ein Prinzip, ein Gemüt, eine Seele, einen Geist (Synonyme für Gott, die in der Bibel offenbart oder angedeutet und von Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit ausgesprochen werden). Also kann es natürlich auch nur ein Bild und Gleichnis Gottes geben. Die Bibel nennt dieses Bild und Gleichnis den Menschen. (Siehe 1. Mose 1) Das Wort Mensch, wie es in der Christlichen Wissenschaft benutzt wird, bezieht sich deshalb auf die vollständige, allumfassende Widerspiegelung (oder den Ausdruck) Gottes. Jeder von uns — ungeachtet unseres menschlichen Geschlechts — beinhaltet alles, was der Mensch beinhaltet: alle unendlichen männlichen und weiblichen Eigenschaften, die die sieben Synonyme für Gott umfassen. Und unsere Tochter-Sohn Beziehung zu unserem Vater-Mutter — unsere Einheit mit Gott — kann nicht beeinträchtigt, gefährdet oder beschädogt werden.
Können Sie uns ein Beispiel erzählen, das den praktischen Wert dieses Wissens zeigt und diese Gedanken konkretisiert.
Vor kurzem rief mich die Frau eines Freundes an, um mir zu sagen, dass ihr Mann im Bett liegt und nicht aufstehen kann. Anscheinend ging das schon seit ein paar Tagen so. Ich bat sie, ihm das Telefon zu bringen. Ich sagte ihm, er sei geliebt von Gott und seine Kraft sei nicht in einem physischen Körper — dass das göttliche Prinzip und nicht die Materie seine Unterstützung und seine Identität seien. Nach dem Gespräch betete ich weiter. Am nächsten Tag rief er mich an, um sich bei mir zu bedanken: er war aufgestanden und lag nicht mehr im Bett. Alles war in Ordnung. Ich wusste, dass der Anspruch, er sei unfähig, nur eine falsche Vorstellung war — eine Lüge über seine wahre Identität, über seine vollkommene Sohnschaft als geistiges Kind Gottes. Gott sah beständig die wahre Identität dieses Mannes, seine vollkommene Sohnschaft. Und so sah ich ihn. Er begann auch, dies zu verstehen — und als Folge dessen war er geheilt.
Was hat die Erfahrung Sie noch darüber gelehrt, wie man erfolgreich Probleme jeder Art beseitigt, denen jemand gegenübersteht, neben der Aufrechterhaltung einer vollkommenen, auf die Wahrheit gegründeten Perspektive?
Heilung ist immer dann am wirkungsvollsten, wenn ich den Sinn von einem eigenen Ich und ein Gefühl der Verantwortung verliere (so wie man sagt: „Loslassen und Gott wirken lassen") und wenn ich verstehe, dass alle Arbeit Gottes getan ist und das vollkommen — man kann nichts dazutun oder wegnehmen. Meine Aufgabe ist es, diese Wahrheit zu bestätigen und das Gegenteil zu verneinen. Ich habe festgestellt, dass dies jede Situation heilt. Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass Heilung nicht in der Zukunft geschieht. Gesundheit ist eine Eigenschaft der beständigen Gegenwart Gottes – normal, natürlich und unveränderlich — hier und jetzt. Die falschen Vorstellungen, dass Gott nicht allmächtig, allwissend und allgegenwärtig ist, verdecken diese Tatsache. Aber indem wir die Wahrheit über Gott verstehen, können wir diese falschen Vorstellungen meistern. Mrs. Eddy schrieb: „Ändere diesen Glauben und die Empfindung ändert sich. Zerstöre den Glauben und die Empfindung verschwindet." (WuG, S. 491) Heilung zeigt sich, wenn wir beständig und fest an der Realität Gottes festhalten. Dann zerstört die Christliche Wissenschaft die falsche Vorstellung. Reinheit, Gesundheit und Leben sind wiederhergestellt und die gegenteiligen „Sinneseindrücke" — Sünde, Krankheit und Tod — verschwinden. Jeden Tag verneine ich ein falsches Verständnis vom Ichsein und ein Gefühl der persönlichen Verantwortung. Ich weise die irrige Vorstellung, dass Gott Sein Universum nicht regiert, zurück. Ich öffne mein Bewusstsein für das, was das göttliche Gemüt über die niemals unterbrochene Harmonie des wahren Seins des Menschen offenbart. Ich erkläre, dass Gott die Demut bereitet, die ich brauche, um jedem zu helfen, der mich um Unterstützung bittet. Und das funktioniert! Ich habe so viele Heilungen erfahren, dass ich oft mit Erstaunen darauf zurückblicke, wie Gott mich und meine Familie versorgt hat, und alle, die mich um Hilfe gebeten haben.
Ich öffne mein Bewusstsein für das, was das göttliche Gemüt über die niemals unterbrochene Harmonie des wahren Seins des Menschen offenbart. Ich erkläre, dass Gott die Demut bereitet, die ich brauche, um jedem zu helfen, der mich um Unterstützung bittet. Und das funktioniert!
Würden Sie uns noch ein Beispiel erzählen, Mr. Griffith?
Vor einigen Jahren bekam ich einen Anruf von einer Mutter, die mir erzählte, ihr Sohn, ein Teenager, sei so abgemagert. Er habe im letzten Jahr über 22 Kilo an Gewicht verloren und er leide an einer Krankheit, die von den Ärzten nicht diagnostiziert werden könne. Sie sagte, er liege im Badezimmer auf dem Fußboden und schreie laut vor Schmerzen — was ich im Hintergrund hören konnte. Ich hatte diese Mutter vor vielen Jahren in der Sonntagsschule unterrichtet. Aber ich hatte den Kontakt zu ihr verloren und sie praktizierte die Christliche Wissenschaft nicht mehr aktiv. Ich sagte ihr, ich würde für sie und für ihren Sohn beten. Nach weniger als zwei Stunden rief sie wieder an, um zu sagen: „Meinem Sohn geht es 100% besser und seinem Vater und mir geht es 200% besser." Kürzlich erzählte sie mir, dass diese Heilung ein Wendepunkt im Leben ihres Sohnes war. Etwa ein Jahr später hatte er noch einen Anfall, aber sie weigerte sich, dieses Bild als etwas zu akzeptieren, das außerhalb der Kontrolle Gottes lag. Und während sie ihm den 91. Psalm vorlas, wurde er wach und ruhig und sagte ihr, alles sei in Ordnung. Und in den zwei Jahren seit dem Vorfall ging es ihm gut. Er ist im College, wo es ihm schulmäßig gut geht und er ein Diplom abschließt. Das ist nur eins von so vielen Beispielen, die mich einen anderen wichtigen Gesichtspunkt des Heilens gelehrt haben: Die Wahrheit ist so erfolgreich, wenn das Herz empfänglich ist.
Je schneller wir die falsche Vorstellung loslassen, die der Krankheit Raum schafft, desto schneller werden wir die körperliche Heilung durch die Christliche Wissenschaft erleben.
Ich würde gerne unseren Blickwinkel auf eine Frage über christlich-wissenschaftliches Heilen lenken, die Mary Baker Eddy in ihrem Buch Vermischte Schriften 1883-1896 ansprach. Ich habe mich vor Kurzem bei einer meiner Heilungen wieder damit befasst und ich denke, es ist eine grundlegende Frage, mit der sich viele Menschen auch heute noch identifizieren können: „Welche Vorteile hat Ihr Heilverfahren gegenüber den herkömmlichen Methoden der Krankenheilung?" (S. 33) Mary Baker Eddy zählt drei Vorzüge auf. Hier ist der dritte: „Wer durch die Christliche Wissenschaft geheilt wurde, ist nicht nur von Krankheit geheilt, sondern auch sittlich gebessert worden. Der Körper wird durch das Gemüt regiert, und das sterbliche Gemüt muss besser werden, ehe der Körper sich erneuern und harmonisch werden kann, denn das Körperliche ist nichts als kundgewordenes Denken." (S. 34) So wie ich diesen Vorteil der Christlichen Wissenschaft über andere Systeme interpretiere, sind wir nach der Heilung nicht mehr der gleiche Mensch wie zu Beginn der Heilung, wenn wir Heilung durch das wissenschaftliche System auf der Grundlage der Bibel, das Mary Baker Eddy entdeckte, erreichen. Etwas anderes als unser Körper verändert sich: Wir sind anders. Wir mussten uns verändern, um unseren Körper zu verändern. Wir mussten in Einklang mit unserer unendlichen unkörperlichen Identität kommen und uns als das sehen, was wir wirklich sind: ein geistiges Konzept. Ein Gedanke! Die Idee des Gemüts, der Ausdruck der Seele, die Manifestation des Lebens. Wir mussten, anders ausgedrückt, unsere Substanz als 100prozentig geistig erkennen, nicht als materiell. Und wir lernen, dass der praktische Wert daran, uns auf diese Weise zu sehen, noch weit über die spezielle Heilung hinausgeht, die durch diesen erweiterten Blickwinkel erfolgt.
Das ist richtig. Und die Notwendigkeit der sittlichen Verbesserung, die Mary Baker Eddy hier anspricht, ist oft der Grund dafür, dass manche Heilungen schnell geschehen und andere Probleme (die manchmal genau die gleichen zu sein scheinen) länger dauern und Anstrengung erfordern. Aber in der Tat ist das Einzige, was der heilsamen Wirkung im Weg steht, die so genannte Wirklichkeit, die wir der falschen Vorstellung einräumen. Je schneller wir die falsche Vorstellung loslassen, die der Krankheit Raum schafft, desto schneller werden wir die körperliche Heilung durch die Christliche Wissenschaft erleben. Auf Materie beruhende Methoden, die sich vollkommen von der Methode unterscheiden, die Christus Jesus nutzte (so wie es in Wissenschaft und Gesundheit erklärt wird), mögen den Anschein erwecken, als würden sie zu Heilung führen. Aber ich habe festgestellt, dass diese Heilungen letztlich nicht von Dauer sind, ganz egal, wie viel körperliche Erleichterung sie in der Zwischenzeit verschaffen. Körperliche Erleichterung durch materielle Mittel zu erreichen, zerstört nicht die zugrunde liegenden Vorstellungen oder Ängste, die das Problem verursacht haben. Auf Materie gegründete Methoden können nicht zu dauerhafter Heilung führen, weil sie nicht in der göttlichen Wahrheit gegründet sind. Und unglücklicherweise werden die Patienten oft die Gefangenen der materiellen Systeme, an die sie sich wenden, um Hilfe zu finden. Sie können Fehldiagnosen erleben, nachteilige Nebenwirkungen, negative chemische Reaktionen und Interaktionen, lang anhaltende Abhängigkeit oder Behandlungsfehler. In der Tat kann es sogar passieren, dass es einem Menschen, der eine materielle Heilmethode wählt, hinterher schlechter geht als vor der Behandlung. Aber wenn man sich an Jesu Heilmethode hält — die göttliche Wissenschaft, die Mary Baker Eddy in dem Buch Wissenschaft uns Gesundheit erklärt, — wird man moralisch verändert (auf eine höhere Stufe des Denkens erhoben). Der Körper, der ein Produkt des Denkens ist, reagiert positiv darauf und Gesundheit und Harmonie zeigen sich als dauerhafte Wirklichkeit.
Lassen Sie uns deutlich machen, worüber wir sprechen. Können Sie sich an eine Heilung erinnern, für die ein wirklicher Durchbruch nötig war – und bei der sich der Patienten deshalb hinterher an einer anderen mentalen (oder moralischen) Stelle befand?
Ich kenne genau die richtige Heilung, denn ich habe sie bei mir selbst erlebt! Vor einigen Jahren wachte ich mitten in der Nacht mit entsetzlichen Schmerzen in meinem Magen und in meinem Rücken auf. Ich hatte das Gefühl, als sei ich vergiftet worden. Ich betete die ganze Nacht für mich, fand schließlich etwas Erleichterung und schlief ein, als gerade die Sonne aufging. Ich war unendlich dankbar für die körperliche Erleichterung, aber nachdem ich einige Stunden geschlafen hatte, kam der Schmerz wieder. Dies ging ein oder zwei Wochen so weiter und ab und zu fühlte ich mich so schwindelig und schwach, dass ich mich unfähig fühlte. Die Schmerzen in meinem Magen dauerten länger als ein Jahr — durch Gebet ließen sie Stück für Stück nach, bis schließlich alle Schmerzen verschwunden waren und nicht mehr wieder kamen. Das Schwindelgefühl, die Schwäche und damit zusammenhängende Probleme dauerten länger (sie kamen und gingen, aber sie wurden schwächer) und irgendwann, nach ungefähr drei Jahren, verschwanden sie völlig. Das war das Ergebnis von beharrlichem Gebet. Nun kann man sich fragen, ob ich mich auf die Christliche Wissenschaft verlassen hätte, um geheilt zu werden, wenn ich gewusst hätte, dass die Heilung so eine lange Zeit der Geduld erforderte! Aber ich sage Ihnen, nachdem ich in der Christlichen Wissenschaft aufgewachsen bin, habe ich mich immer auf Gebet verlassen, um jedes Bedürfnis zu stille — einschließlich der Heilung körperlicher Probleme. Also wandte ich mich im ersten Moment dieser Beschwerden an Gott und zweifelte nie daran, dass ich vollständig auf die göttliche Liebe vertrauen würde, um geheilt zu werden. Ich war nicht versucht, den Erfolg der Christlichen Wissenschaft — oder das Ausmaß der Liebe Gottes für mich — an der Dauer der Zeit, die für die Heilung nötig war, zu messen.
Und wie wir wissen erlangen viele Menschen in der ganzen Welt, die sich auf materielle Methoden verlassen, nie Befreiung oder Heilung von ihren körperlichen Problemen, die sie plagen. Tatsächlich zeigen Untersuchungen, dass allein hier in den USA Millionen Menschen verzweifelt versuchen, von chronischen Schmerzen befreit zu werden, aber sie erreichen diese Befreiung nicht (siehe z.B. „The Right and Wrong Way to Treat Pain" [Der richtige und der falsche Weg, Schmerz zu behandeln] von Claudia Wallis, Time, 20. Feb. 2005)
So ist es. Sie sehen also, weil ich mein festes Vertrauen in Gottes Macht legte, und durch mein Verlangen danach, die göttliche Liebe für all die Heilungen, die meine Familie und ich bis dahin erfahren hatten, zu ehren, hatte ich kein Verlangen danach, irgendeine andere Heilmethode auszuprobieren. Deshalb hatte ich nicht das Bedürfnis, eine medizinische Diagnose des Problems zu bekommen. Und auch wenn meine Reise zur Heilung vielleicht länger war als der Weg, den jemand anders gewählt hätte, endete sie in einer vollständigen, dauerhaften Heilung und brachte mir wichtige geistige Einsichten und Wachstum.
So wie man (paradoxerweise) sagt: Die Reise ist das Ziel.
Ja, das war für mich wirklich wahr. Die Reise selber — alles, was ich über meine geistige Identität und meine Beziehung zu Gott gelernt habe — war weit über alle Worte hinaus lohnend.
Erzählen Sie mir von dieser Reise. Was war geschehen?
Nun, am Ende der zweiten Woche dieses „Leidensweges" konnte ich immer noch nicht ohne Unbehagen stehen, sitzen oder liegen. Zweimal war die Intensität des Schmerzes so groß, dass mein Körper buchstäblich geschüttelt wurde, als sei ich eine Stoffpuppe. Aber meine Frau und ich hatten eine 2400 km lange Rundreise geplant, um an meinem jährlichen Schülertreffen der Christlichen Wissenschaft teilzunehmen. Und ich war nicht bereit, dieser Verpflichtung irgendetwas im Wege stehen zu lassen. Also bat ich einen Praktikerkollegen, mir während der dreitägigen Fahrt gebetvolle Unterstützung zu geben, da ich auch Zeiten erlebte, in denen ich nicht klar denken konnte. Ich wusste, dass mein richtiger Platz bei meiner Schülerversammlung war. Ich freute mich auf die wunderbare Inspiration, die ich dort empfangen würde. Und ich wusste, dass die Reise zu meiner Heilung beitragen würde. Ich liebte meine Schülerversammlung — diese Familie von engagierten Christlichen Wissenschaftlern. Auf diesem Treffen würde ich mit geistiger Nahrung für das nächste Jahr versorgt werden und das wollte ich nicht versäumen. Und es stellte sich heraus, dass ich in der Lage war, an der Versammlung teilzunehmen und meine Aufgabe als Ordner zu erfüllen. Die Gegenwart des Christus befähigte mich, alles zu tun, was ich tun musste. Es war eine großartige Erfahrung.
Der Schmerz verschwand?
Eigentlich verschwand der Schmerz nicht während der Fahrt und nicht während des Treffens. Er dauerte noch an, aber ich konnte alles tun, was notwendig war, ohne wahrzunehmen, dass ich Schwierigkeiten hatte. So seltsam es klingt, der Schmerz war da, aber er machte mir keine Angst oder legte mich lahm, so wie es zu Hause gewesen war. Ich weiß, dass mir die Unterstützung des Praktikers dabei half, die Reise anzutreten, und sie gab mir die Entschlossenheit, dass ich trotz aller Beschwerden in Ordnung sein würde. Die Erfahrung bei der Schülerversammlung lung war an sich eine großartige Erfahrung. Aber zu der Zeit war ich noch nicht geheilt. Als wir wieder nach Hause kamen, hatte ich das Gefühl, einen großen geistigen Fortschritt gemacht zu haben, aber ich hatte immer noch mit Schwindelanfällen, Schwäche, wiederkehrenden Schmerzen in meinen Gelenken, Sehproblemen und unklaren Momenten zu kämpfen. Aber was ich konnte, war gehen. Also fing ich an, während schlafloser Nächte unsere 750 Meter lange Auffahrt auf und ab zu gehen, und tagsüber wanderte ich durch unsere Wälder und am See entlang — und betete, bis ich Ruhe fand. Während dieser Zeiten „redete ich einfach mit Gott." Und damit meine ich: Durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft wusste ich, Gott weiß schon alles. Also musste ich Ihm nichts über meine Probleme und meine Ängste erzählen und Ihn bitten, sie verschwinden zu lassen. Vielmehr war es an der Zeit, alle möglichen Dinge, die ich über meine Beziehung zu Gott gelernt hatte, zu bestätigen — angefangen von meinen Jahren als Schüler in der Sonntagsschule bis hin zu dem, was ich als Letztes in meiner Bibellektion der Christlichen Wissenschaft gelesen hatte. Ich dankte Gott für Seine wunderbare Liebe, für die Schönheit, die ich um mich herum wahrnahm, für die kleinen Tiere und die großen Bäume. Und für das zauberhafte Mondlicht oder für das strahlende Licht der Sterne in den Nächten, in denen kein Vollmond war. Ich wusste, dass Gott bei mir ist und dass meine wahre Identität geistig ist — genau hier, wo dieser materielle und schmerzende Körper zu sein schien. Ich sehnte mich einfach danach, mich so zu sehen, wie Gott mich immer sah und liebte. Und ich dankte Gott, auch wenn ich nicht wusste, ob die Tränen, die mir übers Gesicht liefen, von den körperlichen Schmerzen kamen, oder ob es Tränen der Freude waren, in Erwartung dessen, was ich gewinnen würde. Ich feierte die Güte des Geistes, die Liebe der Liebe, den Frieden und die Anmut der Seele und die Zuwendung des Prinzips an mich und die ganze Menschheit. Und ich sang. Die wundervollen Kirchenlieder — viele davon mit Worten von Mary Baker Eddy, die ich als Kind auswendig gelernt hatte — waren meine besten Freunde. Liebvolle, unterstützende, heilende Freunde. In der Bibel steht, dass der Mensch zum Bild und Gleichnis Gottes gemacht ist. Also wusste ich, dass Gott mich nur als vollkommen kennen konnte — genauso wie sich selbst. Ich wusste, als ich anfing diese Tatsache zu erkennen diese Wahrheit über mein Sein dass ich beginnen würde, das zu erleben, was ich ständig als wahr behauptete. Ich würde deutlicher verstehen, was Gott über mich dachte, wenn ich die falsche, materielle Sicht meiner Identität als kämpfender Mensch verlieren würde. Auf keinen Fall würde ich aufgeben. Gebet hat mir während meiner vielen Jahre als Studierender der Christlichen Wissenschaft immer geholfen. Und die Gewinne übertrafen immer meine Erwartungen. Also erwartete ich die beste Wirkung als Ergebnis davon, dass ich alles an die göttliche Liebe übergab. Als ich weiterhin bestätigte, dass ich einzig und allein ein Kind Gottes war — genau hier und jetzt — begann ich diese Tatsache zu fühlen. Ich hielt an diesem Vers aus den Psalmen fest: „Ich will Gottes Wort rühmen, auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten. Was können Menschen mir tun?" (Psalm 56) Ich begann so viel Dankbarkeit für meine Heilung zu fühlen — obwohl mein Körper sich anscheinend noch nicht sehr verändert hatte. Und die Angst begann zu verschwinden. Beim Gehen wurden meine Schritte leichter. Sie drückten die Energie aus, die meine Gedanken bewegte — Gott lebt und liebt mich! Viele Monate lang gab es Tage, an denen ich dachte, ich hätte meinen letzten Sonnenaufgang gesehen. Aber ich war nicht bereit, Leben aufzugeben! Auch wenn mir der erschreckende Gedanke kam: Was wird aus deiner Familie, wenn du nicht mehr da bist? Ich wusste, Gott unterstützte mich und ich würde geheilt werden. Ich redete mit niemandem darüber, denn meine Gespräche fanden zwischen Gott und mir statt. Und als ich lauschte, sagte Er mir, dass niemand aus Seiner Fürsorge ausgeschlossen war. Ich erkannte deutlicher, dass Gott und Seine unendlichen Ideen meine einzige Familie sind und dass Liebe immer für uns sorgte und weiterhin auf wunderbare Weise für uns sorgen würde, ohne meine „Hilfe". Keiner von uns konnte Liebe oder irgendetwas anderes verlieren! Also verschwand diese Angst. Noch eine andere Stelle aus den Psalmen sprach mich direkt an: „Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Worte verkündigen. Der Herr züchtigt mich schwer; aber er gibt mich nicht dem Tode preis." (Ps 118) Und die Furcht zu sterben verschwand. Ich begann mein Denken mit einem feinzackigen Kamm zu durchkämmen — um wertvolle Seele in das Haus meiner Gedanken fließen zu lassen und mich von den „unreinen Geistern" zu befreien, denen ich erlaubt hatte, in meinem Bewusstsein zu weilen. Ich wusste, es gab keinen Irrtum, der nicht aufgedeckt werden würde und ich versprach meinem Vater, ich würde an keinem einzigen Gedanken festhalten, der meine Reinheit beflecken könnte! Schließlich kamen die Marschbefehle laut und deutlich in den abschließenden Sätzen aus dem 118. Psalm, die so anfangen: „Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit; dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke." (Vers 19)
Ich wusste, dass Gott bei mir ist und dass meine wahre Identität geistig ist - genau hier, wo dieser materielle und schmerzende Körper zu sein schien.
Als ich bestätigte, dass ich einzig und allein ein Kind Gottes war — genau hier und jetzt — begann ich diese Tatsache zu fühlen. Ich hielt an diesem Vers aus den Psalmen fest: „Ich will Gottes Wort rühmen, auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten."
Was bedeutete dies für Sie?
Ich spürte, dass Gott zu mir sagte: „Jetzt bist du bereit weiter zu gehen. Höre auf Mich. Gehorche Mir und liebe Mich, so wie Ich dich liebe. Halte dein Bewusstsein rein, indem du nur Meinen Gedanken erlaubst einzutreten. Zeige deine Liebe zu Mir durch deine Liebe zu deinen Mitmenschen und durch deinen Dienst an ihnen. Und sei vorbereitet — Ich werde die Vorstellung dirigieren, nicht du. Also vertraue Mir und freue dich. Folge Mir und fürchte dich nicht, denn es ist Mein großes Vergnügen, dir das Reich zu geben." Ehe drei Jahre vergangen waren, waren alle Spuren der körperlichen Symptome verschwunden. Die meiste Zeit über diente ich meiner Kirche als Erster Leser und ich versäumte keinen Gottesdienst wegen Krankheit. Ich wusste, dass Gott mich aus einem bestimmten Grund auf diesen Posten gestellt hatte und dass Er mich in meiner ernannten Aufgabe unterstützen würde. Ich rief mir die Worte von Mary Baker Eddy ins Gedächtnis: „Gerade den Umstand, den dein leidender Sinn für bedrohlich und schmerzlich hält, kann Liebe zu einem Engel machen, den du ohne dein Wissen beherbergst." (WuG, S. 574) Um in unsere Kirche zu gehen, musste ich jeden Sonntag und jeden Mittwoch 170 km mit dem Auto fahren. Zunächst schien das unmöglich, aber ich stieg in das Auto und sagte: „O.k., Vater. Ich fahre jetzt. Du erwartest von mir nichts, was ich nicht tun kann, und Du bist meine einzige Stärke und meine einzige Bestimmung. Lass uns fahren!" Und natürlich brachten diese Fahrten großen Segen. Die Zeit auf der Straße gab mir mehr ruhige Zeit, um über das nachzudenken, was ich jeden Tag in der Bibellektion über Gott studiert hatte, und die Lesungen, die ich für die Mittwochabend Zeugnisversammlungen zusammenstellte, waren in sich selbst wunderbare Freunde. Diese Heilung war so wichtig. Sie hat meinen Glauben an den Tod drastisch verringert. Sie hat mir die Macht gezeigt, mit der das unendliche Leben für mich sorgt. Sie hat mich gelehrt, das zu tun, was Wissenschaft und Gesundheit aussagt: „Halte das Denken ständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet." Und wenn ich dabei wachsam bin, dann weiß ich, dass ich auch den Rest des Satzes umsetzen werde: „Und du wirst dies alles in dem Verhältnis erleben, wie es dein Denken beschäftigt." (WuG, S. 261) Und interessanterweise, Mr. Hildner, war meine Heilpraxis während dieser Zeit sehr aktiv und wuchs ständig. Die Menschen, die während dieser drei Jahre, die meine eigene Heilung benötigte, geheilt wurden, profitierten von meinem verstärkten geistigen Wachstum. Ich erkenne deutlicher denn je, dass christlich-wissenschaftliches Heilen zu praktizieren der wichtigste Weg ist, durch den ich die zwei großen Gebote Jesu erfüllen muss: Gott zu lieben, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt und meinen Nächsten zu lieben wie mich selbst. (siehe Matthäus 22) Und schließlich lehrte mich diese ausgiebige Zeit des geistigen Studiums und Wachstums auch, wie weit ich noch gehen muss und dass ich es mir niemals leisten kann, selbstzufrieden zu werden. Es führte mich zu regelmäßigerem und hingebungsvollerem Lesen, Lauschen und Studieren der Bibel und von Wissenschaft und Gesundheit und anderer Schriften von Mary Baker Eddy — einschließlich des Kirchenhandbuchs. (Was für ein wunderbares Buch!) Die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft leuchteten mit Inspiration. Der Christian Science Monitor brachte Klarheit in meine Gebete für die Menschheit. Und diese wundervollen wöchentlichen Bibellektionen, jede von ihnen geschaffen, um jedem ehrlichen Sucher nach der Wahrheit zu helfen, jedes menschliche Bedürfnis zu stillen, halfen mir weit über jede Beschreibung hinaus.
Ihre dreijährige Reise hat Sie verwandelt.
Ja. Es war ein Prozess geistiger Erneuerung. Wissen Sie, es gab Dinge, die in meinem Denken über die Christliche Wissenschaft deutlicher werden mussten. Obwohl ich über ein halbes Jahrhundert Christlicher Wissenschaftler war, waren diese drei Jahre wichtig für mein geistiges Wachstum. Jeden Morgen hatte das göttliche Gemüt mir neue Dinge zu sagen. Jedes tägliche Lesen unsere Bibellektion war mit Offenbarungen erfüllt. Mich dürstete danach, zu lauschen, zu lesen und vollständig damit beschäftigt zu sein, was ich über Gott lernte — was Er mir durch die Bibel vermittelte und durch Wissenschaft und Gesundheit. Und alles Mögliche fiel einfach von mir ab — Gepäck, das ich seit Jahren mit mir herumgetragen hatte — und vieles davon hatte ich nicht einmal als unnötiges Gepäck erkannt. Ich konnte besser vergeben, wurde sanfter, fürsorglicher, geduldiger und blieb beharrlicher bei der Wahrheit. Meine Frau bemerkte diese Verwandlung und sprach sie an. Die Kirche bekam eine wundervollere Bedeutung für mich. Die Wahrheit mit anderen zu teilen war wichtiger und Heilen wurde mein stärkstes Verlangen. Verschiedene Interessen, die mich jahrelang erfreut hatten, traten in den Hintergrund. Und obwohl ich mich immer noch gerne an den menschlichen Künsten wie Schnitzen, Malen, Bandaufnahmen, Musizieren, Tanzen, Sport, Theater oder Kino beteiligte, verloren sie ihre anziehende Wirkung. Ich stellte fest, dass ich vorher gedacht hatte: Nun, ich habe heute wirklich genug studiert und gebetet, jetzt muss ich etwas Unterhaltsames tun oder eine Pause machen. Aber ich begann zunehmend zu fühlen: Vater danke für diese wunderbaren Ideen und Erkenntnisse, für diese neuen Perspektiven über Dich und mich und alle Deine Ideen. Lass mich noch viel länger bei Dir bleiben! Ich verstand ein winziges bisschen mehr, was Jesus gefühlt haben muss, wenn er sich von der Welt zurückgezogen hat um wochenlang mit seinem Vater auf einem öden, „vergnügungslosen" Berggipfel zu sein. Ich lernte die Tatsache zu lieben, dass Jesus diese gesegneten Momente der Einsamkeit heiligte und zu einer Welt zurückkam, der er entwuchs — einer Welt, die die Anziehungskraft auf ihn verlor. Abgesehen von seiner Liebe und seiner Hingabe an Gott und die Menschheit, konnte ich erkennen, wo er vielleicht gefragt hat: „Vater, muss ich wirklich von diesem Berg wieder hinabsteigen? Lass mich jetzt mit Dir vorwärts gehen. Muss ich wieder da hinabsteigen und noch mehr von Deiner Liebe auf die Menschheit gießen, die alles, was Du bist, nicht zu schätzen scheint?" und dann muss er gedacht haben: Dein Wille geschehe. Ich begann sein Opfer mit neuen Augen zu sehen und meine Liebe zu diesem Mann wuchs.
Es ist nicht leicht, das, was in diesen Jahren passierte, in Worten auszudrücken. Aber ich würde keinen einzigen Moment davon eintauschen. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie viele Male ich in diesen herausfordernden Jahren diese Worte gesagt und gefühlt habe: „Danke, danke, lieber Vater-Mutter Gott!"
