Der beste kanadische Komiker, Rick Mercer, hat einen Sketch in seinem Repertoire, der mit dunklem Humor den Ernst des weltweiten Klimawandels aufzeigt. Er kündigt an, dass die Regierung jetzt, zusätzlich zur getrennten Sammlung von Glas und Plastik in blauen Kästen und Papier in grauen Kästen und Biomüll in grünen Kästen, weiße Kästen für die Sammlung von Eisbären einführt. Dann packt er einen toten Eisbären in eine große weiße Schachtel und fährt sie zur Containersammlung, während er erklärt, dass die weißen Sammelkästen alle 14 Tage dienstags geleert werden.
Der Sketch ist freilich deshalb so komisch, weil es leider der Wahrheit entspricht, dass der Lebensraum der Eisbären schmilzt — etwas, was zusammen mit anderen Zeichen des Klimawandels nicht lustig ist, weder in Kanada noch in Brasilien (wo sich der Hauptteil des Amazonas befindet, „der Lunge der Welt"), noch in anderen Ländern.
Wie konnte es geschehen, dass sich die Menschheit in eine Lage manövriert, von der der Zwischenstaatliche Ausschuss über Klimaveränderungen der Vereinten Nationen feststellt, dass „der globale Anstieg der Temperaturen, der seit der Mitte des 20. Jahrhunderts beobachtet wird, sehr wahrscheinlich die Folge des Anstiegs der vom Menschen verursachten Treibhausgase ist."
Während die Historiker wahrscheinlich jahrtausendelang Streitgespräche darüber führen werden, was auf kultureller, wissenschaftlicher und technischer Ebene im 20sten und 21sten Jahrhundert geschehen ist, habe ich festgestellt, dass die Bibel intelligente Einsichten dazu bietet, was die Menschheit auf gedankliche Weise tut und was das für eine Wirkung auf die Umwelt hat.
Die meisten Herold-Leser kennen wohl die Bibelgeschichte von Adam und Eva (1. Mose 2). In der Geschichte kümmert sich Eva im Garten Eden um sich selbst, als eine sprechende Schlange erscheint. Die Schlange überzeugt Eva davon, dass Gott eigentlich lügt, wenn Er behauptet, dass es etwas Schlechtes wäre, von der verbotenen Frucht zu essen. Der Schlange gemäß wäre es sogar sehr gut, diese Frucht zu essen! Eva nimmt die Frucht, teilt sie mit Adam, sie werden aus dem Garten Hinaus geworfen und seitdem lebt die Menschheit im Unglück.
Aber wenn Sie in das Erste Buch Mose schauen, in dem Sie die Geschichte von Adam und Eva finden, mögen Sie davon überrascht sein, dass dieser Geschichte eine andere Schöpfungsgeschichte vorausgeht. Das ist das allererste Kapitel des Buches Mose. In dieser Geschichte gibt Gott dem Menschen, der für uns alle steht, Herrschaft, oder wenn Sie so wollen die Vormundschaft über die Erde und stattet den Menschen aus Gottes Güte und Gnade heraus mit Würde und Unschuld aus.
In ihrem Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit erklärt die Gründerin dieser Zeitschrift, Mary Baker Eddy, diese Geschichten auf eine radikale bahnbrechende Weise (siehe S. 501-557). Sie sieht die erste Geschichte als die, die beschreibt, wer wir als freie, liebevolle Kinder unseres liebevollen Vater-Mutter Gottes wirklich sind. Im Gegensatz dazu sieht sie die zweite Geschichte nicht als Biographie der Menschheit, sondern als ein Sinnbild, das reich an geistigen Lektionen ist.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die sie aus der zweiten Geschichte zieht, ist, dass es eine fehlerhafte Sichtweise des Menschen und der natürlichen Ordnung ist, wenn wir den Menschen so sehen, als sei er außer Kontrolle geraten und in der Lage, die natürliche Ordnung der Dinge durcheinander zu bringen. Nach dieser Schlussfolgerung hat das Böse diesen Menschen zumindest zu einem gewissen Grad verdorben und die Natur oder die natürliche Ordnung ist durch diesen Menschen in Gefahr.
Könnten wir dann nicht davon ausgehen, dass der Klimawandel durch eine Menschheit verursacht wurde, die ständig aus dieser zweiten Schöpfungsgeschichte heraus lebt? Die gesamte Menschheit würde davon ausgehen, dass wir von Natur aus selbstsüchtig sind und dann diesen gemeinsamen Gedanken ausleben, genau wie ein kleiner Junge, dem ständig von den Erwachsenen gesagt wird, er sei böse, irgendwann selbst glaubt, dass er böse ist und diese falsche Sicht von sich selbst auslebt. Aber was würde geschehen, wenn der kleine Junge sich selbst nicht als selbstsüchtig, sondern als gut und liebevoll erkennen würde? Natürlich würde sich sein Verhalten verändern. Auf dieselbe Weise würde sich das zerstörende Verhalten der Menschen verändern, wenn die einzelnen Menschen auf der ganzen Welt eine begrenzte, egoistische (man könnte sogar sagen eine umweltverschmutzte) Sicht von sich selber als selbstsüchtig und kurzsichtig ablegen würden.
Unendlicher Geist, Gott, ist der einzige Schöpfer. Und weil Geist unendlich ist, besteht alles, was besteht, weder getrennt von Gott noch zusätzlich zu Gott, sondern in der Tat als Gottes Widerspiegelung.
Eine andere Einsicht, die Mary Baker Eddy aus diesen beiden Schöpfungsgeschichten gewonnen hat, ist die, dass die Schöpfung nicht eine vielschichtige Gruppe von Egosystemen ist, die verletzlich und dem möglichen Missbrauch ausgesetzt sind. Geistige Ideen bilden die Schöpfung, die in der Tat geistig ist.
Unendlicher Geist, Gott, ist der einzige Schöpfer. Und weil Geist unendlich ist, besteht alles, was besteht, weder getrennt von Gott noch zusätzlich zu Gott, sondern in der Tat als Gottes Widerspiegelung. Deshalb bringt alles, was besteht, die unendliche Vollkommenheit Gottes zum Ausdruck.
Uns und unsere Welt als geistige Widerspiegelungen Gottes zu sehen bewirkt, dass jeder von uns und unsere ganze Umwelt erhoben und erlöst wird.
Uns und unsere Welt als geistige Widerspiegelungen Gottes zu sehen bewirkt, dass jeder von uns und unsere ganze Umwelt erhoben und erlöst wird. Wenn wir unsere geistige Natur als Kinder Gottes anerkennen, ändert das unsere Moral und wir werden bessere Verwalter unseres eigenen Lebens und der Natur.
Als ich durch das Buch Wissenschaft und Gesundheit und die darin enthaltene Lehre lernte, dass jeder von uns geistig ist, veränderte dies die Sicht auf mich selber. Ich begann zu erwarten, dass zwischenmenschliche Beziehungen normalerweise harmonisch sind. Ich hatte zwei schwierige Beziehungen innerhalb meiner Familie. Ich hatte meinen jüngeren Bruder nie richtig geschätzt und ich hatte das Gefühl, nichts mit meinem Vater gemeinsam zu haben. Ich fing an, mehr darüber nachzudenken, was ich in den beiden Beziehungen geben konnte. Zu meiner großen Freude erkannte ich, dass ich meinem Bruder helfen konnte und wir tatsächlich viel gemeinsam hatten. In Bezug auf meinen Vater stellte ich fest, dass es nicht wichtig war, ob ich etwas mit ihm gemeinsam hatte. Ich konnte an dem, was er tat, Interesse zeigen, auch wenn ich nichts damit zu tun hatte. Ich wurde grundsätzlich weniger ichbezogen und das spiegelte sich in besseren Beziehungen zu diesen beiden Angehörigen wider. Die besseren Beziehungen, die ich zu meiner gesamten Familie habe, sowie viele andere Dinge in meinem Leben, die sich verbessert haben, ermutigen mich in der Überzeugung, dass die ganze Menschheit die moralischen Fortschritte machen kann, die notwendig sind, um das Verhalten zu verändern, das den Klimawandel verursacht.
Aber es kann manchmal sehr schwierig sein, den menschlichen Charakter zu verändern. Es erfordert, dass wir selbstsüchtiges Verhalten oder Sünde aufdecken, dass wir davon überzeugt sind, dass wir etwas müssen, und dann, wenn es notwenig ist, darauf bestehen, diese gewünschte Veränderung auch in die Praxis umzusetzen. Reiner zu werden und höhere Motive zu haben kann harte Arbeit sein. Aber es ist unsere individuelle und unsere kollektive Bereitschaft, durch die wir die Veränderungen bewirken, die dazu beitragen, die Umwelt zu verbessern.
Hier ist noch ein anderer Vergleich: Wandmalereien gibt es seit tausenden von Jahren auf Höhlenwänden und an anderen Orten. Im zwanzigsten Jahrhundert haben Wandmaler wie Diego Rivera oder David Siqueiros riesige Wandmalereien gemalt, die das tägliche Leben und die Kämpfe der normalen Menschen darstellen. Aber stellen Sie sich eine Wandmalerei vor, die noch viel, viel größer ist. Jetzt nennen Sie das Wandgemälde die Welt um uns herum. Wir tragen alle zu dieser Wandmalerei bei, nicht mit Farbe, sondern mit unseren Gedanken. So wird zum Beispiel eine Stadt wie Rio de Janeiro oder New York oder Hongkong durch die Gedanken, die jeder Einzelne über diese Stadt hat, zu dem, was sie ist. Denken wir, diese Stadt sei schmutzig oder sogar gefährlich? Oder sehen wir sie und ihre Bewohner als geistige Kinder eines einzigen unendlich guten Gottes, des Geistes? Wie wir unsere eigene Stadt sehen und wie wir die Welt um uns herum sehen, kann einen großen Unterschied machen.
Wenn wir die Welt und ihre Einwohner als geistig betrachten, wird sich unser eigenes Verhalten und das der anderen in Bezug auf die Umwelt verbessern. Zerstörerisches Handeln, wie etwa der verschwenderische Verbrauch von Energie, wird beseitigt werden. Gott wird uns zu neuen Technologien führen, durch die wir die Ressourcen der Erde besser nutzen können. Wir werden diese erste Schöpfungsgeschichte besser verstehen, in der Gott erklärt, dass alles, was Er sieht, „sehr gut" ist.
Über die Veränderung des menschlichen Verhaltens hinaus bietet uns die Erderwärmung eine gemeinsame Möglichkeit, die Qualität unseres Denkens zu verbessern.
Über die Veränderung des menschlichen Verhaltens hinaus bietet uns die Erderwärmung eine gemeinsame Möglichkeit, die Qualität unseres Denkens zu verbessern. Jesus kommentierte einmal, dass seine Jünger gesagt hätten, in vier Monaten würde die Erntezeit kommen. Aber im Gegensatz dazu sagte er: „Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, denn sie sind reif zur Ernte." (Johannes 4) Wie ermutigend ist es doch zu wissen, dass wir unser Denken über uns selbst und über andere erheben können und dass wir die guten Ergebnisse für die Erde, unser aller wunderbare Heimat, sofort erkennen können!
