Das Leben der Jugend von heute sowohl in der Schule als auch außerhalb der Schule ist ein buntes Bild von Nachrichten über das Gewinnen mannigfaltiger Wettkämpfe. Meisterschaften einzelner oder ganzer Gruppen scheinen die Hauptsache zu sein. Es kann ein athletischer oder forensischer Gruppensieg oder eine Einzelleistung sein. Und diese menschlich vorgeschriebenen Ziele beschäftigen das Denken so sehr, dass es gar nicht zu verwundern ist, dass große geistige Ziele der Jugend oft unwichtig erscheinen.
Ein Realschüler kam eines Abends in einer Stimmung nach Hause, die gar nicht zu der dort herrschenden Harmonie paßte. Er war aufgeregt und schlecht gelaunt. Seine Mutter, eine weise Christliche Wissenschafterin, richtete liebevoll Fragen an ihn. Obgleich er gewohnt war, sich seiner Mutter anzuvertrauen, wollte er es diesmal nicht tun. Aber schließlich sagte er ihr, er habe das Gefühl, dass er erfolglos sei. Jetzt gehe er schon das dritte Jahr in die Realschule, sagte er, und habe noch in keiner Tätigkeit eine Meisterschaft gewonnen; auch habe keine Mannschaft, zu der er gehörte, eine Meisterschaft gewonnen. Er habe keine Medaillen, keine Zeitungsberichte über seine Leistungen und stehe daher in keinem besonderen Ansehen bei seinen Mitschülern.
Die Mutter hörte nachdenklich zu. Sie wußte, dass ihr Sohn nur äußerte, was sehr viele junge Leute heutzutage empfinden, die durch den Zauber glänzender Medaillen und durch viel Lob für wirkliche Werte blind geworden sind. Sie wußte auch, dass nicht alle Meisterschaften durch rühmliche Eigenschaften gewonnen werden. Dankbar dachte sie daran, wie sie gemeinsam gegen so böse Feinde wie Leidenschaftlichkeit, Unehrlichkeit und Unmäßigkeit gekämpft und durch die Hilfe der Christlichen Wissenschaft darüber gesiegt hatten.
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