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Liebe Leserin, lieber Leser

Aus der Mai 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Am späten Abend hatte ich auf Phoenix eine Dokumentation gesehen über Teilhard de Chardin, einen französischen Jesuitenpater und seinerzeit bekannten Theologen, der sich in den 50er Jahren mit der Evolutionstheorie von Darwin auseinander gesetzt hatte. Seine Forschungen waren darauf ausgerichtet, die Thesen Darwins mit der Schöpfungsgeschichte der Bibel zu vereinen und zu versöhnen. Beim Vatikan stieß er damit auf erbitterten Widerstand und sah sich bald einem Lehrverbot gegenüber. Über welche Argumentationskette ihm jedoch diese Verbindung zwischen Darwin und biblischem Schöpfungsbericht gelungen war, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Aber ich kann mich intensiv an den Grundtenor der Aussage eines Theologen erinnern, der sinngemäß sagte, dass die Entwicklungsaufgabe des Menschen wohl darin bestehe, sich selbst als Teil eines großen Ganzen zu begreifen, sich eins zu fühlen mit Gott statt als ein abgeschottetes, von anderen getrenntes Individuum, das sich erst Gott nähern müsse.

Diese Textpassage kam mir wieder in den Sinn, als ich nachts nach einigem Hin- und Herwälzen wach wurde und feststellte, dass mir ziemlich schlecht war. Obwohl ich am Abend vorher nur wenig gegessen hatte, kam ich mir vor, als hätte ich einen Mühlstein im Bauch. Kurz: es ging mir nicht gut und ich setzte mich auf und begann, meine Gedanken zu sortieren. „Sich eins fühlen mit Gott", „sich als Teil eines Großen und Ganzen begreifen" — diese Worte klangen in meinem Ohr, oder besser in meinem Bewusstsein. Und innerlich jubelte ich, wie wunderbar es ist, dass sich so renommierte Wissenschaftler wie dieser Theologe mit so großartigen Themen befassen und zu solch umwälzenden Aussagen kommen, dass Gott und Mensch eins sind und zusammen gehören. Voller Dankbarkeit dachte ich an Mary Baker Eddy, die derartige Aussagen schon vor gut anderthalb Jahrhunderten formuliert hatte. Und obwohl in Wissenschaft und Gesundheit derartige Feststellungen zu Hauf zu lesen sind, gehe ich innerlich des Öfteren auf die Knie vor diesem großen An - und Ausspruch, dass Gott und Mensch eins sind. Da fühle ich mich oft wie ein eben frisch geschlüpftes Küken, das sich erst zu seiner ganzen letztendlichen Größe hinstrecken muss. Auf diesem scheinbar langen Weg ist es mir ein großer Trost zu wissen, dass diese besagte Einheit zwischen Gott und Mensch besteht — und diese Tatsache besteht, ob ich sie vollends begreife oder nicht. Was ich erlebe, wenn ich diese Tatsache zum Ausgangspunkt meiner Überlegungen mache, belegt wiederum die Tatsache selbst. Ich erlebe mehr und mehr von ebendieser Einheit — und genau davon konnte ich auch am nächsten Morgen meinem Besuch berichten, der sich aufrichtig mit mir freuen konnte, dass diese gesundheitliche Schwankung Anlass geworden war für eine erneute Bestätigung, dass die Einheit von Gott und Mensch besteht und wirkt und unsere Erfahrung dieser vollkommenen und vollständigen Einheit prägt.

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