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Mit Katastrophen rechnen oder gewappnet sein?

Aus der Mai 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Niemand außer den unmittelbaren Teilnehmern nahm damals irgendeine Notiz davon. Doch ein im August 2001 abgehaltenes Training der Bundeskatastrophenschutzbehörde der USA (FEMA) hat seitdem eine gewisse prophetische Aura bekommen. Wie Sie vielleicht gehört haben, hatte es sich diese Notfalltrainingseinheit zum Ziel gesetzt, auf die drei am ehesten in Frage kommenden Katastrophen, die Amerika treffen könnten, vorbereitet zu sein. Nummer eins, die wahrscheinlichste: ein Terrorangriff auf New York. Nummer zwei: ein verheerender, Dämme niederreißender Orkan über New Orleans. Und Nummer drei: ein gewaltiges Erdbeben in Kalifornien entlang der St. Andreasspalte.

Da zwei der drei möglichen Fälle nun schon Geschichte waren, begannen sich sogar „erdbebenvorhersehmüde" Kalifornier wegen eines weiteren Erdbebens ernsthaft zu sorgen. Und wie um ihre bedenken noch zu steigern, hatten Experten für den Herbst 2005 mit einer 80-90 %igen Wahrscheinlichkeit ein Erdbeben der Stärke 7 oder stärker für Südkalifornien innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte vorausgesagt.

Mit Bildern aus New Orleans, die noch zu frisch sind, um sie zu vergessen, und mit dem politischen Gerangel, wer für die Planungsmängel beim Wiederaufbau der Stadt verantwortlich ist, fragen sich viele Leute, was sie tun können, um ähnliche Fehlentwicklungen, besonders hier im Süden Kaliforniens, zu verhindern, in einer Zone, die als „höchst erdbebengefährdet" eingestuft wird.

Irgendetwas in mir sträubt sich gegen den Gedanken, mich auf eine Katastrophe vorzubereiten, als ob ich sie erwarten würde. Ein anderer Teil in mir sieht das Naheliegende, nämlich wie wichtig es ist, sich vorzubereiten. Und ich frage mich, ob ich mich überhaupt vorbereiten kann bzw. ob ich auch ausreichend verantwortlich gehandelt habe, wenn ich Notfallausrüstung bereitlege, zusätzliches Trinkwasser, eine Taschenlampe mit neuen Batterien und so weiter. Kann ich dies alles tun und trotzdem aus tiefster Überzeugung beanspruchen, dass diese „worst-case" [der schlimmste Fall]-Szenarien keineswegs unvermeidlich sind? Kann ich einen spürbaren Unterschied bewirken zwischen der Erwartung einer Katastrophe (etwas, das ich nicht möchte) und dem Gewappnet-Sein, was ich sehr wohl möchte?

Ich denke schon. Ich glaube man kann beides unterscheiden und es wird einen Unterschied hervorrufen, wenn man dies tut. Erwartungen haben eine Bedeutung. Ich habe durch meine eigenen Erfahrungen und durch die Praxis der Christlichen Wissenschaft gelernt, dass die Erwartungen das mentale Umfeld verändern. Und mehr noch, sie formen das Ergebnis neu. Mit anderen Worten, das menschliche Denken als Ganzes, Ihres und meines einbegriffen, hat einen Einfluss zum Guten oder Schlechten. Ich wünsche mir, dass es zum Guten ist. Ich wünsche mir, dass es auf Seiten von größerer Bereitschaft liegt und nicht auf Seiten größerer Resignation über Katastrophen. Mein mentales Gewicht auf die Seite der Furcht zu werfen ist das Letzte, was ich tun möchte. Stattdessen möchte ich ausreichend wachsam auf friedenserhaltende, sicherheitsfördernde Tatsachen achten. Geistige Tatsachen, die vom Göttlichen kommen. Tatsachen, die Gottes gute Regierung des Universums untermauern. Im eigenen Bewusstsein diese geistigen Wahrheiten festzuhalten wird einen Unterschied hervorrufen, so geringfügig er auch sein mag. Bessere, spirituell ausgerichtete Erwartungen befördern tendenziell bessere Resultate.

Betrachten wir einmal etwas, was Christus Jesus gesagt hat. Obwohl es nichts mit Katastrophen zu tun hat, beinhaltet es aus meiner Sicht doch alles, was man braucht, um ausreichend vorbereitet zu sein. „Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug habe, um es auszuführen?" (Lukas 14) Wie ich Jesu Weisheit einschätze, scheint diese Aussage auf die umfassende Versorgung, nicht auf das Versagen oder knappe Mittel abzuzielen. Und zumindest für mich deutet sie auf die Unterscheidung hin, nach der ich gesucht habe.

Abgesehen vom Zurechtlegen notwendiger Utensilien und anderen praktischen Schritten, welche Schritte kann man in Richtung geistiger Bereitschaft unternehmen? Vielleicht diese: Beanspruche deine dir von Gott gegebene Versorgung — genug Verständnis, Klarheit, Weitsicht und durgleichen —, um vorbereitet zu sein. Nutze diese Fülle, um für jede Möglichkeit offen zu sein. Nutze deine gottgegebene Überzeugung, um zu bekräftigen, dass Seine harmonische Regierung stets zur Hand ist. Und dass Fehlschläge und Katastrophen nicht unvermeidlich sind. Sie haben keinen Platz im göttlichen Plan, zumindest nicht, wenn man glaubt, dass Gott, das göttliche Prinzip aller Dinge, gütig regiert und dass Er diese Regierung niemals den Umständen, dem Zufall oder dem Wahnsinn mit Namen Terrorismus überlassen würde.

Die Gründerin des Herold Mary Baker Eddy schrieb einmal: „Das göttliche Prinzip, das das Weltall und den Menschen regiert, ist, wenn demonstriert, jeder Notlage gewachsen." (Vermischte Schriften, S. 41) Das ist es. Das göttliche Prinzip ist ausreichend, egal welcher Notfall am Horizont auf uns lauern mag. Seine Macht reicht aus, um jegliche Art von Chaos oder Kollaps zu beruhigen. Seine Regierung steht an oberster Stelle, ist an der Macht. Das sind die Wahrheiten, die ich zu sehen erwarte. Sie sind die spirituellen Tatsachen, die ich voraussehe, statt mit einer Katastrophe zu rechnen, als ob sie unausweichlich wäre.

Gottes Fülle steht außer Frage. Sein Vorbereitetsein für jede Möglichkeit und deshalb auch unsere bereitwillige Haltung, weil wir Sein Ebenbild sind, — das ist die unverrückbare Wahrheit, die ich mir in meinem individuellen Bewusstsein zu Nutze machen will. Und ich weiß, dass dies einen heilenden Unterschied bewirken wird.

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